Scanner, du hast ja recht im Prinzip. Sicherheit & Vorsicht haben immer Vorrang beim kiten.
Selbst "wir alten Hasen" werden unregelmässig schmerzhaft daran erinnert.
Nur warum gibt es bei den Surfern seit über 30 Jahren dieses "grob fahrlässige" System (Tampen vom Baum um (Nasen)Hakenplatte gewunden)? Was ist daran prinzipiell anders?
Jeder Tag auf der Wiese, auf dem Asphalt, jeder Tag auf dem ATB sehe ich gefährliche Situationen. Wenn mir nix passiert, dann garantiert anderen: Russenstart, übers Board gezogen, verrutscht, am Stein hängen geblieben und Abflug, im Windfenster geloopt und ein Sprint ist angesagt usw. usw.
Deswegen ist kiten nix anderes als eine permanente Notsituation, die versucht wird zu beherrschen, indem man seine Möglichkeiten (zB Mattengröße) fortwährend anpasst an Wind und Untergrund etc.
- Eine Bremsleine reisst > unterscheidet sich für mich nicht von normalen "Kite wird unkontrollierbar" Momenten. Nachlässigkeit bei der Pflege des Materials wird schnell teurer als gedacht.
- 2 Schirme verheddern sich > kommt ab und zu vor und empfinde ich als keinen Notfall. Passiert mal und man hilft sich beim Leinen enttüdeln.
- Sturz mit Verwicklungen > das ist ein Notfall der tatsächlich ein gutes Argument gegen den Einsatz von nur Tampen & Haken ist. Zumal der Haken noch extra aufgefächert ist am Ende und der Tampen nicht einfach rausfällt. Für mich meißtens beherrschbar, wie man auch im Video sieht.
Im Wasser wäre das ganz schlecht und das kommt selbst mit CL-Safety ab und an vor. Die Geschichten dazu sind dramatischer, auch weil im Wasser ohne Fusshaftung etc. Im Schnee geht es weniger zugespitzt zu - meine ich einfach mal. Da gehste nicht unter.
- Tampen zu lang > ja, meiner in echt ist ca. 30-40cm lang.
Ob ich wie meggi bei 30 Knoten und einer 4er noch einen Tampen verwenden würde, schliesse ich mal für mich aus!
Das sind schon sehr ruppige Verhältnisse, keine kontrollierbaren Bedingungen. Lieber eine kleine Access rausholen oder was anderes mit Depower.