Die größte Schwierigkeit bei den STACK-Figuren ist, dass sie in der Ebene gezeichnet sind und auf der Oberfläche einer Viertelkugel geflogen werden. Um damit klar zu kommen, ist es wichtig, die Größe des vorhandenen Windfensters zu kennen und es sich richtig einzuteilen. Vor allem bei großflächigen Figuren, wie dem nicht mehr aktuellen "Rectangle" merkt mann sehr schnell die Grenzen des Windfensters.
Die von Christian beschriebene Methode zum Training von bodennahen Ecken verwende ich seit vielen Jahren. Eine weitere ist das Fliegen der ehemaligen Figur "Square Cuts" um 90° gedreht (liegend), dicht über dem Boden. In meiner Anfangszeit sind mir viele Stäbe aus Angst vor Stabbruch gebrochen. Inzwischen habe ich diese Angst vollständig abgelegt, ganz nach dem Motto, wenn etwas vor dem Wettkampf bricht, war es höchste Zeit, dass es ausgetauscht wird. Diese Einstellung hat mir schon viel Geld gespart, weil seitdem fast nichts mehr bricht.
Nicht unwesentlich ist der Einflug in die Figur. Ich bevorzuge es, den In-Punkt sehr gezielt anzufliegen, weil davon der Rest der Figur abhängt. Beispielsweise beim Kreis (Circle) fliege ich vorher ein Quadrat, in dem ich den Kreis mittig platziere. So vermeide ich, dass ich den Kreis ausserhalb des Windfensters fliege und dabei im oberen Bereich gezwungen bin, abzukürzen. Mit dem In-Call stelle ich mir einen Diamond vor, der genau in das Quadrat passt. Die Eckpunkte verbinde dann mit Kreisbögen. Ähnliche Gedankenlinien verwende ich bei allen Figuren.
Ürigens macht das Fliegen von Pflichtfiguren mir erst mit richtigen Präzisionsdrachen Spaß. Für den Einstieg reichen präzise Balletdrachen natürlich aus, das richtige Gefühl für Präzision vermittelt aber keiner dieser Drachen. Beispielsweise bei der Steps-Down (aktuell "Steps") geraten viele Drachen an ihre Grenzen, weil sie sich durch die schnellen Richtungswechsel aufschwingen. Wenn hier im Forum oder auch in Drachentests von Präzision geschrieben wird, habe ich oft das Gefühl, dass sich die Bewertung auf einzelne Ecken beschränkt. Präzision ist aber weitaus mehr. Um wirklich präzise zu sein, muß ein Drachen Spins wirklich kreisrund und mit gleichbleibender Geschwindigkeit fliegen, viele Drachen fliegen statdessen aber auf elyptischer Bahn und beschleunigen dabei. Auch zwischen Einzel- und Teampräzision gibt es Unterschiede. So werden im Team oft Drachen eingesetzt, die ich im Einzel nicht freiwillig verwenden würde, weil sie nicht wendig genug sind. Die Teams hätten an den von mir bevorzugten Drachen vermutlich zu bemängeln, dass sie zu kurze Lenkbefehle haben und sich dadurch etwas nervös anfühlen.
Gruß
Heiko