Nähproblem *peinlich*

  • Hallo!


    Erstmal Entschuldigung, weil ich das Posting so mit Bildern zupflastere, aber das fällt mir leichter als alles zu beschreiben. Ich hoffe die Bilder sind nicht zu groß! (Ich lad die erstmal auf meinen eigenen Webspace... wäre es besser, sie in die Gallerie zu tun? Interessieren dort doch niemanden, oder?)


    So, nun aber zum Thema:


    Ich bastle immer noch an meinem neuen Drachen rum, hab euch schon mal mit Fragen dazu gequält (- Thema gelöscht -). Nun hab ich ein ganz peinliches Problem: Beim Nähen wird das Ding schief!


    Erstmal worum es geht: Das ganze wird ein Drache mit ca. 3,20m Spannweite. 4 schmale Flügel erzeugen den Auftrieb. Damit man sich das ganze mal vorstellen kann, so soll das mal aussehen:



    Man sieht gut, daß die Flügel aus schmalen Dreiecken bestehen. Diese sind ca. 10cm breit und 35cm hoch, und werden jeweils durch 2cm breite schwarze Streifen getrennt.


    Fast fertig genäht sieht das ganze dann so aus (noch ohne Taschen, Säume, Verstärkungen, ect.):



    Und genau diese Flügel machen das Problem. Immer wenn ich vier der Dreiecke zusammengenäht habe, hab ich irgendwie an der Höhe ca. 1,5cm verloren.
    Das sieht man ganz gut auf folgenden beiden Bildern:




    Ich bin der Meinung:


    a) Die Dreiecke sind voll symetrisch.
    b) Die schwarzen Streifen parallell geschnitten.
    c) Meine Nähtechnik ist genau genug!


    Woran kann es denn liegen? Oder mach ich einen Denkfehler? Wie kann ich den Fehler einkreisen?


    Das ganze ist noch keine Katastrophe, ich hab großzügige Naht- und Saumzugaben oben und unten gerechnet, die kann ich auch weniger großzügig machen, und im Notfall kann ich nochmal was gewinnen, wenn ich mit Band säume. Aber ich wüßt schon ganz gern was ich da falsch mache!


    Tschüß und Danke
    Tiggr (aka Marcus)

  • Sind die Streifen rechtwinklig oder parallelogrammartig geschnitten, sind die Nahtzugaben rechtwinklig zur Kante der Streifen?
    Es wäre interessant, die Segelteile wie oben, nur von der Rückseite zu sehen.


    Ich denke, dass der Fehler dort zu suchen ist, denn schon auf Deinen Bildern ist erkennbar, dass sich die Spitzen der farbigen "Pfeile" an unterschiedlichen Orten mit den schwarzen Streifen treffen.

  • Hiho!


    Zitat

    Sind die Streifen rechtwinklig oder parallelogrammartig geschnitten, sind die Nahtzugaben rechtwinklig zur Kante der Streifen?


    Die Streifen sind rechtwinklig geschnitten und deutlich länger als sie sein müßten. Ich neh sie einfach mit reichlich Überstand oben und unten an. Dann leg ich ein Linieal an der kurzen Seite des Dreiecks an, und schneid' den überstehenden Rest ab:



    Und nun das Bild der Teile von hinten:




    Vielen Dank für deine Hilfe!


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)

  • Hi
    man da machst du dir ja richtig viel Arbeit mit deinem neuen Drachen. Respekt!!
    Ich glaube hier liegt der Teufel im Detail der schwarzen Streifen. Ein millimeter, eine da und schon hast du die Ungenauigkeit perfekt. Ich würde das aber nicht überbewerten, wenn das noch in den Toleranzen liegt.


    Mach dir doch eine Schablone von vier Dreiecken im zusmmengenähten Zustand. Nähe immer 4 Stück zusammen und schneide nach der Schablone überstehendes ab. Hast du die Flügel zusammengenäht, schneide nochmals nach deinen Maßen die überstehenden Ränder ab.
    (Recht kompliziert erklärt, ich weiß es aber nicht besser.)
    Wenn du dann alle Kanten umsäumst mit Saumband sieht das echt perfekt aus.


    Hoffe konnte etwas helfen.


    Gruß aus Berlin
    steini


    http://www.drachenfloehe.de

  • Hallo!


    Zitat

    Nähe immer 4 Stück zusammen und schneide nach der Schablone überstehendes ab. Hast du die Flügel zusammengenäht, schneide nochmals nach deinen Maßen die überstehenden Ränder ab.


    So ungefähr mach ich das zur Zeit auch! ;) Hab ja schon die ersten 2 Flügel in der Grundfassung fertig, und der dritte ist auch schon halb fertig!


