Aber bling bling
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Die Lager sitzen fester, klar. Soll auch so. Das gibt das System Einheitsbohrung ja auch so vor. Das System ist Jahrzehnte lang in der Industrie getestet.
Ich würde Alufelgen also nicht als besser oder schlechter bezeichnen. Eher als Anspruchsvoller. Das wechseln der Lager ist etwas komplizierter, stimmt! Die SS Lager gehen schneller kaputt, stimmt auch. Aber meine Lager werden eh regelmäßig gewechselt, also egal.
Bei den meisten älteren Kunstoffteilen in meiner Laufbahn als Feinwerkmechanik Meister konnte ich allerdings das Phänomen der Schrumpfung oft beobachten. So auch bei meinen alten Buggyfelgen. Umso älter die Teile werden, umso mehr Weichmacher dünsten aus dem Werkstoff aus. Dies sorgt nicht nur dafür dass der Kunstoff spröder wird, auch die Maße der Lagersitze werden um ein paar 1/100mm bis 1/10mm kleiner. Beim Lagerwechsel bei einer alten Felge ist mir dadurch einmal der Lagersitz gesprungen, weshalb die Felge auch reif für den Schrott war. Seither montiere ich neue Lager auch nicht mehr vorsichtig mit dem Kunstoffhammer, sondern mit einer Gewindestange und zwei dafür vorbereiteten Scheiben. Diese sind auf der Innenseite im Bereich des Innenrings des Lagers hohl gedreht, so dass die Kraft beim einziehen der Lager nur auf den Aussenring wirkt. So ist das ein wenig fachgerechter und hat gestern bei den Alus auch prima funktioniert. Hat auch den Vorteil, dass man nicht Gefahr läuft aus versehen mit dem Hammer den Innenring zu treffen und die Lager anschließen "knacken" können. Dann fängt man nämlich bei neuen Lagern wieder von vorne an... sollte man zumindest 
Bei Alufelgen UND Kunstoffelgen sollte man so vorgehen wenn man es "fachgerecht" machen will, somit ist der Aufwand bei beiden Felgentypen absolut gleich. Kunstofffelgen sind da nur massiv Fehlerverzeihender, was die Sache für den Laien wesentlich einfacher bzw. möglich macht oder auch einen Lagerwechsel abseits der Werkstatt ermöglicht.
Mein aktueller Plan sieht vor, die Alus mal im Seewasser zu testen. Anschließend lass ich sie ein paar Tage ohne abzuspülen stehen und beobachte die Materialoberfläche. Sollten Veränderungen auftreten, geht's ab zum Glasperstrahlen, dann zum elektropolieren, dann zum eloxieren (wenn das Material das zulässt, so weit bin ich noch nicht.). Selbst wenn sie eloxiert sind, werd ich in dem Fall noch eine oder zwei Schichten hochwertigen Klarlack nachlegen um auch für das Eloxat auf Nummer Sicher zu gehen.
Ich denke aber, dass dieser Aufwand nicht nötig sein wird, wenn ich alles nach dem fahren einmal gründlich mit Leitungswasser!!! abspüle. Brunnenwasser würde nämlich wieder zu braunen Verfärbungen führen, da das Grundwasser bei uns sehr Eisenhaltig ist.
Der Gewichtsunterschied von Alufelge zu KS Felge ist marginal. Habe gestern zwar nicht gewogen, hatte aber ein Brett zur Hand, das ich mittig gelagert habe und links die blanke Alufelge drauf gepackt hab und rechts die blanke KS Felge. Dies hielt sich in etwa in Waage. Würde sagen die Alus sind um weniger als 100g schwerer als die Standart KS Felge. Bei einer CadKat Felge würde der Vorteil also eher zugunsten der Alufelge gehen. Dafür sind die Alus aber auch etwa 2cm breiter als die Standart SK Felgen.
Wenn mich jemand fragen würde warum ich die Alus genommen hab, würd ich stumpf mit dem Spruch antworten: "Weils geil ist!!"
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Der preislich Faktor ist jetzt auch nicht so massiv bei 46€ pro Alufelge.
Edit: im Datenblatt wird die Seewasserbeständigkeit des Materials als "gut" bis "annehmbar" bezeichnet. Somit werd ich wohl oder übel eine Oberflächenveränderung feststellen, weshalb die Felgen dann anschließend mal auf einer Palette landen werden die eh zur entsprechenden o.g. Nachbehandlung geht 
Den einzigen wirklichen Nachteil sehe ich darin, dass die Alus aufgrund der Speichen nicht bei Rennen verwendet werden dürfen. Diese müssen bei Renneinsätzen nämlich wieder abgedeckt werden. So stehts zumindest in den Reagattaregeln. Dafür muss mein 3D Drucker dann wohl noch einen Satz Radkappen ausspucken
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