Ich will an dieser Stelle auch noch ein paar Gedanken zu dem Thema loswerden. Ob das nun zielführend ist kann ich aber nicht sagen.
Meine Praxis in Großdrachen endet bei einer 12m² Kap-Foil nach Beuthnagel. Das ist eine stablose Parafolie. Die steht bei passenden Wind in einem Winkel von 60-70° zum Bodenanker. Gemessen habe ich das nicht, nur geschätzt. Der Zug an der Leine und die Hebekraft sind hier völlig unterschiedlich. Der Zug kann je nach Wind über 100kg erreichen. Die Hebekraft ist aber nur ein Bruchteil davon. Hier kommt es auch darauf an wo die Last sitzt. Ich verwende meist große Windspiele in Bodennähe. Hier geht die Leine flach zum Windspiel und von da steil zum Drachen. In eurem Fall ist das umgekehrt. Ihr wollte die Last möglichst steil weit nach oben bekommen. Aus dieser Überlegung muss der Drachen einen großen Lift haben was man meiner Meinung nur mit Drachen erreicht die eine mehrschencklige Waage haben (oben, unten). Das hat Carsten ja auch schon erwähnt.
Hier würde ich zu einer großen Lifter Foil greifen die >16m² hat. evt 24m² oder sogar 32m². Keine Flowform, da diese nur eine Waage Ebene haben. Vom Transport und Aufbau sind diese Drachen Prinzipbedingt unproblematisch. Der Cody ist hier in Sachen Tragkraft und Flugwinkel natürlich ein ganz anderes Kaliber. Der Steht steiler aber dafür bedarf es mehr Logistik beim Transport und Aufbau. Das gute Stück ist nicht in 5 Minuten flugfertig. Es gibt noch andere geeignete Kastendrachen, die sich schon vor über 100 Jahren bewährt haben. Aber die kauft man nicht mehr eben von der Stange.
Die Last sollte mit einem Picavet (https://en.wikipedia.org/wiki/…graphy#Picavet_suspension) aufgehängt werden. Das sollte passend Dimensioniert sein. Die Last würde ich im oberen Zehntel der Leine einhängen um dem Drachen genug spiel zu geben und den Start zu erleichtern. Die Last sollte dem Wind möglichst wenig Fläche bieten. Horizontaler Wind auf die Last drückt den Leinenwinkel runter was der Drachen mit mehr Hebekraft kompensieren muss.
Bei Drachen dieser Größe ist die Leine auch nicht unproblematisch. Wenn Ihr 1000m erreichen wollt muss man sich mit Herstellern auseinander setzen die so etwas am Stück anfertigen können. Da der Drachen nicht Senkrecht steht benötigt ihr deutlich mehr Leine. Das muss man ausrechnen aber ich denke 2km sollten das schon sein. Bei der Kraft dieser Großdrachen kommt hier aufgrund des Gewichts bei der Länge nur Dyneema in Frage. Alles andere wird zu dick (Winddruck) und zu schwer. Welche Stärke man da braucht muss man wohl ausmessen. Der Codybesitzer kann sicher dazu was erzählen. Ich fliege meine 12m² Kap-Foil an 3mm Dyneema, die 900KG Bruchlast hat. Ja, man hat gern Reserven 2mm würden das bei mir wohl auch locker tun.
Um dann so einen Großen Drachen handhaben zu können wird man um eine motorische Winde wohl nicht drum rum kommen. Man sieht ja bei dem Rekordversuch was die da für einen Aufwand getrieben haben nur um die Leine zu handhaben. Stellt euch mal eine Leine vor, an der 100-200kg ziehen. Manuell kriegt ihr das nicht mehr gezogen. Beim ziehen steigt auch noch der Druck an der Leine. Dieser sollte gemessen werden um die Last beim einholen nicht zu überschreiten. Die Winde muss auch verankert werden. Das ganze Thema Seil/Winde ist eine separate Herausforderung in meinen Augen.
Ich drück euch die Daumen.