Am Sonntag konnte ich auch den Peak noch mal kurz Fahren. 9qm bei etwa 7-17,10-14 Knoten im Schnitt. Trotz der kleinen Größe, hat es zum Fahren ganz gut gereicht, insgesamt war ich aber etwas unterpowert.
Das Erste was an dem Kite auffällt, neben der Tatsache das er nur eine Schicht hat, ist das die Depower sehr anders Funktioniert. Der Kite ist reichlich binär: Entweder voll angepowert, oder voll depowert. Dazwischen gibt es nicht. Das äussert sich so, das man die Bar voll ran gezogen ein stabiles Profil und guten Zug vom Kite hat. Schiebt man die Bar aber 10 cm von sich, dann flattert das Tuch sofort aus und der Kite verliert jeglichen Druck. Den Rest des Depowerweges könnte man fast weglassen, da ich da keinen Unterschied mehr gespürt habe. Allerdings war ich ja auch etwas unterpowert. Der Effekt war so, das ein Wegschieben der Bar immer ein sofortiges anhalten zur Folge hatte, da einfach kein Zug mehr da war. Dementsprechend war auch der 'Russenstart' ziemlich Langweilig.
Dieser sehr kurze Depowerweg hat auch zur Folge dass der Kite beim Lenken auf der "äusseren" Seite immer schon so stark depowert war, das er da zu Flattern anfing. Lenken ging aber Problemlos, mit einem Wendepunkt etwa 1-2 m ausserhalb der Tips.
Fliegen tut der Kite auch eher gemächlich, sowohl geradeaus, als auch um die Kurve. Lenken ist etwas langsamer als die Speed 3in 12 würde ich sagen.
Upwind war mit den 9qm auch bei dem Wind kein Problem, ist jetzt aber nicht die Stärke des Kites. Deutlich besser als ein Nasawing würde ich sagen vielleicht Einsteiger Niveau. Da bin ich aber nicht so sicher.
Eine Wende zu fahren hab ich nicht hinbekommen. Das könnte aber auch an meinem Handling gelegen haben, da ich schon rein aus Gewohnheit den Kite auf dem Weg in den Zenit depowere - und dann halt immer gleich stand...
Kraftentfaltung war smooth, genau wie das ganze Flugbild. Etwas behäbig könnte man auch sagen. Viel Grundzug, in den Löchern 7-8 Knoten konnte ich gerade nicht mehr fahren (Buggy auf Hoppelwiese) auf Fanø oder auf Schnee sähe das vermutlich noch etwas anders aus.
Stabil ist der Kite, auch aufgrund des tiefen Stands im Windfenster allemal, Hauptleine heranziehen oder auf den Kite zufahren hat ihn wenig beeindruckt, ich hab ihn aber schon zum Kollabieren gebracht als ich es darauf angelegt hab. Dabei ist er dann über die Frontkannte auf mich zu eingeklappt - und wurde Drucklos. Die drei mal die ich es probiert habe, ging er durch gefühlvolles anpowern problemlos wieder auf, obwohl er ziemlich nach Knäul aussah. Da würde ich aber gerne noch mehr testen.
Landen über Backstall fand ich nicht so prickelnd da er dabei recht viel Druck macht. Wo ich so darüber nachdenke: eigentlich bietet es sich an den Kite einfach zu depowen und dann zu Spatenlanden. Rückwärtsstart ist jedenfalls kein Problem. Einzig den Wind im Kite zu fangen hat immer etwas gedauert, hat aber letztlich funktioniert.
Ach ja, springen ist nicht, haben noch ein zwei Berliner kurz probiert und dann aufgegeben. Vielleicht schreiben sie ja noch was.
Fazit: In jedem Fall vollkommen unkompliziert und für Anfänger geeignet. Flysurfer will ihn wohl an Ski Tourengeher verkaufen die im bergigen Hinterland alleine unterwegs sind und dort einen absolut Braven, einfachen Kite suchen, der ohne viel Übung Blind geflogen werden kann. Dazu noch unkaputtbar, sehr Leicht und klein zu Packen.
Kann ich mir schon Vorstellen dass der Peak für solche Einsatzzwecke dann interessant ist. Im Buggy oder auf dem Landboard vielleicht als Einsteiger, darüber hinaus wäre er mir da aber zu Langweilig.
set: Quasi ein Nasawing ohne die Nachteile, da mit funktionierender Depower und ganz gutem Höhelaufen. Vermutlich aber ohne den günstigen Preis. 