Beiträge von Hermann

    Tiggr fragt: Was ist aus Backes eigentlich geworden?
    Er war vor Jahren ziemlich krank, ist jetzt aber wohlauf. Ich habe ihn zuletzt sehr vergnügt vor 14 Tagen auf unserem Fest in Weingarten erlebt. In der Bildergalerie findet Ihr sein Konterfei unter ID: 9390
    Herzlich Hermann





    - Editiert von Hermann am 17.10.2006, 11:37 -

    Hallo fatschi, Du hast Post von mir.
    Übrigens, in seinem letzten Drachenbuch fasst Backes sein ganzes reiches Drachenwissen noch einmal zusammen, wirklich schön, lesenswert und hilfreich: "Drachen zum Bauen", ISBN 3-88180-790-9, VTH-Verlag 2002, Preis 15 Eu´s.
    Gruß Hermann

    Hallo Thorsten,
    Dein Drachen fliegt sicher mit einer 3-Schenkelwaage, wenn der obere Querstab und sein Stabkreuz genügend stabil sind. Ich rate Dir zu einem durchlaufenden Hauptstrang vom oberen Stabkreuz zur unteren Segelspitze, etwa 150+200cm lang. Außerdem (anders als im Pelham) einem lockeren Mittelstrang vom Zugpunkt zum unteren Stabkreuz. Genau wie es Pelham beschreibt, wird durch den lockeren Mittelstrang der Kielstab vom Wind nach hinten durchgebogen, was den Drachen stabilisiert. Du verstärkst diesen Effekt, wenn Du als Kielstab ein Teleskoprohr verwendest, oben 8mm, unten 6mm dick.
    Für den Jungfernflug solltest Du den Zugpunkt der Waage zuerst ganz tief einstellen, so daß der Drachen kaum aufsteigen kann. Dann den Zugpunkt langsam und vorsichtig nach oben verstellen Wenn der Brogden zu flach eingestellt wird, dann rotiert er am Himmel und erleidet ganz spektakuläre Abstürze.
    Der Drachen im Pelham auf Seite 57, das war ein ganz anderes Format, knapp 5m breit und hoch, der hatte sicher etwa 6-8 Waageschenkel notwendig , um seine grazilen Bambusstäbe abzustützen. Auch der von Diem/Schmidt gezeigte Brogden hat 8 Waagschenkel.
    Viel Spaß beim Fliegen!
    Hermann

    Vielleicht meinst Du "UHU Alleskleber Extra Kraft"? Das ist ein pastöser Kontaktkleber, sehr sauber zu verarbeiten und zu dosieren , System Lippenstift. Ich benutze ihn gern zum Kampfdrachenbau. Zum Fixieren von Nähten habe ich ihn noch nicht probiert. Müsste aber gehen, falls der Kleber das Tuch nicht anlöst...probieren. Und bei vorgeklebten Nähten mit geöltem Faden nähen, sonst klebt der Faden in der Nadel.
    Gruß Hermann

    Zitat:
    Test finde ich nicht so prickelnd, da in Medien, die zu einem erheblichen Teil über Werbung finanziert sind, keine offene Kritik an den potenziellen Werbepartnern zu erwarten ist.
    Richtig.
    Weil das wirklich so ist, warum dann nicht die eine Zeitung zum Drachentest- und Infocenter ausbauen, die andere völlig frei von markenbezogener Information ausschließlich der Pflege unseres Hobbys widmen, Technik und Baupläne, Feste und Begegnungen, Kunst und Ausstellungen zeigen und besprechen?
    Gruß Hermann

    Zitat:
    Oftmals werden die Windspiele aber auch falsch in die Flugleine gehängt. Einfach reinknoten und fertig sollte man insbesondere bei grösseren Leinenschmuck nicht machen. Besser ist es eine zweite, kurze Drachenleine, die baugleich mit der Flugleine ist, in einer doppelten Bucht um die Hauptleine zu legen und daran dann das Windspiel zu hängen. Schont die Hauptleine ungemein.
    Frage:
    Was meint Ihr dazu? Für nicht allzu große Schmuckteile einen genügend großen und flexiblen O-Ring mit Doppelbucht in die Leine knoten. Wohlgemerkt, den Buchtknoten nicht in der Leine sondern in den Gummi machen und dann ganz straff ziehen. An den Ring kann dann das Schmuckstück gehängt werden. Nach meiner Erfahrung rutscht diese Befestigung nicht. Und die Drachenleine wird optimal geschont.
    Gruß Hermann

