Beiträge von Heiko...

    I hope the price stays in the Benson range, so below €300,-
    300+ would be too much for a 190cm kite IMHO.

    Shortening carbon tubes doesn't make them cheaper and small kites need the same number of rods and connectors as bigger ones. There's only a small difference in fabric consumption.

    Eine Erhöhung der Parkgebühr für den "Strandparkplatz" von 6 € auf 8 € sind immerhin 30% Erhöhung - Bescheidenheit geht anders und eine Mehrleistung ist nicht erkennbar. Ich finde es prima, dass ich dort mit dem Auto direkt auf den Strand fahren kann, also zahle ich das, würde mir aber etwas mehr Mühe beim Erhalt dieser Parkfläche wünschen, speziell was das sichere Befahren angeht.


    3 € Kurtaxe ist nicht unnormal für einen beliebten Urlaubsort. Viele Städte nehmen mittlerweile mehr und nennen das Kulturabgabe - ohne dass man Vergünstigungen bekommt, wie freies Bus fahren. In einem Schweizer Bergdorf habe ich gerade 4,30 CHF bezahlt.


    Die Restaurants waren dieses Jahr total überlaufen, das liegt aber nicht an den Betreibern, sondern an den coronabedingten Abstandsregeln.


    Gruß
    Heiko

    Leider wird das nicht nur dem Kleber den Rest geben, sondern tendenziell dem Stab, bevor sich der Kleber von den Drehversuchen beeindruckt zeigt.


    Gezogene Kohlefaserstäbe haben nur Fasern in Längsrichtung. Diese sind von der Ausrichtung optimal für Zug- und Biegebelastungen ausgelegt. Da solchen Stäben Radiallagen fehlen, halten sie Druck nur bei relativ großer Wandstärke stand und um Torsionsbelastungen abzufangen, fehlen Diagonallagen. Da Diagonallagen bei unseren Drachenstäben generell unüblich sind, sollte man sie tunlichst keinen Torsionsbelastungen aussetzen. Das gilt auch beim Lösen aus APA-Verbindern - greift man sehr nah am Verbinder, geht es meistens gut, aber sowie du weit weg vom Verbinder anpackst und drehst, schädigst du den Stab, der dann sofort oder später bricht.


    Wir wissen nicht, welcher Kleber verwendet wurde. Ist es Zweikomponentenkleber, bleibt nur, sich mit der unteilbaren Leitkante abzufinden, oder sie mit dem Seitenschneider auszubauen und zu ersetzen.


    Wurde Sekundenkleber verwendet, bestehen gute Chancen, dass dieser nicht fachgerecht verarbeitet wurde, beispielsweise Spiel zwischen Stab und Muffe ausgleicht. In dem Fall würde ich die Leitkante auf dem Boden aufstützen und im Bereich der Muffe immer wieder hin und her bewegen. Die Biegebelastung wird den Sekundenkleber schneller ermüden lassen, als den Stab, so dass man Stab und Muffe irgendwann mit etwas Kraft auseinanderziehen kann. Die Alternative ist, die Seitenstabverbinder zu zerschneiden. Dann kann man die komplette Leitkante entnehmen, die Muffe lösen und später mit neuen Verbindern wieder einbauen. Das ermöglicht dann, der Muffenverbindung mit Wärme zu Leibe zu rücken.


    Gruß
    Heiko

    Abgeschnittene Endkappen sind eine recht teure Lösung und ersparen dir den Sekundenkleber genau so wenig, wie schwarzer Gummischlauch. Letzteren nutze ich am TNT. Grundsätzlich gilt, dass alles, was nicht verklebt ist, spätestens dann verrutscht, wenn Wasser dazwischen kommt. Das gilt sogar für 6 mm APA auf Aerostuff Leitkante.


