Beiträge von Heiko...

    nimm Rucksacknylon (z.b. Cordura). Eine Überlappung mit Klettverschluß halte ich für wenig sinnvoll. Wenn sich da die Verbindungsschenkel oder die Waage drin verfangen, sehen die nicht lange gut aus. Optimal wäre ein Reisverschluss. Ein Stülpverschluss mit einem Stab drin, zur Stabilisierung, würde aber auch gut funktionieren.


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    Heiko

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    DAS finde ich ja mal interessant.... Du hast Pfeilstäbe, die professionelle Bogenschützen für ihren Sport nutzen als Gestänge gewählt?


    Krass. Wie verhalten die sich denn? Tauchen ja in keiner Vergleichstabelle auf


    Bei gleicher Dimensionierung verhalten sie sich genau so, wie Skyshark Pxxx, nur dass sie deutlich enger toleriert und garantiert gerade sind. Ich weiß zwar nicht, welcher Pfeilhersteller die P-Stäbe für Skyburner herstellt, aber dass sie aus diesem Bereich kommen, steht für mich fest. Die unterschiedliche Oberfläche und die leichten Variationen im Durchmesser dieser Stäbe lassen vermuten, dass mitunter das, was für den Bogensport jenseits von gut und böse ist, einen Skyshark-Aufdruck erhält und dann in Drachen verbaut wird. Goldtip ist übrigens erste Wahl, wenn es um zylindrisches Drachengestänge geht. Übrigens waren die ersten in Drachen verbauten gezogenen Kohlefaserstäbe auch krumme Hunde aus dem Bogensport und Avia 230 habe ich auch schon im Bogensporthandel gesehen. Auch das Standardmaß von 825 mm kommt aus diesem Bereich.


    Gruß
    Heiko

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    Mann kann zB. auch die Mantelschnur an den Leinen entsprechend länger bemessen , dann hast Du die Leaders nicht immer am abgebauten Drachen rumbammeln .


    Genau so mache ich das. Deshalb haben meine Drachen auch keine Leaders. Ich mag es nicht, wenn 2-3 m vor dem Drachen Schlaufen und Knoten in den Leinen hängen. Carl Robertshaw hingegen liefert seine Furys mit Leaderlines aus, bzw. macht die Anknüpftampen der Waage entsprechend lang. So hat jeder seine Vorlieben und die für ihn beste Lösung.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Raphi,


    der Tsunami, eine Konstruktion von mir, der von Wolfgang Siebert gebaut wurde, hatte anfangs abgedeckte Standoffs. Das war eine Spezialität von Wolfgang und ich hatte damals nichts gegen den Einsatz dieses Gimmicks an meinem Drachen. Beim ersten Einsatz auf dem Wettkampf in Cuxhaven waren fast alle eingesetzten Drachen an den Standoffs durchgescheuert. Das Festgelände ist auf sehr festem Sandboden gelegen, welcher mit Gras bewachsen ist. Direkt vor dem Fest wurde das Gras fast direkt über dem Boden abgemäht. Das sind sicher keine normalen Bedingungen, aber ein Wettkampfdrachen sollte definitiv nicht nach einem einzigen Wettkampf kaputt sein, zumal sich das Fliegen auf den Wettkampf und etwas Training beschränkte. Nach dieser Erfahrung habe ich zu solchem Firlefanz meine eigene Meinung. Der Tsunami wurde von da an mit herkömmlichen Jacos gebaut und funktionierte von nun an auch auf hartem Untergrund.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Marvin,


    das Umbestaben von Nitro auf Aerostuff würde ich Dir nicht empfehlen. Der Drachen kostet mit Aerostuffs 30 € mehr und ist das manchen Kunden auch wert. Wenn Du ihn nachträglich umstabst kostet Dich das 54 €, allein für die Stäbe. Du brauchst aber auch noch ein neues Schnurkreuz, was die Sache über 60 € kosten lässt. Damit wärst du über 60 € weiter von einem UL entfernt und hättest immer noch "nur" einen STD. Das rechnet sich also nicht wirklich und bringt Dich nicht weiter.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Christian,


    das Tuch hat 37 g/m² und wird in 11 Farben hergestellt. Einen Onlineshop kenne ich nicht, aber ob es Dich noch interessiert, wenn Du den Preis dafür kennst, halte ich für fragwürdig. Wenn Du nicht gerade ganze Rollen brauchst, wirst Du als Endverbraucher ganz schnell über 30 € pro Meter kommen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Christoph,


    Auch wenn das nicht unmittelbar weiter hilft, kann ich nur darauf hinweisen, dass auch das beste Sportfahrwerk und die größten Alufelgen aus einem VW Polo keinen Porsche machen. Rechne mal eine komplette Bestabung mit P200 oder gar PT5 inklusive aller Verbinder zusammen und überleg nochmal, ob es sich lohnt, soviel zu investieren. Ich würde das auch nicht so deutlich schreiben, wenn ich nicht größte Zweifel hätte, dass das Resultat den gewünschten Zweck erfüllt.


