Beiträge von Heiko...

    Zitat

    Ich finde es immer lustig, welche Hypen um solche Spitzen-Kites gemacht werden


    Welchen Hype meinst du? Bislang herrscht hier neben ein paar offiziellen angefragten Infos, wenigen Kundenfotos und Kurzberichten, eine der ausgelieferten Stückzahl entsprechende Funkstille. Warum das so ist, wurde auch schon geschildert.


    Der mittlerweile überwiegende Teil des Threads besteht aus teilweise provokanten Fragen, warum es so ruhig ist und dem Vorwurf des Hypens. Welche der beiden gängigen Bedeutungen dieses Wortes meinst du nun genau:


    1)
    künstliche Aufwertung bzw. übertriebene Präsentation einer Sache od. eines Ereignisses in der Werbung, z. B. eines Modetrends


    2)
    bewusst inszenierte Täuschung, Betrug



    Ich versuche mich hier gezielt rauszuhalten und spanne weder Kunden, noch Probeflieger vor den Werbekarren, einfach weil ich das als unseriös empfinde. Wenn jemand aus eigener Überzeugung etwas fundiertes zum Drachen zu sagen hat, habe ich nichts dagegen, aber ich fordere niemanden auf, irgendwas zu schreiben oder Like-Buttons zu drücken (Im Gegensatz zu anderen Herstellern)! Es wäre schön, wenn diese haltlosen Vorwürfe nun endlich ein Ende hätten und der Thread wieder zur Sachlichkeit zurückkehren würde, frei von Spekulationen durch Leute, die den Drachen noch nie in der Hand hatten, nicht weil mir das nicht passt, sondern weil es den Informationsgehalt stark einschränkt und dem Forumszweck zuwiederläuft.


    Gruß
    Heiko
    - Editiert von Heiko... am 03.01.2014, 00:18 -

    Ich finde es prima, was ihr hier macht. Momentan fehlt es aber ganz klar an Struktur. Der Thread hat nicht einmal richtig begonnen und ist bereits unübersichtlich. Ich versuche mal meine grobe Vorgehensweise bei der Entwicklung von Drachen als Anregung darzulegen:


    1) genaue Definition der Aufgabenstellung
    2) Sammeln von allgemein bekanntem Hintergrundwissen und eigenen Erfahrungen, falls vorhanden
    3) Aufstellung einer Theorie, wie das Ziel am besten zu erreichen ist
    4) Konstruktion des ersten Prototypen auf Basis des vorhandenen Wissens
    5) Bautechnische Umsetzung des Protos
    6) Testen des Prototypen auf Basis der Zieldefinition
    7) gezieltes Suchen nach Lösungsansätzen für die nicht erfüllten Punkte, Erkennen von Fehlern in der eigenen Theorie.
    8) Konstruktion des zweiten Prototypen auf Basis des nun erweiterten Wissens
    ...
    11-1000)Ihr habt einen Drachen, der euren Wünschen entspricht und habt dabei viel gelernt.


    Momentan ist Punkt 1 zu grob definiert (was ist ein Speedkite? Darf es eine Startzicke sein oder muss jeder damit klarkommen?) Punkt 2 wurde übersprungen und Punkt 3 wurde angekratzt. Dafür wurde Punkt 4 schon viermal angegangen. Es wurden viele Vorschläge gemacht, was gemacht werden soll, aber keiner enthält fundierte Begründungen der Vorgehensweise.


    Gegenüber Drachenprofis habt ihr den riesigen Vorteil enormer Manpower und den Nachteil eines offenen großen Teams ( Team = Toll, ein anderer machts:-O ). Manch einer ist von berufswegen Profi in nützlichen Bereichen und kann auf Recourcen zugreifen, die Drachenprofis aus ökonomischen Gründen selten zur Verfügung stehen - Beispiel Strömungsanalyse mit CAD. Nutzt diese Recourcen. Wenn Struktur und Niveau erkennbar sind, wird sich vielleicht auch der ein oder andere Drachenprofi/Semiprofi einbringen. Der Nutzen darf halt nicht nur in eine Richtung gehen. Niemand wird kommen und den Erklärbären machen, wenn dabei ein Open Source Projekt rauskommt, dass er mit seinem aktuellen Wissen leicht allein bewerkstelligen könnte.


