Beiträge von Heiko...

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    Welche Eigenschaft erreiche ich, wenn ich die Segelenden mit einer Segellatte abspanne und das Segel dort so flach wie möglich halte?
    Was wäre wenn ich es genau anders mache und dem Kite dort viel Bauch geb. Ich weiß, das es auch abhängig vom restlichen aussehen des Kites ist und wie das Konzept des Kites ist, aber gibt es dazu einige grundsätzlichen Eigenschaften?


    Segellatten in der Flügelspitze ermöglichen es ziemlich flache Drachen noch flugfähig zu bekommen. Die Flächenvergrößerung an der Flügelspitze sorgt dafür, dass sich das Segel dort im Spin ausstellt und somit der Druck besser im Segel gehalten wird. Die Strömung reißt später ab. Zudem wird ein erhöhter Zug auf die Schleppkante erzeugt, der den Drachen ganz nebenbei auch ohne Saumschnur leise machen kann. Ob das funktioniert, wird natürlich auch von der restlichen Schleppkantenform mit bestimmt. Im Geradeausflug äussert sich die Flächensteigerung in mehr Druck. In Abhängigkeit von der Größe des Winglets ist auch eine Geschwindigkeitszunahme möglich. Viel hilft viel gilt hier aber nicht. Vielmehr muss die optimale Größe im Versuch ermittelt werden. Ersetzt du die äussere Segellatte durch einen Standoff und schneidest die Flächenzugabe einfach als konkave Fortführung der Schleppkante weg, dann sorgt der Standoff aussen für eine permanent sehr steile Segelausstellung. Diese resultiert in einem sehr steilen Anströmwinkel und steht einer hohen Maximalgeschwindigkeit im Weg. Interessanterweise lässt sich dieser Effekt durch einen ähnlich langen Standoff weiter innen kompensieren. Ein Drachen, der ausschließlich aussen weit ausgestellt ist fliegt langsamer, als einer, der überall weit ausgestellt ist.


    Gruß
    Heiko

    zur Aldimaschine:


    die zuletzt angebotene Aldimaschine (Medion) wurde gerade frisch von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Getestet wurde 3 Exemplare, die alle in der 100 stündigen Dauerprüfung ausfielen. Einmal war ein defekter Motor die Ursache, einmal gebrochener Kunstoff. Discounterware muss nicht zwangsläufig schlecht sein, aber das Risiko ist bei Aktionsware nicht unerheblich. Reparaturen lohnen sich meistens nicht und Ersatzteile gibt es auch nicht ewig.


    Was mir besonders negativ an Maschinen der unteren Preisklasse auffällt ist der sehr geringe Durchlass. Ich bin 21 - 28 cm gewöhnt, etwas um die 20 cm sind bei hochwertigen Haushaltsmaschinen üblich. Die Billigheimer liegen oft deutlich darunter.


    Gruß
    Heiko

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    Da ich mich aber nach kurzer Zeit von der NPW5 über die Beamer TSR [Verunsichert] zum Powerkiten entwickelt habe...


    deine Frage ist Teil der Antwort. Vielleicht wärst du mit geeigneterem Material beim Trickflug geblieben, oder würdest es parallel betreiben. Der Jump kann in erfahrener Hand einiges. Zum Lernen ist er aber aufgrund sehr kurzer Lenkwege eher ungeeignet.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Peter,


    ich kenne die Preise, aber hier ging es mir nur darum, darzulegen, weshalb sich ein Parkplatz mitten im Naturschutzgebiet schon so lange hält.


    Ich persönlich habe nichts dagegen, zahle bereitwillig meinen Obolus und habe für vergleichsweise wenig Geld meinen Spaß.


    Teuer wird es erst, wenn ich keine Lust habe, morgens 300 km hin und abends wieder zurückzufahren. Die Hotelpreise in SPO sind wirklich abartig und werden nur noch von Messepreisen in Frankfurt übertroffen, wenngleich es einfacher ist, in Frankfurt kurzfristig zu Messezeiten ein Zimmer zu finden, als in SPO an einem sonnigen Sommertag.


    Strandkorb brauche ich übrigens nicht, macht bei deiner Rechnung Gesamtkosten von 6 € pro Person für einen Tag Spaß.


    Gruß
    Heiko

    Der Versuchsaufbau ist in keiner Weise aussagekräftig. Das erste Problem ist, dass die Auslösung mit der Hand erfolgte und den Stab damit schon zum Zeitpunkt des Loslassens in unkonstanter Art und Weise bedämpft.


