Beiträge von Heiko...

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    Hat mich auch einigermaßen überrascht, lässt sich aber auch gut erklären wenn man sieht, dass die auf der Flügelaußenseite laminar aufsteigende Strömung immer noch nahezu senkrecht zur Leitkante strömt, (wofür ich allerdings keine plausible Erklärung habe). Die Scheitellinie bildet dann eine recht scharfe Abrisskannte, hinter dieser es zu den Verwirbelungen kommt. Die Breite des Segels an dieser Stelle begünstigt sicherlich auch das Umschlagen zur einer turbulenten Strömung des Fahrtwindes im Kieltunnel.
    Für einen so deutlichen Einfluss ist der Mittelkreuzausschnitt hier, denke ich, noch zu klein. Aber in Grösse wie beim Blackbird spielt er sicherlich eine entscheidende Rolle.


    Das ließe sich durch Versetzen beider Standoffs nach aussen gegenprüfen. Werden die Standoffs nach aussen versetzt, müsste auch der Beginn der segelrückseitigen Verwirbelungen nach aussen wandern. Interessant wäre auch, ob beim Flug ohne Standoffs ebenfalls diese Verwirbelungen auftreten, also ob die Verwirbelungen durch die harte Abrisskante oder generell durch jegliche Bauchung entstehen.


    Der rechtwinklige Verlauf der Leitkantenanströmung an Segelvorder- und Rückseite zueinander lässt sich meiner Meinung nach mit der Kanalisierung ausgehend von der Nase hinreichend begründen und zeigt auch sehr deutlich, wie wichtig eine saubere Nasenausformung für die gesamte Segelanströmung ist, zumindest für Speedkites.


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    Ich habe auch mit Spinakerbändern verschiedener Breiten experimentiert. Es hat sich aber gezeigt das diese, wenn sie nicht schon in der zu erwartenden Strömungsrichtung aufgeklebt sind, auf Richtungswechsel unruhig reagieren, vermutlich, weil sie dann nicht mehr an der Wurzel anliegen. Um feinere Beobachtungen durchführen zu können, müsste man aber sicherlich auf etwas anderes ausweichen, da die verwendeten recht dünnen Wollfäden eine Art Eigenspannung besitzen und sich aufrollen, wie man es gut in der Ruhestellung sehen kann.


    Die freie Drehbarkeit der Fäden scheint also sehr wichtig zu sein. Ich denke, Mantelschnur könnte dem Ideal einer runden Spannungsfreien Schnur recht nahe kommen. Zudem dürfte sie durch die vorhandenen Löcher passen.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Steph,


    erstmal finde ich es prima, dass du deine Versuchsergebnisse mit der Öffentlichkeit teilst und dafür ein deutsches Drachenforum gewählt hast.


    Deine Testergebnisse und auch die Schlüsse daraus decken sich zu 100 % mit meinen Erfahrungen und sind eine anschauliche Darstellung bekannter Zusammenhänge. Speziell die Strömungen an schlanken Flügeln erklären die Effizienzsteigerung von Speedkites durch Winglets.


    Etwas irritiert bin ich von den segelrückseitigen Turbulenzen im Mittelpaneel. Ich hätte dort eine saubere Fortführung der Kanalisierung erwartet und frage mich, ob das Ergebnis möglicherweise durch den großen Mittelkreuzausschnitt (wie bei Blackbird, Veyron und diversen anderen) und daraus resultierenden Druckausgleich von Vorder und Rückseite des Segels beeinflusst wird.


    Eine weitere Frage wäre, wie sich die dicken Wollfäden auswirken (Eigenverwirbelungen), und ob 6 mm Icarexfäden, aufgeklebt mit 2 cm Doppelklebeband nicht zu besseren Ergebnissen geführt hätten.


