Beiträge von Steph

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    Das einzige Problem, was ich dabei sehe ist die "Schnellverstellbarkeit" und Symmetrie.


    Also gerade was die schnelle Verstellung der Waage angeht ist der Verschiebeknoten unschlagbar. Das geht für kleine Veränderungen auch ohne nachmessen, da der Knoten eben nur um den entsprechenden Betrag auf der Leine geschoben werden muss und man sehr gut Abschätzen kann, wie weit man schiebt. Ich habe schon öfter den halben Tag mit Testen und Verschieben verbracht und beim abschliessenden Nachmessen nur minimale Unterschiede von einigen mm gehabt.
    Aber tu dir das ruhig an mit der Knotentüddelei, wenn es dir besser liegt. ;)
    Ansonsten halte ich es mit Heiko: Am Ende läuft es doch immer wieder auf eine Dreipunktwaage raus. KISS - Keep it small and simple. :)

    -Welche Waageschnur benutzt ihr (was für einen Kern, Zuglast)?
    Je nach Drachengröße und Zug, Dyneema gemantelt von 1,1 bis 1.5.


    -Welchen Stich (und welche Breite)?
    Zick-Zack-Stich je nach Schnur-Ø. Lieber etwas schmaler, da bei breitem Stichweiten oft der Dyneemakern nicht getroffen wird.


    -Welche Nadel?
    80-90er (Industriemaschine)


    -Welchen Faden?
    60er (60er Faden ist universell, mit dem kann man im Drachenbau alles nähen).


    -Welche Spannung des Fadens(relativ gesprochen)?
    Wie beim normalen Nähen sollte die Verschlingung des Ober- und Unterfadens in der Mitte des Nahtguts liegen.
    Oft muss dazu die Oberfadenspannung erhöht werden.


    -Wie weit vernäht ihr?
    Von einer 8cm Schlinge 6cm vernähen. Nahtverriegelung nicht nötig, wenn mit Feuerzeug verputzt wird. Man kann am Nahtanfang und -ende auch die Stichlänge verkürzen um so die Anzahl der Stiche zu erhöhen. Vor und zurücknähen bringt garnichts und sieht obendrein ziemlich hässlich aus.

    -Wie lang hält das bei euch? (bei mir scheuert eigentlich bisher nur der obere Schenkel, der auf die untere Spreize haut, durch, der Rest scheint ewig zu halten, sind die Vernähpunkte "Sollbruchstellen"?)
    Wenn das Spinnaker verwest ist, das Carbon zu Staub zerfallen und die Verbinder geschmolzen, werden sich Archäologen fragen, was die damals mit diesen komischen genähten Schlaufen gemacht haben, die man überall findet.
    Sollbruchstellen gibt es an Elektrolytkondensatoren, Eierhandgranaten und Schokoladentafeln; an Drachen haben die nichts zu suchen.


    -Macht ihr trotzdem einen Knoten bei einer normalen Schlaufe, also nicht Knotenleiter, oder reicht das Nähen (bei Prism früher wurde alles genäht und kein Knoten bei Schlaufen noch drauf gesetzt)?
    Kein Knoten. Klar reicht das Nähen. Im Gleitschirm-Bereich wird nur noch genäht. Leinen fürs Kiten sind auch genäht. Genähte Leinen haben höhere Bruchlasten als gleiche geknotet.


    -Habt ihr Verzug bei vernähten Waagen beobachtet?


    -Was wollt ihr mit mitteilen, was ich nicht gefragt habe [Zwinkern] ?
    Statt dem Knotenleitergedöns kann ich dir diese schlanke und in sekundenschnelle zu verstellende Schiebeknotenwaage empfehlen. Diese ist genauer und zuverlässiger als alles andere.




    @PAW

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    Dann musst du laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnnggggggggggsam tricksen [Biggrins]


    ...mit so einem Gewicht mit Hebelarm... :-o
    Aber das hat mich natürlich gleich wieder auf neue Ideen gebracht. ;)


    Hermann

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    Hallo Steph, eine wunderschöne Arbeit, sie gefällt mir sehr. Für meine Einleiner wünsche ich mir natürlich eine möglichst laminare Strömung auch auf der Segel-Rückseite. Denn das vergrößert den Auftrieb erheblich.


    Danke. Ich denke, daß gerade bei Einleinern durch den Einsatz von profilierten Segeln noch erheblich die Effizienz gesteigert werden kann. Ein schönes Beispiel sind die synergetischen Deltas von Horvath.


