Es ist ein Wolkenstürmer XL, eine vergrößerte Version des Wolkenstürmer 101. Dieser Drachen wurde ca 1990 gebaut und war damals einer der wenigen absolut leisen Drachen. Saumschnüre waren damals noch nicht üblich. Einen Bauplan für den Wolkenstürmer 101 gab es mal im Buch "Skyworks 2". Der sollte sich auch auf eine Leitkantenlänge von 2 m skalieren lassen. Um die vergrößerte Version leise und haltbar zu bekommen ist aber schweres Tuch, wie Icarex PL62 oder ein hartes 65g Nylon(z.B. Polyant) notwendig. Gegenüber dem Original vermisse ich eine Stütznaht im schwarzen Paneel.
Beiträge von Heiko...
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Zitat
Genau das meinte ich, wobei die übertriebene Bauchung 29 cm bei 155 cm Leitkantenlänge war. Ich hatte den gleichen Drachen in 1,5 cm-Schritten in der Bauchung variiert (jedes mal das komplette Segel neu konstruiert und nicht nur die Standoffs verlängert), bis das Optimum gefunden war. Alle anderen Konstruktionsmerkmale blieben immer unverändert. Während alle Versionen mit weniger Bauch gut gewickelt haben, rastete die Version mit 29 cm Bauch im Pancake feste ein und war nicht dazu zu bewegen, mit angemessenem Zusatzgewicht weiterzudrehen. Um diesen Drachen bei 20 km/h zum wickeln zu bewegen, waren mindestens 80 g im Kielende nötig, was den Effekt hatte, dass der Kiel (ein Excel 1 STD von Avia) sich aufschwang. Bis dahin glaubte ich auch an Peters Theorie, dass mehr Bauch schneller wickelt.
Gruß
Heiko -
Zitat
Zitat:
Und je Tiefer der Bauch, desto schneller wickelt er.Damit wir uns nicht mißverstehen :
...je tiefer der Bauch, desto länger der Standoff !
Der Effekt des Blockierens tritt bei zu tiefem Bauch in jedem Fall auf. Dabei ist es absolut egal, ob Du dies durch überlange Standoffs in einem unveränderten Segel erreichst, oder ob Du Dir die Mühe machst, das komplette Segel für etwas längere Standoffs neu zu konstruieren.
Gruß
Heiko -
Zitat
Bsp.:Ich habe 15 Gramm bei mir am Kielende und er Wickelt dabei gut
und als ich 20 Gramm verwendete wurde die gesamt Rotationsgeschwindigkeit gemindert.Meine Erfahrungen besagen genau das Gegenteil. Viel Gewicht am Kiel erzeugt eine hohe Rotationsgeschwindigkeit und erleichtert das Auslösen von Yoyos. Wenn ich einem sonst nicht über Schwung wickelnden Drachen 100 g ins Kielende packe, wickelt er aus dem Abwärtsflug durch bloßes Slack geben. Wie schon beschrieben erleichtert derartig angeordnetes Gewicht den Pancake. Ist der Drachen in der Horizontallage angekommen, zieht ihn das Heckgewicht weiter runter und unterstützt damit die Überwindung des Luftwiderstandes. Wickeln aus dem Fade erübrigt sich mit derartig viel Ballast meistens, weil man den Drachen nicht mehr in den Fade bekommt. Schafft man es trotzdem, kann der Drachen so steil im Fade hängen, das man ihn nicht mehr rausbekommt. Der Versuch wird gerne mit Bruch der oberen Leitkante belohnt. Möglicherweise meintest Du die frühen Vorzeichen einer derartigen Überladung. Die Wickelblockade resultiert aber nicht unmittelbar aus dem Gewicht, sondern aus der ungünstigen Fadelage. Wickeln aus der Barrel-Roll geht damit schneller, als mit weniger Gewicht.
Zitat...um so Gestreckter (Kiel kürzer und Spannweite größer), desto leichter läßt sich der Kite Wickeln.
Zudem Spielt die Schlepkannte und die Tiefe des Bauches eine wichtige Rolle.
Je ausgeschnittener die Schlepkante (weniger Fläche), desto schneller wickelt er. Und je Tiefer der Bauch, desto schneller wickelt er.