    Hallo Freunde,
    wer nur ungern rechnet, aber ein Foto seines Drachens auf dem Desktop hat, der hilft sich über den folgenden Link
    http://www.download-tipp.de/download/software-13359.shtml
    Da findet er/sie den "Universal Desktop Ruler 2.5", der nach einer Kette von Mausklicks die Projektionsfläche des Drachens berechnet. Man kann alle Segel des Drachens einzeln umrunden und dann die Gesamtfläche berechnen lassen.
    Ich hab mir das Programm abgeladen und finde es ganz lustig. Keine Ahnung, wie ich es vom Rechner wegbekomme. Wenn ich recht gelesen habe, ist die einfache Version Freeware, die Vollversion verschwindet nach 30 Tagen oder sie kostet.
    Gruß Hermann

    Hallo Freunde, den folgenden Text hab ich von der Website des DC Baar heruntergeholt. Wie denkt Ihr darüber? Müssen wir jetzt eine neue Versicherung abschließen?
    Hier das Zitat:


    Für Luftfahrzeuge aller Art besteht eine Haftpflichtversicherungspflicht (wie z.B. für Kfz). Ausgenommen davon waren bisher Fluggeräte (Modellflugzeuge, Drachen etc.) bis zu 5 kg Gewicht. Seit dem 11. August 2005 ist eine novellierte Luftverkehrs-Zulassungsverordnung in Kraft. In dieser fehlt nun diese Ausnahmeregelung.
    Dies bedeutet:
    Sämtliche Drachen sind, sobald die Schnur so lange ist, dass sie theoretisch höher als 30 Meter steigen können, versicherungspflichtige Luftfahrzeuge.
    Versicherungsgrundsatz ist, dass keine freiwillige private Haftpflichtversicherung Schäden abdeckt für die Fälle in denen eine separate Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben ist ( wie z.B. für Kfz und neuerdings für Drachen).
    Das Problem wird zur Zeit von den einzelnen privaten Haftpflichtversicherungsanbietern noch unterschiedlich gehandhabt. Während bei einigen der Versicherungsschutz wegfällt, gewähren ihn andere noch aus Kulanzgründen, da sich das Risiko für sie ja nicht erhöht hat.
    Das Problem „Drachen & Co.“ ist beim Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig seit einigen Tagen bekannt. Abklärungen mit dem Bundesverkehrsministerium sind im Gange.
    Wann es eine neue verbindliche Regelung gibt und wie diese dann aussehen wird, ist noch nicht bekannt.
    Damit Ihr bis dahin vor unangenehmen Überraschungen sicher seid, setzt Euch mit Eurer privaten Haftpflicht in Verbindung und erkundigt Euch, wie diese das Problem handhaben.

    Hallo Pit, ich habe neulich eine toll einfache Lösung gesehen, weiß leider nicht mehr, wer mir's gezeigt hat - schade. Kennst Du diese komischen runden Gummitürstopper, die man auf's Parkett schraubt?
    Drei solche Dinger auf die Drehscheibe schrauben. Abstand so, daß die Hapel die Scheibe nicht ganz erreichen kann. Hält bombenfest. Der Drehgriff ist kein Problem für Dich. Gehört natürlich immer auf die Haspelseite, dann gibt es kein Unglück, wenn sich die Haspel doch einmal löst.
    Liebe Grüße aus Oberschwaben, habt ein gutes neues Jahr!
    Herzlich Hermann

