Beiträge von Heiko...

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    nimmt man für die Stabtasche einen geraden Streifen oder einen gebogenen(siehe Foto)?


    Man nimmt einen geraden Streifen. Damit der sich ordentlich um die Rundung legt, sollte er aber etwas dehnbar sein. Für extreme Rundungen wird das Spinnakerband dafür diagonal zur Laufrichtung geschnitten. Bei der geringen Biegung auf deinem Bild sollte es aber auch mit normalem 50 mm Spinnakerband und etwas Übung gehen. Dacron würde ich dafür nicht nehmen.


    Gruß
    Heiko

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    Dann habe ich festgestellt, je fester die beiden Teile, die ich miteinander vernähen möchte, beim verkleben zusammengedrückt werden, desto weniger Probleme beim nähen. Mittlerweile hab ich es mir angewöhnt, mit DS-Tape verklebte Teile nochmal mit einem Nahtroller vom tapezieren fest "abzurollen" und seitdem habe ich so gut wie keine Probleme mehr mit verklebten Nadeln


    Genau so machen dass Segelmacher auch. Im Segelmacherfachbedarf gibt es extra Andruckrollen dafür. Deshalb schrieb ich schon weiter oben:


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    Wichtig ist es, die verklebten Tuchlagen ordentlich zu verpressen, bevor drübergenäht wird


    Ob man das nun mit dem Daumen oder mit einem Nahtroller macht ist Geschmackssache und natürlich eine Frage der zu verarbeitenden Menge.


    Ordentliches Band gibt es im unteren Preissegment von Tec-Bond und im höheren Preissegment von 3M mit Acrylträger. Ich beziehe das von einem Großhändler für Segelmacherbedarf und früher hatte Chill-Out das auch mal. Mittlerweile sind viele Drachenhändler aber auf so ein fürchterliches Zeug mit braunem Papierträger umgestiegen, welches wirklich nur zur Fixierung neben der Naht geeignet ist.


    Gruß
    Heiko

    So gesehen sollte man nur noch einpaneelige Drachen aus verzugfreiem 160 g Mylar bauen und alles andere, als eine Dreipunktwaage ist ein Abweichungssammelpunkt.


    Ganz im Ernst. Ich habe hier vor einiger Zeit auch den Thread mitverfolgt, in dem es um Toleranzen ging und hätte dabei fast lachend unter dem Tisch gelegen. Über 3 oder 5 mm Abweichung in der Leitkantenlänge lohnt es sich nicht zu diskutieren, bei einem textilen Werkstoff. Viel wichtiger als die Abweichung von der Schablone ist die Symmetrie. Die erreicht man durch gleiches Handling beider Segelhälften. Ganz nebenbei kann man unvermeidbare Toleranzen nur dann ausgleichen, wenn man sie kennt. Dafür ist es ziemlich fragwürdig, Verbinderpositionen auf der Leitkante abzumessen und sich so die Segelsymmetrie unter vollständiger Ignorierung der resultierenden Bauchtiefe schön zu lügen. Wenn alle Drachen einer Serie gleich fliegen, sind die Toleranzen eingehalten und richtig bemessen und es bedarf keines Gliedermaßstabes (oder von mir aus auch Messschiebers für die ganz genauen). Fliegen sie alle unterschiedlich, lohnt es sich, mal genauer nachzuschauen, was der Hersteller da abgeliefert hat.


    Gruß
    Heiko

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    ...man passt ja schließlich das Gestänge dem Tuch und anschließend die Waage dem Kite an


    Du vielleicht. Ich berechne immer das Segel passend zum Gestänge. Wenn ich Gestängedaten und ein Foto habe, berechne ich dir das Segel dazu mit beängstigender Ähnlichkeit. Der Rest sind kleine Modifikationen und Abstimmarbeiten. Statt einigen Dutzend Prototypen bräuchte ich so nur noch maximal 2-3, finde eine derartige Vorgehensweise aber abstoßend unehrenhaft.


    Gruß
    Heiko

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    Ich werde diese demnächst mal auf meine Webseite integrieren.
    Ich plane auch ein "rtf-.Formular" auf die Seite zu setzen, so das ein jeder zur Sammlung beitragen kann.


