Beiträge von DK

    Hi,
    ich habe inzwischen auch einige Versuche angestellt, Spinakertuch zu bemalen. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht nur die richtige Farbe, sondern vor allem das richtige Tuch die entscheidende Rolle spielt.


    Die bisher besten Ergebnisse habe ich mit den Hobbyline- und Javana- (Seidenfarben) von C.Kreul (gibt's in jedem gut sortierten Bastlerladen) in Kombination mit PU-beschichteten Tüchern gemacht.


    Die PU-Beschichtung sorgt dabei für eine hervorragende Haftung der Pigmente bei gleichzeitig sattem Auftrag (Farbe benetzt bei PU sehr gut).


    Nach der Trocknung ist der Farbauftrag bei PU-beschichteten Tüchern sehr kratz- und scheuerfest und die Farben von Kreul sind auch noch wasser-, speichel und UV-beständig und haben eine wunderbare Leuchtkraft und können in vielen fertig gemischten Farbtönen gekauft werden.


    Die oft gelobten Skytexfarben sind meiner Meninung nach viel zu teuer und nicht jedermanns Sache, da man nur wenige Grundfarben bekommt und daher die gewünschten Farbtöne erstmal durch Mischen erzeugt werden müssen.


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 10.09.2011, 23:24 -

    Hi,


    - Jeansnadeln
    - Polyestergarn
    - Nahttrenner
    - gute, scharfe Stoffschere (am besten eine große und eine kleine)
    - Cutter + Schneidunterlage (je größer, desto besser. Ich hab eine in A0).
    - optional Rollmesser (Geheimtipp!)
    - alter 15Watt-Lötkolben (damit punktschweisst man Stoffteile vor dem Vernähen zusammen - nach einigem Gebrauch kannst du damit nie wieder Elektronik Löten, daher lieber einen alten nehmen)
    - alternativ UHU Contakt Kraftkleber (zum Verkleben von Stoffteilen; genialer Panzerkleber wenn man Spinnaker/Ripstop damit klebt; bleibt auf ewig flexibel und ist problemlos übernähbar ohne die Nadel zu verkleistern)


    Hab ich was vergessen? Bestimmt...


    Gruß,
    Dietmar

    Hi,
    ein Einleiner-Drachen mit 40m-Leine? Das klingt nicht nach was Hochwertigem, sondern eher nach dem Gegenteil.


    Bei Markenherstellern liegt entweder keine oder eine hochwertige 100m-Leine auf einer Spule bei. Bei hochwertigen Kinderdrachen liegt manchmal auch eine gute 60m-Leine bei (z.B bei den erstklassigen Eddys von HQ) aber 40m ist schon eine Frechheit. Damit kommt du nichtmal aus der Wirbelzone umgebender Bäume heraus. Da macht das Fliegen nicht wirklich Spass. An der Küste geht das noch, aber im Binnenland sind 40m einfach zu wenig.


    Wenn der Drachen dennoch gut ist, solltest du dir auf jeden Fall eine ordentliche 100m-Leine auf einer Spule kaufen.


    Übrigens: hochwertige Einleiner-Drachenleinen sind geflochten und haben eine große Dehnung (um Böen abzufedern). Gedrehte Leinen sind Mist.


    Gruß,
    Dietmar

    Übrigens: Bademoden haben ebenfalls das Problem von Salzwasserkorrosion. Aufgrund der deutlich besseren Salzwasserbeständigkeit setzen einige Markenhersteller auf Polyester statt Nylon:


    http://www.speedo.de/de/aquala…ce_4/categorypage_15.html


    Generell sind Polyester erheblich säure- und damit salzwasserbeständiger als Polyamide (Nylon, Perlon, usw.).
    Eine zusätzliche Polyuretan (PU)-Beschichtung verbessert die Korrosions- und UV-Beständigkeit noch weiter.


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 09.08.2011, 00:39 -

    Bernhand,


    Zitat

    Salzwasser ist für Spinnaker relativ 'tödlich' !


    Zitat

    Segel von Yachten bewegen sich in anderen Gewichtsklassen.


    Beides stimmt so nicht uneingeschränkt!


    1.) Polyestergewebe hat von allen Segeltüchern die beste Salzwasserbeständigkeit, daher sind die meisten Segel von Sport- und Freizeitbooten und - Yachten daraus. Und vor allem Fahrtensegler nehmen gerne Polyestertücher - gerade wegen ihrer besonderen Langlebigkeit!