    Wollte nur wissen was ich falsch mache, ist nämlich bestimmt nicht der letzte Drachen, den ich baue. Und beim nächsten wollte ich mir so ein rumgefummel und "gepfusche" eigentlich ersparen. Vielleicht hät ich nach ca. 6 Jahren ohne Drachenbau und Nähmaschine doch nicht gleich mit was mit so vielen Teilen anfangen sollen! Aber ich wollt den Drachen schon ewig bauen. Den ersten Entwurf hab ich 1995 gezeichnet und auch eine Tyvek-Version gebaut, um zu sehen, ob er fliegt. Und jetzt will ich ihn endlich richtig bauen.


    Und das blödste ist dabei: Wenn er fertig ist, paßt er mit dem langen Gestänge nichtmal in mein kleines Cabrio! ;(


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)

  • Hallo Marcus,


    Ich hatte gerade etwas anderes geschrieben.


    Ich habe mein Post jetzt so oft geänder, das ish selbst nicht mehr weiß was ich dazu schreiben kann.


    Wenn dir das mit der Fadenspannung hilft ist es ok. Das kann ein Grund sein.



    - Editiert von Achim X am 21.02.2004, 21:04 -

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

  • Hiho!


    Zitat

    Falls sich die Naht zusammenzieht, die Fadenspannung veringern.


    Das ist ein heißer Tipp, hab neulich mit der Fadenspannung experimentiert (neue Nähmaschine), und nicht wieder runter gestellt. Die stand auf 7, statt 4-5, wie die Anleitung empfiehlt.


    Ich probier das sofort aus...


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)


  • Ich denke, Du nähst die Teile von der falschen Seite aus zusammen.
    Ich hab' die Stellen rot umrandet, an denen die Nahtkreuzungen aufeinandertreffen. Das tun sie aber auf unterschiedlicher Höhe (blaue Markierung).
    Gelb markiert sind die Stellen, an denen die weißen Spitzen unterschiedlich breit sind, ergo liegt der Fehler irgendwo dort. Nähe die Teile mal von der anderen Seite aus zusammen (auf dem Bild also von "unten".
    Weiter stimme ich Achim zu. Wenn Du den gerefften Keil (zwischen 22 und 33cm) nach oben glattstreichst, wirst Du noch deutlicher sehen, dass die Keile einfach auf falscher Höhe miteinander vernäht sind.

  • Jetzt nochmal:


    Ihrgendwas ist boberfaul an diesem Segel. Um das abzustellen würde ich erstmal systematisch vorgehen:


    - erstmal die schwarzen Streifen an einer Sorte Dreiecke annähen und zwar auf beiden Seiten. dann die Streifen maßgenau anpassen. Dann erst jeweils ein Dreick der anderen Sorte annähen.


    - Ich würde so etwas auch anders nähen. Die beiden Dreiecke einfach mit einer Naht passend verbinden und dann den schwarzen Streifen, wie eine Applikation,
    auf der Vorderseite aufnähen. Das minimiert eine ganze Menge Fehler.
    Außerdem würde ich den ganzen Kram vorkleben.


    is vielleicht etwas OT. aber so was täte ich.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

  • Nachtrag: Wenn man schräge Teile miteinander vernäht, müssen sie ja wegen der Nahtzugaben im vernähten Zustand zwangsläufig zueinander "verrutschen". Markiere also die Punkte , an denen die Keile auf einer Höhe liegen sollen, vor dem Zusammennähen, und zwar nicht an den Zugaben sondern am später sichtbaren Tuch.

  • Hallo!


    Vielen Dank für all die Tipps!


    Fadenspannung runterstellen hat wunder gewirkt! :) Ich hab jetzt auf 7-8 Dreiecke nur noch so 5-7mm Höhenunterschied im gesamten Teil. Auch liegt es nun wesentlich glatter als vorher. Hät ich nur vor zwei Wochen schon gefragt, dann hät ich mir viel Arbeit gespart! Das was jetzt noch an Abweichung da ist, halte ich für eine Folge von meiner mangelnden Genauigkeit beim Nähen, und beim Zuschnitt. Da sind leider doch mal hier und da Abweichungen drin!


    Ich mach mal wieder ein Bild, sobald es sich lohnt!


    Auf alle Fälle ist der Unterschied zu vorher so groß, dass ich mich entschieden habe nochmal ganz von vorn anzufangen!


    Nur: Was mach ich nun mit 2,5 fertigen Flügeln????? Windsack?


    Tschüß und Danke
    Tiggr (aka Marcus)

  • Wenn du ganz von neu anfängst, dann solltest du vielleicht alles Notwendige mit einem dünnen Kugelschreiber markieren und die Teile mit Pritt vorkleben.


