Tiggr
Ich habe am Wochenende den Rokkaku aus Tyvek gebaut da ich ansonsten keine Zeit mehr gehabt hätte. Ich möchte daher auch ein paar Dinge erwähnen, die mir wichtig erscheinen.
1. Ausschneiden: Da der Rokkaku ungeachtet der Seitenverhältnisse immer über die Längsachse spiegelbildlich ist, habe ich das Tyvek doppelt genommen und nur eine Seite angezeichnet und dann ausgeschnitten. Vorteil: Das Segel ist auf jeden Fall symetrisch.
2. Verstärkungen: Habe ich an jeder der sechs Ecken angebracht wie es Marcus gezeigt hat. Ein Tipp: Kreis mit 12 cm Durchmesser auschneiden. Diesen unter die obere bzw. untere Ecke legen, sodass die Spitze des Tuches und Mittelpunkt des Kreises übereinanderliegen. An den Rändern des Tuches anzeichnen und dann ausschneiden. Den Rest des Kreises deckungsgleich falten und an der Falz aufschneiden. Das sind die Verstärkungen für die zugehörigen Ecken links und rechts. Ich erwähne das deshalb, weil bei unterschiedlichen Längen oben und unten auch die Verstärkungen unterschiedlich sind (Unserer ist z. Bsp. 25-70-30).
3. Saum: Ich habe rundum 1,5 cm umgelegt, verklebt und gerade genäht. Für die, die noch nie gesäumt haben: Bei einfachem Saum die doppelte Saumbreite anzeichnen, bei doppeltem Saum die einfache Breite anzeichnen. Dann den Tuchrand auf den angezeichneten Strich umknicken. Beim doppelten Saum nochmals um den angezeichneten Strich umknicken. Dann nähen.
Ob eine Saumschnur Vorteile bringt kann ich leider auch nicht beurteilen. Er fliegt auch ohne.
4. Stabtaschen: Für die Taschen habe ich Hosengurtband benutzt. Ich hatte bei dem Tyvek zu wenig Vertrauen in die Festigkeit des Material. Die Taschen zu beschreiben ist schwierig. An ihnen hängt auch der Spannmechanismus der Spreizen. Ich versuche das morgen zu Fotografieren und hier reinzustellen.
5. Kreuzungspunkte der Stäbe: Hier scheiden sich die Geister. Die einen sagen Segel-Spreizen-Kielstab, die anderen Segel-Kielstab-Spreizen. Ich habe letzteres gewählt, weil die gespannten Spreizen den Kielstab schön gegen das Segel drücken.
6. Die Waage: Auch hier gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, die zum Teil auch von der Grösse des Rokkaku abhängen. Von 4-Punkt bis 11-Punkt-Waagen sind mir schon alle (im I-Net) begegnet. Ich beschreibe mal die 4-Punkt-Waage: Die Waagepunkte sitzen auf den Spreizen und zwar jeweils mittig zwischen Kielstab und Tuchrand. Bei uns also links und rechts vom Kielstab 25 cm entfernt.
Wir brauchen zunächst drei Schnüre die 1,5 mal so lang sind wie der Rokkaku breit ist, also 150 cm lang. An den Enden sollen Schlaufen sein, also pro Schnur nochmal 30 cm dazugeben (180 cm). Es ist hier nicht wichtig, dass die Schnüre alle gleichlang sind. An jedem Schnurende werden 15 cm Schnur doppelt genommen und eine Schlaufe geknotet. Auch hier: Es ist nicht wichtig das alle Schlaufen gleichlang sind. Nun die drei Schnüre nacheinander über einen dünnen Stab bringen und in der Mitte markieren (Geht gut mit einer Stricknadel).
Jetzt einen der drei Schnüre jeweil mit der Mitte der beiden anderen Schnüre mit einer doppelten Bucht verknoten. Dazu ein Bild:
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
Jetzt noch eine kurze Schlaufe mit ebenfalls doppelter Bucht in die Mitte der dritten Schnur einknoten und etwa 10 cm nach oben verschieben. Hier kommt die Flugleine dran.
OK, viele Fragen bleiben, viele kommen dazu!
Morgen geht es hoffentlich weiter.