Beides beeinflüßt die Leichtwindtauglichkeit zum Negativen !Viel Bauch lässt Drachen nicht zwangsläufig schneller wickeln. Übertreibt man es damit macht der Drachen zwar schön schnelle und kontrollierbare Flic-Flacs, blockiert aber, wenn er darüber hinaus weiterdrehen soll. Hoch ausgeschnittene Drachen mit wenig Bauch wickeln sehr schnell, zicken aber gerne bei Flic-Flacs.
ZitatIst eine Waage zu Kurz (betrifft auch den Turbo Schenkel), kann diese auch den Kite Blockieren.
Das kann ich so bestätigen. Die nötige Waagelänge hängt dabei sehr stark von der Bauchtiefe ab.Gruß
Heiko -
Zitat
Zitat:
Beschwerst Du den Schwerpunkt des Drachens, fixierst Du sein Rotationszentrum durch Erhöhung der Masseträgheit und benötigst so weniger Masse am Kielende, um eine Vergleichbar schnelle Rotation zu erzielen.Zitat:
Damit würde das eine Gewicht das andere kompensieren. Das Ergebnis wäre vergleichbar mit einem Gewicht auf dem Schwerpunkt, nur etwas träger in der Rotation (größeres Massenträgheitsmoment)Dem wage ich zu Widersprechen:
Das Trägheitsmoment ist das Produkt aus Masse und derem quadriertem Abstand zur Drehachse. Packe ich sehr sehr viel Gewicht genau in die Drehachse, so hat dies keinerlei Auswirkung auf das Trägheitsmoment. Andererseits kann selbst ein relativ kleines Gewicht das Trägheitsmoment stark erhöhen, wenn ich es nur weit genug von der Drehachse anbringe.
Auch heben sich Gewicht an Nase und Kiel im Bezug auf das Trägheitsmoment nicht auf, sondern addieren sich.
Get man davon aus, dass der Drachen exakt um seinen geometrischen Schwerpunkt rotiert, hast Du naturlich recht, dass ein Gewicht exakt auf dem Schwerpunkt keine Erhöhung des Massenträgheitsmomentes bewirkt. In der Praxis findet aber beim Auslösen ein gerichteter Zugimpuls statt, der zu einer Ablenkung führt. Damit ist der Geschwindigkeitsverlauf der Rotation nicht linear und die Rotationsbahn nicht geschlossen. Somit ist die Drehachse nicht mehr der Schwerpunkt und Gewicht direkt auf dem Schwerpunkt hat doch eine Wirkung auf das Rotationsverhalten. Es fixiert den Drachen in der Drehung und sorgt für weniger Raumbedarf. Eine beschleunigende Wirkung ist hingegen kaum vorhanden. Dies lässt sich auch praktisch nachvollziehen.Dass das Massenträgheitsmoment mit zunehmendem Abstand vom Schwerpunkt zunimmt, schrieb ich oben. Praktisch beschleunigt Gewicht im Kielende den Drachen auf dem Weg in den Pancake. Gewicht in der Nase bewirkt das Gegenteil. Um den Drachen schnell rotieren zu lassen, ist eine asymmetrische Gewichtsverteilung nötig. Daher kompensiert das obere Gewicht das untere, obwohl beide das Massenträgheitsmoment bei gleicher Masse und gleichem Abstand zum Schwerpunkt gleich stark beeinflussen. Da Drachen im Gegensatz zu Wellen und Rotoren nicht symmetrisch aufgebaut sind und daher ober und unterhalb des Schwerpunktes unterschiedliche Angriffsläche bieten, lassen sich die Formeln aus dem Maschinenbau nur bedingt anwenden bzw müssten in derart komplexer Art erweitert werden, dass der Zeitaufwand für die Berechnung in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Ergebnis stünde.
Gruß
Heiko
- Editiert von Heiko... am 05.07.2007, 01:27 - -
Hallo Achim
Was mich, ebenso wie Erich an dem Flugmanöver stört, ist die normale Gerade dazwischen. Das sehe ich ebenfalls als Bruch in der Kombination. Etwas anderes wäre es, wenn Du es folgendermaßen fliegen würdest: Den Drachen aus dem Fade einwickeln, eingewickelt nach unten fliegen, dort in den Fade auswickeln, über eine Barrel-Roll einwickeln, eingewickelt nach oben fliegen, den Drachen in den Backflip werfen, nach einer halben Lazy in den Fade auswickeln und wieder von vorne beginnen.
