Beiträge von Eclipse-Bene

    Hat schon mal jemand eine Waage gebaut, die sich per Fernsteurerung einstellen lässt?

    Der Cody hat 4 Waagenleinen (zwei oben, zwei unten), wir würden gerne den Anstellwinkel des Drachen in der Luft anpassen können. Es müssten durch die Regelung die oberen Leinen im Verhältnis zu den unteren in der Länge verstellt werden können.

    Gibt es da schon irgendwelche Erfahrungen hier?

    Danke für eure Hilfe!

    Hallo an alle, die hier auf einen Bericht gewartet haben.


    Wir waren ziemlich beschäftigt mit der Nachbereitung des erfolgreichen Projekts, daher melde ich mich erst jetzt.

    Ungeachtet aller Skepsis hat Klemens Brumanns Cody mit 120er Zelle unser Messgerät quasi auf Kommando (per Wind war mit ca. 7m/s am Finsternis-Tag passend) in den wolkenlosen australischen Himmel emporgehoben und dabei keine Miene verzogen. Das war ein absolut tolles Bild! Wie schon berichtet konnten wir zwischen Straße und Felswand nur etwa 660m Schnur abrollen (eine Winde gab es nicht), womit wir dann etwa eine Flughöhe von 450m üer Grund erreicht haben. Unser Gerät hing etwa 100m tiefer an einem eingespleißten Schnurstück ganz nah an der Hauptschnur, wo das Gerät noch ein zweites Mal dran befestigt war, um das doch recht große Geschaukel zu minimieren. Obwohl wir völlig ohne Testflug den Jungfernflug am Finsternistag selbst absolvierte haben, hat das (unfertige) Tracking doch dafür gesorgt, dass wir mehrere Spektren von wissenschaftlicher Relevanz der Sonnenkorona aufnehmen konnten.

    Es wird darüber demnächst (hoffentlich) ein Artikel in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal veröffentlicht, den werde ich hier auch noch verlinken. Da gibt es viele Details auch zum Messgerät und wissenschaftlichen Hintergrund nachzulesen.

    Ich danke allen, die mit den vielen Hinweisen hier im Forum dazu beigetragen haben, dass diese unglaubliche Geschicht so Realität werden konnte! Insbesondere geht der Dank natürlich an Carsten für den Hinweis zu dem großen Cody, der mich letztendlich zu Klemens gebracht hat.

    Klemens hat tolle Arbeit geleistet! Der Cody ist vielleicht nicht der einzige Drachentyp der das kann, aber Klemens und sein Cody waren da, als sie gebraucht wurden - das hat alles ermöglicht! Vielen Dank dafür!


    Wenn alles gut läuft mit der Anschlussfinanzierung werden wir zur nächsten Sonnenfinsternis wieder fliegen! Dann hoffentlich in größere Höhen! Dafür wollen einige drachentechnische Probleme gelöst werden:

    - Seilwinde

    - fernsteuerbare Waage

    etc.


    Ich denke damit gibt es wieder genug Diskussionsstoff hier auf diesen Seiten! Ich bin immer für Hinweise dankbar!

    Ein super Forum hier! Vielen Dank!


    Bestens, Benedikt

    Hallo an alle die mit ihren Vorschlägen und Anmerkungen unser Projekt bereichern!

    Im Moment ist der Status, dass wir einen Flugtest mit einem Cody mit 120er Zelle am nächsten Wochenende durchführen werden. Wenn er unser Gewicht hebt, wäre das eine super Sache für die Finsternis in 6 Wochen.


    @ Peter: Thanks for this interesting comment! What is you guess, how many of the rokkaku kites as you have built them would one need to lift 15kg in moderate wind conditions (4Bft)? Originally we had exactly this plan to have intermediate kites on the tether to reduce the tether length. But in the end our partners messed everything up...


    Grünes Monster: Was schätzt Du, wie viele Drachen braucht manum 15kg zu heben, und was würde das ca. kosten? Kann man für eine Kette welche aus dem Handel nehmen? Eine andere Möglichkeit gibt es jetzt sowieso nicht, wegen der geringen verbleibenden Zeit. Kann man die Drachen einfach in die Leine einhängen, oder braucht man separate Leinenstücke zwischen den einzelnen Drachen?

    Vielen Dank Carsten, ich habe Klemens Brumann kontaktiert und werde berichten was daraus geworden ist!


    Danke auch Andreas, das sind viele qualifizierte Gedanken und Infos, die wir gut gebrauchen können!

