Zitat
Weiter hätten mich die Spleißtechniken interessiert.
Wenn ich lese, Spleiß hat sich aufgezogen,
kannn das kein ordentlicher Spleiß gewesen sein, denn der zieht sich nicht auf.
so wie das für mich auf den Bildern aussieht, hat Maurice einfach das lose Ende der Schnur über 7 cm in die Schnur eingezogen und dabei mal das Ende stumpf abgeschnitten, so dass am Ende des Spleißes eine belastungstechnisch ungünstige Stufe entsteht und mal möglichst schräg abgeschnitten, um genau das zu vermeiden. Bei letzterer Variante ist die effektive Spleißlänge kürzer, als 7 cm und somit zieht sich der Spleiß noch leichter auf.
Ich würde bei diesem Messaufbau das Ende der Schnur nach 7 cm herausführen und mit einer Schmelzperle vor dem Rausrutschen sichern. Mir ist bekannt, dass dies kein optimaler Spleiß ist und sie genau an dieser Stelle reißen wird, aber es ist praxisnah. Es geht schnell, maßhaltig, hält besser als Knoten und lässt sich später korrigieren, im Gegensatz zu vernähten Spleißen. Vorraussetzung für eine lange Haltbarkeit der Schnur ist, dass sie dort, wo sie angebuchtet wird, gemantelt wird. Sonst beschädigt man sie mit den Fingernägeln bei jedem mal An- und Abknüpfen. Genau diese fehlende Ummantelung macht den "Böhnerspleiß" so unattraktiv. Ich kenne diese Technik aus Zeiten, als Wirbelkarabiner ein "must have" waren. Seit Leinen nur noch mit Buchtklnoten befestigt werden, also knapp 20 Jahre, sehe ich für diese Technik keine sinnvolle Verwendung mehr.
Interessant wäre noch zu wissen, ob der Knickmeierknoten (Sorry, von Spleiß möchte ich da nicht reden) tatsächlich die theoretisch möglichen 100 % der Bruchlast erhält.
Was mich an den Messungen sehr irritiert, sind die enormen Schwankungen, fast als wäre der Spleiß nicht richtig glatt gestrichen, bzw. nicht jedes mal gleich.
Gruß
Heiko