    Das dauert zwar etwas länger und man kann nachher den Kuli sehen, wenn man genau hinsieht(also nur aus der Nähe), aber dafür kannst du so annähernd 100%ig arbeiten.


    Bei einem Vogel dieser Art (schmale und breite Flügel) würde ich dir außerdem zu möglichst genauem Nähen raten, da solche Syteme generell etwas empfindlicher sind was Ungenauigkeiten betrifft.
    Du nähst mit einer Kappnaht, wenn mich meine schlechten Augen nicht täuschen ?


    Greetz
    Kay René

  • Hiho!


    Zitat

    Du nähst mit einer Kappnaht, wenn mich meine schlechten Augen nicht täuschen ?


    Jau, mit ner halben, falschen, oder wie immer sich das wirklich nennt!


    Vorzeichnen ist sicher eine gute Sache... ich schau aber erstmal wie weit ich ohne komme! ;) Das Problem ist eher, das ich feststelle das die Dreiecke und die Streifen nicht immer ganz genau sind. Aber ich glaub ich bekomme jetzt ein schönes, glattes Segel hin, das ich am Ende genau auf Maß schneiden kann.


    Die Rümpfe des Drachens sind auch als offene Kiele gebaut, das sollte den eigentlich dann wieder gut stabilisieren - tat es zumindest bei meinem Tyvek-Modell.


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)

  • Gerhard


    Wer hat Dir mein nächstes Projekt verraten? ;)


    Ich will das Tier, wenn es denn so fliegt, wie ich es mir vorstelle in kleiner und auch in Nachtflugvariante bauen! (Das kleinere Tier allerdings mit nem einfacheren Streifenmuster!)


    Allerdings hab ich auch noch so ein paar Ideen für komplett andere Dinge... ("and now to something completly different")


    Muß bis Bad Nauheim aber erstmal dieses Wespe fertig haben, und bis Fanö sehen wir mal langsam und gemütlich weiter.


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)

  • Hallo
    Ich hatte doch zum Anfang gelesen, Nähtechnick ist genau genug, scheint ja doch nicht so gewesen zu sein. (hatte ich als erstes eigentlich auch vermutet). Wenn du das aber abgestellt hast um so besser.
    Und "Peinlich" braucht dir das nun wirklich nicht zu sein. Ist auf jeden Fall interessant, zu sehen, das nicht nur ich solche Probleme habe.


    Gruß aus Berlin
    steini


    http://www.drachenfloehe.de

  • Steini


    Hiho!


    Naja, Nahtführung und so hat ja auch gestimmt. Auf die Fadenspannung wär ich nie gekommen! Jetzt kämpf ich nur noch mit kleinen Fehlern des Zuschnitts, aber das ist ein leichter Kampf, das kann ich am Ende einfach zurecht schneiden, dafür hab ich von Anfang an etwas mehr Zugaben vorgesehen!


    Peinlich find ich es schon... Nun hab ich mir ne extra tolle Pfaff mit Obertransport gekauft, und dann bin ich zu doof die Fadenspannung richtig einzustellen... :( *im Boden versink*


    Ich hock mich nun erstmal mit nem Bier vor die Glotze und schwanke zwischen Freude, weil es jetzt endlich gut läuft mit dem Drachen und Frust, weil ich nochmal von vorn anfange!


    Tschüß
    Tiggr (aka Marcus)

  • Hallo,


    respekt wenn Du jedes Teil neu auf der Schneidunterlage ausmisst, einfach würde es mit einer Schablone für alle gleichen Teile gehen.


    Wenn so eine Schablone aus roher Hartfaserplatte (Schrankrückwand, ca. 3 EUR/qm im Baumarkt) zuschnitten wird ist die rauhe Seite rutschhemmend, sie *haftet* dann recht brauchbar auf dem Tuch, für die Schneidrichtung kannst Du dann die Unterlage drehen ... so sollte es gut flutschen.


    Statt der aufwendigen Kappnaht bietet sich evtl. auch die Segelmachernaht an, möglicherweise sieht das Segel dann sogar sauberer aus.


    Diese Transportprobleme oder Fadenspannungsprobleme sind gar nicht mal so selten, viele Flaggen sind an den Nähten stark gerafft, sie sehen dann im Nahtbereicht wellig aus.


    Bei Einleinern führt dieses Raffen der Naht zu unsymmetrischen Segelhälften, so mancher Einleiner wird dadurch regelrecht verpfuscht, mir ist das bei mindestens zwei Einleinern so ergangen.

  • Zitat

    Bei Einleinern führt dieses Raffen der Naht zu unsymmetrischen Segelhälften, so mancher Einleiner wird dadurch regelrecht verpfuscht, mir ist das bei mindestens zwei Einleinern so ergangen.


    *g* ich habe einen krummen Rokkaku.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......