Ein lateinischer Name wäre mal ein wilkommener Kontrast zu den gängigen Tricknamen. Die Komplexität würde mir reichen, um das als Namenswürdige Kombination zu sehen, auch wenn das sicherlich schon vielfach geflogen wurde.
Gruß
Heiko -
Hallo Achim,
ZitatIm optimalen Fall sollte der Schwerpunkt auf der Drehachse liegen. Das bedeutet auch, das ober- und unterhalb des Schwerpunktes das gleiche Gewicht vorhanden ist.
Den korrekten Schwerpunkt eines Drachens im Vorfeld zu ermitteln dürfte schwerer sein, als den Drachen mit Try & Error zu entwickeln. Im Gegensatz zu üblichen Maschinenbauteilen, deren Schwerpunktberechnung schon schwer genug sein kann, handelt es sich bei Drachen um inhomogene Freiformflächen mit hoher Flexibilität. Ohne exakte Materialdaten wirst Du da keinen Erfolg haben. Aus diesem Grund gibt es praktisch nur unausgewogen konstruierte Drachen, denen man mit viel Try & Error ausgewogene Flugeigenschaften beigebracht hat.
Was bei Deinen Überlegungen komplett fehlt, ist der Luftwiderstand. Ein Drachen mit breitem und langem Kiel und schlanker Flügelspitze kann unter Umständen den gleichen Schwerpunkt haben, wie ein Drachen mit kurzem Kiel und riesigen Winglets. trotzdem werden beide Drachen total unterschiedlich wickeln.
ZitatÜbertragen auf die Gewichtsverteilung am Drachen heißt das doch, je weiter außen ( Unten) das Gewicht sitzt, umso träger wird die Rotation.
Und im Umkehrschluß:
Je näher das Gewicht zur Drehachse des Drachen rutscht, umso agiler wird die Rotation.Je weiter Du das Gewicht ans Kielende machst, desto schneller rotiert der Drachen um die Querachse. Mit 100 g am Kielende wickelt auch ein NSR auf der Stelle. Beschwerst Du den Schwerpunkt des Drachens, fixierst Du sein Rotationszentrum durch Erhöhung der Masseträgheit und benötigst so weniger Masse am Kielende, um eine Vergleichbar schnelle Rotation zu erzielen. Das Gewicht am Kielende beschleunigt den Drachen und hindert ihn daran, vor Vollendung der Rotation zum stehen zu kommen. Deshalb führt zu viel Gewicht im Kiel auch zu Schwierigkeiten bei Flic-Flacs – Die beschleunigte Masse lässt sich nicht stoppen, bzw. reagiert sehr Empfindlich auf den richtigen Zugwinkel. Kurz zusammengefasst:
-Gewicht am Kielende macht den Drachen agil
-Gewicht am Schwerpunkt macht den Drachen ausgewogen
-beides zusammen macht den Drachen schwer, ausgewogen und agil, aber nicht sehr leichtwindtauglich.ZitatIch hatte früher einmal angenommen, dass die untere Querspreize möglichst auf der Drehachse liegt. Ich denke aber, das ist praktisch völliger Mumpitz. Die Anlenkpunkte der unteren Waageschenkel würden dann auch auf der Drehachse liegen und das halte ich für kontraproduktiv.
Beim Transfer funktioniert das ganz gut. Um den Drachen mit ausreichendem Hebel beschleunigen zu können, wurde die Waage am Kiel unterhalb der Spreize befestigt.
ZitatIch behaupte jetzt einfach mal, dass ein Gewicht am Kielstabende nicht das Optimum ist. Ich behaupte sogar noch, das damit nur eine nicht optimale Konstruktion ausgeglichen wird.
Das sehe ich mittlerweile nicht mehr so. Gewicht unterhalb des Schwerpunktes ist notwendig zur Beschleunigung. Ein ausgewogener Drachen fliegt ohne Gewicht, wickelt aber nicht, oder nur langsam. Mit Gewicht wickelt er schneller, fliegt aber immer noch in allen Lagen kontrollierbar. Die Schwungmasse darf niemals zur alles dominierenden Eigenschaft werden.
