Hi Ihr
Ich bin zwar beruflich soo irgendwie vom Fach, aber meine linke Schulter und mein li Hüfte und Knie, sind immer noch die besten Wettermelder für die nächsten 24std.
In den Alpen ist eine Föhnwetterlage (so wie heute (starker Wind ) ) eigentlich immer, schon etwa 3 Tage vorher, vorhersagbar. Schönen gleichmässigen Wind (auf den Bergen bei schönem Wetter) meist auch. Diese Startbedinungen sehe ich als Vorteil. Das Drachenbedinungen allerdings hier nur sehr selten sind, ist die andere Sache.
Aber ich fürchte das beantwortet Deine Frage nicht richtig, oder?
Eine gut ausgerüstete Station, mit allem drum und drann, kostet etwa 100000€, das ist das womit ich rechne, da hab ich dann auch eine Fernübertragung (Daten ins Büro) dabei.
Jetzt rechnet mal mit, überzieht mal ganz Europa mit einem Netz, mit einer Auflösung von 25 Km, an jeden Knotenpunkt rechnet mit einer Station. Jede Station hat eine zeitliche Messauflösung von 15 min und etwa 20 Parameter ( Temp (min, max, mittel) Luftfeuchte, Globalstrahlung, NeuschneeHöhe, Niederschlag, Luftfeucht . . .. )
OK?
Jeder Messwert mit 6 Stellen Auflösung
Ok dass bedeutet ich habt 6 Stellen mal 20 Messwerten, mal 96 (pro Tag) mal Anzahl der Messstationen.
Sagen wir Europa ist 5000 mal 5000km, also ein netz von 200 mal 200 macht 40000 Messstationen.
Unter und gesagt, es wird mit mehr gerechnet.
OK, also 6 mal 20 mal 96 = 11520 mal 40000 = 460.800.000 Die Datenmenge in Byte pro Tag, mal 365 dann pro Jahr.
Konntet Ihr mir bishier her folgen?
Ok jetzt haben wir aber die Daten immer noch Europaweit auf verschiedensten Servern und und und verteilt, dass muss zusammen in eine Datenbank, die Daten müssen von Hand gesichtet werden, plausibiliesiert, etc. pp.
Jeder Datensatz muss dann mind zweimal abgespeichert werden. Einmal das Orginal, es wird nicht verändert und dann die Plausibilisierten Daten, welche ja falsch sein könnten.
Sowie min, max mittel (des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres / aus Tagesextrem des Monats und des Tages) jeden Parameters etc.pp.
ERST dann stehen sie zur Verfügung und können auf grossen Rechnern zu Modell berechnet werden.
Und dass alles immer Zeitoptimiert.
Das Thema Modellrechnung, die verschiedenen MathematischenModellrechenmöglichkeiten, Ihr Genaugikeit etc. p.p. erspar ich Euch und Mir.
Sollte jemand dazu einmal etwas wissen wollen, ich helfe gerne weiter.

OK?
Könnt Ihr mir noch folgen?
In Tirol macht so ein Messnetz so viel arbeit (nicht nur Meterologie) dass zwei Workstations (Drei auf Reserve, bzw für Hochwasserfall) rund um die Uhr nur am Zahlen schaufeln sind, dass andere Rechner die Scheisse dann verarbeiten können.
Die Datenbank, die die Basisdaten dann schluck, bearbeitet und Modelrechner dann zur Verfügung stellt, ist dann mal gar nicht sooo gross, aber wäre sie nicht auf FibreChannelPlatten, dann wäre dies alles unmöglich.
Ich hab demnäxt eine Besprechung in denen ich Buchhaltern (die wichtigsten Übermenschen auf dieser Welt, die alles Können, alles Wissen und alles Entscheiden!!!!!) erklären muss, warum in den Bergen auf etwa 2500 metern, so eine Station nicht 100000€ kostet, sondern nur das Fundament graben bereits schon 1 Million kostet, da hab ich dann noch nicht mal Geräte und und und. . .
Dann werd ich mir anhören müssen, dass man ja im Tal eine billigere Station bauen könnte und dann die auf dem Berg simulieren kann.
Aber wie erklärt man dass die Station auf einem Berggipfel, eine der wichtigsten Stationen für ein ganzes Gebiet ist?
OK, Ihr versteht mein Problem (hoff ich doch) ? *Zähne knirsch*
(U Z I einpack und mit Panzer-brechender-muni lad)
LG
Mike
P.s.: Ich hab vielleicht die Ausgangsfrage nicht wirklich beantwortet, ich hoffe Euch alle (die Ihr dies lest) eine Anregung gegeben zu haben. Aber ich hab somit meine Wartezeit bis zum meiner Zer-Sprechnung überbrückt, einige Argumente nochmals wiederholt, Euch meinen momentanen Kummer geschildert und Euch vielleicht ein klitzeklein bisschen teilhaben lassen, an den Problemen was es heisst die Basis zu schaffen, dass andere (die dann die Lorberen ernten) korrekte Wettervorhersagen machen können.

In diesem Sinne schimpft vielleicht ein kleinbischen weniger auf die "Wettermacher".
Es ist ein scheiss Job.