    2.) Unser schöner Drachenstoff heisst auch umgangsprachlich "Spinnakertuch" weil eben Spinnaker-Segel daraus gefertigt sind.
    Zwar haben die üblichen Hauptsegel Tuchgewichte zwischen 200 und 500g/m², Spinnaker liegen aber eben deutlich darunter - nämlich da, wo wir Drachenbauer es gerne haben... Und ja, es gibt tatsächlich Spinnakersegel aus 40g-Stoff...


    Zitat

    Sicher ist es auch ein Unterschied, ob ein Segel schön sauber gerollt oder im Compribag komprimiert wird.


    Genau! Aber nur so als kleiner Hinweis: Spinnaker werden auch einfach nur in einen Sack gestopft... ;)


    Selbstverständlich setzt Salzwasser nahezu jedem Werkstoff zu. Es gibt auch riesige Unterschiede, wie die einzelnen Stoffe auf Salzwasser reagieren. Es sind aber nicht die Salzkristalle, die dem Stoff zusetzten (die fallen bei Stoffbewegung einfach wieder raus), sondern die enorm hohe korrosive Wirkung von Salzwasser.


    Bedenke: durch Licht werden immer mal wieder Wasserstoffatome aus dem Wassermolekül herausgelöst, die sich dann mit dem Chlor vom Salz verbinden - das Ergbnis ist dann Salzsäure! Meerwasser enthält immer einen winzigen Anteil davon. Das ganze wird auch noch durch das Trocknen eines Tuchs in der Sonne begünstigt...


    Die verschiedenen Stoffe (Polyester, Nylon, usw.) sind jetzt in unterschiedlicher Weise Anfällig für diese Korrosion.


    Aber grundsätzlich ist es immer hilfreich einen Drachen, der ins Salzwasser gefallen ist, anschliessend mit Süsswasser abbzuspühlen - am besten ohne, dass er zwischendurch trocknen konnte.


    Kann es sein, dass dein Lurchi aus Nylontuch und in der Sonne getrocknet ist?


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 07.08.2011, 22:18 -

    Hi,
    die meisten Drachen sind ja aus Ripstopnylon gemacht. Das ist Segeltuch - daher nennt man es auch Spinnakertuch. Das Material ist relativ unempfindlich gegenüber Salzwasser.


    Dass die Stäbe durch den Stoff gehen, wird, wie schon weiter oben gesagt wurde, eher eine Folge der Belastung beim Absturz sein.


    Näh sie doch einfach wieder zu. Für so eine kleine Naht braucht man nicht mal eine Nähmaschine. Nadel und Faden reicht - und schon ist er wieder wie neu. ;)


    Gruß,
    Dietmar

    Hi,
    ich hab' sie beim Real für EUR 17,95 bekommen.


    Das Coole an der Waage ist, dass man sich damit auch einen guten Überblick über die Haltekraft von Bodenankern verschaffen kann. Ist sehr lehrreich!


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 29.07.2011, 15:22 -

    Hi,
    ich habe mir vor ein paar Tagen die neue "Travel"-Waage von Soehnle gekauft. Damit lässt sich wunderbar einfach die Zugkraft eines Drachen messen.


    Die digitale Waage besteht einfach nur aus einem Handgriff mit Anzeige und Gurtschlaufe:
    http://www.soehnle.de/index.php?id=355


    Die Gurtschlaufe kann man einfach per Karabiner an der Flugleine befestigen und die Anzeige im Griff zeigt augenblicklich die Zugkraft an. - Messbereich 0-50 kg, Genauigkeit: 100g. Die praktische Auto-Hold-Funktion erlaubt auch das Ablesen, nachdem man die Waage wieder von der Leine getrennt hat. Echt klasse das Teil!