    Wenn Dir der Drachen zu indirekt ist, solltest du erstmal an der Waage ansetzen und mit Dreipunkt oder Turbowaage experimentieren. Warscheinlich wird eine Waage mit dem gewünschten Verhalten die untere Spreize recht früh überfordern. Dann würde es sich empfehlen, beispielsweise einen PT 5 einzusetzen. Das wäre aber auch das maximale, was ich in einen Drachen dieser Preisklasse investieren würde. An sonsten gibt es mittlerweile haufenweise freie Baupläne, die Dich Deinem Ziel näher bringen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Markus,


    gerade bei den 2PT wäre ich sehr vorsichtig. da wurde vor vielen Jahren mal der Muffendurchmesser von .230 auf .240 angehoben. Natürlich sind das dadurch total unterschiedliche Stäbe in jeder Beziehung. Allgemein würde ich bei den konischen Skysharks niemals auf die Idee kommen, verschiedene Generationen zu mischen. Skyshark hat öfter Stäbe durch andere mit komplett anderen Eigenschaften ersetzt. Die mit dem kleineren Muffendurchmesser hatten den kleinen gelben Aufdruck. Bei den neueren stand dann groß Skyshark PT2 drauf, später dann Skyshark II PT2 mit dem Zusatz "Made in USA".


    Gruß
    Heiko

    Die Stäbe sind im Aufbau unterschiedlich, also aus unterschiedlichem Prepreg gewickelt. Weil die Stäbe quasi aus dem Bogensport stammen, wo die Steifigkeit als Spinewert angegeben wird, ist die statische Steifigkeit ziemlich gleich. Das Ein- und Ausschwingverhalten wird abweichen, ich denke aber nicht, dass du Unterschiede in der unteren Spreize spüren wirst. Allgemein haben die P-Stäbe ziemlich große Toleranzen im Aussendurchmesser und sind schon daher nicht alle gleich. Wenn Dich die unterschiedliche Optik nicht stört, reicht es, einen zu tauschen. Perfektionisten tauschen beide - gegen etwas besseres :L


    Ruckeln im Flug hat üblicherweise eine Asymmetrie des Drachens als Ursache. Das kann sowohl eine asymmetrische Waage sein, beispielsweise, wenn zwei Schenkel bei der Montage vertauscht wurden, als auch asymmetrische Verbinderpositionen. Ebenfalls möglich ist ein asymmetrisch genähtes Segel. Gerade im Bereich der Leitkante passiert es schon mal, dass das Tuch auf einer Seite nicht ganz, oder halt zu weit in der gefalteten Dacrontasche steckt. Schiebt man dann die Seitenstabverbinder links und rechts an die gleiche Position, hat das Segel eine unterschiedliche Bauchung, was wesentlich schlimmer ist, als ein unterschiedlicher Nasenwinkel.


    Gruß
    Heiko
    - Editiert von Heiko... am 18.07.2009, 22:17 -

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    Heiko, was nähst Du mit 2000 Stichen/min?


    2000 Stiche pro Minute ist nicht wirklich schnell, wenn man sehr feinen Zickzack näht, beispielsweise bei gekettelten Leitkantenausschnitten. Das sind gerade mal gute 16 mm pro Sekunde.


    Für Kappnähte mit 4 mm Stichlänge wäre mir das auch etwas zu schnell, zumindest mit Spinnakernylon. Bei Jeans, am besten mit Seitenanschlag, ist das aber locker machbar.


    Gruß
    Heiko

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    Mir kommt dazu als erstes in den Sinn, ob du wirklich eine Industriemaschine brauchst.


    Das kommt sicher darauf an, wie oft man dickes Material näht. Für Drache ist sie eigentlich nicht unbedingt nötig, aber schon recht angenehm.


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    Dagegen muss man sich an eine Industriemaschine erst mal gewöhnen.
    Mit sehr feinfühligem Nähen ist das so eine Sache.