    Deine Bedenken bezüglich Schrumpfschlauch sind nur teilweise begründet. Die Stäbe werden in einem Ofen getempert, wobei die Temperatur abhängig vom verwendeten Prepreg, bzw. dem darin enthaltenen Harz ist. Skinnys gehören zu den temperaturempfindlicheren Stäben, Aerostuff halten deutlich mehr aus. Idealerweise wird diese Temperatur nach der Fertigung nie wieder überschritten. Der am X und Vektor verwendete Schrumpfschlauch lässt sich bereits mit 120° C schrumpfen, aber mir persönlich dauert das dann zu lange. Irgendwann sieht man am Schrumpfverhalten, ob man sich in einem stabverträglichen Temperaturbereich befindet. Nach vielen Versuchen mit dem Heißluftfön mache ich das mittlerweile über einer Kerze, reduziere den Abstand, bis sich der Schrumpfschlauch beginnt zusammenzuziehen, drehe den Stab so langsam, dass der Stopper nach einer Umdrehung anliegt. Bei Stäben, die mehr Temperatur abkönnen, mache ich dann noch eine zweite Umdrehung, bis der Kleber leicht an den Schnittkanten rausquillt. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass die Segel so genau sein müssen, dass man die Stopper vor dem Einstaben aufkleben kann, dafür wird die Oberfläche des Stabes nicht angegriffen.


    Gruß
    Heiko

    Bitte nicht Avia G-Force SUL und Avia Skinny SUL verwechseln. Skinny SUL werden noch hergestellt, gibt es in Frankreich bei https://wind-r.com/fr/structur…ne-avia-super-skinny.html, in Deutschland bei mir, vielleicht bei Flying Colors und vielleicht haben auch andere Händler noch welche rumliegen. Im Gegensatz dazu werden Avia G-Force SUL seit über zehn Jahren nicht mehr hergestellt und Restbestände sind mir nicht bekannt. Bei symmetrischem Tausch kann man die durch Black Diamond Nitro oder Aerostuff Gold S ersetzen. Nitro haben den Vorteil, dass sie auf die Avia-Muffe passen, Aerostuff sehe ich von den Eigenschaften noch etwas näher am G-Force SUL.


    Gruß
    Heiko

    Drei Stunden von Köln weg für einen halben Tag fliegen.
    Da finde ich kommt die Natur aber ganz schlecht weg , da sollte man sich schon mal fragen ob das sein muss , ich freue mich auch immer wie Bolle aufs fliegen, speziell an der See , aber das steht doch in einem ganz schlechten Verhältniss
    , das ist meine Meinung dazu.
    Nur mal so als Denkanregung .
    GrußGerard

    Der Natur ist es vollkommen egal, ob du 6 Stunden Auto fährst, um eine Woche Urlaub zu machen, um ein Wochenende an der See zu verbringen, oder um 6 Stunden Drachen zu fliegen. 6 Stunden Fahrt sind 6 Stunden Fahrt. Zu Ende gedacht dürfte man gemäß Deines Denkanstoßes auch keine Drachenfeste mehr besuchen, die nicht im Umkreis des Wohnortes liegen und am besten gar keine Drachen mehr fliegen, weil das Material komplett Sondermüll ist - biologisch nicht abbaubar und zudem aus aller Welt eingeflogen. Ich würde die Kritik verstehen, wenn jemand ständig mit dem Billigflieger nach Mallorca fliegen würde. Wenn es jemandem hilft, den Spaß am Drachensport zu erhalten, finde ich es völlig OK, gelegentlich mal für einen Kurztrip eine längere Strecke zu fahren, speziell wenn die Alternative der Umstieg auf deutlich umweltschädlichere Sportarten sein könnte.

    Stichausetzer im Zickzack können ihre Ursache neben schlechtem Klebeband, unzureichender Nadelreinigung oder Kleberesten in der Maschine auch in einer Dejustage haben. Speziell der Schlingenhub ist hier zu beachten. Allerdings ist es selten sinnvoll, nur eine Einstellung alleine vorzunehmen, ohne die anderen zumindest zu prüfen. Nadelstangenhöhe und Greiferabstand zur Nadel sollten auch geprüft werden.