ZitatEin wickeloptimierter Drachen müsste aber ein Gewichte haben, die oberhalb und unterhalb des Schwerpunkts liegen. und zwar rel. nah an der Drehachse.
Damit würde das eine Gewicht das andere kompensieren. Das Ergebnis wäre vergleichbar mit einem Gewicht auf dem Schwerpunkt, nur etwas träger in der Rotation (größeres Massenträgheitsmoment)
ZitatDas kommt ganz drauf an, ob das Gewicht oberhalb oder unterhalb des Schwerpunktes liegt. Gewicht im Kielende beschleunigt den Drachen auf dem Weg in den Pancake, Gewicht in der Nase beschleunigt ihn auf dem Weg in den Fade. Beides zusammen macht ihn in beide Richtungen träge. In sehr seltenen Fällen kann man diese Technik aber auch nutzen, um einem nervösen Ansprechverhalten bei böigem Wind entgegen zu wirken.
Gruß
Heiko -
Hallo Michel,
die P200 haben eine größere Flexibilität, als die alten 5P Stäbe bei sehr ähnlicher Steifigkeit im unteren Lastbereich. Das heisst, dass der Verlauf der Biegekurve bis zu einem bestimmten Punkt ähnlich verläuft. Danach ist der P200 noch in der Lage, sich weiter zu biegen, während die Fasern im 5P an ihrer Streckgrenze angelangt sind. Die von Dir verlinkte Tabelle ist für den groben Überblick OK, gibt aber keine vollständige Biegekurve der gemessenen Stäbe wieder. Dazu wären Messungen aller Stäbe mit möglichst fein gestuften Gewichten nötig.
P 250 wäre sicher wünschenswert. Da sowohl P 200, als auch P 300 funktionieren, besteht dafür wohl kein Bedarf. Gegenüber den 2p-7p ist die Abstufung der Pxxx schon etwas feiner geworden.
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Hallo Jens,
Wenn Du etwas längere Lenkwege bevorzugst, und eine etwas weiter aussen liegende Waage bevorzugst, ist P 300 in der Spreize passend. Vergleichbar mit 5P wäre aber P200 (beide wiegen 15 g). Deshalb wurde auch der ursprünglich mit 5P bestabte Matrix später von Carl Robertshaw mit P200 bestabt. P 300 und P400 sind schwerer und steifer, kommen aber nicht an einen 7P ran (20 g). Mit steiferem Gestänge kannst Du den Druck reduzieren. In der oberen Leitkante verbessert ein steiferer Stab den Geradeausflug, während er in der Flügelspitze Wendigkeit kostet. Weicheres Gestänge in der unteren Spreize vergrößert das Windfenster. Eine Waage mit aussen liegendem Drehpunkt erfordert für die gleiche Vorbiegung etwas härteres Gestänge. Da Dein Originalsegel breite und schwere Leitkantentaschen aus Dacron haben dürfte, wäre eine Abstimmung für den oberen Standardwindbereich sicher nicht falsch. Wirklich falsches Gestänge gibt es beim NSR übrigens nicht. Er ist so ausgewogen, dass kein einziger Stab konstruktiv bedingt bruchgefärdet ist. Sonst würde ich kein PT3 in der unteren Leitkante einsetzen. Wenn Du keine individuellen Vorstellungen hast, ist die Originalbestabung sicher ein guter Anfang.
Gruß
Heiko -
Hallo Michel,
da ich keinen Northshore Extreme mein Eigen nenne und ihn auch nicht brauche (dafür gibt es seit vielen Jahren immer besser funktionierende Venteds), erlaube ich mir mal ein Paar ergoogelte Bilder zu verlinken, die zumindest zeigen, wie gut Du den Northshore Extreme kennst. Dabei handelt es sich übrigens um ein Original von Top of the line.
ZitatJa, sicher, Sarstedt Meister ist viel besser
Zumindest wäre das besser, als mangels eigener Erfolge ständig nur vom Erfolg und Material Anderer zu schreiben...