    Hallo Jens,


    so schön das auch für alle interessierten Drachenbauer sein mag, möchte ich doch zu bedenken geben, dass nicht jeder Hersteller mit der öffentlichen Bereitstellung konstruktiver Details einverstanden sein wird. Ich weiß von einigen Herstellern, dass sie aus gutem Grund keinerlei Daten rausgeben. Manche bieten dafür sehr faire Reparaturkonditionen, andere verweisen darauf, dass sie nur ganze Drachen verkaufen. Ich selbst gebe praktisch alle Daten und jede Menge Hintergrundwissen im Kundenkreis raus, so dass jeder Eigner eines meiner Drachens auch in die Lage versetzt wird, diesen fachgerecht zu reparieren, übrigens bei entsprechendem Besitznachweis nicht nur an den Erstbesitzer. Wollte ich, dass diese Informationen jedem Bastler und Mitbewerber zur Verfügung stehen, würde ich sie selbst ins Netz stellen, so wie das beispielsweise Invento macht. Mitunter sind es sehr banale Dinge, die zum richtigen Ergebnis führen. Um die optimale Streckung und die optimale Bauchtiefe im Versuch zu bestimmen, benötigt man leicht ein paar dutzend Segel. Umso schlimmer ist es, wenn genau diese Dinge ins Netz gestellt werden. Insbesondere kleinen Herstellern kann man mit sowas großen Schaden zufügen und sie soweit treiben, dass sie sich vom Markt zurückziehen. Dass man sein Geld mit Drachen schwerer verdient, als mit anderen Dingen müsstest gerade du als Exdrachenhändler wissen.


    Gruß
    Heiko

    Verklebte Nähte haben durchaus eine nahtentlastende Wirkung. Das Klebeband verteilt die Zugkräfte im Segel auf eine größere Fläche und trägt damit zur Stabilität der Naht bei. Einer geschlossenen Kappnaht steht das in der Belastbarkeit in nichts nach.


    Das Verkleben der Nadel tritt nur bei minderwertigem Klebeband oder unfachgerechter Verarbeitung auf. Gelegentlich sollte man natürlich den "Popel" von der Nadel entfernen. Wichtig ist es, die verklebten Tuchlagen ordentlich zu verpressen, bevor drübergenäht wird. Dann benötigt man auch keinen UHU-Schmierkram und keinen schlecht haltenden und überteuerten Tesa-Kleberoller. Jedenfalls nähe ich problemlos durch zwei bis drei Lagen Klebeband durch, auch über lange Strecken.


    Gruß
    Heiko

    Ich verarbeite seit einigen Jahren ausschließlich Edelrid. Im Gegensatz zu Liros und Südtex verkauft Edelrid seine technischen Seilwaren aber nur auf Großrollen und bewirbt sie nicht. Der Hauptvorteil dieser Waageleine ist eine sehr gute Scheuerbeständigkeit.


    Ich habe zwei Sorten davon. Eine dick gemantelte 80er für Standards und Venteds und eine dünne 100er für ULs und Speeddrachen. Beide sind in grau verfügbar.


    Gruß
    Heiko

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    Ich habe eine Pfaff Select 4.0,
    da kann ich nur sagen Spitze, da macht das Nähen Spaß.
    Sie ist ihr Geld wehrt.


    Hast du den Vergleich zu anderen Maschinen? Die Funktion der neuen Pfaffs ist einwandfrei, aber das Nähgefühl würde ich mir nicht antun wollen. Mann kann den Plastikteilen regelrecht beim Kampf gegen das Material zuhören.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Andreas,


    in der Entwicklung von Nähmaschinen mit diesem Funktionsumfang hat es seit über 30 Jahren keinen Fortschritt mehr gegeben. Vor 30 Jahren war die Pfaff 1222 das Topmodell von Pfaff. Später gab es dann die Tipmatik Reihe, bei der ein paar Schwachstellen behoben und bei der generellen Solidität etwas gespart wurde. Mittlerweile wurde die Tipmatik von der Select Reihe abgelöst. Während die
    Funktion gleich geblieben ist, wurde an der Qualität immer mehr gespart. So wog eine 1222 noch ca. 12 kg und die aktuellen irgendwas um die 6-8 kg. Während die alten Maschinne noch in Deutschland gefertigt wurden und ein ganzes durchschnittliches Monatsgehalt kosteten, gibt es die neuen aus Asiatischer Fertigung für um die 500 €. In Komfort und Nähgefühl kommen die aktuellen Maschinen da niemals ran. Deshalb erfreuen sich die alten Pfaffs so großer Beliebtheit. Lediglich die zunehmend schlechte Ersatzteilversorgung spricht für eine neue Maschine aus dem aktuell unteren Preissegment.