    Heiko

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    Das ließe sich durch Versetzen beider Standoffs nach aussen gegenprüfen. Werden die Standoffs nach aussen versetzt, müsste auch der Beginn der segelrückseitigen Verwirbelungen nach aussen wandern.


    Definitiv ja. Das kann man bei den rückseitigen Aufnahmen gut beobachten. Ob das nun generell für jede Bauchung der Fall ist? Ich denke bei sehr flachen Speeddrachen ohne deutliche Scheitellinie sicher nicht. Aber ich halte auch den kiellosen Ansatz für die bessere Lösung bei Speedies.


    Mike

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    Was mißt du da eigentlich, ist dass nun die tatsächliche strömung die anliegt oder ist dass jetzt "nur" die Grenzschicht? Da der verwendete Kite ein Trickkite war und kein Speedie, wird die geschwindigkeit nicht soooo gross gewesen sein daher hat diese frage keine wirklich grosse relevanz. Aber bei einem Speedie im vollen speed wird dass eine frage sein.


    Gemessen wird eigentlich nix.:-) Die Strömungsfäden sind Marker für laminare oder turbulente Strömung. Sie zeigen die Strömungsrichtung und -zustand, mehr nicht. Die Frage nach der Grenzschicht ist dann eigentlich sekundär, man beobachtet sowohl als auch. Und für Speeddrachen gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Da sehe ich keinen Unterschied. Wenn Unterschiede beobachtet werden können, wie z.B. weniger Turbulenz an der Schleppkante, oder die oben angesprochenen Wirbel an der Scheitellinie, dann ist das durch bauliche Unterschiede zu erklären. Eine straffe Schleppkante erzeugt weniger Störung durch Eigenschwingung und an einer flachen Scheitellinie an einem flachen Speeddrachen werden die vorgelagerten Turbulenzen so sicherlich nicht auftreten. Bleibt aber immer noch die Scherrströmung die für Unruhe sorgt.

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    ...mann müsste aber zwischen grenzschicht und echter strömung unterscheiden.


    Also nach meinem Verständnis ist die Grenzschicht der Teil der Strömung mit abnehmender Geschwindigkeit zur Wandung , die sowohl laminar als auch turbulent sein kann, mehr nicht.


    @ Chewbaka

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    ...kommt zwar aus der segelei, kann aber bei vielen themen direkt auf lenkdrachen übertragen werden.


    Die Betrachtung der Verhältnisse an Segeln halte ich auch für einen guten Ausgangspunkt, deshalb habe ich die Begriffe 'wahrer Wind' und 'Fahrtwind' übernommen. Vor allem der Einfluss der zwei Vektoren mit unterschiedlicher Wirkrichtung ist der richtige Ansatz.


    @Kitevision

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    Werde dazu mal in den nächsten Tagen oder Wochen einen Erfahrungsbericht erstellen und bin mal auf eure Meinungen gespannt.


    :H:
    Solche Erfahrungen sind immer gut.

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    ist vielleicht ein bißchen einfach gedacht [Verunsichert] , aber wenn ich die Richtung der laminaren Strömung sehe, können zwei Nähte mehr wie z.B. bei einer 4-Paneele-WH zu einer 2-Paneele-Wilden Hilde keinen wesentlichen Unterschied machen, weil die Nähte in paraleler Richtung zur Strömung sind, oder?


    Der Einfluss der Nähte ist bedeutender in Hinsicht auf die Verformung des Segels, als auf den Luftwiderstand. Für den Luftwiderstand liegt dieser im Bereich nur weniger Prozente, so das es interessanter wäre, mit der reibungsarmen Formgestaltung des Gestänges anzufangen, als die der Nähte.


    Zitat

    Etwas irritiert bin ich von den segelrückseitigen Turbulenzen im Mittelpaneel. Ich hätte dort eine saubere Fortführung der Kanalisierung erwartet und frage mich, ob das Ergebnis möglicherweise durch den großen Mittelkreuzausschnitt (wie bei Blackbird, Veyron und diversen anderen) und daraus resultierenden Druckausgleich von Vorder und Rückseite des Segels beeinflusst wird.


    Hat mich auch einigermaßen überrascht, lässt sich aber auch gut erklären wenn man sieht, dass die auf der Flügelaußenseite laminar aufsteigende Strömung immer noch nahezu senkrecht zur Leitkante strömt, (wofür ich allerdings keine plausible Erklärung habe). Die Scheitellinie bildet dann eine recht scharfe Abrisskannte, hinter dieser es zu den Verwirbelungen kommt. Die Breite des Segels an dieser Stelle begünstigt sicherlich auch das Umschlagen zur einer turbulenten Strömung des Fahrtwindes im Kieltunnel.
    Für einen so deutlichen Einfluss ist der Mittelkreuzausschnitt hier, denke ich, noch zu klein. Aber in Grösse wie beim Blackbird spielt er sicherlich eine entscheidende Rolle.