    > ich hab´ ´ne Frage zum Einfliegen : wenn Dein Brogden permanent
    > eine leichte Rechtsneigung hat und diese in Böen noch verstärkt wird - > welche der Segelspannschnüre muß dann in welcher Weise verändert
    > werden ?
    [hr]
    Hallo Adi, Deine Frage ist sehr gut. So gut, daß ich keine gute Antwort weiß. Auch mein Brogden zieht gelegentlich schief. Und manchmal hol ich ihn mehrmals wieder vom Himmel, um das zu korrigieren :(
    Meistens habe ich in der Eile beim Aufbau einen Fehler gemacht. Oft hilft es, die oberste Spannschnur etwas zur Seite zu ziehen. Hierdurch wird das Topsegel auf der Seite verkleinert, wo der Drachen hin drehen soll. Ich empfehle Dir aber, den Brogden zuhause aufzubauen und in Ruhe Schnur für Schnur nachzumessen. Schneide Dir dazu aus Pappe einen Keil, der zwischen Segel und Querstab gesteckt werden kann. Markier Dir die exakte Kontaktlinie. Dann gehts ganz schnell, denn der Soll-Segelabstand ist für alle Verbindungsleinen gleich.
    Wenn Dein Brogden bei Starkwind zur Seite dreht und langsam Richtung Acker abgeht, ist seine Querbiegung zu klein. Normal reicht es, die oberste Spannschnur entsprechend Bauplan am Top einzuhängen. Du kannst dann den Drachen flacher stellen, daß er weniger Druck macht. Nimm Dir Zeit, alles auszuprobieren.
    Gruß Hermann

    Ganz zartes Japanpapier macht (in meinem Drucker) keine Probleme , wenn ich es am Rand auf normales Druckerpapier klebe. Ich nehme dafür die kleinen rechteckigen Photostickers aus beidseitig klebendem Tesa, das gibts ganz billig beim Aldi. Das Doppelblatt lege ich dann in den Drucker und helfe am Anfang vorsichtig schiebend und ein bißchen ängstlich beim Einlauf. Nach 3cm Vorschub ist es geschafft, der Rest geht von allein. Bisher gab es keinen Ärger.
    Gruß Hermann

    In der Politik ist das normal: Falsche Theorien setzen sich gegen den
    gesunden Menschenverstand durch. Aber bei uns Drachenfreunden
    überrascht mich dieses Phänomen.
    Natürlich biegt sich ein Rohr bei gleicher Last stärker durch als ein gleich
    dicker Vollstab aus exakt dem gleichen Material. Das beweisen Praxis und Theorie, Biegeversuch und Rechnung. Als notorischer Rechthaber ignoriere
    ich Sonne und Wind, setz mich an den PC und rechne.


    Nehmen wir mal zwei beidseitig abgestützte in der Mitte mit Kraft F belastete
    Stäbe, gleicher Stützabstand L und gleicher E-Modul E (das setzt identische
    Mischung und Füllung und Bauweise voraus (gilt nur für einfache Stäbe vom
    selben Hersteller). Beide Stäbe haben den gleichen Durchmesser D, das Rohr
    hat den Bohrdurchmesser d.


    Die Durchbiegung ist laut Formelsammlung f = F . L^3 / 48. E . I


    Dabei ist das Flächenmoment I von der Querschnittsform des Stabes abhängig,


    für den Vollstab gilt Iv = pi/64 . D^4
    für das Rohr gilt Ir = pi/64 . (D^4 – d^4)


    Wie stark biegt sich das Rohr durch, verglichen mit dem Vollstab,
    wie ist das Verhältnis fr/fv ?
    In dieser Rechnung kürzen sich die für beide Stäbe identischen Größen


    L^3 / 48. E. Übrig bleibt die Formel


    fr / fv = Iv / Ir


    Man sieht schon jetzt, je größer das Flächenmoment umso kleiner die
    Durchbiegung. Aber wir wollen genau wissen, darum setzen wir die
    Formeln für fr und fd ein.


    fr / fv = Iv / Ir = pi/64 . D^4 / pi/64 . (D^4 – d^4)


    pi/64 kürzt sich raus, es bleibt die Formel


    fr / fv = D^4 / ( D^4 –d^4)


    Jetzt mal konkret: Vergleich 6/4er Rohr mit 6er Vollstab.


    fr / fv = 6^4 / (6^4 – 4^4) = 1296 / 1040 = 1,25


    Das Rohr biegt sich demnach bei gleicher Last um 25% stärker durch.
    Das gilt natürlich nicht, wenn ihr gewickelte Edel-Rohre gegen einfache
    Exel-Vollstäbe austauscht.