    Da die Stichaussetzer immer an der selben Stelle sind, würde ich mal testweise die Stichbreite reduzieren. Reduziert sich das Problem dadurch, sollte die Maschine justiert werden. Bleibt das Problem unverändert, liegt es höchstwahrscheinlich an der Kombination von Nadel, Faden, Nähgut und Klebeband.


    Solltest du die Maschine zur Justage weggeben, gib in jedem Fall eine ausreichende Menge Nähgut mit, welches deinen Anwendungen entspricht. Ich stelle die Fadenspannung immer mit dem dünnsten verfügbaren Tuch ein, welches ich nähen möchte und prüfe dann mit doppeltem Dacron, ob das auch geht.

    Für Europäische Hersteller und Händler gibt es keinen vernünftigen Grund, Avia .240 zu beziehen. Der einzige regelmäßige Verwendungszweck als Muffe hat sich mittlerweile erledigt, weil es in dem Durchmesser besseres gewickeltes Gestänge im Bogensport zu günstigeren Preisen gibt. Ich habe bis jetzt gezogenes Avia als obere Spreize eingesetzt, wenngleich kein 0.240". Mit den massiven Preiserhöhungen der letzten Jahren bei Avia, werde ich da zukünftig auf europäisches Material umsteigen. Die Qualität ist gut, aber zum aktuellen Preis kann ich es nicht mehr verwenden. Falls der Preis für dich keine Rolle spielt, kannst du es direkt bei Goodwinds.com kaufen. Abhängig von der benötigten Länge wird es eventuell keine Versandoption geben. Meine letzte Lieferung Epoxyrohre habe ich zuschneiden lassen, weil sie in voller Länge nicht nach Deutschland geliefert werden können.

    Letztlich möchte ich eigtl nur erfahren, ob man mit dem BoT die Möglichkeit hat, die Grundlagen bzw einfachen Tricks des Trickfluges zu erlernen oder, ob einem das Ding nur das Leben schwer macht und man lieber zu einem modernen Drachen greifen sollte, um unnötigen Frust o.ä. zu vermeiden.


    Auch ist mir klar, dass viele den Drachen wahrscheinlich, aufgrund des Alters, nie geflogen sind und deshalb nichts dazu sagen können. Aber vielleicht gibts ja doch den einen oder anderen, der nen Erfahrungswert einbringen könnte.

    Bensons Box of Tricks war seinerzeit eher ein "Trickverschenker", als das er einem das Leben schwer macht. Axel, 540 Flatspin, Slotmachine, Flic Flac, Fade, Coin Toss, Half Axel und Axel Cascade sind die Tricks, die ich damit seiner Zeit sehr gerne geflogen habe. Yoyos gehen prinzipiell auch, nur stört dabei die Bowline und die fehlenden Yoyostopper. Ich habe allerdings aufgehört, den Drachen zu fliegen, bevor es mehr als diese Tricks gab. Das Segel verschliss recht schnell und war dann so überdehnt, dass er nicht mehr gut flog.


    Vielleicht sieht man sich mal auf dem Kronsberg.

    Die Location ist nicht zu toppen. Eine Verlegung nach Römö, z.Bsp. wie es diskutiert wurde, halte ich für suboptimal, das wäre dann nur eine Veranstaltung für den Norddeutschen Raum. Der Süden wäre bei der Entfernung raus. Ich übrigens auch.

    Hannover zählt wohl noch zu Norddeutschland, aber da würde sich auch mein Interesse dem Nullpunkt nähern.


    Viele Grüße
    Heiko

    Warum sollte man bei 60 kmh überhaupt einen Trickdrachen fliegen? Welche Tricks sind da für die Meisten noch fliegbar. Geraden und Ecken evntl. Half Axel Cascade und Comet aber ansonsten brüllt der X nur in den Armen, killt Deine Leine und macht Dich richtig nass.