    Ob feinfühliges Näher möglich ist, hängt sehr von der Maschinenkonfiguration ab. Mit einem Anlassermotor mit vier Geschwindigkeitsstufen stimme ich da voll überein, dass es knifflig ist. Bei Motoren wie Efka Variostop oder Vario DC lässt sich die Anfangs- und Endgeschwindigkeit über Potis oder PC-Schnittstelle konfigurieren. Damit ist auch das nähen einzelner Stiche problemlos möglich. Ansonsten hilft natürlich auch die Anpassung der Motorübersetzung über die Wahl der richtigen Riemenscheibe.


    Gruß
    Heiko

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    Reparaturen und Einstellungen sollte man selbst ausführen können weil die Mechaniker die alten Kisten vom Markt haben wollen oder eigene Maschinen verkaufen wollen ... deshalb werden Maschinen häufig so eingestellt dass sie häufiger mal zicken.


    Das gilt praktisch für alle Nähmaschinen, egal ob Haushalts- oder Industrienähmaschine, sobald keine Garantie mehr drauf ist. Insofern kann es durchaus ein Kaufargument sein, wenn der Hersteller Serviceanleitungen selbst online bereit hält. Bei meiner Dürkopp Adler habe ich alles, was ich brauche - Explosionszeichnung mit allen Teilenummern und Einstellanleitung. Bei den Ersatzteilpreisen sollte man sich aber nicht erschrecken. Ein einfacher Standardfuß für die 272 liegt bei knapp 100 € netto.


    Gruß
    Heiko

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    Och, Invento-HQ und Wolkenstürmer verbauen das laminiert Dacron mit der laminierten Seite nach innen!


    Das ist wohl der neue chinesische Standard. Mir würden noch weitere Hersteller einfallen, die das so machen lassen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Lukas,


    Industrienähmaschinen sind Spezialisten für bestimmte Arbeitsgänge. Daher haben sie meistens nur Geradstich, idealerweise mit Nadeltransport (z. B. Dürkopp-Adler 272). Nadeltransport lässt sich nur mit Geradstichmaschinen realisieren, weil die Nadel beim transportieren durch den Transporteur sticht und so das Tuch am verschieben hindert. Beispielsweise bei Dreifachzickzack wäre das ein ziemliches rumgerühre mit der Nadel. Zudem wird für alle Zickzackstiche ein quer stehender Greifer benötigt, und für Nadeltransport ein längs eingebauter. Somit lässt sich das nicht kombinieren.


    Für sehr dickes Material gibt es Maschinen mit Dreifachtransport (Polstermaschinen wie Dürkopp-Adler 267). Diese haben dann Untertransport, Nadeltransport und Obertransport.


    Wenn Du mit reinem Untertransport auskommst und Zick-Zack benötigst, wäre beispielsweise eine gut erhaltene Pfaff 138 für um die 500 € zu empfehlen. Händler wollen dafür aber bis zu 1000 € haben, was ziemlich überzogen ist. Wenn Du Obertransport mit Zick-Zack haben willst, wäre zum Beispiel eine Pfaff 437 empfehlenswert. Die gibt es aber nur selten und kaum unter 2000 €


    Ich selbst habe mit einer fast neuen Bernina 950 Industrial mit nachgerüstetem Obertransport den Versuch unternommen, eine Maschine für alles anzuschaffen und musste einige Stunden später einsehen, dass dies nicht möglich ist. Der Bernina Obertransport war nicht für 2000 Stiche pro Minute geschaffen end klappert seit dem enorm. Deshalb habe ich ihn wieder abgebaut und für Kappnähte und Verstärkungen eine Dürkopp Adler 272 mit Elektromagnetischem Füßchenheber, Fadenabschneider und ursprünglich Nahtanfangs- und Endverriegelung angeschafft. Solche Maschinen liegen neu bei 3000 - 3500 €. Gelegentlich gibt es sie gebraucht um die 1000-1500 €. Wenn sie billiger sind, ist meistens was faul. Die Bernina nutze ich nur noch für Segelmachernaht, Vernähen von Waageschenkeln und Ketteln von Leitkantenausschnitten.


    Gerade Details wie Fadenabschneider und automatische Verriegelung treiben den Preis sehr nach oben, Wenn die Maschine einen pneumatischen Füßchenheber hat, wird auch noch ein Kompressor benötigt. Die den Preis noch weiter nach oben treibende Alternative ist ein elektromagnetischer Füßchenheber.


