Hallo Alex,
beide Drachen fliegen, soviel ist sicher, haben aber keine wirklichen Alleinstellungsmerkmale, die sie deutlich empfehlenswerter machen, als andere Produkte der gleichen Preisklasse. Insofern würde mich die Antwort auf Franks Frage auch interessieren. Bei Herstellerangaben ist oft nur das Glaubwürdig, was sich nachprüfen lässt, insbesondere bei Einsteigerdrachen, deren Zielgruppe auf so was leicht reinfällt.
Wie Du nun schon gemerkt haben dürftest, ist bislang allen, die hier gepostet haben nicht ganz klar, was Du genau suchst. Da wird spekuliert, dass Du gar nicht weisst, was Tricks sind und dass Du eigentlich eher etwas universelles, als einen reinen Trickdrachen suchst. Sinnvoll können wir Dir aber nur helfen, wenn Du uns genauere infos gibst, was Du schon kannst, welche Erfahrungen Du schon hast und was Du mit dem Drachen lernen möchtest.
Allgemein ist es so, dass ein Einsteigerdrachen nicht zu groß sein sollte, weil seine Zugentfaltung sonst zu Lasten der Kontrollierbarkeit geht. Gleichzeitig sollte er aber auch nicht zu klein sein, weil seine Lenkwege sonst oft als schwer dosierbar empfunden werden. Ein guter Mittelwert sind 200 - 230 cm Spannweite bei einer Seitenstablänge von 140 - 150 cm. Abhängig von der Konstruktion können sich aber auch kleine Drachen groß anfühlen und große klein und zappelig.
Wenn Du noch nicht genau weißt, was Du suchst, macht es Sinn, erstmal einen guten Allrounder zu kaufen, zum Beispiel einen nicht zu großen Topas von Spacekites. Der kann ein bisschen Tricks fliegen, wird bei viel Wind schnell und zieht dann auch ordentlich. Egal für welche Sparte des Fliegens Du Dich anschließend entscheidest, eins ist sicher - Du wirst schnell einen anderen Drachen haben wollen, der das entsprechende noch besser macht, als der Topas und ich wage zu behaupten, dass Du Dich mit ihm nicht fürs Trickfliegen entscheiden wirst.
Ist Dein primäres Ziel, trickmäßig möglichst schnell möglichst viel zu lernen, machst Du es Dir mit einem Allrounder nur unnötig schwer. Die Eigenschaften, die ihn zu einem guten Allrounder machen (Zug und Speed bei viel Wind), bremsen ihn trickmäßig recht früh aus. In diesem Fall wäre ein guter Trickeinsteiger der Preisklasse 100-150 € das richtige. Das Leistungslevel in diesem Bereich ist sehr unterschiedlich. Es gibt den ein oder anderen, den ich nicht empfehlen kann, viele, die ich noch nicht geflogen habe und ganz wenige, die so gut sind, dass sie mir eine Empfehlung wert sind. Ein bislang wenig verbreiteter Drachen, der zur letzten Gruppe gehört ist der Belusa von Wolkenstürmer. Der fliegt schon bei recht wenig Wind, hält richtig was aus und fängt auch bei starkem Wind nicht unangenehm an, zu ziehen. Tricktechnisch hat er wirklich das volle Programm drauf, ohne es einem bei irgendwas besonders schwer zu machen (wichtig für einen Tricklerndrachen). Darüberhinaus hat er ein sehr sauberes Flugbild und erlaubt dem erfahrenen Piloten sogar das Fliegen von sauberen Präzisionsfiguren. Das ist in dieser Klasse wirklich selten. Weitere Drachen dieser Klasse wären der Easy reloaded von Level One (habe ihn noch nicht geflogen) und der Maestro von HQ, der mir im Vergleich einen zu kleinen effektiv nutzbaren Windbereich hat und mit einer unnötig komplizierten Aktivwaage ausgestattet ist. Zudem fühlt er sich recht schwer an, was der Kontrolle nicht gerade förderlich ist, von seiner deutlichen Neigung zum Überderehen mal ganz zu schweigen.
Wenn Du einen Drachen wie den Belusa hast, kannst Du damit jahrelang üben, ohne sein Potenzial vollends auszureizen. Trotzdem wirst Du irgendwann eigene Vorlieben entwickeln und so möglicherweise zu anderen Modellen finden. Fürs erste dürftest Du damit aber im Tricksegment bestens bedient sein.
Gruß
Heiko
- Editiert von Heiko... am 06.09.2009, 00:15 -