    Viel Erfolg


    Gruß
    Heiko

    Zitat

    Du hast einen der wichtigsten Drachen vergessen, den JamSession!


    Der Jam Session war ein Fall für sich. Das Gerücht um die Profilierung kenne ich, genau wissen tun es wohl nur Christoph Fokken oder Dodd Gross. Erstaunlicherweise lagen die Jam Sessions alle platt auf dem Tisch, manche weniger als andere. Speziell bei dem Segeldesign können Fertigungstoleranzen leicht den Anschein von Profilierungen erwecken. 50 % der, die ich geflogen hatte, flogen bescheiden, der Rest für die Zeit ausgezeichnet. Mittlerweile würde ich die Ursache ziemlich sicher finden, damals war ich noch nicht so weit und Invento anscheinend auch nicht, oder es war ihnen egal. Ich selbst hatte damals neben meinen Eigenkonstruktionen eine verkleinerte Version ohne Profilierung. Die flog bestens und ich verdanke ihr einige Basics oberhalb des Axels, habe sie auch geflogen, bis sich das Segel aufgelöst hat.


    Gruß
    Heiko

    Ich habe vor über zehn Jahren reichlich damit experimentiert. Mittlerweile setze ich an Trickdrachen keine radiale Profilierung mehr ein. Der Hintergrund ist, dass sich das im Rahmen der Qualitätskontrolle kaum mit meinem Anspruch vereinbaren lässt. Wie schon 2005 hier im Forum geschrieben, lässt sich dadurch das Windfenster vergrößern und das Stallverhalten verbessern. Je näher die Profilierung an die Nase rückt, desto besser funktioniert sie. Viel Profilierung abseits der Nase führt nur zu Schwabbelsegeln mit unkontrolliertem Verhalten im Trickflug. Kommerzielle Projekte mit Profilierung im Segel waren Tricktail, Matrix, Skymax, Tsunami, Cosmic TC und in den letzten paar Jahren der Kymera von John Baresi. Aktuelle Designs haben die Profilierung nicht mehr im Segel, sondern in der Nase. Durch Zurücksetzen des Kiels lässt sich ein profilierter Kopfbereich erziehlen, der Segelprofilierungen weit überlegen ist.


    Gruß
    Heiko

    Zum Thema CAD:


    ich verwende mittlerweile für alle meine Schablonen Draftsight. Das ist kostenlos und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass es unter Mac OS, Windows und einigen Linux Distributionen verfügbar ist. Es erstellt CAD-Dateien im DWG und DXF Format, die mit ACAD kompatibel sind. Im Gegensatz dazu bringen aus Corel exportierte DWG Dateien andere CAD-Programme (z.B. Autocad 2000) zum abstürzen. Speziell bei einer Teamarbeit ist Austauschbarkeit der Dateien elementar.


    Der einzige Haken an Draftsight ist, dass es registriert werden muss und ohne Internetverbindung ewig zum starten benötigt. In der Bedienung entspricht es weitest gehend Autocad 2003.


    Gruß
    Heiko

    Zitat von Vitjo

    Hallo Heiko, hab ich deine anleitung richtig verstanden?
    http://up.picr.de/16895427us.png
    Aber wie kommt man auf 18mm, wenn der Abstand von der 1. zur 2. Naht 3mm ist?
    LG Vitjo


    Genau so, wie in deiner Zeichnung war es gemeint. 3 mm+ 6 mm +6 mm = 15 mm - ertappt, mein Fehler. Die Maße waren auch nur als Beispiel gedacht. Mir persönlich wären 6 mm Nahtbreite etwas zu wenig.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Georg,


    die Kapnaht ist immer optisch asymmetrisch, weil die Tuchzugabe zu einer Seite umgelegt wird. Wenn die der Mehraufwand nicht abschreckt, kannst du sie mit einer Zusatznaht symmetrisch ausführen. Das bietet sich beispielsweise für Kielnähte an, damit die Zugabe nicht vom Kiel zu einer Seite gedrückt wird.