    Hast Du schon mal einen Gleitschirm zum Drachen umgebaut? Mir ist das nur vor ein paar Tagen eingefallen, dass man so ja recht einfach an eine große Fläche rankommen kann, gebrauchte Schirme, an die sich niemend mehr selbst dranhängen will, werden ja häufiger mal feilgeboten. Das würde mich sehr interessieren! Wäre es möglich, den so umzubauen, dass die Flügelspitzen nach oben und nicht nach unten weisen? Dann hätte die Form eine selbststabilisierende Wirkung (wie beim Cody zum Beispiel, oder den Hydrofoil-Katamaranen mit schräg ins Wasser eintauchenden Tragflügeln) So etwas wäre natürlich für unsere Expeditionen toll, da diese Drachen so einfach zu transportieren und aufzubauen sind!

    Hi Carsten,


    das die Schnur parabelähnlich nach unten hängt stimmt, jedoch wird sich ein Drachen mit Nutzlast nicht im Zenith stabilisieren, sondern unter flacherem Winkel, da er einen größeren Anstellwinkel benötigt um die Last zu tragen (falls ich die Flugmechanik richtig verstehe)


    Unsere Nachführung mit den Spiegeln ist recht schnell und robust, darüber machen wir uns keine Sorgen mehr!


    By the way: hat der Double Delta Conyne auch einen deutschen Namen?


    Ich halte allein aus historischen Gründen einen Kastendrachen auch für die richtige Wahl und würde die benötigte Zugstärke über die Anzahl der Drachen in einer Kette an die Windverhältnisse anpassen.


    Die Frage ist also: Wer kann große Kastendrachen bauen? Hat jemand so was auf Lager? Will jemand da mal einen Kanister dranhängen und langsam auffüllen um zu ermitteln, wieviel er schafft? das wäre die Hilfe, die wir jetzt gebrauchen könnten!

    Hallo!


    Ich möchte zu den einzelnen Posts kurz Stellung nehmen:


    Natürlich haben wir die Verwendung eines Ballons in Erwägung gezogen uns aber bewusst dagegen entschieden, da Ballons an der Leine nur sinnvoll zu nutzen sind, wenn entweder kein Wind weht oder wenn der Ballon ohne Leine geflogen wird. Ein Ballon im Wind an der Leine ist recht schnell wieder am Boden. Ohne Leine können wir nicht fliegen, da wir unsere Nutzlast nicht irgendwo suchen möchten.

    Außerdem sind mir keine Ballonexperimente bekannt, die optisches Tracking machen. Das Leipziger UFZ mit ihrem Fesselballon macht Aerosolmessungen etc, das sind Sensoren, die nicht nach etwas ausgerichtet werden müssen.

    In unserem Fall kommt jedoch optisches Tracking zur Anwendung (mit einer Drehscheibe, die zwei verstellbare Spiegel trägt, um jeden beliebigen Punkt am Himmel unabhängig von der Position des Drachens und der Windrichtung beobahcten zu können). dafür benötigen wir auch den Wind, der an unserer Nutzlast vorbeiweht und sie über eine Seiten/Höhenruder im Wind stabilisiert. Das Drehmoment, was unsere Drehscheibe erzeugt, muss vom unteren Teil der Nutzlast aufgenommen werden und mithilfe der Ruder abgefangen werden. Um einen Ballon herrscht Windstille, da ist das sehr viel schwieriger.


    Die Nutzlast ist übigens an dem Punkt, wo die Leinen des Drachens zusammenlaufen aufgehängt und hängt (um eine Abschattung der Sonne durch den Drachen zu verhindern) etwa 30m unterhalb. Sie ist durch ein weitere horizontal Leine an der nach unten gehenden Schnur abgespannt um zusätzlich Richtungsstabilität zu bekommen (um das entstehende Drehmoment des Tracking zusätzlich abzufangen und ein Trudeln zu verhindern).


    Das Team um Robert Moore hatte unter anderem die Vorgabe, dass sie nur einen einzigen Drachen nehmen durften, das sie ja den Rekord für einen Einzeldrachen brechen wollten. Der Höhenrekord für eine Kette liegt aber deutlich höher und wurde mit nicht unerheblicher Nutzlast aufgestellt (die damaligen meteorologischen Instrumente, die sie trugen, waren richtige mechanische Datenlogger, die ihre Messergebnissen auf Papier gemalt haben).


    Wenn man die Experimente als Vorbild nehmen möchte, bräuchten wir ein paar große Kastendrachen, die Hintereinander geschaltet werden.


    Unsere Partner haben ein 8qm Double Delta Conyne-drachen verwendet. Angeblich sollte der 20kg schaffen, er hat aber schon bei 2 kg aufgegeben.Da unsere Partner die Leinenspannung gemessen hatte, haben sie draus gefolgert, dass der Drachen deutlich mehr Last hoch wuchten kann. Aber der Zusammenhang ist wohl nicht so trivial wie gedacht.