    Eine neue Alternative zur Pfaff Select sind die Maschinen von Gritzner. Die haben alte Pfaffmodelle (Tipmatic), die von Gritzner in Europa gebaut werden. Sie sind noch etwas solider konstruiert, als die aktuellen Pfaffs. Das IDT heißt bei Gritzner übrigens DFT. Gritzner und Pfaff sind die einzigen Hersteller, die in dieser Preisklasse einen Obertransport anbieten. Schau mal nach einer Gritzner 1035 oder 1037.


    Gruß
    Heiko

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    Also ein Vernünftiger Carbon Pfeil sollte um einiges besser sein als zum Beispiel ein skyshark Gestänge, den bei den Pfeilen ist der Toleranz Bereich weitaus geringer.
    Wahrscheinlich sind die meiste Carbonschäfte aus dem Drachenbau sogar Ausschussproduktionen aus dem Bogensport.


    Skyshark Pxxx sind definitiv Pfeilschäfte, die es nicht in den Bogensport geschafft haben. Schaust du dir allerdings die Preise für 1a Ware der entsprechenden Modelle im Bogenhandel an, sind die Unterschiede ebenso deutlich. Der Skyshark P2X stammt offensichtlich aus der Carbon Express Maxima Serie. In der Belastbarkeit sind die Pfeilschäfte nicht besser und wenn so ein Stab nicht im hundertstel Milimeter Bereich rotationssymmetrisch ist, wird sich das in einem Kielstab nicht bemerkbar machen. An anderen Stellen ist zylindrisches Gestänge eh nur die zweitbeste Lösung und allenfalls über den Preis zu rechtfertigen.


    Gruß
    Heiko

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    Tiny-APAs gehen auch auf P90 LKs wenn man genug Zeit hat [Biggrins]


    Ich bekomme auch APA.230 auf Aerostuff. Nur leider reißen die dann nach einiger Zeit längs auf...


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    Ich kann mir bei deiner Gestänge Auswahl nicht vorstellen, dass es einen Gewichtsvorteil gegenüber den normal im Plan angegeben Gestänge bringt.


    Genau das hat mich zu meinem Posting veranlasst. Nahezu gleiches Gewicht mit mehr Schwabbel macht keinen UL.


    Gruß
    Heiko

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    so habe jetzt das Tuch genäht, doch da ich ihn als UL verwenden möchte habe ich mir folgendes Gestänge gedacht...


    Lk 5,5mm Matrix Cfk
    OQs: 4,5mm Matrix Cfk
    Kiel: 6mm Matrix Cfk
    UQs: Dynamic T15 oder 6mm Matrix Cfk


    du weisst schon, dass zu einem guten UL etwas mehr gehört, als leichteres Gestänge? Um das komplette Potenzial rauszuholen ist fast immer eine Neuabstimmung der Waage und eine Anpassung der Standoffs erforderlich. Von deiner Stabwahl halte ich ehrlich gesagt absolut nichts und frage mich ernsthaft, welche Gedanken dahinter stehen. Liegt das Zeug gerade bei dir rum:(


    folgende Stabkombi macht einen ganz brauchbaren Eindruck:


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    LK P90
    uQS PT3
    Kiel PT3! [Daumen hoch] - kommt noch besser!
    oQS 5er-Structil


    Ich denke allerdings, dass sich mit PT3 in der Leitkante noch etwas mehr rausholen lässt, insbesondere, weil man dann komplett Tiny-APAs verwenden kann.


    Gruß
    Heiko

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    außerdem, wenn ich einen Trick erfunden hätte, dann würde ich ihn bestimmt nicht "PAW" nennen


    löblich, die nächste Yoyo Variation wird dann "Peter-Rolle" getauft, ob es dir passt, oder nicht :-O


    Gruß
    Heiko

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    soweit ich weiss, sollte man das auch schon daran erkennen, dass wenn man seitlich in die Netzanschlussbuchse schaut, deren Boden weiß mit roter Schraube ist, bei der SEL dagegen schwarz


    So hat Pfaff sich das mal gedacht und als die Ersatteilversorgung noch gut war, haben sich die Werkstätten bei Umbauten wohl auch daran gehalten und den kompletten Kasten getauscht. Mittlerweile dürften auf dem Gebrauchtmarkt genügend Maschinen sein, bei denen in einem Steuerkasten mit schwarzer Netzanschlussbuchse eine Pfaff Platine statt einer alten SEL schlummert. Bei meiner 1221 beispielsweise ist das so.


