Zitat
Mich würde interessieren, ob mir jemand den Unterschied zwischen AVIA G-Force Skinny SUL und den AVIA G-Force SUL erklären kann.
Beide Stäbe sind konisch gewickelt, unterscheiden sich aber in Durchmesser, Steifigkeit, Belastbarkeit und Gewicht.
Skinny SUL ist ein Leichtwinddrachenstab der robusteren Sorte. Er hat am Muffenende einen Innendurchmesser von 6,1 mm und lässt sich deshalb mit Avia Skinny UL und SDS, Avia Excel 1 UL und STD, Skyshark Pxx und Skyshark PT2 (nur neue Version) bis PT7 verbinden. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Eigenschaften dieser Stäbe machen aber nicht alle Kombinationen Sinn. Er wiegt ca. 11,5 Gramm, ist weicher als G-Force UL und Skyshark PT3, aber steifer als Skyshark PT2 und Skinny UL. Durch seine starke Konifizierung bietet sich sein Einsatz an, wenn relativ weiche Leitkanten mit starker Eigendämpfung benötigt werden, beispielsweise wenn gezogenes Gestänge sich an der Flügelspitze frühzeitig aufschwingt und der nächst stärkere Stab zu schwer und zu steif ist.
G-Force SUL ist ein sehr robuster Stab, dessen Steifigkeit sich vom minimal schwereren G-Force STD kaum messbar unterscheidet. Er wird mit einer 7,3 mm Muffe gemufft und lässt sich daher ausschließlich mit Avia G-Force UL, STD und den schon lange nicht mehr hergestellten Avia Excel 2 UL, STD und Stiff verbinden. Sein optimaler Einsatzort sind untere Querspreizen und Leitkanten von STD und Vented Drachen im Fullsizeformat. Die ausgeprägte Steifigkeit dieser Rohre (zwischen Skyshark PT5 und PT7) harmoniert aber nicht mit jeder Konstruktion.
Etwas angestaubte Ergebnisse zu Gewicht und Steifigkei verschiedener Stäbe findet ihr hier oder auf den Seiten der Hersteller: Avia und Skyshark
Bei den Steifigkeitsangaben in allen Links handelt es sich leider nur um Angaben zur statischen Steifigkeit bei konstanter Last. Daher bieten all diese Tabellen nur einen groben Überblick, der bei 0815-Konstruktionen vollkommen ausreicht, aber keinerlei Hilfe bietet, wenn unerwartet Probleme, wie das Aufschwingen einer Leitkante auftreten. Der nächst steifere Stab kann das Problem der aufschwingenden Leitkante lösen, bringt aber möglicherweise negative Begleiterscheinungen mit sich. Sollte jemand eine Tabelle mit exakten Biegekurven auf Basis verschiedener Belastungen haben, würde ich mich über einen Link freuen. Ohne solch eine Tabelle hilft es nur, alle käuflich erwerbbaren Stäbe auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu sammeln. Ich werde mich aber hüten, hier konkrete Erfahrungen zu posten, die ich nicht mit Zahlen belegen kann. Die geringe Anzahl der Antworten zeigt, dass entweder andere genauso denken, oder keine Erfahrungen haben. Ohne nachweisbare Zahlen ist die Stabauswahl immer ein bisschen Glaubensfrage.
Gruß
Heiko