Hi,
ich habe einen Deep Space Standard, einen von mir gepimpten Ur-Gemini, einen JJF Excalibur, einen Nirvana und einen Nirvana SE in meiner Tasche. Dies ist schon Kompliment genug für jeden dieser Kites, da bei mir nichts lange bleibt, das nicht wirklich verdammt gut ist. Eine Kurzcharakteristik der einzelnen Kites? Here we go!
Der Gemini:
Keiner hat mir mehr beigebracht. Dies ist ein Trickdrachen, der nur von Könnern präzise geflogen werden kann. Dieser Drachen ist für Andy Wardleys fließenden Stil konzipiert, bei dem gerade Linien oder knackige Ecken eher nie vorkommen. Der Gemini mag angegraut sein, abver er kann wirklich alles, was man bis heute an Tricks kennt und fliegen kann. Dank seinees Shape und seines Designs hat er einen eigenen, unverwechselbaren Style.
Der Deep Space:
Andy Wardley wollte 2005 mehr - das Ergebnis ist der Deep Space. Mit diesem Kite kann man leichter Ecken fliegen und auf der Geraden Spur halten. Dennoch ist auch dieser Drachen eindeutig Wardley-Style. Tricks ineinander fließen lassen, den Drachen am Himmel sein eigenes Ding machen lassen und nur blitzschnell darauf reagieren - keinesfalls den Kite unterjochen. Wenn man sich auf ihn einlässt, was mir nicht immer gelingt, ist der Deep Space ein Drachen mit dem man fast schon mystische Momente erleben kann. Andererseits kann er einen, wenn man ihm nicht die Zeit gibt oder man den Diktator an zwei Leinen spielen will, an den Rand der Verzweiflung treiben. In puncto Verarbeitung setzt der Deep Space übrigens bis heute Maßstäbe.
Der Jumping Jack Flash Excalibur:
Dieser Kite ist ein Wettkampfdrachen, der ein unglaubliches Trickpotenzial mit einer wirklich soliden Grundpräzision paart. Jeder Trick ist machbar, der Großteil der heißen Moves wird sehr schnell und direkt ausgelöst. Auf der Geraden fliegt der Excalibur spurtreu, aus Ecken kommt er knackig, auf der Kreisbahn zieht er sauber und mit guter Speedcontrol seine Bahn. Was Wunder, dass Matzel Mehler auf diese Waffe setzt. Ein Everybody's Darling, mit dem man gewiss nicht verkehrt macht. Für mich persönlich einer der Kites, die ich dann auspacke, wenn ich mies drauf bin. Dann bringt mir der Excalibur das Lächeln zurück.
Der Nirvana SE:
Wer meint, dass der NSE heftig zieht, soll mal echte Männerdrachen fliegen. Masque, Matrix, Krystal & Co. langen ganz anders hin. Und übrigens: Für eine Flugpräzision, mit der man sogar STACK-Pflichtfiguren fliegen kann (und dabei eine vernünftige Wertung erhält), braucht man einen gewissen Zug an der Leine. Der NSE ist in meinen Augen herrlich präsent an den Schnüren, besitzt eine messerscharfe Präzision und lässt sich von einem halbwegs erfahrenen Piloten in jeden nur denkbaren Trick bewegen.
Was heißt das alles für dich?
Wenn du dich auf einen Drachen einstellen kannst oder bereit bist, dir und dem Kite eine gewisse Eingewöhnungszeit zuzugestehen, machst du mit keinem der o.g. Drachen etwas falsch. Dann kannst du nach Preis, Design und Laune entscheiden. Wenn du es einfach und unkompliziert willst, dann sortiere Gemini und Deep Space aus. Wenn du einen Leinenstärke von 75 daN für unzumutbar hältst, dann streiche den Nirvana SE.