Beiträge von Heiko...

    Hallo Jens,


    Bild habe ich gerade kein Bild davon. Ich versuche es einfach nochmal besser verständlich zu beschreiben:


    Du nimmst mindestens 150 cm Waageschnur, aus der Du die Innenseele entfernst. Den verbleibenden Mantel ziehst Du komplett über das Ende der Flugschnur, welches an dem Drachen befestigt werden soll. An diesem Ende machst Du eine Schlaufe von ca. 10 cm Länge, als Knoten verwende ich zwei halbe Schläge. Die Mantelschnur ist nun wesentlich länger, als die Schlaufe zum Anknoten der Leine und schützt damit Flugleine und Segel. Das Andere Ende der über die Flugschnur gezogenen Matelschnur wird nicht mit einem Knoten fixiert, damit sich die Mantelschnur auf der Flugleine etwas bewegen kann und so einen Teil der Reibung vom Segel abhält.


    Gruß
    Heiko

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    Kann ich nicht gleich ne lange Mantelschnur (z.B. vom Ryll) über meine Flugschüre schieben?


    Das kommt auf die Manelschnur an. Das was üblicherweise im Handel angeboten wird, ist mir persönlich viel zu dick. Das kann man für Flugleinen von Powerkites sicher gut nehmen, da sich unsere Leinen aber meistens im Bereich 40-70 daN bewegen, ziehe ich den Mantel der 70er Waage vor.


    Ist die Mantelschnur zu dick, dann verkürzt sie sich durch das Kriechen auf der Flugleine stärker und muss somit länger gewählt werden. Der Durchmesser erhöht sich und mit ihm auch Luftwiderstand und Leinendurchhang. Merken tut man das, ob es stört oder gar hilft, ist eher von persönlichen Vorlieben abhängig.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Axel,


    Du kannst Schleppkanten allgemein sehr gut mit Spinnakertape vor Verschleiß schützen. Ist die Schleppkante allerdings schon durchgescheuert, so dass die Saumschnur schon sichtbar ist, würde ich erst das Saumband erneuern. Einfach aufgeklebtes Spinnakertape würde die Saumschnur sonst punktuell im Saum fixieren und so die Flugeigenschaften negativ beeinflussen (bei lauten Drachen stärker als bei leisen).


    Ich verwende zum Schutz meiner Schleppkanten und Flugleinen die Mantelschnur einer relaiv weichen 70er Waageschnur (z. B. von Liros). Diese wird mindestens 1,5 m über die Flugleine gezogen und am Ende zu einer kleinen Schlaufe geknotet. Die restliche Mantelschnur sollte frei auf der Flugleine kriechen können. So entsteht deutlich weniger Reibung zwischen Schleppkante und Flugleine und stören tut die kriechende Mantelschnur beim Fliegen überhaup nicht. Herkömmliche Leaders werden meistens aus harter dehnungsarmer Waageschnur gemacht. Sie schützen zwar die Flugleine, beschleunigen aber den Verschleiß am Drachen durch Erhöhung der Reibung. Eine weiche Waageschnur hat aber meistens so viel Dehnung, dass sie als Leader ungeeignet ist. Zudem würden mich die Knoten in der Flugleine stören, mit denen Leader und Flugleine verbunden werden.


    Gruß
    Heiko

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    Und hast du 'ne Idee von der Stärke der Geschenkfolie?


    Ich habe schon öfter Drachen aus Geschenkfolie gebaut, erstmalig vor über 10 Jahren. Die Unterschiede der im Handel angebotenen Ware sind ziemlich gering, egal ob Du 1,99 € oder 4 € für die 4 m Rolle ausgibst und günstiger als Icarex ist es in jedem Fall. Die Verarbeitung ist allerdings schon recht aufwendig, da alles, was nicht vor dem Nähen geklebt wird nur von geringer Beständigkeit ist.