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    Eine weitere Frage wäre, wie sich die dicken Wollfäden auswirken (Eigenverwirbelungen), und ob 6 mm Icarexfäden, aufgeklebt mit 2 cm Doppelklebeband nicht zu besseren Ergebnissen geführt hätten.


    Ich habe auch mit Spinakerbändern verschiedener Breiten experimentiert. Es hat sich aber gezeigt das diese, wenn sie nicht schon in der zu erwartenden Strömungsrichtung aufgeklebt sind, auf Richtungswechsel unruhig reagieren, vermutlich, weil sie dann nicht mehr an der Wurzel anliegen. Um feinere Beobachtungen durchführen zu können, müsste man aber sicherlich auf etwas anderes ausweichen, da die verwendeten recht dünnen Wollfäden eine Art Eigenspannung besitzen und sich aufrollen, wie man es gut in der Ruhestellung sehen kann.


    Zitat

    Wirklich interessant dürfte die nähere Betrachtung unter Trickaspekten sein. Spätestens dort dürfte aber der Messaufbau mit am Drachen befestigter Kamera am Ende und Full HD Aufnahmen mit gezieltem Trickeinflug vor der Kamera erforderlich sein.


    Ich konnte mich natürlich nicht enthalten, und habe auch den einen oder anderen Axel, Fade und Lazy geschmissen. :-O
    Aber dann wird das Gewackel schon so heftig, das kaum etwas Vernünftiges beobachtet werden kann.

    Salut,


    im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit, die unter anderem auch die Entwicklung und den Bau von Lenkdrachen einschließt,
    habe ich mich in diesem Winter mit einigen Versuchen zur Untersuchung der Strömungsverhältnisse am Lenkdrachen befasst.
    Mit einer einfachen Ausrüstung, (Lenkdrachen mit Strömungsfäden und Mini-USB-Cam bestückt), wurden Aufnahmen im Flug gemacht,
    die später am PC ausgewertet wurden. Dabei erhebe ich keinen Anspruch auf wissenschaftliche Form und Genauigkeit einer solchen
    Studie, was meine bescheidenen Kenntnisse in Physik auch nicht erlauben würden.


    Auch geht es nicht um eine weitere Diskussion zu den diversen Flügel-Strömungs-Theorien.
    (Wen es interressiert: Hier zwei gute "seriöse" Seiten:
    http://www.diam.unige.it/~irro/lecture_d.html
    http://www.grc.nasa.gov/WWW/k-12/airplane/kiteaero.html


    Es geht einfach nur darum, den Horizont zu erweitern und vielleicht auch neue Wege beim Bau von Lenkdrachen zu finden.
    Einen Teil dieser Versuche und die nicht uninteressanten Erkenntnisse möchte ich hier zur Diskussion freistellen.


    Einen kompletten Bericht, die Versuchsbeschreibung und einige persönliche Bemerkungen als PDF gibt es: Hier


    Als wesentliche Ergebnisse habe ich eine Strömungskarte der Bauch- und Rückseite des Drachens erstellt.
    Bauchseite:

    Rückseite:


    Und hier noch eines der Videos die als Grundlage der Beobachtungen dienten:
    (Vorsicht, Volumen runterdrehen :) )
    Video


    (Falls es unerträgliche Fehler gibt bitte melden, wird dann verbessert.) 8-)

    Zitat

    Es gibt hier im Forum sicherlich User, die nicht so gut über die Abhängigkeit von Leinen mit Knoten oder Leinen mit Spleiß Bescheid wissen.
    Durch deine Aussage hier, könntest du zur Verwirrung dieser User beitragen.


    Genau an diese User dachte ich, als ich schrieb. Die könnten nämlich inzwischen den Eindruck gewonnen haben, daß man gespleisste 20dN Leinen zum Fliegen braucht. :(


    Und mit solchen Pauschalaussagen ist auch niemandem geholfen:

    Zitat

    Bitte bedenke wenn du ummantelst und knotest,
    dass du die Bruchlast bis zu 50% minderst.


    Dabei bin ich mir sicher, das du es besser weißt.


