Hallo PMH ,
ich finde deine Herangehensweise an das Thema interessant und auch bewundernswert.
Jedoch und jetzt kommt mein persönliches Aber, ich finde es zu stark wissenschaftlich angegangen.
Natürlich hilft ein, weil wirs können und machen, konkret nicht weiter.
Der eine oder andere Drachenfreund hat schon mal ne Zugkraftwaage dabei und testet mal für sich die Zugkräfte seines Drachens, daraus kann man ableiten, was evtl. die eigenen ähnlichen Drachen auch ziehen.
Als Leinen Tipp würde ich dir auch gerne Dyneema ans Herz legen. Die Leinen nutze ich seit vielen Jahren und bin zufriedener als mit Cyclone oder T2. Warum? Weil deren Bruchlast im Vergleich zum Gewicht der Leine höher ist und ich damit größere Bruchlasten fliegen kann und den Drachen damit nicht in die Knie zwinge, wenn mal weniger Wind ist. Als gebeutelter Binnenlandflieger ein durchaus übliches Szenario. Auch kann ich jedem Drachen eine separate Leine geben und somit die Lasten auf den Leinen verringern. Kommt schon mal vor das ich 4 oder 5 Leinen an einem Ankerpunkt inkl. Lifterleine befestigt habe und jeweils einen Drachen damit anknüpfe,
Oft kommen Tipps von Leinenstärken auch von Drachenfreunden, die beim selben Typ mit anderen/kleineren Bruchlasten schon Probleme hatten. Bei Dyneema bleibt das Problem, der fehlenden Elastizität, das man mit einem dynamischen Ankerpunkt (Schlopp/Tau/ect.) lösen kann, denn sonst wird die Leine bei böigem Wind stark strapaziert. Knoten habe ich jedoch weder am Anfang der Leine noch am Ende, entweder gespleißt oder entsprechend geschlauft. Auch Windspiele werden über entsprechende Karabiner oder Tampen in der Leine befestigt ohne eine Überlappung.
Nach einigen Jahren Benutzung sortiere ich die Leinen durch und benutze sie entsprechend weniger oder teilweise zum Nähen. Gerissen ist mir tatsächlich in diesem Jahr eine Leine, leider durch eine Verwicklung mit einem anderen Drachen und dem falschen Handling. War aber Dyneema, habe ich kontrolliert, gespleißt und vernäht. Seit dem hält sie wieder top und ist nur durch eine Verdickung erkennbar.
Die Unterscheidung ob 100 oder 300 kg mache ich tatsächlich nicht. Meine Dyneema Schnüre sind 2mm/410daN, 2,5mm/580daN, 3mm/900daN und 4mm/1300daN. Zum Umsetzen ein Klemmblock, nutze nur Kletterkarabiner, und einen gespleißten Ankertampen mit ca. 2To Bruchlast.
Ob ich dir hiermit geholfen habe, weiß ich nicht. Es ist jedoch ein Beispiel aus der Praxis, das seit vielen Jahren bei mir so funktioniert, ohne Schaden oder schlimme Gedanken...