    Gruß,
    Dietmar

    Hi Marcus,
    ein wundervoller Drachen ist dir da gelungen! Ich liebe ebenfalls solche wunderbar klaren Linien. Das schlichte Weiss mit den schwarzen Stäben hat eine ganz besondere Eleganz. Wunderbar!! :D :D :D :D


    Ich bin momentan leider stark anderweitig gebunden und habe keine Zeit, zum Drachenbauen - nicht mal -Fliegen (*schnüff*). Aber bessere Zeiten sind absehbar und dein Drachen stärkt in mir den Wunsch wieder die Nähmaschine zu schwingen... :D


    Gruß und danke für das besonders schöne Bild!
    Dietmar

    Hi,


    bei der Sache mit dem Staudruck habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt.
    Der Staudruck, der an der Nase eines jeden Profils (der Begriff ist hier im weitesten Sinne zu verstehen - also auch die Form eines stablosen Heinzelmännchen betrachte ich hier als "Profil") wirkt, ist nicht gleich dem Innendruck, sondern sorgt lediglich dafür, dass aus der Staudruckzone genügend Luft ins Innere des Drachen stömen kann. Der tatsächliche Volumenstrom, der ins Innere strömt ist vergleichweise klein (hängt davon ab, wie dicht die Drachenhülle ist).


    Was den Innendruck angeht, müsste man vieleicht noch etwas genauer sein: zunächst wirkt Druck auf die Innenseiten eines geschlossenen Volumens an jeder Stelle gleichermassen. D.h. man kann an jeder Stelle der Innenfläche den gleichen Druck messen.
    Dies trifft bei einem Stablosen aber so nicht uneingeschränkt zu, denn 1. ist ein Stabloser nicht geschlossen und 2. gibt es noch andere Druckkräfte ausser dem reinen Innendruck.


    Bezüglich dem 1. Punkt muss man aber folgendes sagen: eine ideal gestaltete Nasenöffnung ist genau so gross, dass bei idealem Staudruck der Volumen-zu-strom in den Drachen genauso gross ist, wie der Volumen-ab-strom aus dem Drachen (durch den Stoff, Nähte, Löcher usw.). Hierdurch ergibt sich ein Gleichgewicht, das einen konstanten Innendruck erzeugt.


    Ist die Öffnung zu klein, kann der Innendruck nicht aufrecht erhalten werden - ist die Öffnung zu groß hat man aerodynamisch wirksame Fläche verschenkt.


    Der Staudruck kann einen Drachen dann grundsätzlich aufgebläht halten weil üblicherweise der Druck in der Staudruckzohne (positiv) größer ist als beispielsweise an der Unterseite des Profils. Auf der Oberseite herrscht sowieso meistens Unterdruck, so dass der Staudruck in der Regel ausreicht, um die Unterseite des Drachen gegen den Wind aufzublähen.


    Der reine Innendruck dürfte also an jeder Stelle des Drachen gleich sein - nicht jedoch die Summe der angreifen Druckkräfte (Punkt 2) - also Innendruck + Aussendruck.



    Eine weitere Frage, die hier gestellt wurde ist, warum z.B. ein Sled mit seiner stark nach unten gebogenen Segelfläche strotzdem immer nach oben strebt.
    Die Antwort ist ebenfalls einfach: die Auftriebskräfte an der Oberseite des Segels gehen zwar an den äusseren Bereichen nach aussen, jedoch heben sich die nach aussen gerichteten Kräfte jeweils mit denen der gegenüberliegenden Seite auf - übrig bleibt nur noch die nach oben gerichtete Komponente.
    Das alleine erzeugt aber noch keine Flugstabilität, sondern zunächst erstmal nur eine Kraft, die mehr oder weniger entlang der Flugleine nach oben wirkt.


    Die Flugstabilität entsteht hier wiederum durch die Waage.
    Dazu erstmal ein paar grundsätzliche Dinge: die Waage bewirkt, dass die Leinenkräfte (nach unten/vorne gerichtet) genau durch den sog. Druckpunkt des (Flügel-)Profils gehen und immer einen leicht nach unten gerichteten Anstellwinkel des Drachen bezogen zu seiner leinengebundenen Flugrichtung (auf einer Kugeloberfläche um den Leinenankerpunkt) erzwingen.


    Neigt sich ein Drachen zur Seite und fliegt seitlich im Windfenster, bewirkt die Gravitation, wie Karsten richtig bemerkte, dass das Kräftegelichgewicht asymmetrisch so verschoben wird, dass eine aufrichtende Kraft entsteht.
    Warum? Ganz einfach: egal wo der Drachen im Windfenster auf seiner möglichen Kugelschale fliegt, die aerodynamischen Kräfte wirken immer bezogen auf des Drahenkoordinatensystem, das beim seitlichen Fliegen eben seitlich geneigt ist. Die gravimetrischen Kräfte jedoch wirken immer kartesisch (also senkrecht nach unten). Fliegt er seitlich im Windfenster wirk die Gewichtskraft immer noch nach unten, während die Auftriebskraft aber immer noch radial wirkt. Diese Asymmetrie der Kräfte lässt eine Komponente der aerodynamischen Kräfte unkompensiert, die den Drachen wieder in Richtung des Azimuts (nach oben im Windfenster) bewegen will.