    Wir brauchen auch nicht über -+10% der verschiedenen Knoten zu diskutieren, dazu gibt es einen schönen Artikel, (leider nur noch über Umwege zu erreichen):
    Der ideale Knoten


    Gehen wir davon aus, das ein mittelmässig begabter User einen Doppelschlaufenknoten mit 80% Knotenfestigkeit erreicht,
    dann kann man wohl getrost sagen, das er auf die 10% (wenn überhaupt) mehr, die er mit Spleissen erreicht, getrost verzichten kann. Noch dazu, wenn er eine Bruchlast wählt, z.B. 50dN, mit der er einen universellen Windbereich abdecken kann, ohne sich sorgen um die Haltbarkeit und Halbwertszeit seiner Leinen zu machen.
    Alles andere ist Erbsenzählerei, die keinen weiterbringt.



    Aber nochmal: Ich denke darum geht es hier schon lange nicht mehr.
    Ich sag es einfach mal tachles:
    Einigen passt wahrscheinlich hier nicht die Art, mit der du holterdipolter durch das Forum rauscht.
    Es gibt auch mehrere professionelle Anbieter und Hersteller die sich hier äußern, ohne
    gleich die aggressive Verkaufsschiene zu fahren.
    Vielleicht macht ihr mal einen Flamethread auf und sprecht euch aus.
    Oder beide Seiten versuchen es mit etwas mehr Zurückhaltung.
    Was auch immer.
    Threads wie diese hier bringen keinen weiter.

    Zitat

    Hier mal kurz die Meinung eines Revfliegers mit bescheidenen Flugfähigkeiten.
    Ich fliege meine Rev überwiegend mit den DC 40 als 40 Meter Set.
    Die Leinen benutze ich von 10 - 55 km/h an den unterschiedlichsten Rev ( Std., Midvtd und Fullvtd) die
    DC 40 sind nicht gespleisst und ich denke, das ist auch gar nicht notwendig. Die halten einfach. Auch mit Knoten. Ich habe keine Ahnung was ihr an die Leinen hängen wollt und bei wieviel Wind ihr fliegen wollt, dass ihr euch, über eine reduzierte Bruchlast einer 40 dan Leine, Gedanken macht. Sicher sollte man Leinen gut behandeln. Aber Salz, UV Strahlung, Muscheln und sonstiges Gelump schadet euren Leinen mehr als ein Doppelknoten. Leinen sind Verschleissteile. Die sollte man eh irgendwann mal austauschen, wenn man an seinem Drachen hängt. Meine Meinung!


    :H:
    Als Zweileiner schließe ich mich dem vollkommen an.
    Wer aus ästhetischen Gründen gerne spleisst, oder einfach nur Spaß daran hat, soll sich nicht davon abhalten lassen.
    Einen praktischen Nutzen sehe ich nicht. Ein mit Hohlschnur gut gelegter Knoten ist ausreichend.


    Aber darum geht es, habe ich das Gefühl, schon seit dem 3.Post nicht mehr.

    Kannst es auch mal mit einem durchgehenden Stab versuchen. Ist die haltbarste Lösung,
    aber nicht sehr gebräuchlich bei kommerziellen Drachen, da umständlich beim Zusammenlegen.
    Als Mittelkreuz nehme ich einen Leitkantenverbinder, der ist Flexibel genug, um den Stab einfach zu drehen beim Zusammenfalten.

    Ok, ok,
    aber mach mal'nen Stabwechsel am Rand vom Flugfeld, wenn du weist das du in 10min an den Start gehen musst.
    Da is' nix mit Kombizange rausholen, Clips vorsichtig abwackeln, Ausstaben, Kleberreste entfernen, Einstaben, Kühlschrank öffnen, Kleber rausholen,... :L

    Problem ist, mir ist noch kein Sekundenkleber untergekommen der, einmal aufgemacht, länger als drei Wochen brauchbar ist.
    Meist verklebt die Öffnung, das man den Rest wegschmeißen kann. Da ist die kleine Dosis ökonomischer.
    Inzwischen benutze ich als Stopper nur noch 10mm breite Streifen Panzerband. Etwa drei,vier Umdrehungen an Stelle der Clips. Hat den Vorteil das man es: Ohne Werkzeug entfernen kann, keine Kleberreste bleiben, einfach, (auch auf der Wiese) auswechseln kann und vor allem viel viel billiger ist. Und Panzerband hat man sowieso immer dabei. ;)

    Mit China Import meinte ich mehr, was dort produziert wird. Die gleiche Firma näht heute Unterhosen und morgen werden Aldi-Bomber zusammengetackert, da geht eben so manche Naht daneben.:square:
    Susei Zubehör sind eigentlich durchweg hochwertige Teile aus Japan.
    Wichtig ist, vor allem, den richtigen Typ und den dazugehörigen Fuß zu finden, da die Apparate oft sehr spezialisiert auf eine Art Naht sind.