    Lege dazu beide Paneele aufeinander und nähe die erste Naht (Heftnaht). Dann faltest du das Tuch an der Naht auseinander und legst die Zugabe zu einer Seite um und nähst sie im Abstand von beispielsweise 3 mm fest. Die restliche Zugabe faltest du mittig bis zur zweiten Naht und klappst das ganze an der zweiten Naht zur anderen Seite der Heftnaht. Dort nähst du es im Abstand von 3 mm von der Heftnaht fest. Nun hast du eine optisch symmetrische Naht mit geschlossener Saumzugabe. Für das Beispiel brauchst du 18 mm Nahtzugabe.


    Gruß
    Heiko

    Es gibt von diversen Sekundenkleberherstellern spezielle Lösungsmittel. Ein leichter Schleier lässt sich damit gut entfernen, schwierig wird es bei dicken eingetrockneten Tropfen. Da hilft nur die vielfache Anwendung. Nach der Anwendung sollte das Zeug gründlich mit Wasser abgespült werden. Das Gewebe wird nicht angegriffen, aber die Beschichtung kann etwas matter werden. Ich habe damit aber schon Sekundenkleber unsichtbar entfernt. Mit zunehmender Menge, Einwirkungsdauer und Wiederholungszahl steigt das Risiko sichtbarer Tuchmattierung.


    Gruß
    Heiko

    Zitat von Razor

    Bei mir geht es auch bis zum 6. Januar. Ich muss nur zusehen dass ich irgendwann mal eine Präsentation für ein Seminar fertig mache.


    Wie es scheint, sind alle flexibel und keiner will bei der Vorhersage fliegen. Nun brauchen wir nur noch die offizielle Absage und einen neuen Termin, oder findet es im kleinen Kreis der Wetterfesten statt?.


    Gruß
    Heiko

    Bei Regen, Sturm und nasser Wiese ist der Spaß schon stark eingeschränkt. Gegen Verschieben hätte ich daher auch nichts. Die Frage bleibt nur, wann und ob zumindest die Wiese bis dahin etwas abtrocknet. Am 28.12. ist Jahresabschlussfliegen in Oberhausen. Der Termin wäre daher für mich unpassend. Sonst bin ich bis zum 06.01. flexibel.


    Gruß
    Heiko

    Zitat

    was meinst du mit"ob ich mit so einer harten Leitkante klar komme


    Ich meinte das rein von der fliegerischen Seite. So eine harte Leitkante kommt nicht jedem Piloten entgegen. Mich persönlich stört Druckaufbau an einem Trickdrachen wenig , die meisten Piloten aber schon. Genau so ist es mit den Lenkimpulsen. Mit den harten Leitkanten darfst du dich auf recht harte Lenkbefehle einstellen. Die Bestabung wird sich ähnlich fliegen, wie eine Komplettbestabung in Aerostuff Gold oder Black Diamond Nitro. Dass die so selten Verwendung findet, hat seinen Grund in der geringen Massenkompatibilität.


    Die 0,6 mm Unterschied sind deutlich spürbar. Aerostuff Gold und Gold S haben gerade mal 0,4 mm Unterschied am dicken Ende, bei gleicher Wandstärke und gleichem Aufbau und der Unterschied lässt sich blind erfliegen. Bei Dynamic und Avia kommt noch der Materialunterschied hinzu.


    Zitat

    Meine Frage hier im Forum ist ja die die "neue Eigenschaft" nach der Umbestabung hier zu erfragen oder wie sich der Stabtausch eventuell auswirken könnte. Ich bin kein Kiteentwickler und ich glaube die müssen auch so an die Sache herangehen. Try und eventuell Error wenn die gewünschte Eigenschaft durch den neuen Stab nicht erreicht wird.


    Die Intention ist mir schon klar. Mir fällt nur auf, dass du so ziemlich alles umstabst, was nicht zuvor flüchtet :O . Sicherlich testet man als Konstruktionsanfänger auch allerhand Stäbe, bis man sie richtig einschätzen kann. Dabei geht es aber tatsächlich um den Erfahrungsgewinn. Später setzt man diese Erfahrungen dann gezielt ein. Deshalb frage ich mich, was du mit der Umbestabung erreichen willst. Ginge es um den reinen Erfahrungsgewinn, wär Ausprobieren der einfachste Weg und eine Vorhersage der Eigenschaftsänderung überflüssig. Geht es allerdings um unerwünschte Eigenschaften, die weg sollen, ist umbestaben nur selten die erste Maßnahme. Stattdessen sollte das Problem ganzheitlich betrachtet werden. Einen guten Drachen kann man mit praktisch jedem Stab bauen, wenn das Gesamtkonzept schlüssig ist - das beweisen all die guten Drachen mit Skyshark. Um das Optimum rauszuholen, lohnt sich die Suche nach dem optimalen Stab.