    Zweitens ist es nicht sinnvoll, unterschiedliche Stäbe gleichweit durchzubiegen, um das Ausschwingverhalten zu beurteilen. Bei so einem Test wird der steifste Stab immer die Nase vorne haben, wenn dem kein deutlich höheres Massenträgheitsmoment im Weg steht. Dass der G-Force SUL als steifster Stab mit großem Aussendurchmesser und geringer Wandstärke als Sieger hervorgeht, war klar. Jedoch werden ein Skinny SUL und ein G-Force SUL im Drachen komplett unterschiedlich eingesetzt. Der unterschiedliche Arbeitsbereich der Stäbe lässt eine derart einfache "Messung" nicht zu. Als Grundlage einer solchen Messung wäre zu erst eine Biegekurve unter verschiedenen statischen Belastungen aufzunehmen. Auf Basis dieser Kurve müsste der Stab in seinem optimalen Arbeitsbereich belastet werden und diese Last schlagartig entfallen. Das so aufgenommene Ausschwingverhalten wäre eine Konstruktionshilfe, aber auch nicht wirklich notwendig.


    Es gibt zwei wesentliche Faktoren, die das Ausschwingverhalten beeinflussen und mit denen man es besser abschätzen kann, als man es mit einem Küchenaufbau messen könnte. Einerseits ist da das Rückstellvermögen, welches sich analog zur Steifigkeit verhält. Dem entgegen steht das Massenträgheitsmoment, welches den Stab beim Rückstellen übersteuern lässt. Somit sind steife Stäbe (hohes Rückstellvermögen) ebenso wie stark konifizierte (geringes Massenträgheitsmoment) im Vorteil. Der Prepregaufbau von gewickelten Stäben ist so ähnlich, dass man den Faktor Dämpfung durch das Harz ziemlich vernachlässigen kann. Mit dieser Erkenntnis kann man alle verfügbaren Stäbe ausreichend beurteilen, um den optimalen Stab für jeden Drachen zu finden.


    Die im Fractured Axel Forum präsentierte Messung ist leider nur wieder eine mehr mit fragwürdiger Aussagekraft, ähnlich der unbrauchbaren Spinemessung bei konischen Stäben - pure Zeitverschwendung.


    Gruß
    Heiko

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    Wie läßt sich das denn mit dem Naturschutzgebiet vereinbaren?


    Es bringt 6 € Pro Tag und Auto. An sonnigen Hochsommerwochenendtagen ist der ganze riesige Strandparkplatz komplett voll mit Autos. Bei so viel Kohle kann sich auch kein Naturschützer mehr gegen die monetären Interessen der Gemeinde durchsetzen.


    Gruß
    Heiko

    Kitetex wäre mein Tip, wenn der Preis nicht im Vordergrund steht. Das ist ein sehr reißfestes 55g Polyestertuch. Polyestertücher halten die Farbe langfristig besser als Nylon. Im Gegensatz zu Icarex hat es eine gewisse Elastizität und leiert daher nicht so aus. Etwas preiswerter und auch gut ist Chikara. Von Schikarex würde ich die Finger lassen. Das wäre schade um die Arbeit.


    Gruß
    Heiko

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    ...was bei wirklich 'viel Wind' passiert, auch wenn den Kite das wahrscheinlich nicht weiter stört


    nicht wirklich :-O . Bei ca.120° Vorbiegung verabschiedet sich dann irgendwann die Muffe. Mir ist das bei 60 km/h passiert, alledings mit versehentlich deutlich weiter nach aussen gestellter Waage (in der Prototypenphase).


    Gruß
    Heiko

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    Noch nicht so heftig krumm, aber mir hat's gereicht (P400/Goldtip-Verbundstab)


    Das ist bei dem Drachen noch harmlos, quasi eine gesunde Vorspannung. Bei viel Wind schrumpft der in der Spannweite frontal deutlich sichtbar, so dass du ihn von unten warscheinlich nicht sehen möchtest. Interessant ist, dass sich hier nur die Muffe biegt und nicht die Spreize, ganz im Gegensatz zu herkömmlich bestabten Drachen.


    Ich werde bei Gelegenheit mal Bilder machen, finde den Thread sehr interessant, wenngleich ich hier noch nichts extremes gesehen habe.