    Ihr habt Probleme, das Saumband um die engen Kurven zu bekommen?
    Meint Ihr die Ecken oder die Kurven?
    An den Ecken ließ ich bisher das eine Saumband am Knick enden und nähte dann das zweite darüber. Neuerdings lege ich am Eck eine 20mm-Schlaufe. Probiert es mal. Es geht prima. Und so ergibt sich automatisch der Punkt, wo Verbindungsleinen oder Pfeilnocken eingehängt werden.
    An den Kurven komm ich gut herum, seit ich ohne Saumfuß arbeite und das fertig gefaltete Saumband verwende. Davon hatte ich in einem anderen Thread berichtet.
    Gruß Hermann

    Zitat Maich:
    Also geht von einer Drachenschnur die über Hochspannungsleitungen liegt auf jeden Fall eine Gefahr aus, aber nicht in einem Umkreis von 100m!... sondern nur wenn man sie berührt. Ansonsten würde ein Blitzeinschlag ganze Städte ausrotten, wenigestens die Männer, weil die im Regelfall breitbeiniger stehen!


    Du hast vermutlich recht. Trotzdem sollten wir Abstand halten, wenigstens 20m von der Schnur, besonders dann, wenn sie lose herunterbaumelt. Dann braucht es nämlich nur einen Überschlag von der Schnur auf dich und das wars dann.
    Gruß Hermann

    Original von Mojo:
    Ne die Auslenkung bei gleicher aufgebrachter Kraft eines Vollstabes ist größer als bei einem Rohr, gleicher Durchmesser und Material vorausgesetzt. s. o. (Durchbiegung)
    Dazu meint Ralph:
    Genau das kann ich mir absolut nicht vorstellen. Deshalb mein Gedankenexperiment: Ich nehme ein Rohr und füttere das mit einem Vollstab auf (Material und Struktur sollen mal genauso sein wie beim Rohr). Dadurch mache ich aus dem Rohr ein Vollstab und das dadurch die Auslenkung, Durchbiegung oder wie man das auch nennen möchte, größer wird, wie kann ich nicht glauben....
    Hallo,
    ich auch nicht. Schau mal im Nachfolgethread Grundlagen: Unterschiede Rohr>>Vollstab
    Da hab ich deinen Gedanken ausprobiert.
    Gruß Hermann

    Hajo und Willi fordern mich auf
    > Hallo Hermann, bitte erkläre uns doch mal deinen Versuchsaufbau!!
    Ich versuchs mal:
    Oft benötigen wir zwei exakt gleich biegesteife Stäbe, z.B. für die Leitkanten des Lenkdrachens. Dafür benutze ich den im Bild dargestellten Aufbau. Beide Stäbe sind senkrecht und parallel zwischen Holzbacken eingespannt (Vorsicht Bruchgefahr!). Im Bild seht ihr die Stabenden im Spannbock von oben, links das 4/2mm-Rohr und rechts den 4mm-Vollstab. Aus starkem grünem Gartendraht habe ich eine Brücke gebogen, genau 10cm lang. Diese Drahtbrücke verteilt die Kraft einer Schnur wie ein Waagebalken auf beide Stäbe. Eine Schnur zieht die Drahtbrücke und somit beide Stäbe nach hinten. Damit die Drahtbrücke nicht abrutscht, ist über jedes Stabende ein O-Ring als Anschlag geschoben.
    Bild 1: Wenn die Schnur genau in der Mitte der Drahtbrücke zieht (am 5cm-Strich des Zollstocks), dann verteilt sich die Kraft halbe/halbe auf beide Stäbe. Dabei ist die Durchbiegung links größer als rechts.
    Bild 2: Wenn ich die Schnur an der Brücke zur Seite schiebe, ändert sich die Kraftverteilung entsprechend. Im zweiten Bild ist der Zugpunkt so weit nach rechts verschoben, daß die Durchbiegung der Stäbe gleich ist. Der Zollstock zeigt uns den Vollstab bei 0cm, das Rohr bei 10cm und den Zugpunkt der Schnur bei 4cm. Das heißt, wenn die Kraft im Verhältnis der Hebelarme 6:4 auf den Hebel verteilt wird, herrscht Gleichgewicht.
    Schlußfolgerung nach Hebelgesetz:
    Bei gleicher Durchbiegung ist die Kraft rechts am Vollstab 6/4= 1,5 mal so groß wie links. Das ist die Antwort für diesen Thread: Ein Rohr ist weicher als ein gleich dicker Vollstab - vorausgesetzt Hersteller, Typ und Material sind identisch.
    Gruß Hermann
    - Editiert von Hermann am 10.11.2005, 20:23 -