    Gruß
    Heiko

    Der Infinity wird sich damit deutlich steifer anfühlen und im oberen Windbereich mehr Druck aufbauen. Impulse kommen direkter am Drachen an und die Fehlertoleranz wird sinken. In der unteren Spreize halte ich die Stäbe für deutlich besser, als die Originalbestabung. In der Leitkante ist das Ansichtssache, bzw. die Frage, ob du mit so harten Leitkanten klar kommst.


    Das häufigste Problem bei solchen Umbauten ist, dass identische Sägemaße mit unterschiedlichen Stabdurchmessern und Verbindern praktisch nie zu identischen Effektivstablängen führen. Meistens passt nach solchen Umbauten die komplette Geometrie (Streckung, Segelspannung, Bauchtiefe) nicht mehr.


    Eigentlich tauscht man Stäbe, um damit eine bestimmte Eigenschaft in die gewünschte Richtung zu verändern. "Ich hab da was - was passiert, wenn ich's einbau?" ist eine ziemlich fragwürdige Herrangehensweise.


    Gruß
    Heiko

    Zitat

    EFFETTO MARIPOSA Carbonsäge Carbocut


    Für das Geld bekommst du eine gute Handbügelsäge mit massig Ersatzsägeblättern. Bei Carbon bekommt jede Säge recht schnell Zahnausfall, während Diamandfeilen keinen nennenswerten Verschleiß haben.


    Ich verwende übrigens diese .


    Dafür gibt es auch einen Handgriff zu kaufen.


    Gruß
    Heiko

    Ich habe das Gefühl, dass einige die Gesundheitsgefahr des Staubes extrem unterschätzen.


    Der Dremel, speziell mit Diamandtrennscheibe, erzeugt einen so feinen Staub, dass man nur einen geringen Teil davon sieht. Der Anteil in der Raumluft gehört nicht dazu. Mit einem Staubsauger kann man den Staub direkt an der Trennscheibe absaugen. Wenn ich das so mache, habe ich anschließend trotzdem einen unsichtbaren Feinstaubüberzug auf meinem Glastisch. Den sieht man erst, wenn man mit einem feuchten weißen Tuch drüberwischt. Ganz nebenbei sind die wenigsten Haushaltsstaubsauger zum Absaugen geeignet. Die meisten blasen den Feinstaub hinten wieder raus und verteilen ihn dabei so gleichmäßig, dass man es nicht wahrnimmt. Geeignete Sauger haben einen HEPA Filter (Mindestens H13).


    Auch bei den Atemschutzmasken gibt es geeignete und ungeeignete Filter. Wer mit so einem Rüssel rumlaufen will, soll das gerne tun, dann aber so lange, bis der letzte Partikel sich abgesetzt hat und aufgewischt wurde...


    Die Alternative ist eine grobe Diamandfeile. Die Partikel sind so grob, dass sie direkt runterfallen und nicht in der Atemluft aufsteigen. Damit schneide ich auch Avia Skinnys oder Aerostuff ohne Umwicklung mit Tesaband.


    Gruß
    Heiko

    Zitat

    Ich bin ihn schon geflogen, wie ihn finde willst du als zukünftiger Besitzer besser gar nicht wissen


    Das Seriensetup halte ich weder für Einsteigertauglich, noch für gut gelungen - der Drehpunkt der Waage ist sehr weit innen und der Drachen übersteuert dadurch. Erfahrene Piloten können ihm Tricks entlocken, die schaffen das aber auch mit einem Aldidrachen. Mit dem Tuning von Peter, das bereits verlinkt wurde, wird aus dem Slide ein mehr als respektabler Trickdrachen mit sehr neutraler Abstimmung. Zurückschicken kann man ihn sowohl nach dem Erstflug, als auch nach dem Umbau aber nicht mehr.


    Gruß
    Heiko

    Zitat


    Die Saumschnur wird nur geklemmt, wenn du zu wenig Abstand zur Falzkante des Saumbandes hältst.[/ot]