    Den hier habe ich aus Icarec P31 und Geschenkfolie gebaut. Leitkanten und Schleppkante sind aus Icarex PC31. Um den Drachen von der Haltbarkeit serientauglich zu machen, wurden Leit- und Schleppkante über die ganze Länge mit Nitto-Tape angeklebt. Trotzdem wog der Drachen etwas weniger, als ein normaler Tsunami SUL. Die Folie sollte somit leichter sein, als Icarex.


    Gruß
    Heiko

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    vergleicht doch mal die Preise Esbjerg-Fanø zu den Preisen in Deutschland auf die Nord- oder Ostfriesischen Inseln


    habe ich bewusst nicht gemacht, da die Fahrtzeit länger und die Entfernung weiter ist. Damit darf auch der Preis sicher etwas höher sein...


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    oder es liegt daran, dass hier mehr Zuschüsse gegeben werden...


    Ob die Fährbetriebe in Deutschland subventioniert werden, weiß ich nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass einerseits Geld hineingeschossen wird und andererseits ein Tunnel gebaut wird, der die Flussüberquerungen per Fähre reduziert.


    Wer nach Fanø will, muss mit den Preisen leben, an meiner Meinung dazu ändert das aber nichts. Für die kurze Überfahrt ist das einfach unangemessen.

    Die alten Preise waren schon unverschämt (ca. 50 € für einen PKW inklusive Fahrer), wenn man sie mit den Preisen von Weser- und Elbfähren im norddeutschen Raum vergleicht. An der der zu überwindenden Strecke kann der Preisunterschied zumindest nicht liegen, denn die ist durchaus vergleichbar. Warscheinlich liegt es daran, dass es an Alternativen mangelt und Fanø attraktiv genug ist, dass der Preis bezahlt wird. Mein Verständnis für die Preiserhöhung geht jedenfalls gegen Null, schließlich wird der Sprit nicht nur in Dänemark teurer.

    Hallo Christiane,


    zunächst einmal ist "Denglish" gerade sehr hip mit steigender Tendenz. Egal wo man hinkommt, wird man damit konfrontiert und das nicht erst seit ein paar Jahren. Beim Auto wird von "Tuning" gesprochen und das schon so lange, dass mir kein besserer deutscher Begriff dazu einfällt. Badmintonspieler kann man sicher auf die Palme treiben, wenn mann sie fragt, worin der Reiz des "Federballspielens" liegt. Und genau so ist es mit Drachen. Im Deutschen spricht man von "Drachen steigen lassen". Die Begrifflichkeit stammt aus Zeiten, als Drachen ausschließlich Kinderspielzeug waren. Jeder der etwas Aktivität am unteren Ende der Leine(n) zeigt und das ganze ansatzweise mit sowas wie Professionalität betreibt,wird wissen, warum sich mir bei diesem Begriff die Nackenhaare aufstellen. Sie verhindert wirkungsvoll die Anerkennung als Sport, was selbst "Rollschuh- und Rollbrettfahrern" gelungen ist. Im Englischen gibt es diese Probleme nicht. Dort werden Drachen geflogen (to fly a kite) und nicht steigen gelassen. Was liegt da näher, als Drachen zu Kites zu machen. Rollschuhe und Rollbretter hätten auch weniger Verbreitung gefunden, wenn man sie nicht als Rollerblades, Inliner und Skateboards etabliert hätte.


    Trotz aller Nachteile bevorzuge ich aber immer noch den Begriff "Drachen"


    Gruß
    Heiko


    Die eigentliche Frage war ja, welcher Stab dem 3 P am nächsten kommt. Die Antwort darauf ist Dynamic 12. Weil das nicht viel leichter zu beschaffen ist, wäre Skyshark P100 die nächstähnliche Alternative. Wie schon gesagt wurde, ist es gleich schwer, etwas robuster und etwas weicher, aber nur in 825 mm Länge erhältlich. Ähnlich genug für einen Kielstab wäre Avia Excel 1 UL, der auch in Meterlänge erhältlich ist.