    Gruß
    Heiko

    Ich hatte letztes Jahr auf Fanö viel Spaß mit ihm. Er fliegt sich sehr entspannt, entwickelt eine zügige Fluggeschwindigkeit, ist dabei aber stets gut zu kontrollieren. Sein Druckaufbau ist moderat und spürbar, aber nie unangenehm und im Gegensatz zu manch anderem Drachen wird dies nicht mit einer extrem flachen Waage erkauft, die den Drachen träge macht. Ich selbst bevorzuge lange Leinen (35 m oder mehr). Für den Style würde ich aber eher zu kurzen Leinen raten (20-30 m). Er würde mich nicht verleiten, STACK-Figuren zu fliegen, auch wenn das mit ihm möglich ist. Saubere Tricks in schneller Folge, mit ein wenig Präzision dazwischen, das ist seine Welt. Kurz und knapp - ich mag ihn. Er ist eine interessante Abwechslung zu meinen eigenen Drachen, fliegt sich komplett anders, ohne dass man versucht ist, irgendetwas in besser oder schlechter aufzudröseln. Kauf ihn und hab Spaß.


    Pauls Testbericht habe ich übrigens nicht gelesen, werde das aber bei Gelegenheit nachholen. Mögliche Unterschiede in unserer Einschätzung interessieren mich schon, auch wenn ich schon seit Jahren keine Drachenzeitschriften mehr kaufe.


    Gruß
    Heiko

    Einfach nur eine neue größere Nase draufzunähen ist nicht empfehlenswert. Wird der Stab mit Endkappe in den Tunnel geschoben, verhakt diese sich beim späteren Zurückziehen in dem Riß des Leitkantenbandes - Stabtausch kaum möglich. Klebeband ist auch nur für die schnelle Reparatur geeignet und wird nicht lange halten.


    Ich selbst würde den Drachen aus wirtschaftlichen Gründen entsorgen, weil der Zeitbedarf einer ordentlichen Reparatur den Wert des Drachens übersteigt.


    Wenn der Faktor Zeit keine Rolle spielen würde, würde ich folgendermaßen vorgehen:


    -Drachen entstaben
    -Nase abtrennen und Schablone davon anfertigen
    -linke Leitkantentasche 20 cm weit auftrennen
    -beschädigtes Leitkantenband nahe der Schadstelle heiß abschneiden
    -ein Stück neues Leitkantenmaterial mit doppelseitigem Klebeband ansetzen (Originalband liegt aussen)
    -Klebestelle mit Dreifachzickzack übernähen
    -Leitkante wieder annähen, idealerweise die alten Einstichlöcher treffen
    -Neue Nase aufnähen


    Alternativ kann man die Leitkantentasche auch komplett tauschen. Dann ist die Reparatur unsichtbar - ordentliche Ausführung vorausgesetzt.


    Gruß
    Heiko

    Beim Tricktail ist die Muffung praktisch direkt unterhalb des Mittelkreuzes. Der geringe Abstand zum Mittelkreuz ist bei diesem sehr speziellen Drachen aber unkritisch. Durch die Muffung von dünnem GFK auf einen relativ starken Skyshark oder Dynamic, entstehen hier keine großen Kräfte auf die Muffenverbindung.


    Die Versuchung, am Mittelkreuz zu muffen, hat mich auch schon mal gepackt. Verwendet man bei gewickeltem Gestänge eine Innenmuffe, spart man so die Stopper. Die belastungstechnischen Nachteile waren mir bewusst, jedoch hatte ich die entstehenden Kräfte deutlich unterschätzt. Folglich hat das nicht lange gehalten. Gleich beim ersten Flug ist mir der untere Stab an der Muffung gebrochen. Die Muffe war mit 110 mm nicht zu kurz und der Kiel als Skyshark P400 nicht gerade ein Zahnstocher. Eine Aussteifung an hoch belasteter Stelle sollte immer vermieden werden. Hier gilt der Grundsatz "Was sich biegt, das bricht nicht" und insbesondere der resultierende Umkehrschluss.


    Gruß
    Heiko

    Unterhalb des Mittelkreuzes sind die Belastungen auf die Muffenverbindung am geringsten. Dort wirken nur geringe Hebelkräfte, die mit zunehmender Nähe zum Mittelkreuz größer werden. Direkt am Mittelkreuz würde ich möglichst nicht mussen und mittig zwischen Mittelkreuz und Nase in absolut keinem Fall, weil dort der volle Winddruck auf dem Stab liegt und ihn verformt.