    Weder Venteds, noch 60 km/h sind etwas für "die Meisten". Ich stimme dir da voll zu. Venteds sind Notwehrdrachen, wenn man unbedingt fliegen muss/ will und der Wind versucht, das zu verhindern. Ich bin selbst immer wieder amüsiert, mit welchen Drachen bei 40 km/h noch welche Tricks geflogen worden sein sollen und denke mir meinen Teil dabei. Binnenland und Seewind sind verschiedene Welten.




    Die RT beim Vented war für mich bis jetzt hier bei jedem Kachel-Wind Flug die beste Lösung. Die bügelt die Böen besser glatt, macht ein großes Windfenster und ist flüssig in der Trickauslösung. Das meine geplante Einstellung für den untersten Windbereich tatsächlich die für den obersten Bereich ist ist ja mal auch wieder interessant, ich hatte bisher aber auch noch nicht das Vergnügen bei 60km/h an der See zu fliegen :D

    Die RT-Waage hat am Vented definitiv die beste Performance. Sie im Binnenland in den Grenzbereich zu bringen ist wirklich schwer. An der See sieht das aber anders aus. Durch den nach aussen verlegten Anknüpfpunkt steigt die Belastung auf die Spreizen und der Tuboschenkel stellt den Drachen steiler, so dass 68er LPG möglicherweise nicht mehr reicht und die Spreizen brechen können.





    Viele Grüße
    Heiko

    Ich habe noch nie erlebt, dass die Flügelspitzen bei irgendeinem X geschlagen haben, auch nicht bei 55 km/h mit dem STD - irgendwann riß dann aber die Leine, die Spreize rutschte von der Muffe und ging durch das Segel. Das kann halt passieren, wenn man Material testet. Der Schenkel auf der LK erhöht aber die Kontrolle bei Starkwind. Ich würde sagen, dass er einfach mal gefühlt 10 km/h wegnimmt, zumindest wenn der Wind so stark ist, dass die Leitkante rund wird.

    Ich fliege ihn so gut wie ausschließlich mit der steilen Reverse-Turbo. Wenn der Wind schwächer wird und ich brauche mehr Grip knüpfe ich den äußeren Waageschenkel eins höher und habe dann eine Reverse mit kurzem Turbo Schenkel, oder zwei höher und habe dann eine flache 3-Punkt. War noch nie nötig, ist aber der Plan. Der Abfangschenkel bleibt wo er ist und bleibt damit auch in der Länge unverändert. Der Turbo Schenkel hat immer volle Bewegunsfreiheit. Ich habe noch nie einen LK-Abfangschenkel an einer Reverse-Turbo montiert, aber ich kann sagen das funktioniert einwandfrei.

    Im Binnenland bevorzuge ich auch den langen RT-Schenkel. Der Drachen wird damit trickreicher und knackiger in der Präzision. Da ich den Drachen auch bei mehr als 45 km/h fliege, möchte ich aber davon abraten, diese Leichtwindeinstellung an der See bei 60 km/h zu verwenden. Stabbrüche sind dann ganz klar zu erwarten - egal, welche Spreize verbaut ist. Im extremen Starkwindbereich fliege ich mit flacher Dreipunktwaage.


    Gruß
    Heiko

    Endlich liest man mal einen richtigen "Arbeitsnahmen" zum neuen Alphakites Präzisionskite (ab Minute 6:25).


    Alphakites "Fritz" :)

    Bevor der Drachen auf meiner Website steht, wird er auch keinen offiziellen Namen erhalten. Ich komme aktuell aus hauptberuflichen Gründen definitiv nicht dazu, einen Serienstart eines neuen Modells durchzuziehen. Der Drachen in dem Video ist ein finales Vorserienmodell, das ich abgegeben habe. In Ermangelung eines offiziellen Namens wird er von seinem neuen Besitzer "Fritz" genannt.


    Gruß
    Heiko

    Geschlossene Kappnähte machen beim NSR insofern Sinn, dass sie auch gleichzeitig in den Saum übergehen.