    Wirklich interessant dürfte die nähere Betrachtung unter Trickaspekten sein. Spätestens dort dürfte aber der Messaufbau mit am Drachen befestigter Kamera am Ende und Full HD Aufnahmen mit gezieltem Trickeinflug vor der Kamera erforderlich sein.


    Gruß
    Heiko

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    geh zu jemand der wirklich kräftig ist und sich etwas auskennt. Der zieht dir das Dingen mit einer Hand raus.


    Genau das befürchte ich mittlerweile auch. Nicht selten liegt es an der richtigen Technik. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es einen Stab gibt, den ich nicht aus seinem Verbinder bekomme, sofern er nicht eingeklebt ist.


    Stell doch mal ein Foto der Problemstelle ein. Vielleicht erschließt sich uns dann, wo das Problem liegen könnte. Eine Segellatte im Verbinder hat vermutlich jeder schon mal gesehen, aber irgend etwas scheint hier erschwerend hinzuzukommen.


    Gruß
    Heiko

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    Noch ne blöde Idee, drücke doch mit einer Schraubzwinge die Verbinder direkt auseinander. In Kombination mit Wäscheklammern sollte das gehen und weil du langsam schrauben kannst sollte auch nix plötzlich losgehen und reissen.


    Ob du langsam oder schnell an einem feststeckendem Zelthering ziehst, hat keinen Einfluss darauf, dass du ziemlich sicher auf dem Hintern landest, wenn er sich schlagartig löst...

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    Kraft und Schmerz hatte ich schon, hat nix bewirkt.


    Viel hilft viel.


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    Wie muss ich mir das mit der Wäscheklammer vorstellen?


    du clipst eine (Holz-)Wäscheklammer mit der am besten passenden Kerbe über den Stab, hältst den Stab mit der einen Hand fest und drückst mit der anderen die Wäscheklammer gegen den APA. So verteilt sich der Druck auf die gesamte Länge der Wäscheklammer. Plastikklammern brechen dabei gerne und beschädigen das Segel.


    Gruß
    Heiko

    Zum aufziehen eng sitzender Verbinder nutze ich den Backofen - Verbinder 10 Minuten lang auf 80 ° erwärmen. Die im Verbinder gespeicherte Wärme macht den Verbinder bis zu einer halben Stunde leicht verschiebbar und im Gegensatz zum Heißwasserbad verbrennt man sich nicht die Finger.


    Muss so ein Verbinder später mal verschoben werden, geht das nur noch mit einem Kitemate oder viel Kraft und Schmerz.


    Speichel zum Verbinder aufziehen scheidet für mich als Hersteller und hoffentlich auch für alle anderen aus hygienischen Gründen aus. Bei Spüli ist das Problem, dass sich seine flutschende Wirkung jederzeit wieder aktivieren lässt, wenn Wasser zwischen Verbinder und Stab kommt. Bei Regen können die Verbinder dann in die ungestoppte Richtung rutschen, wo sie sich nach dem Trocknen wieder festsaugen.


    Hilfsmittel wie Ockertwinder oder Wäscheklammer funktionieren gut, um Spreizen aus den APAs zu bekommen. Zum Verschieben von APAs auf der Leitkante sind sie aufgrund der Platzverhältnisse in den Verbinderausschnitten nur sehr bedingt zu gebrauchen.


    Gruß
    Heiko

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    Normal verwendet Michael einfach 5er Exel für die Hilde. Zu dieser Zeit wo Deine gebaut wurde hatte Exel aber wirklich arge Probleme mit der Qualität - daher hat Michael kurze Zeit Prince verbaut, was ich jetzt allerdings nicht als NoName abstempeln würde...


    Also Prince meine ich definitiv nicht. In den kleinen Durchmessern halte ich davon gar nichts, ist mir einfach zu weich und die großen habe ich nie getestet.


