Apophys
Ich bin begeistert. Du bemängelst an einem fast vier Jahre alten Drachen aus zweiter Hand,der schon eine kleine (fachgerechte) Segelreparatur hinter sich hat, dass das Segel im eingestabten Zustand nicht plan auf einer unebenen Wiese liegt, dass die untere Spreize leichten Abrieb hat und die Verbinder noch nicht ausgeleiert sind. Ich hoffe sehr, dass du an diesem inakzeptablem Zustand nichts verändert hast, denn die Vorschüler, die diesen Drachen zusammengeschustert haben, haben sich dabei durchaus etwas gedacht:
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So schaut er aus wenn er locker auf dem Boden liegt.
ein eingestabtes Segel mit profilierter Leitkante wird niemals plan auf dem Boden liegen, es sei denn, man spannt die Leitkante bis zum erbrechen - davon rate ich dringend ab.
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Die Untere Spreize läst sich nicht aus dem Verbinder ziehen, die scheint verklebt zu sein, außerdem sind es RERO Stuff Sport S Stangen das ist doch nicht Original oder?
Die Untere Spreize ist nicht eingeklebt, sitzt aber bewusst fest. Aus dem Verbinder wird sie nur zum Austausch herausgezogen. Scheinbar war das noch nie nötig, denn allgemein ist der Aufdruck der Aerostuff Gold S sehr haltbar. Die gleichmäßige Abnutzung links und rechts spricht dafür, dass sein Pilot die Rückentricks links und rechts annähernd gleich oft geflogen hat und auch mit beiden Händen ähnlich ansteuert.
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Das schwatze Gummiband liegt nur locker um den Pin, ist das richtig so oder muss der etwas Spannung haben?
Um die maximale Präzision zu nutzen, sollte die Saumschnur ungespannt bleiben und das Gummiband lediglich die Schnur auf dem Kielrückseitigen Stopper halten, damit sie nicht frei rumbaumelt. Spannt man die Saumschnur, dehnt sich das Segel darüber und bildet ein dauerhaftes Profil aus. Der Drachen ist dann auch ohne Saumschnur leise, weil das Saumband die Funktion der Schnur übernimmt. Die Präzision leidet darunter sehr.
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Um das Kreutz herum sieht der irgendwie komisch aus winde ich
Ästhetisch kann ein Schnurkreuz sicher nicht mit einem Alublock mithalten. Die technischen Vorteile überwiegen aber gegenüber der optischen Effekthascherei. Das Schnurkreuz ist stoßdämpfend, unzerbrechlich, platzsparend und es passt um jeden Kielstabdurchmesser, falls der richtige Ersatzstab mal nicht zur Hand ist. Bei einer Überlastung des Drachens leitet es keine Hebelkräfte auf den Kiel weiter. Negativ bei dieser, dem Serienstand 2008 entsprechenden Ausführung, ist, dass es vergleichsweise oft nachgespannt werden muss. Genau deshalb sind die langen unfixierten Überstände sehr wichtig. Schlaumeier schneiden diese ab und brechen sich beim nachknoten die Finger.
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die obere Spreize ist scheinbar No-Name, da steht zumindest nichts drauf.
2008 hat Avia mal bedruckte und mal unbedruckte Stäbe geliefert. Sofern es sich noch um das originale Avia .210 handelt, muss dieses nicht unbedingt einen Aufdruck haben. wenn es einen hätte, wäre dieser unter dem nicht originalen Schaumgummischeuerschutz. Mittlerweile sind selbst die gewickelten Avias nicht mehr bedruckt. Damit ist Avia, bzw. Goodwinds, nun "Noname-Herstellern", wie Structil und DPP gleichgezogen.
Ich habe ja nichts gegen öffentliche Produktdiskussionen, was auch Kritik beeinhalten kann. Ein gewisses Maß an Sachlichkeit sollte dabei aber gewahrt bleiben. Alles in allem scheint der Drachen die Jahre sehr gut überstanden zu haben.
Gruß
Heiko - Alphakites