Hallo Zusammen,
entschuldigt meine späte Antwort, wir sind derzeit stark beschäftigt, da wir uns auf die KLB Open am kommenden Wochenende in SPO vorbereiten; wir werden dort 4 Parr (unterschiedliche Gewichtsklassen zur Probefahrt anbieten).
Nun zu Euren Fragen:
12'' und Kurven: in die Art des Decks (Lagenaufbau, Geometrie, etc.) ist einiges an Hirnschmalz geflossen um die Kurvenfahrt zu ermöglichen; mit harten Schienen geht das schlecht. Wir haben auch eine Version mit 12'' Rädern aufgebaut, fährt natürlich noch etwas ruhiger, ist aber durch die Federung des Decks nicht unbedingt nötig. Der Nachteil ist höheres Gewicht und schlechtere Kurvenfähigkeit. Wir haben viel überlegt und probiert und fanden, daß die 8'' Reifen ein guter Kompromiss sind (werden ja nicht umsonst am MTB meist gefahren).
Außerdem ist bei 12'' die Thematik sicherheit gegen Bruch beim Durchtreten nochmal problematischer, ich denke wir sind da bei 8'' schon an der Grenze des Möglichen.
Normale Skibindung: dadurch wird der Ski sehr lang und schwer. Außerdem ist bei normalen Skibindungen die Größenverstellung problematisch, wenn man keine teure Verleihbindung nimmt. Wir haben statt dessen eine KurzSki Sicherheitsbindung getestet (es gibt da genau 1 Hersteller), ist schwer und bei den kurzen Ski nicht nötig (die Vorschrift bei Ski sagt unter 1m braucht man keine Sicherheitsbindung). Wir hatten bisher mit den fixen Bindungen keine Probleme.
Serie oder eher Kleinserie, ausgewählte Piloten: unser 'Problem' ist die Produkthaftung. Wenn wir den Ski in Verkehr bringen und es verunglückt jemand (ist z.B. berufsunfähig), dann haften wir, falls man uns nachweisen kann, daß wir einen Auslegungs/Planung/Herstellungsfehler gemacht haben. Wenn man eine Berufsunfähigkeits- oder Rentenversicherung 'gegen' sich hat kommt man da nicht gegen an, insbesondere da Stand der Technik bzw. sogar Stand der Wissenschaft als Maßstab hergenommen wird (gibts BGH Urteile zu). Das kann man als Nebeberufliches Projekt nie erfüllen, selbst wenn man sich viel Mühe gibt.
-> an braucht eine Produkthaftpflicht, die ist sündhaft teuer. Kurz: man haftet für 10 Jahre nach in Verkehr bringen, jährliche kosten ca. 1600 - 2000€ ab Stückzahl 1 für eine kleine Versicherung (mal 10 ist schon ein Wort).
Wir versuchen jetzt etwas Werbung und Probefahrten zu machen, ggf. ein Kickstarter Projekt; wenn das Interesse gering ist lohnt es sich nicht in den Verkauf einzusteigen (lohnt heißt die Versicherung kann gezahlt werden, nicht Verdienst
)
Hintergrund: Ich kann für mich sprechen: ich bin Ingenieur und Physiker, habe in theoretischer Physik promoviert und 'ein bischen' Erfahrung in Modellbildung und Simulation. Ich arbeite in der industriellen Forschung; das Thema Produkthaftung kenne ich vom Job; veilleicht bin ich deshalb hier zu wenig naiv um einfach mal so ein paar Ski zu verkaufen 
Vale_Board_Buggy gestern beim Probefahren:

sorry für den langen Text...
Alex