Gruß
Heiko -
Hallo Marco,
der Spiritula fliegt tatsächlich bei sehr wenig Wind. Statt der Skinnys könntest Du auch Skyshark PT2 nehmen, oder Avia 196 als Leitkante und PT3 als untere Spreize. Der Windbereich würde sich dadurch etwas nach oben verschieben. Übrigens ist die Masse eines Stabes weniger entscheidend für die Leichtwindeigenschaften, als das richtige Maß an Flexibilität.
Gruß
Heiko -
Zitat
Bei Icarex soll die Schleppkante einreißen....
Bei meinem NSR UL bilden sich am äußersten Paneel Risse von 0,5 - 1 cm rechtwinklig zur Schleppkante. Dieses Problem habe nicht nur ich. Es lässt sich durch Verwendung von viel geflogenem Tuch aus anderen Drachen umgehen. Als Saum habe ich einen geschlossenen Rollsaum mit 15 mm Zugabe verwendet und mit Geradstich genäht. Möglicherweise tritt das Problem bei breiteren Säumen nicht auf.
ZitatOb man nun P 200 oder P300 verwendet ist eine Frage des gewünschten Windbereichs, oder des gewünschten Druckverhaltens. Wer mit welchem Gestänge Weltmeister geworden ist, ist mir praktisch egal. Wenn man sich mit der Materie nicht befassen möchte ist das natürlich auch eine Möglichkeit, sich die Entscheidung einfach zu machen. Wettkampftitel haben üblicherweise am wenigsten mit dem geflogenen Drachen zu tun. Was hier den Einsteigern immer empfohlen wird gilt im Wettkampf doppelt - Pilot und Drachen müssen zusammen passen. Der Rest ist Choreografie, Training, Talent und bei Teams nicht zuletzt die passende Zusammensetzung.
ZitatIch glaube das es aber der kleine "North Shore Extreme" ist.
Für einen NSR hat er etwas wenige Paneele
Gruß
Heiko -
Hallo Marco,
zum Skinny UL gibt es keine gleichartige Alternative. Im Gegensatz zu Skyshark PT2 sind Skinnys konischer und damit am dünneren Ende elastischer. Alle anderen Stäbe sind noch steifer. Die Spitze bildet der Aerostuff Blue S, der in der Steifigkeit grob mit einem Skyshark P200 vergleichbar ist. Avia hat ein sehr breit gefächertes Sortiment, dass sich dadurch auszeichnet, dass es jeweils keinen Vergleichbaren Stab gibt. Das heist aber nicht, dass andere Stäbe immer ungeeignet sind. Es kommt ganz darauf an, was Du erreichen willst. Wenn Du Dich damit aber intensiv auseinandersetzen willst, sollte der Preis eines Skinnys für Dich eher nebensächlich sein. Einen Stab nur aus Kostengründen zu wechseln würde ich aber nie empfehlen.
Gruß
Heiko -
Hallo Jens,
der NSR ist extrem anpassungsfähig. Daraus folgt aber auch, dass es neben den Originalmaßen (die ich für mich selbst als inkompatibel betrachte) einen ganzen Haufen persönlicher Abstrimmungen gibt. Die preiswerteste sinnvolle (!) Bestabung ist eine Komplettbestabung in Skyshark P200 für einen STD. Mit konischen Stäben in der unteren Leitkante (PT3) wird er noch etwas wendiger und unempfindlicher gegen Böen. Im Kiel fliege ich in allen Versionen von STD bis SVTD Avia B-Tweeny UL (750 mm) auf Skyshark P200 - P 400 (Vorsicht - Bastelmuffe von 6,1 mm auf 6,5 mm nötig - Spinnakertape um Skysharkmuffe funktioniert aber auch). Durch diesen Kielstab werden Snapstalls inpulsiver umgesetzt. Ich fliege meinen STD mit dieser Bestabung von 15-30 km/h, wobei 30 km/h damit sehr erschöpfend sein können. Nach 3 Pflichtfiguren und ein bisschen Einfliegen wirst Du KO sein. Die Waage würde ich dir empfehlen, selbst anzupassen, um das für dich optimale Ergebnis zu erzielen. Die Originalwaage steht mir zum Beispiel viel zu flach. Du kannst bei diesem Drachen hervorragend Einfluss auf Geschwindigkeit, Lenkwege, Drehverhalten und Zugkraft nehmen - das ist der Vorteil, wenn man sich nicht um Tricktauglichkeit kümmern muss. Von den alten Originalgestängen wie Easton würde ich abraten. Die splittern entsätzlich und sind nicht mehr zeitgemäß. Advantagegestänge findest Du als Revolutiongestänge, nur nicht in den passenden Längen. Die Fertigungstoleranzen sind aber riesig, was sich mit jeder Briefwaage prüfen lässt. Mit dem beschriebenen Stabmix hatte ich noch nicht einen einzigen Stabbruch. Als Standoffs verwende ich gewickeltes 3 mm GFK - Das schont die Spreizen bei viel Wind und ermöglicht den Einsatz von weicherem Material, was wiederum in einem größeren Windfenster resultiert.
