Ich bin per PM um "Schützenhilfe" gebeten worden, was den Comète angeht. Ich bin weit davon entfernt den Trick richtig zu beherrschen, aber ich sehe das als Kompliment und werde mir Mühe geben...
Ich gehe mal davon aus, dass jeder, der sich mit dem Trick beschäftigen will, die Anleitung von Kai René kennt, ganz klar das Beste was man darüber lesen kann. Weiterhin muss man sich natürlich unbedingt das Lehrvideo von Randy Greenway zu Gemüte führen. Darin kommt unter anderem der Rat, den Comète mit einem leichten (großen) Drachen bei wenig Wind zu studieren und ihn dann entsprechend langsam auszuführen. Das ist ziemlich hilfreich. Unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit sieht er zwar wirklich lahm aus, aber kapieren tut man dabei so einiges. Die schönsten Comètes die ich seit einiger Zeit gesehen habe sind finde ich die von Tommax/Uelle im CTC-Cuxhaven-Video. Wirklich sehr präzise.
Ich bin jetzt gerade so weit, dass ich mit ein Bisschen Glück 3-5 komplette Züge mit unterschiedlichen Drachen einigermaßen zuverlässig hinbekomme, dann ist die Flughöhe meist aufgebraucht. Weil all dies noch ein Bisschen "roh" ist, kann ich aber vielleicht gerade ziemlich detailliert über die Schwierigkeiten berichten; Tricks, die man wirklich "drauf" hat, kann man kaum noch beschreiben...
Überwiegend fliege ich ja mit den Transfers, die müssen recht genau durch die Trickphasen geführt werden damit ein flüssiges Bild entsteht.
Mir erscheint es bisher so, als ob die Geschwindigkeit mit der der Trick ausgeführt werden kann einmal natürlich von der Drachengröße, aber auch von der Windgeschwindigkeit abhängt; jedenfalls gelingt es mir nur in engen Grenzen bei gleichbleibenden Verhältnissen die Geschwindigkeit zu variieren. Kann aber auch an meinen noch rudimentären Kenntnissen liegen.
Bei den meisten Tricks erscheint es mir, dass man sie regelrecht "kapieren" kann und sie dann einigermaßen zuverlässig auch klappen. Hat man die Auslösestellung des Drachens, Steuerkommandos und den erforderliche Slack einmal gelernt, sehen sie meistens auch schon ganz gut aus. Beim Comète habe ich aber das Gefühl das das nicht reicht, der muss, auch wenn die Kommandos schon sitzen, regelrecht weiter geschliffen werden bevor er gut aussieht. Sehr wichtig ist die genaue Kontrolle des Slacks in allen 4 Phasen des Tricks, zu wenig, und der Comète wirkt sehr abgehackt, zu viel und der Drachen kippt oder torkelt durch die Bewegungen und verliert sehr schnell Höhe. Ich empfinde als besondere Schwierigkeit, dass wirklich alle vier Kommandos mit unterschiedlicher Kraft, unterschiedlichem Rhythmus und unterschiedlichem Slack gegeben werden müssen. Das Wichtigste ist, das der Drachen bei den beiden Drehbewegungen wirklich den halben Kreis schafft.
Erster Zug: Den Auslösewinkel zu treffen, also die berühmten "11" oder "1" Uhr, erscheint mir ziemlich einfach, es lohnt sich aber auch damit zu experimentieren. Irgendwie verändert sich der Stil des Tricks dabei, ich bilde mir ein er wird ruppiger, wenn ich steiler ansetze und weicher wenn sich der Winkel mehr der horizontalen nähert. Es scheint ganz wichtig zu sein, dass der Drachen am Ende dieser Drehung wirklich einmal ganz kurz in der Horizontalen zur Ruhe kommt oder sich womöglich sogar ein kleines Stück vom Piloten wegbewegt, das macht die Sache schon mal ruhiger und exakter. Im Prinzip kennt man die Bewegung ja von vielen anderen Tricks, Half Axel, Slotmachine oder 540.
Zweiter Zug: Deutlich sanfter als der Erste, wirklich den Drachen nur wieder "hinstellen" wenn auch mit der Nase nach unten. Egal in welchem Winkel man gestartet ist, die Nase muss sich unbedingt möglichst genau 180 Grad weitergedreht haben sonst ist der Trick hier zu Ende, mit dem dritten Zug kann man einen Stellungsfehler kaum korrigieren. Wenn man zu kräftig zieht, stallt der Drachen zu stark, kommt ins Wackeln und verliert Höhe.
Dritter Zug: Vielleicht nicht bei jedem Drachen, aber bei allen mit denen ich es ausprobiert habe ist dies der kräftigste Zug. Der Drachen muss wirklich 180 Grad rumkommen. Auch hier wird der Comète "glatter" wenn man den Drachen wirklich platt auf den Rücken legt.
Vierter Zug: Wenn der Drachen mit dem dritten Zug schön platt auf den Rücken gelegt wurde, einfach wieder hochklappen. Wenn der Winkel dann nicht stimmt war der dritte Zug schuld. Perfektes Timing ist erforderlich, zieht man zu früh, hat der Drachen womöglich die Drehung von Drei noch nicht beendet und kommt im falschen Winkel hoch, zieht man zu spät liegt der Drachen zu weit im Backflip und kommt nicht mehr hoch sondern macht ein Lazy Susan.
Weiterhin viel Vergnügen, Erik