    Das sie dasSegel anders ausformen als Segelmachernähte halte ich für ein Gerücht :D


    Der NSR hat ein völlig planes Segel ohne jegliche Profilierung. Wenn sich da was unterschiedlich ausformt, liegt es am Tuch oder am falschen Tuchverlauf (Kett- und Schuss) oder an unsauberer Arbeit, an Einsätzen im Sturm, oder, oder....aber sicher nicht an Segelmachernähten.

    Original hat er geschlossene Kappnähte, die in die Schleppkante als geschlossener Saum übergehen. Das ist einfach praktisch, weil man nicht in jeder Ecke eine Zusatzverstärkung benötigt, wie bei der Segelmachernaht. Die Verbindungsnähte zwischen den Dreiecken und den Streifen sind als offene Kappnaht ausgeführt, was das Segel weniger aussteift, als geschlossene Kappnähte, aber etwas mehr, als Segelmachernähte.


    Als ich den Northshore im Wettkampf geflogen habe, habe ich die Streifen mit Segelmachernaht mit den Dreiecken verbunden. Das hat einwandfrei funktioniert. Wenn es einem die Zeit wert ist, nimmt man Kappnähte - einfach weil es original ist. Die aussteifende Wirkung von geschlossenen Kappnähten kann man schwer wegdiskutieren, aber der Unterschied zwischen offener Kappnaht und Segelmachernaht ist sehr gering, fast schon esoterisch.


    Gruß
    Heiko


    Sound Design mit 2 mm ummantelter Gummischnur im Saum. Durch die Masse der Schnur schwingt sich die Schleppkante weiter auf, aber auch langsamer, daher der tiefe Ton.

    Genau so habe ich es von Anfang an am X gelöst, allerdings mit etwas weniger als 2 mm Gummi. Egal wie alt und ausgeleiert das Segel ist, der Ton bleibt nahezu gleich und es besteht kein Risiko, dass eine dehnungsarme Saumschnur in Kombination mit ausgeleiertem Tuch einen Sack bildet. Die fertigungstechnische Herausforderung ist es, das Gummi beidseitig gleich locker einzulegen und zu fixieren, denn nachträglich lockern ist definitiv ausgeschlossen.


    Masse in der Schleppkante ermöglicht es, mit relativ schlanken Flügeln tieffrequente Vibrationen zu erzeugen. Schlanke Flügel haben den Vorteil, dass die Schleppkante beispielsweise beim FlicFlac nicht umklappt. Dieses Umklappen erzeugt einen Spoiler der Strömung auf die falsche Segelseite gelangen lässt und damit einen, nur manchmal vorhandenen und schwer zu kontrollierenden Totpunkt erzeugt.


    Was ebenfalls für lockere Saumschnüre spricht, ist die größere Fläche, an der die Flugschnur bei einigen Tricks anliegt. Dadurch schneidet die Flugschnur weniger ein.


    Der Preis für die Vorteile ist weniger Agilität auf der normalen Flugbahn und ein massigeres Fluggefühl. Daher sieht man so etwas eher an präzisen Trickdrachen, als an reinen Präzisionsdrachen. Für ein filigranes und von Leichtigkeit geprägtes Flugbild sollte möglichst wenig Masse in der Schleppkante stecken.


    Gruß
    Heiko

    Das würde bedeuten, der Drachen müßte sich während des Flugs, d.h. Gestänge, Shape, Waagesetup umtransformieren...ist leider noch nicht erfunden! ;)

    Das sieht dann so aus - die Spannweite schrumpft und ein quer zur Flugrichtung stehendes Profil bildet sich dynamisch aus:


    Aber selbst wenn sich der Drachen derartig dem Wind anpasst, ist es stets spürbar, ob der der Wind gut oder schlecht ist. Bei ungleichmäßigem Wind rupft es dann zwar kaum an der Schnur, aber der Drachen fühlt sich weniger direkt an, als bei gleichmäßigem Wind. Das Fluggefühl leidet darunter, die Möglichkeiten hingegen nicht.