    Gruß
    Heiko

    Der Infinity ist etwas schneller, als der LTM. Seine Präzision ist vollkommen ausreichend für STACK-Figuren und nebenbei hat er riesiges Trickpotenzial, welches man nutzen kann, aber keineswegs muss. Abstriche beispielsweise zu einem Tramontana sehe ich da nicht (der wird häufig überschätzt, wurde viel verkauft und hat entsprechend viele Anhänger, kam aber nie an echte Präzisionsdrachen seiner Zeit ran). Der Infinity wäre mein Tip unter den Neudrachen gewesen, wenn da nicht die Preisgrenze von 150 € wäre. Er ist ein STD, der im STD Bereich gut zu fliegen ist. für den UL Bereich ist er nicht gebaut und fühlt sich entsprechend schwerfällig an. Fliegen lässt er sich mit etwas Erfahrung aber auch bei ziemlich wenig Wind. Mehr Wind als ein LTM STD benötigt er jedenfalls nicht. Erstklassige Pair- und Teamballetdrachen beginnen oberhalb von 250 €. Beispiele dafür sind Fury, Gentleman, Nirvana, NRG, Quantum Pro (Alphabetische Reihenfolge ohne Wertung und Anspruch auf Vollständigkeit). Für 170 € kommt der Infinity erstaunlich nah an diese Drachen ran.


    Vom E3 würde ich abraten. Der Balletdrachen von Prism ist der Quantum Pro.


    Gruß
    Heiko

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    Ich will ja nur verhindern, dass er sich die ganze Arbeit mit dem falschen Segelmaterial macht.


    Das Tuch ist sicherlich nicht schlechter, als Icarex, nur halt etwas schwerer. Dem Bild nach sieht es aus wie ein dicht gewebtes Polyestertuch mit relativ hartem Finish. Die Qualität von Icarex hat in den letzten Jahren ziemlich deutlich nachgelassen, während die Preise deutlich gestiegen sind. Alternativen sind aufgrund der unattraktiven Farbpalette anderer Tücher in der Gewichtsklasse nicht in Sicht.


    Gruß
    Heiko

    Für 5 mm Structil in der Leitkante ist der Drachen zu groß. Damit tust du dir keinen Gefallen. Gewickelt sollte es schon sein, und wenn es nur Skyshark Pxx ist. Für billiges Gestänge ist das der falsche Drachen. 3 PT in der unteren Spreize geht gar nicht. Den Unterschied zu den von mir empfohlenen Stäben merkt jeder Anfänger praktisch sofort, nur wird er es nicht auf das Gestänge, sondern auf eigene Unzulänglichkeiten schieben. Als Notlösung ginge auch PT5, das wäre aber auch die billigste akzeptable Lösung (weder gut, noch empfehlenswert, wirklich nur akzeptabel).


    Mit billigem Gestänge entsteht ein schlechter erster Eindruck vom Drachen, der wenig motivierend ist, wenn es darum geht, in angemessenes Material zu investieren...


    Gruß
    Heiko

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    Äh ich hab mal nachgerechnet und komme bei 0,6oz auf 18,5g/m² das liegt doch deutlich unter Icarex oder?


    Jein, 18,5 g ist zwar leichter, als Icarex, stimmt aber so nicht. Unze und Unze ist nicht das selbe. Tuchgewicht wird in Segelmacherunzen angegeben. Diese Einheit setzt sich folgendermaßen zusammen:


    Die Segelmacherunze bezieht sich auf das Gewicht eines Tuches von 28,5"x36". Daraus folgt, das eine Segelmacherunze 42,84 g / m² entspricht, übrigens bezogen auf das Grundgewebe ohne Beschichtung. 0,75 oz Tuch kommt durchschnittlich auf ein Bruttogewicht von 42 g/m². Icarex ist ein 0,5 oz Polyester Tuch. Auch wenn es nur sehr schlecht erkennbar sein mag, ist Tuch aus dem Segelbereich fast nie beidseitig beschichtet. Die einzigen mir bekannten Tücher ohne Seitenunterschied sind Icarex, Chicara und Toray.


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    UL: LK Skyshark 3PT, Kiel 90 UQS 3 PT
    SUL: LK 2PT, Kiel 2P, UQS 3 PT


    Den SUL Mix würde ich mir sehr gut überlegen. Eigentlich macht das keinen Sinn, den Drachen so leicht zu bestaben. Beim UL Mix würde ich die untere Spreize steifer machen, beispielsweise G-Force UL, Aerostuff Silver oder Icone red. Jeder dieser Stäbe wird funktionieren, mit einer entsprechend angepassten Waage, aber den Aerostuff Silver halte ich für am sinnvollsten. In der Steifigkeit liegt er zwischen G-force UL und Icone red, in der Belastbarkeit hat er die Nase leicht vorn.


    Gruß
    Heiko