@ Ralph
Normalerweise verwendet man 6mm Nittotape. Jedenfalls machen das alle Hersteller so und ich auch, wenn 12 mm Tape nicht anwendbar ist (runde Paneele in Drachen, die kleiner als ein Pure XL sind).
Die Verwendung von 12mm Nittotape hat durchaus technische Vorteile. So liegt die laminare Luftströmung besser am Segel an, als bei Kappnähten. Die Zugfestigkeit ist deutlich besser, als bei Kappnähten (frag mal einen Segelmacher, was er von Kappnähten hält). Die Klebeverbindung übernimmt die tragende Hauptaufgabe, während die Multi-Zick-Zack-Naht eigentlich nur noch den Drachen verschönert. Bei richtiger Ausführung lassen sich Drachen mit Segelmachernähten viel genauer und schneller fertigen, als mit Kappnähten. Die Perforation des Tuches entfällt fast vollständig.
Fällt Dir noch ein sinnvoller Grund ein, warum man zur Kapnaht greifen sollte, wenn der Drachen keine wulstigen Stütznähte benötigt und nur Profilierungen hat, die sich auch mit Segelmachernaht realisieren lassen?
Leider scheint an derart innovativen Fertigungstechniken kaum Interesse zu bestehen. Die Durchführung eines Kappnahtdrachenworkshops mit Kappnahtfanatikern bringt die Teilnehmer nicht gerade auf neue Ideen und hat etwas von einem gemeinsamen Bastelwochenende ohne Lerneffekt. Auch glaube ich nicht, dass es Sinn macht, einen Workshop mit Leuten durchzuführen, die in ihren Fertigungsgewohnheiten so gefestigt sind, wie Du das beschreibst. Ein wenig Anregung sollte ein Workshop schon bieten.
Zu Deinem Problem mit Stichaussetzern im Randbereich der Naht: Dabei handelt es sich entweder um ein Justierproblem des Unterfadengreifers, das Dein Nähmaschinenservice beseitigen kann (oder können sollte), oder Deine Maschine mag das von Dir verwendete Klebeband nicht. Wenn letzteres der Fall ist, hilft etwas Silikonöl an der Nadel und Abwischen der Klebereste mit Waschbenzin nach spätestens 2m Naht. Ich verwende nur original Nittotape oder Techbond, aber das Thema hatten wir hier schon oft genug.
Gruß
Heiko