    Jegliche darüber hinausgehenden Bestabungstips wären angesichts der vorhandenen Infos ziemlich aus der Luft gegriffen. Dazu wären Infos wie Modell und komplette restliche Bestabung notwendig. Ebenfalls hilfreich wäre, zu wissen, was an der serienmäßigen oder standardmäßig empfohlenen Bestabung (falls es ein Bauplandrachen ist) nicht gefällt.


    Gruß
    Heiko

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    Gibts von den Skinny UL verschiedene Ausführungen? - falls ja, welche ist die Richtige


    Es gibt Skinny UL, SUL und SDS. Du brauchst Skinny UL (ca. 7,5 g) und Innenmuffen mit 6,1 mm Aussendurchmesser. Die alten passen nicht.


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    Ich habe mir sagen lassen, dass der Versand gar nicht so teuer ist und Zoll wird auch erst bei einem Warenwert über 25 Euros fällig...
    Und der Dollarkurs ist zur Zeit sehr günstig.


    Für 12 m Tuch habe ich 25 $ Versand bezahlt, eine Rolle Leitkantenband lag bei 18 $. Mit dem Zoll kann man Glück oder Pech haben. Auf mein Tuch habe ich 8 % Zoll bezahlt, dann noch mal 16 % Einfuhrumsatzsteuer auf Warenwert und Versand und 2 % Fremdwährungsgebühr für die Kreditkarte. Der Dollarkurs lag da aber ungünstiger als jetzt.


    Gruß
    Heiko

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    Habe mir sagen lassen ein Umstaben der Leitkante auf einfache Skyshark P90 sollte auch gehen


    Es gibt keine Stabkombination, die man nicht sinnfrei in einen beliebigen Drachen bauen kann. Ob dein Multiflex mit einer P90 Leitkante besser fliegt, als mit dem Originalgestänge, vermag ich nicht zu sagen. Sicher ist aber, dass sich seine Flugeigenschaften deutlich ändern werden, weil der P90 steifer ist und eine andere Gewichtsverteilung hat. Es kann sein, dass er mehr Wind benötigt, muss aber nicht. Erfahrungsgemäß macht eine derartige Umbestabung aber eine Neuabstimmung der Waage sinnvoll. Wenn Du dieses Risiko nicht eingehen möchtest, nimm Skinny UL


    Gruß
    Heiko

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    Anscheinend gibt es diese Stäbe nicht mehr


    Die werden schon seit vielen Jahren nicht mehr produziert und waren nie weit verbreitet. Du bist somit auf Restbestände angewiesen. Die Skyshark Response Aerframe 15 sind übrigens gar nicht vergleichbar, weil viel schwerer und steifer. Die einzigste Gemeinsamkeit ist, dass es sie auch nicht mehr geben wird, sobald die Restbestände von Michael Ryll aufgebraucht sind. Dem Response Zero am ähnlichsten ist der Avia Skinnny UL


    Import aus den USA lohnt sich nicht wirklich. Mit Zoll und Versandkosten verdoppelt sich der ursprüngliche Preis bei Kleinmengen schnell.


    Gruß
    Heiko

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    Danke, würe es ja gerne mal auf einem Reststück versuchen, aber was ist: Polyester 34g/m ??


    Das dürfte Ventex, auch bekannt als Toray Polyester, sein.


    Wenn es mit der Nagelackentfernermethode nicht funktioniert, probier es mal mit der Nagelscherenmethode (Aplikation). Damit wird der Drachen zum Unikat und ob er dadurch schöner wird, als vorher, liegt ganz in Deinem Einflussbereich.


    Gruß
    Heiko

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    Wieso sollte nicht auch hier mal eine rubrik mit Bildern aufgemacht werden?