    Als Hersteller habe mich lange gewehrt, überhaupt Windbereichsangaben zu machen und eher blumig umschrieben, was man unter welchen Bedingungen erwarten darf. Der Hauptgrund dafür ist die mangelhafte Messmöglichkeit. Die Messtoleranz von Messgeräten bezieht sich stets auf deren maximalen Messbereich. Damit gibt es am Markt kein Windmessgerät, dass in der Lage ist, den untersten Windbereich eines Standards oder SULs, der nicht mehr als 2 km/h voneinander abweicht, messtechnisch zu unterscheiden. Speziell unerfahrene Drachenflieger erweisen sich gerne als "Datenblattvergleicher" und "Drachentestleser". In beiden Fällen wird versucht, komplexe Eigenschaften in simple Zahlen zu pressen. Mit den angegebenen Windbereichen bekommt diese Zielgruppe, was sie verlangt. Üblicherweise reichen diese Windbereiche herstellerübergreifend von "lässt sich mit viel Bewegung in der Luft halten" bis "schlägt vielleicht mit den Flügeln, platzt aber gerade so noch nicht" und natürlich wird nun sicher gleich jemand aufbegehren, dass dies bei ihm nicht so währe. Erfahrene Drachenflieger fragen nach meiner Erfahrung niemals nach dem Windbereich. Sie wissen, wann ein Standard fliegen sollte und wann man besser auf einen Ultralight wechselt. Vor einigen Jahren erreichte mich eine Anfrage der Kite&Friend nach einer tabellarischen Zusammenfassung meiner Produktpalette. In der Vorlage gab es doch allen Ernstes eine Spalte "Windbereich". In diesem Zwiespalt gab ich einmal den üblicherweise angegebenen maximalen Windbereich an und zusätzlich den "Wohlfühlwindbereich" - abgedruckt wurde nur der maximale Windbereich. Beide Werte beziehen sich natürlich auf vernünftigen Wind und nicht auf "Marktplatzturbulenzen". Ich halte nichts davon, Messwerte für Messgrößen anzugeben, die man nicht mit einer angemessenen Präzision ermitteln kann. Zeigt ein Windmaster beispielsweise 10 km/h an, ist das immer ein Durchschnittswert, der aus permanent 10 km/h bestehen kann, aber auch aus vorwiegend 5 km/h mit vielen kleinen Böen von 30 km/h. Natürlich fliegt sich beides unterschiedlich. Weitere Faktoren sind Temperatur und Luftdruck. Diese bleiben bei Windbereichsangaben komplett unbeachtet, da Windgeschwindigkeit eben nur die Geschwindigkeit der Luftbewegung ist und keinen Rückschluss auf den daraus resultierenden Druck pro Flächeneinheit zulässt. Um echte Vergleichsgrößen zu haben, müsste der Druck am Segel in Pascal erfasst werden - so lange das technisch nicht sinnvoll möglich ist, ist die Diskussion über Windbereiche eine ziemlich müßige Angelegenheit. Selbst wenn man alle Hersteller diesbezüglich "eichen" würde, währe das gegenseitige Überbieten und die Angabe immer optimistischerer Werte nur eine Frage der Zeit.


    Zum Thema Eigenbewegung:


    Für mich ist es praxisfremd, einen Drachen wie ein Duracellteddy mit den Händen in der Luft rudernd zu fliegen - ich kenne nur einen Piloten, der das im Trickbereich in beeindruckender Weise perfektioniert hat. Allgemein erfordern Sportlenkdrachen Bewegung. Wieviel, ist stark pilotenabhängig und auch abhängig davon, wie ein Trick aussehen soll. Ich kann mit einem Standard bei 30 km/h (und auch darüber) ohne Eigenbewegung eine Axelkaskade von ganz oben bis ganz unten runterkloppen. Möchte ich aber, dass der Trick weniger brutal aussieht, muss ich mich dafür bewegen. Wie sollte man das in eine Windbereichsangabe integrieren? Auch ob es erforderlich ist, auf den Drachen hinzu zu sprinten, ist extrem pilotenabhängig. Durch erhöhte Impulsgeschwindigkeit, perfektes Timing und Härte kann man einige Meter sparen, durch reine Armlänge auch.