    Gibt es unter den Lifter-Experten jemanden, der dazu Aussagen machen kann? Wenn mein Drachen mit 50kg zieht, wie viel gewicht kann ich dann dran hängen ohne dass er abstürzt? Berechnet sich das nur über die beiden Vektoren der schrägen Seilrichtung und der vertikalen Gravitation? Muss, um besser Lasten zu heben der Anstellwinkel des Drachens verändert werden?



    Soweit erstmal!

    Danke für die Diskussionsbeiträge!


    Bestens, Benedikt

    Liebe Drachen-Community,


    ich bin Teil eines spannenden Projektes, was ich selbst zusammen mit einer Professorin der Universität Honolulu (Prof. Shadia Habbal) vor einem Jahr aus der Taufe gehoben habe, was ich hier kurz umreißen möchte. Unsere Machbarkeitsstudie wird von der NASA finanziert. Erst einmal unser akutes Anliegen:

    Wir benötigen Hilfe von Drachen-Enthusiasten, die sich zutrauen, mit ihren Kites unsere wissenschaftliche Nutzlast in die Luft zu befördern. Die Nutzlast wiegt im Moment 15 kg und wurde im letzten Jahr extra dafür entwickelt, unter einem Drachen zu hängen und während einer totalen Sonnenfinsternis die Sonne autonom zu beobachten und spektroskopische Untersuchungen der Sonnencorona (so etwas wie die Athmosphäre der Sonne) durchzuführen.

    Unser Partner für die Drachenseite des Projekts hat gestern aufgegeben. Wir benötigen nun schnelle Hilfe in Form eines oder mehrerer Drachen, die unserer Nutzlast Flügel verleihen! Dei Bedingungen dafür sind schwierig, denn die kommende Sonnenfinsternis ist bereits am 20. April diesen Jahres in Australien. Zielflughöhe sind mehrere 1000 Meter, jedoch wären wir unter den gegebenen Umständen auch mit ein paar 100 Metern glücklich. Um die Fluggenehmigung soll es hier nicht gehen, die ist seit Monaten in Arbeit und wir befinden uns in enger Abstimmung mit den australischen Behörden.

    Wir wenden uns daher an alle Enthusiasten, die wirklich ernst gemeinte Beiträge zu unserem Problem leisten können. Aufgrund des engen zeitlichen Rahmens bleibt leider kaum Zeit etwas zu bauen. Aber vielleicht existiert ja in euren Kreisen bereits etwas, was diese Kriterien erfüllt? Falls das Limit bei 10 kg liegt, würden wir das evtl schaffen, indem wir einige funktionale Komponenten weglassen würden. Eventuell könnten mehrere Drachen gekettet werden, um die nötige Zugkraft zu erzeugen?

    Wir erwarten zu dieser Jahreszeit in Australien Windgeschwindigkeiten um die 13-20 km/h. Möglicherweise in den Morgenstunden, wenn die Finsternis beginnt, etwas mehr.

    Die Leine könnte unter Umständen von unserem bisherigen Partner zur Verfügung gestellt werden (3000m Dyneema 150DaN)


    Inhaltlich geht es bei dem Projekt und reine Grundlagenforschung im Bereich Sonnenphysik. Unsere Nutzlast besteht zum einen Teil aus einem Spektrometer, was das Licht der Corona ein seine spektralen Bestandteile zerlegt, zum anderen aus einer beweglichen Spiegelanordnung, die das Sonnenlicht von jeder Position des Himmels in das Inneren des Spektrometers leitet. Das Projekt ist eine Machbarkeitsstudie und soll zeigen, dass es prinzipiell möglich ist, mit einem Drachen als Beobachtungsplattform wissenschaftliche Daten während einer Sonnenfinsternis zu erheben. Der Drachen scheint das große Fragezeichen zu sein. Vielleicht könnt Ihr uns helfen!


    Ich würde mich sehr freuen, von euch Antworten oder Hinweise auf Ansprechpartner zu bekommen!

    Falls sich aussichtsreiche Vorschläge abzeichnen, würden wir gerne einen Flugtest organisieren. Falls sich abzeichnet, dass Aussicht auf Erfolg besteht, stehen Mittel für die technische Realisierung und Reisekosten nach Australien zur Verfügung! Leider drängt die Zeit sehr...


    Es wäre toll, wenn sich aus unserer Anfrage etwas entwickeln würde!

    Vielen Dank schon jetzt an alle, die sich etwas dazu überlegen!


    Bestens, Benedikt


    Gerne auch per Email melden unter: benej@gmx.de