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    Wie versprochen, hier ist Schaltplan-Skizze


    Vielen Dank, ich habs mir gleich weggespeichert. Damit sollte man wohl fast jede Platine wieder fit bekommen. Zur Vollständigkeit fehlen lediglich die Werte des Entstörkondensators und aller Spulen. Dass die Spulen durchbrennen halte ich alllerdings für unwarscheinlich und einen irgendwie passenden Entstörkondensator aufzutreiben wirdwohl auch kein Problem sein.


    Gruß
    Heiko
    - Editiert von Heiko... am 20.07.2011, 22:58 -

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    Wenn ihr wünscht, kann ich die Skizze der Elektronik nach-reichen. Sieht allerdings nicht besonders Professionell aus.


    Das wäre prima. Welche Platine hast du denn - Pfaff oder SEL? Vielleicht kannst du ja ein Foto der Platine hochladen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Andrej,


    es würde mich wundern, wenn dir jemand mit dem Plan für die Platine aushelfen würde, bzw. könnte. Falls doch, nur der Tip am Rande - es gibt zwei Versionen der Platine. Die alte Version ist von SEL, die neue von Pfaff. Die neue gibts nachzukaufen, aber die alte ist besser. Bei der alten hat der Fußschalter komplett durchgetreten 20 KOhm, bei der neuen so ziemlich 0 Ohm. Somit dürfte sich der neue Fußschalter an der alten Platine nicht sehr gut machen. Die Tyristoren der neuen Platine in der alten dürften wohl auch kaum funktionieren


    Auf meinen Platinen kann ich übrigens nicht mal die Bauteilbezeichnung erkennen. Somit bist du da schon etwas weiter.


    Gruß
    Heiko

    Norden-Norddeich hat eine mit der Bahn gut erreichbare Kitesurfschule und mit der Jugendherberge auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung. Über die Qualität der Kitsurfschule und des Spots kann ich nichts sagen, ist nicht mein Themengebiet. Vermutlich bekommst du im Oase-Forum mehr Infos, als hier.


    Gruß
    Heiko

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    Kurzum:
    Wären die Drachenmattenstoffe aus recyceltem Polyester oder Nylon würden sie (ganz ähnlich vorbildlicher Kühlschränke) in die beste Bilanz-(Effizienz-)klasse A fallen, und besser sein als z.B. Biobaumwolle (Klasse B)
    Neugewonnenes Polyester (Klasse D) ist immerhin besser als Bambusviskose, normale Baumwolle und neugewonnenes Nylon (alles in der letzten Klasse E).


    Das bezieht sich aber sicher alles auf das Grundgewebe. Bei Drachen ist das meistens Nylon, in höheren Preisklassen auch Polyester. Nun gibt es diese Tücher aber mit unterschiedlichen Beschichtungen. Icarex, das meistens verwendete Polyestertuch hat eine Polycarbonatbeschichtung, die beim heiß schneiden Benzolhaltige Dämpfe freisetzt, neben all den anderen giftigen Dämpfen. Andere Tücher sind mit Polyurethan oder Silikon beschichtet und auch ganz sicher nicht unbedenklich.


    Kohlefaserstäbe sind als Faserverbundstoffe auch fragwürdig. Sie lassen sich nicht wirklich recyclen, es sei denn, man sammelt sie geziehlt und mischt sie geschreddert zwischen andere Stoffe - das passiert praktisch nie. Im Hausmüll verrotten sie nie und setzen beim Verbrennen in der Müllverbrennungsanlage einiges an Gasen frei (Epoxydharz). Umweltfreundlich ist daher Material, welches sonst im Müll landen würde, beispielsweise Skyshark PXX Stäbe. Das sind Pfeilschäfte, die den Ansprüchen von Bogensportlern nicht gerecht werden und so in den Drachenhandel kommen. Für das geplante Projekt sind sie aber nicht geeignet.


    Trotz dieser Herstellungsprobleme ist der Drachensport aber als umweltfreundlich zu betracheten. Hochwertiges Material hat eine lange Lebensdauer und muss nur selten entsorgt werden. Bedenklicher sind Einwegdrachen von Dicountern, die selten einen Urlaub überleben und anschließend entsorgt werden. Mehr Sinn für die Umwelt als ein leistungsminimierter Ökodrachen macht die aktive Verbreitung des Lenkdrachenfliegens als Sport. Drachensport ist kein Saisonsport. Der umweltbezogene Schaden, der durch das Märchen vom Herbst als Drachenzeit entsteht ist weitaus größer, als das, was alle Drachensportler mit ihrem Hobby anrichten können. Der umweltfreundlichste Drachen ist einer, der nicht zum Saisonende entsorgt wird.


    Gruß
    Heiko