    Gruß
    Heiko

    So wie ich das sehe, soll ein großer Teil des Grünstrandes in Sandstrand umgewandelt werden (letztes Bild der Präsentation). Wenn ich bedenke, wie geschockt die Mitarbeiter des Deichamtes einst waren, als zum Drachenfest Autos genau diese Fläche verdichtet haben, frage ich mich, wie sich die geplante Baumaßnahme mit dem Küstenschutz vereinbaren lässt. Natursand gibt es in Norddeich nicht. Das muss alles hingekarrt werden und nach einer Sturmlut muss alles neu angelegt werden.


    Gruß
    Heiko

    Wenn der Drachen im Spin vorne über kippt, steht er zu flach - mach den oberen Schenkel länger. Gerade die größeren Wolsings sind sehr flach eingestellt um wenig Zug zu entwickeln. Deshalb drehen sie auch nicht um die Flügelspitze und sind alles andere als wendig. Von Drehpunktänderungen würde ich bei denen abraten. Je weiter der Anknüpfpunkt aussen liegt, desto größer ist die Gestängebelastung auf der unteren Spreize und desto länger werden auch die Lenkwege. Mit zunehmender Größe des Drachens bringst du daher das Gestänge an seine Grenzen.


    Gruß
    Heiko

    so eine Muffe wiegt 3 Gramm, sofern es eine Vollmuffe ist. Die Hälfte sind 1,5 g und bei einer Rohrmuffe noch weniger. Wenn die gebrochen ist, würde ich sie bündig absägen, den Stab umdrehen und am anderen Ende einfach eine neue einkleben. 1,5 g Mehrgewicht in der Nase sind nicht spürbar.


    Gruß
    Heiko

    Hat jetzt Andy dem L7 den Backspin beigebracht oder der L7 es Andy gezeigt? ;( :D :P

    Der Stranger Level Seven war der Drachen, mit dem der Trick im Video vorgestellt wurde und weil niemand Erfahrung damit hatte, hieß es anfangs, der Trick würde nur mit diesem Drachen funktionieren. Allerdings wurden, kurz nachdem der Trick bekannt war, auch mit anderen Drachen Backspins geflogen, beispielsweise von Carl und James Robertshaw mit dem Matrix (Pair Evolver).

    Ich gehe mal davon aus, dass viele Old School Basic Tricks auf Dodd Gross zurückgehen (Axel, Flatspin, Coin Toss, etc.) Jedenfalls hat er sie sehr verbreitet.


    Backspinns, etc kamen auch über den Teich, meine ich. Aber etwas später, so um die Jahrtausendwende.


    Comete habe ich zum ersten Mal bei Marcel Mehler gesehen, wo er herkommt? Keine Ahnung.

    Dodd Gross hat den Trickflug mit seinen Videos sehr voran gebracht, aber Tricks, die ihm sicher zuzuordnen sind, kenne ich keine.


    Backspins kamen, wie so vieles über den "kleinen Teich" aus England, während die USA in tricktechnischer Hinsicht bis heute eher konservativ geblieben sind. Definitiv etwas neues von überm Teich war der Flap Jack von Mark Reed (Prism).


    Namentlich klar zuweisbar wäre noch Ladole - Stephane Dole aus Frankreich. Vielleicht sollte das ganze als Liste weiter geführt werden:


    Axel - 1992 - Steve Thomas
    Flap Jack - 1997 - Mark Reed
    Ladole - ? - Stephane Dole
    Our de prairies/ Jacobs Ladder - ? - ?, aber definitiv ein Franzose
    Backspin - 1998 - Andy Preston
    Duplex - ? - Andy Wardley
    Mutex - ? - Andy Wardley
    Weiterfliegen im Yoyo - 1999 - Stefan Furter - er verwendete damals FSD Seitenstabverbinder in voller Länge als Yoyostopper
    Lifter - 2000 oder 2001 - Jonas Seitz


    Gruß
    Heiko