    Entscheidend - und das wird jeder erfahrene Drachenpilot instinktiv wissen: bei eigenstabilen Drachen (z.B. Eddy, Roller usw.) reicht eine Waage, die den Drachen lediglich einen Anstellwinkel aufzwingt - also um die Querachse fixiert. Um die Längsachse darf er noch frei kippen.
    Bei instabilen Drachen, benötigt man zusätzlich eine Waage, die den Drachen seitlich fixiert. Typisches Beispiel: der Sled. Er hat beides: die v-förmige Waage erlaubt es dem Drachen nicht seitlich um seine Längsachse zu kippen.
    Der Waagepunkt rechts und links liegt wiederum so tief unter dem Druckpunkt des Segels, dass hierdruch ein fester Anstellwinkel erzwungen wird. Der Drachen ist also sowohl um die Quer- als auch um die Längsachse fixiert.


    Aerodynamsich äusserst interessant sind übrigens Flachdrachen mit Einpunktwaage. Aber das würde hier zu weit führen. ;)


    Gruß,
    Dietmar
    - Editiert von DK am 19.06.2011, 00:39 -

    Zitat von Saarkite


    Hi,
    ich will Ralf nicht zu nahe treten, aber diese Erklärungen sind in meinen Augen die unsachlichsten, fehlerhaftesten und irreführendsten Erklärungen zu dem Thema, die ich je gelesen habe. (Sorry für die klaren Worte)


    Die physikalisch-technische Antwort ist eigentlich recht simpel: die Summe aller am Drachen auftretenden Kräfte und Momente ist nur in der vom Drachen eingenommenen Flugposition gleich Null.


    Anders ausgedrückt: befindet er sich nicht in seiner idealen Flugposition, sondern z.B. flach und seitlich, dann erzeugen die auftretenden Kräfte und Momente in ihrer Summe eine aufrichtende Kraft, bzw. ein aufrichtendes Moment, das den Drachen in Richtung seiner idealen Flugposition bewegt.


    Der Grund warum das so ist, liegt in der komplexen Aerodynamik, die mit der von Flugzeugen identisch ist.


    Beispiel: Ein Drachen macht einen Hochstart an voller Leinenlänge. - Kurz nach dem Start fliegt der Drachen noch mit einem flachen Leinenwinkel (großer Anstellwinkel zum Wind), strebt aber nach oben weil die Auftriebskräfte nicht nur eine reine Zugkraft entlang der Leine erzeugen, sondern auch (vom Drachen ausgesehen) nach vorne (entlang seiner Längsachse). Diese kurz nach dem Start noch recht kleine Kraft bewirkt, dass der Drachen steigt. Im weiteren Verlauf des Steigflugs wird diese Kraft zunächst grösser weil das Flügelprofil (das Segel) in einen besseren Anströmwinkelbereich kommt. Hier wird auch die entlang der Flugschnur gerichtete Auftriebskomponente deutlich stärker.
    Anschliessend kommt der Drachen so hoch, dass sein durch die Waage erzwungener Anstellwinkel gegenüber dem Wind zunehmend flacher wird und die Auftriebskräfte insgesamt wieder abnehmen. Mit dieser Abnahme der Auftriebskräfte und dem gleichzeitig immer flacher werdenen Anstellwinkel wird die nach vorne gerichtete Kraft, die den Drachen anfangs steigen liess, immer kleiner, so dass sie am Ende nur noch gerade so ausreichen, den Drachen an Ort und Stelle zu halten, damit er nicht vom eigenen Luftwiderstand (die nach hinten gerichtete Kraft) wieder runter gedrückt wird. Es gibt also eine Position, in der sich die aufrichtenden und abrichtenden Kräfte genau die Waage halten. Genau dort bleibt der Drachen stehen.


    Gleiches passiert auch mit den seitlichen Kräften. So dass sich letztlich eine feste Position am Himmel ergibt.


    Böen, Turbulenzen usw. ändern jetzt schlagartig einen Teil der Gleichung - ändern also das physikalische Gleichgewicht, so dass die Summe der Kräfte und Momente nicht mehr Null ist - mit der Folge, dass der Drachen sich entlang der nicht kopensierten Kräfte bewegt - solange bis wieder Gleichgewicht herrscht und das Spiel von vorne beginnt.