Gruß
HeikoPS: Verscheuch die erholungsuchenden Touris nicht mit dem Teil...
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Prinzipiell hat Wasser gegenüber zusätzlichen Verstärkungen das zusätzliche Gewicht im Segel gemein. Der Haupsunterschied ist aber, dass Wasser das Segel elastischer macht, während Verstärkungen und dickeres Material eher eine Aussteifung bewirken.
Wie Arne beschrieben hat, wurden u. A. bei den Tsunamis die Schleppkanten im Wettkampf gerne nass gemacht, um die Präzision zu verbessern. Bei den Drachen der ersten Serie mit eingeschlagenem Saumband war das leider notwendig, weil sich das Icarex nach vielen Flugstunden stärker gedehnt hat, als das Saumband. Dadurch wurde die Schleppkante wie von einer Saumschnur gespannt. Um dem Piloten die Wahl zwischen Laut und Leise zu lassen wurde der Saum nach bekanntwerden dieses Problems auf einfach gefaltetes Band umgestellt, so wie es meine selbst genähten Tsunamis schon immer hatten.
Nylon in Standards und Venteds zu verwenden wird in Drachentests leider mitunter schlecht bewertet (Materialwahl). Deshalb verzichten fast alle Hersteller auf die vorteilhaften Starkwindeigenschaften schwerer dehnbarer Tücher. Beim Tsunami war mir das egal. Deshalb werden Standard und Vented bis heute aus Chikara genäht. Es sollte aber auch nicht verschwiegen werden, dass nicht jeder Drachen positiv auf die Verwendung von Nylon reagiert. Nylon verarbeitet Böen besser und ist stabiler. Zudem hat es die Fähigkeit, sich nach Dehnung wieder zusammenzuziehen. Neben diesen positiven Eigenschaften verringert es aber das direkte Ansprechen eines Drachens und saugt Wasser wie ein Schwamm. Der Markt bietet mittlerweile leider keine beidseitig mit Silikon beschichteten Tücher mehr an. Das letzte Tuch dieser Art (Toray 40 g/m²) ist seit ca. 10 Jahren nur noch als Restbestand in sehr ausgewählten Farben erhältlich. Tücher anderer Fabrikate, die mit Silikon beschichtet sind, haben leider nur eine einseitige Beschichtung, die neben sehr viel Verschnitt auch die Wasseraufnahme begünstigt.
Gruß
Heiko -
Zitat
wenn er jetzt fliegt wie ein Sack Nüsse...
Das halte ich für unwarscheinlich. Diese Art der Ventilierung hat sich bei mir im Tsunami SVTD sehr gut bewährt und ließ sich auch auf andere Drachen Übertragen. Die Hauptwirkung geht von dem großen Loch an der Leitkante aus, Das nächste Loch auf der Leitkante reduziert den Druck und die Geschwindigkeit kaum spürbar, wirkt sich aber auf Rotationen um die Querachse aus. Die beiden untersten Löcher auf der Leitkante dürften größenbedingt wirkungslos sein, vervollständigen somit nur die Optik. In der Mitte würde ich die Löcher noch vergrößern, weil die Effizienz dort sehr groß und die Nebenwirkungen überschaubar sind.
Gruß
Heiko -
Zitat
Du kannst die Breite der Naht und die Stichlänge verändern. Dadurch kann man den Winkel einstellen.