    Motortechnisch gibt es vier Gruppen. Am billigsten ist ein einfacher Anlassermotor (z. B. Moretti). Nicht viel teurer ist ein einfacher Kupplungsmotor. Der Komfort beginnt bei elektromagnetischen Kupplungsmotoren wie Efka Variostop und endet in der Luxusklasse bei elekronisch kommutierten Gleichstromantrieben wie Efka Vario DC und Quick Servo Top. Diese haben dann mindestens Nadelpositionierung.


    Gruß
    Heiko

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    Die Entwicklung der Lenkdrachen hat in den letzten Jahren aber enorme Fortschritte gemacht hat und so sind heute, mit leisen Drachen, Tricks möglich an die zu damaliger Zeit noch niemand zu denken wagte.


    Für Tricks sind laut flatterne Schleppkanten auch nicht notwendig, vielmehr können sie, wenn sie zu locker sind, sogar stören. Die Entwicklung der letzten Jahre räumt aber mit dem Vorurteil auf, dass voll trickfähige Drachen nicht präzise sein können und diese Entwicklung verdanken wir der Tatsache, dass flatternde Schleppkanten bei der Drachenkonstruktion kein rotes Tuch mehr sind. Dieser Trend wurde übrigens aus Frankreich importiert und seit dem Nirvana konsquent an fast allen Wettkampfdrachen, egal welcher Herkunft, umgesetzt. Wo das Geknatter eine Funktion hat, hat es auch seine Berechtigung, an Trickdrachen ohne Präzisionsanspruch, Einstiegsdrachen und Speedkites ist das meiner Meinung nach nicht der Fall.


    Mich würde mal interessieren, wieviele derjenigen, die jetzt gegen laute Drachen prädigen, über Jahre hinweg ihre Mitmenschen mit Zigarettenqualm belästigt, oder sogar geschädigt haben, ihnen nur die Möglichkeit des Standortwechsels gelassen haben, ganz ohne Sinn und Notwendigkeit und nun Rücksicht für sich selbst einfordern.


    Gruß
    Heiko


    Mit der Erfahrung kommt die Einsicht :-O


    Wenn es darum geht, optimales Präzisionsfluggerät zu bauen, führt kein Weg am Geknatter vorbei. Alles andere ist Wunschdenken. Es gab viele Versuche, Präzisionsdrachen leise zu bauen und es hat sehr lange gedauert, bis die Einsicht kam, dass man damit recht früh an Grenzen stößt. Spurtreue, Böenverhalten und Fluggeschwindigkeit werden bei lauten Drachen immer besser sein, als bei leisen. Ob nun jeder Drachen unbedingt knattern muss, sei dahin gestellt. Der Krach sollte schon durch entsprechende Flugeigenschaften gerechtfertigt sein. Drachen, die einfach nur sinnlos rumlärmen finde selbst ich doof. Bei Präzisionsdrachen wäre es aber ein akzeptabler Kompromiss, die Tonalität möglichst unaufdringlich abzustimmen. Leider wird das niemand honorieren, wenn der Vergleich zu richtig nervigem Gerät fehlt.


    Gruß
    Heiko

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    im 540er öfter mal der ganze Kite auseinandergeflogen


    Das passiert vorwiegend dann, wenn die Standofflänge nicht an das neue (längere) Kreuz angepasst wird. Dann haben die Standoffs zu wenig Spannung und der Drachen fängt am Kreuz an, zu arbeiten. Die Muffen sind bei den FSD-Kreuzen recht kurz. Mit etwas längeren gibt es dann auch mit Skyshark- und R-sky-Kreuzen keine Probleme mehr mit dem Auseinanderfliegen.


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    Bei meinem Lieblings-Abraxas habe ich seit vielen Jahren die Madenschraube nicht mehr kontrolliert. Sie hält und hält und hält und ...


    So unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich habe diese Kreuze früher auch fast ausschließlich verwendet. Anfangs hatten die noch keine Querbohrung in der Kunstoffhülse und haben auch bei mir gut gehalten. Später wurde die Kunstoffhülse dann quer durchbohrt und ich habe innerhalb eines Urlaubs eine ganze Tüte Schrott produziert, weil mir täglich eins gebrochen ist, bis ich keine mehr hatte. Die Madeschraube drückte durch die Bohrung direkt auf die Muffe. Die einzige Möglichkeit, die Muffe dabei am Wandern zu hindern ist, sie da, wo die Schraube sitzt, etwas flach zu feilen und die Schraube mit Schraubensicherung zu sichern. Durch die kleine Stufe in der Muffe kann sie nicht mehr verrutschen. Mich stört dabei aber ganz deutlich die Materialschwächung, die spätestens bei aktuellen Waagegeometrien Grenzen aufzeigt.


    Gruß
    Heiko