    Lassen wir Michael am besten raus, bevor hier mehr Infos stehen, als ihm recht ist. Ich meine folgendes Gestänge:


    [URL=http://www.metropolis-drachen.de/cgi-bin/iboshop.cgi?showd2760!0,169377571817412,11560]noname CFK[/URL]


    Das ist ziemlich steif, schnellt sehr zügig wieder zurück und zerbröselt auch nicht beim kleinsten Bodenkontakt.


    Gruß
    Heiko

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    Vom 27er Skytex soll es auch eine "hard"-Variante


    Die ist von Airx400 nicht zu unterscheiden, im Vergleich zu Icarex aber immer noch ziemlich Soft und stand auch bei Porcher nicht in der Produktübersicht.


    Gruß
    Heiko

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    nur in Deiner Hilde oder in jeder Hilde?, ist denn nicht Exel normal bei der Hilde?


    ich weiß nicht, wie der aktuelle Serienstand ist und schrieb deshalb nur bezogen auf meine Hilde. Die ist von 2008, aus Chikara und hat ein Drehkreuz aus Alu. Gemeint ist in jedem Fall das etwas matte Gestänge was Michael in diversen Drachen verbaut hat und hoffentlich immer noch verbaut.


    Gruß
    Heiko

    Zum Beispiel das Gestänge, welches Michael in meiner Hilde verbaut hat. Ich habe damit beste Erfahrungen gemacht, obwohl der Lieferant sich nicht auf einen Hersteller festlegen möchte. Im Einzelhandel habe ich es schon als günstige Alternative zu Exel gesehen und halte es in diesem Vergleich für deutlich überlegen. Bei Nonamegestänge muss man nur etwas genauer hinschauen, was man kauft, während man sich bei Markenware auf einen mehr oder weniger hohen Standard verlassen können sollte (Ich kenne auch Markenware, bei der man sich auf schwankende Qualität verlassen kann. Die trägt aber kein Label)


    Gruß
    Heiko

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    kurze Frage.
    Ist es üblich in, z.B. eine 6er CFK UQS, einen 4er CFK Stab einzuschieben?
    Ich meine ich hätte gelesen das man ein Stück 4er CFK im Aufnahmebereich (Mittelkreuz) einschiebt und verklebt.
    Ist so etwas Standard bei "Kaufdrachen" oder macht man das eigentlich immer selbst, als Tuningmaßnahme?
    Hintergrund: Ich möchte die UQS (Standard CFK) gegen AVIA .230 tauschen und beim genauen hinschauen ist mir aufgefallen das ein 4er Einschub in der vorhandenen "alten" UQS steckt. (Die Tiefe ist natürlich unbekannt )


    Diese eingeklebte Verstärkung ist ein Hohlbruchschutz. Er soll verhindern, dass das Mündungsende der Muffe das Rohr unter Last nach innen eindrückt. Um das zu erreichen, muss er nur minimal länger sein, als die Einstecktiefe des Rohres in die Muffe.


    Häufig wird dieser Hohlbruchschutz total überdimensioniert, nach dem Motto "Viel hilft viel". Dem ist nicht so. In der unteren Spreize treten die größten Kräfte im Bereich von Mittelkreuz bis Standoff auf. Folglich ist hier die Deformation am größten. Beim Biegen wird die Vorderseite des Stabes gestaucht und die Rückseite gedehnt. Der Querschnitt des Stabes verändert sich dabei. Das eingeklebte Vollmaterial wirkt dem entgegen und folglich ist es ziemlich unvorteilhaft, wenn der Stab sein Deformationsvermögen punktuell im Bereich der Hauptbelastung verändert. So entsteht eine interne Abrisskante, also das Gegenteil von dem, was eigentlich vermieden werden sollte. Wenn man so einen Hohlbruchschutz verwendet, sollte dieser nur minimal länger sein, als die Muffeneinstecktiefe, oder bis zum Standoff reichen und somit den gesamten Hauptlastbereich abdecken.


    Den Tausch von beliebigem CFK 6 mm gegen Avia 230 würde ich übrigens nicht empfehlen. Avia hat den großen Vorteil einer sehr feinen Maßabstufung, ist aber in der Qualität gutem Nonamegestänge nicht überlegen.