Breitere Naht und/oder kurze Stiche -> spitzerer Winkel.Sicher? bei meiner Pfaff 1222 und 1213 lässt sich die Breite nur für Zick-Zack-Stich verstellen, nicht aber für den Dreifachzickzack. Der Winkel wird so mit abnehmender Stichlänge immer spitzer. Die Breite bleibt bei meinen Maschinen immer gleich (4 mm).
Gruß
Heiko -
Zitat
...zumindest beim Trickser sollte der Drachen sich verformen können, so dass er sich den Windverhältnissen (besonders Böhen) besser anpassen kann und auch dadurch nicht so stark beschleunigt.
Wenn sich der Drachen in dem Bereich der Leitkante verformt, der vom Abfangschenkel gestützt wird, führt das zu einer Steigerung der Geschwindigkeit. Eine mäßigeVerformung ist vorwiegend notwendig, damit der Drachen in einer kombiniert angesteuerten Ecke sauber rumkommt. Dabei federt die angezogene Flügelspitze in Richtung Kielstab und die Schleppkante lockert sich kurzzeitig. Ist der Drachen um die Ecke rum, sollte er schnellstmöglich wieder seine Ursprungsform annehmen. Deshalb ziehe ich in der Leitkante mäßig weiches, gewickeltes, Gestänge gezogenem vor. Wenn Du mal eine UL Leitkante in einen Standard bei 30 Km/h einbaust und den Rest des Gestänges nicht veränderst, wirst Du merken, dass dieser durch seine Verformbarkeit nicht langsamer wird, es sei denn er schwingt sich so auf, dass keine Strömung mehr anliegen kann.
Zitatwas ich aber eigentlich nur sagen wollte, war schlicht, dass z.B. ein zylindrischer G-Force UL insgesamt steifer ist, als ein konischer.
Zumindest bei dem Beispiel muss ich Dir wiedersprechen. Der G-Force UL ist steifer, als ein Excel1UL. Das liegt in diesem Fall daran, dass es zwei komplett unterschiedliche Stäbe sind. Der Excel 1 UL ist im Bereich der Muffe weicher und aussen steifer, als der G-Force UL, der im Muffenbereich auch einen größeren Durchmesser hat. Bei zwei Stäben mit gleichem Muffendurchmesser, gleicher Wicklungsanzahl und gleichem Material ist es natürlich richtig, dass der konische Stab weicher, aber auch leichter ist. Ein Beispiel dafür waren die alten Skyshark 7PT und 7P.
Gruß
Heiko -
Der Abfangschenkel auf der Leitkante macht durchaus Sinn. Er verhindert, dass sich Drachen mit leichter oder stärkerer Leitkantenprofilierung bei starkem Wind kreisförmig verformen (aufblähen). Der Schenkel kann den Windbereich deutlich nach oben erweitern oder kürzere Waagen mit entsprechend direkterem Ansprechverhalten ermöglichen. Bei S-förmig gebogenen Leitkanten ist er aber unnötig, da die kurze obere Spreize die Leitkante ausreichend stabilisiert. In letzter Zeit ist dieser Entlastungsschenkel aber unpopulär geworden, weil er von abstehenden Yoyostoppern magisch angezogen wird.
Gruß
Heiko -
Hallo Bernd,
ich hatte den Plasma von Achim bei ca. 15-35 kmH an den Leinen. Nachdem ich ihn eine Stunde durch die Tricks geprügelt hatte, war mir nach etwas mehr Präzision. Ich habe die Waage deshalb angepasst. Das Ergebnis fliegst Du aktuell an Deinem Plasma. Gegenüber der Originalwaage ist der Druckaufbau gleichmäßiger, aber etwas geringer. In Ecken rastet er nun stärker ein. Auf der Trickseite hat er bei Rotationen um die Querachse etwas zugelegt (Yoyo, Yofade). Flicflacs macht er nun fast von selbst, rastet aber nicht spürbar ein. Von anderen Plasmaoptimierungen habe ich noch nicht gehört oder gelesen. Letztendlich ist es Geschmacksache, welche Waage man bevorzugt. Zum Probieren bietet der Plasma gute Möglichkeiten, weil er mit fast jeder Waage akzeptabel fliegt.
Gruß
Heiko