    Warum stehen verschiedene Drachen mit verschiedenen Leinenwinkeln? Die Antwort ergibt sich aus dem oben Geschilderten: z.B. kann der eine Drachen einfach einen grösseren Luftwiderstand haben als ein anderer. Dann muss er in einem Anstellwinkelbereich fliegen, bei dem die vorwärts gerichtete Kraft noch ausreichend gross ist, den Luftwiderstand zu kompensieren. Er steht also mit einem flacheren Leinenwinkel.


    Ähnlich ist es, wenn man z.B. bei einem Zugdrachen die Waage so einstellt, dass er einen steileren Anstellwinkel hat. Der steilere Anstellwinkel bewirkt einen größeren Luftwiderstand, so dass der Drachen flacher steht, aber gleichzeitig auch mehr Zug entlang der Flugleine erzeugt.


    Übrigens: die Flugphysik eines Drachen zu erklären, ohne die durch die Leine eingebrachten Kräfte zu berücksichtigen (wie bei den von mir kritisierten Links der Fall) kann nicht erschöpfend zum Ziel führen, da dadruch ein für den Drachenflug wesentlicher Teil der Physik vernachlässigt wird...


    Gruß,
    Dietmar


    PS: wenn Peter Lynn noch nach der Antwort sucht, warum stablose Drachen fliegen, dann sollte er sich mal die ersten Semester Aerodynamik an einer technischen Hochschule anhören. (Klingt jetzt vieleicht ein wenig arogannt - ist es vieleicht auch - aber so ist es.)


    Die Zusammenhänge (auch für sog. Inflatable Structures) sind schon seit Jahrzehnten bekannt: der innere Druck der die Form eines Stablosen bewahrt, wird durch den Staudruck in den vorderen Öffnungen erzeugt. Bildet die Form zufälligerweise eine insgesamt nach oben gerichtete Auftriebskraft, fliegt der Drachen. Der Wind, der auf die äusseren Flächen "drückt" lässt dann den Drachen auch nicht wieder zusammenfallen, weil z.B. auf der Oberseite sogar ein Unterdruck entsteht, der den Drachen weiter aufgebläht hält. Nur wenn das (sensible) Gleichgewicht z.B. durch Böen gestört wird, kann er in sich zusammen fallen und runter kommen.
    Die restliche Aerodynamik ist identisch mit der anderer Drachen. Wichtig bei Stablosen ist nur der Punkt, dass der innere Druck größer ist als der äussere. Und das wird durch den Staudruck auf die Zuluftöffnungen bewirkt.

    Hi,
    ich habe inzwischen Inkscape richtig lieb gewonnen. Die aktuelle Version ist auch schon richtig ausgewachsen und sehr mächtig (und dennoch einfach zu bedienen).
    Damit kann man sehr leicht Skizzen anfertigen, und anschliessend je nach Bedarf bis zum masstabsgetreuen Plan detailieren.


    Inkscape ist genial! :H: :D


    Gruß,
    Dietmar

    Hi Maxi,
    das siehst du richtig. Bambus gibt es nicht in beliebig großen Druchmessern, also muß man zwangsläufig ab einer gewissen Drachengröße mehr statt dickere Stäbe einsetzten. Naturgemäß sind die aber dann weniger steif - also biegsamer.


    Diese Riesendrachen scheinen eine eher labberige Formstabilität zu haben, was sicher für's Fliegen eine besondere Herausforderung darstellt.


    Gruß,
    Dietmar

    Hi,


    Stefan, danke für den klasse Videolink! Diese Drachen sind einfach nur irre! Gelacht hab ich bei der Szene bei ca. 8:00 Minuten, wo der Drachen einmal richtig über die Starthelfer fegt und nur noch der beherzte Sprung is Gras rettet. :-O


    Erstaunlich finde ich, daß diese Drachen sehr flexibel sind und dadurch auch irgendwie schwierige Flugeigenschaften haben. Sie müssen allerdings auch so flexibel sein, sonst würden sie einfach nur zu Klump werden, so wie die immer wieder runterkrachen...


    Ist die LKW-Ladung Sandsäcke ganz am Schluß bei 9:35 etwa der Bodenanker? :O :-O


    Ich glaub' son Ding zu fliegen macht Spaß. :D


    Gruß,
    Dietmar