    Gruß
    Heiko

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    Ich habe mehrere AIRX Tücher hier. Nur leider nicht das 400er. Aber es wird wie seine etwas schweren Brüder sein. Da habe ich keine Zweifel.


    Das 400er ist vom Gewebeaufbau identisch mit Skytex 27 und unterscheidet sich stark von Airx 500 und den noch schwereren Tüchern. Lediglich die Beschichtung ist bei Skytex weicher, weil Gleitschirmtuch beim zusammenlegen ziemlich zusammengeknautscht wird, speziell die Profilrippen. Für die ist Skytex 27 gedacht. Du weißt, wer die AIRX-Tücher fertigt? Ich meine in irgendeinem alten Bainbridgekatalog etwas von 27 g/m gelesen zu haben. Vermutlich rundet man das Tuchgewicht je nach Marke auf oder ab, um den Einduck zu erwecken, es gäbe große Unterschiede.


    Durch das weiche Finish von Skytex 27 ist Icarex verglichen damit eine dicke Plane. Speziell bei Kappnähten haben Skytex 27 und Airx 400 hohe Anforderungen an Näher und Maschine.


    Gruß
    Heiko

    Die meisten dieser Anlagen dürften mittlerweile an eine Fernüberwachung angeschlossen sein, die es dem Betreiber erlaubt, Momentan und Durchschnittswerte auszulesen. Zumindest war das vor gut 10 Jahren, als ich bei Enercon im Service tätig war, schon bei Neuanlagen üblich. Ob und wie diese Daten veröffentlicht werden liegt damit beim Betreiber.


    Für mich sind Windkraftanlagen durchaus eine Hilfe, um den Wind in Flughöhe (oder auch oberhalb davon) einschätzen zu können. Je nach Modell haben die eine Anlaufgeschwindigkeit von 2-4 m/S und erreichen ihre Nennlast bei 12-15 m/s. Bis dahin laufen zumindest Pitchanlagen (Windräder mit winkelverstellbaren Rotorblätter) mit voll in den Wind gefahrenen Blättern, die sie bis zur Abschaltwindgeschwindigkeit zunehmend aus dem Wind fahren, bis sie bei meistens 25 m/s in Fähnchenstellung stehen und die Maschine sich abschaltet. Meistens steht der Typ an der Gondel, so dass man auf der Website des Herstellers die technischen Daten einsehen kann.


    Gruß
    Heiko

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    Was ein Echter Speedkite ist ist Definitionssache


    Genau genommen ist das eine ziemlich undefinierte Sache, ebenso, wie die korrekte Angabe des Windbereichs. Die Größe des vorhandenen Ermessensspielraumes macht beide Angaben praktisch überflüssig. Das sind lediglich Angaben für Katalogleser und Datenblattauswendiglerner, nicht aber für Drachenflieger.


    Gruß
    Heiko

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    trotz gelöster Saumschnur still und leise. Außerdem kippelt er wie wild und dreht nach.


    hat er den Drachen mal mit stark gespannte Saumschnur geflogen oder die Leitkante bei nassem Segel nachgespannt? Wenn sich die Schleppkante dehnt und sich das Schleppkantenband im Gegensatz zum Icarex anschließend wieder zusammenzieht, übernimmt das Schleppkantenband dauerhaft die Saumschnurfunktion. Sehr viele Flugstunden können auch zu einer leisen Schleppkante führen.


    Gruß
    Heiko

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    Es gibt fast keine Leine die so eng geflochten ist als das man sie nicht spleißen könnte


    Bei Laser Pro Gold 68 oder Shanti Speedline von 68 daN abwärts halte ich das für eine gewagte Aussage. Falls du das schaffst, würde mich interessieren, mit welcher Nadel oder mit welchem Draht.


    Gruß
    Heiko