    Weil die Bilder in der Bildergalerie bestens aufgehoben sind. Wenn Du in einem Jahr ein Bild von einem bestimmten Trickdrachen suchst, wirst Du sicher die Drachendatenbank oder die Bildergalerie bemühen. Mit welchem Suchwort denkst du denn, mit der Suchfunktion ein bestimmtes Bild aus diesem Thread wiederzufinden? "Bilder" dürfte einige Treffer bringen. Kurz gesagt ist ein derartiger Thread nix als Spam und kostet Speicher und Traffic. Natürlich muss man ihn nicht lesen, wenn er einen nicht interessiert, aber helfen tut er auch niemandem.


    Gruß
    Heiko

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    Für einen wirklichen SnapStall liegt die Betonung auf "ganz schnell". Das ganze muss im Bruchteil einer Sekunde in den Handgelenken passieren damit es gut klappt und der Drache aus dem Flug wie angenagelt am Himmel steht. Die Bewegung ist daher wesentlich weniger weit ausladend als bei einer 90° Ecke, wenn auch im Prinzip vergleichbar.


    Ebenfalls ganz wichtig: Häufig wird empfohlen, den Snapstall am Windrand zu üben. Ich halte das für Schwachsinn, da der Drachen am Windrand ohnehin zum stehen kommt. Ihn dann einfach waagerecht hinzustellen hat praktisch nichts mit einem Snapstall zu tun und trägt somit auch nicht zum Lernerfolg bei. Gemäß dem Grundsatz "Um einen Strömungsabriss zu erzeugen muss erstmal Strömung anliegen" empfehle ich daher, den Snapstall grundsätzlich bei 10-20 km/h in der Windfenstermitte zu üben und dabei so zu verfahren, wie von Andreas beschrieben.


    Gruß
    Heiko

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    Aber ich bleib dran - 3D ist schon toll!


    3D bringt Dir vorwiegend etwas beim Bau stabloser Drachen. Ob sich aber mit TurboCAD Freiformflächen vernünftig abwickeln lassen, wage ich mal zu bezweifeln.


    Gruß
    Heiko

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    Kann man solche Kites ruhigen Gewissens kaufen und sie auch uneingeschränkt nutzen?
    Unterliegen auch Kite Materialien einem Alterungsprozess der eine Alltagsnutzung nur noch bedingt zuläßt?


    Das kann man nicht so pauschal beantworten. Die Haltbarkeit ist unmittelbar abhängig von der Qualität der Verarbeitung. Beispielsweise habe ich mir einen gebrauchten Blackbird geleistet, der sich nach einer Flugstunde in Wohlgefallen aufgelöst hat. Die Schleppkante hat sich durch die Vibrationen im Flug komplett aufgeribbelt. Wie der Drachen so alt geworden ist, ist mir ein Rätsel. Vermutlich wurde er nur bei Leichtwind ausgepackt. Grundsätzlich stellen laute Drachen wesentlich höhere Anforderungen an die Verarbeitungsqualität, als Leise. Deshalb ist die Warscheinlichkeit bei einem leisen Drachen mit ausreichender Verstärkung, der nicht für aktuelle Tricks verwendet werden kann, sehr groß, ein neuwertiges Exemplar mit 10 Jahren auf dem Buckel zu ergattern.


    Ein weiteres Problem ist die Segeldehnung. Manche Drachen werden dadurch zunehmend besser, andere werden fluguntauglich und wieder andere sind so gut verstärkt, dass sich die Flugeigenschaften nicht verändern. Diese Faktoren wird Dir auch der Verkäufer nicht auf die Nase binden, denn oftmals hat er diesen schleichenden Prozess gar nicht bemerkt.


    Gruß
    Heiko

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    ein großes Lob an Dich, dass Du in diesem Thread die Fragen der User über Deinen Drachen beantwortest, und aktiv dabei bist


    Danke Mike, direkte Fragen beantworte ich gerne. Ansonsten halte ich mich aber zurück. Das Forum ist schließlich ein Informationsportal und keine Werbeplattform.


    Gruß
    Heiko