HDPE Unterbodenschlagschutz für Buggy (for free)

    Hallo zusammen,


    das Thema Schlagschutz für den Buggysitz wurde hier ja schon des öfteren diskutiert. Zu klein, zu dünn, nicht hart genug.... Ich beschreibe euch hier wie ihr euch einen individuellen Schlagschutz bauen könnt der euch nichts kostet, leicht und extrem schlagfest ist.


    Die Lösung nennt sich HDPE (High Density Polyethylen). Jeder hat es in Form von Waschmittelverpackung, Kanister, Schraubverschlüssen etc. zu Hause. Ihr müsst halt selbst mal nachschauen. Zu erkennen ist es an der Abkürzung HDPE, PEHD oder an einem Dreieck mit einer Zwei.
    Normalerweise landet die leere Verpackung im Gelben Sack. Schon des längeren sammel ich diese Verpackungen, wasche sie aus und schneide sie klein. Anschließend kommen die klein geschnittenen Verpackungen auf ein Backblech und werden bei 180° 30min. geschmolzen. Ihr könnt diese weiche Masse direkt in eine Form pressen oder euch eine dünne Platte direkt auf dem Backblech backen. Wenn sie abgekühlt ist, habt ihr eine eine Platte die extrem schlagfest und bruchfest ist, aber mit Säge, Bohrer und Heißluftföhn hervorragend zu bearbeiten ist. Für euren Unterboden müsst ihr sie halt anpassen.
    Vor giftigen Dämpfen braucht ihr keine Angst haben, Polyethylen verbrennt zu Wasserdampf und Kohlendioxid. Abgesehen davon verbrennt ihr es ja nicht, sonder schmelzt es nur ein. (Schmelztemperatur ca. 130°)


    Im übrigen sind auch Schneidebretter aus HDPE. Leider sind diese nur zu klein als Unterbodenschutz.
    Zur Veranschaulichung hier noch ein Video wie es funktioniert. Zu dem Thema findet ihr auch jede Menge in Netz.


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    Ich selbst habe das schon des öfteren gemacht. Die Teile landen bei mir allerdings meistens auf der Dreh/Fräsmaschine als POM Ersatz.


    Gruß Wendi84

    Die Überlegung mit Thermoplasten zu arbeiten hatte ich schon lange. Jetzt ist es besiegelt.
    Mit den Infos bekommt Alles eine neue Perspektive.


    Danke!


    Gruß, Stefan

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    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir zwar nicht vorstellen, auf diese Weise einen Unterbodenschutz zu basteln,
    aber der Tipp ist trotzdem klasse.
    Was es nicht alles gibt... 8|

    Cool Idee Wendi. :thumbup: Ich überlege schon die ganze Zeit für einen normalen Rucksack eine Art Inlet zu basteln als Schutz für eine Kamera inkl. großem Teleobjektiv. Den Rucksack will ich gerade für etwas längere Märsche verwenden. Meine Fototasche ist dazu weniger geeignet, und die normalen Fotorucksäcke sind mir zu globig. Die Formbarkeit von dem Material wäre da ein guter Aspekt. ;)

    Sören... plastikflaschen sind aus PET. Vergiss das also.
    Alternative wäre 450-500micrometer dickes APET


    Schmelztemperatur HDPE liegt übrigens eher bei 150 Grad.


    Wenn ihr einen Folienverarbeitenden Betrieb in der Nähe habt dann fragt eher dort nach. Allemal besser als das selberbacken.
    Verbrennen tut es rußend, also ähnlich einer Kerze. Skifahrer kennen das vom PTeX zum Belagausbessern. Damit hättet ihr auch eine Vorstellung vom Geruch in Muttis Backofen :)

    92,5qm Mattenzeugs (jetzt is aber gut)



    MBS Comp95

    Morgen,


    die Sache funktioniert nur mit HDPE. Andere Plastiksorten entwickeln giftige Dämpfe.
    Ihr solltet wirklich schauen ob die Kennzeichnung HDPE, PEHD oder ein Dreick mit einer 2 drauf steht. Wenn man sich nicht sicher ist, finger weg.


    Gruß

    Ich habe die Sache bereits ausprobiert, allerdings mit Folie (transparent) und nicht mit Granulat.


    Ungiftig hin oder her, trage ich lieber meine Atemschutzmaske, dafür ist sie ja da.
    Dazu habe ich diese in geeigneter Größe auf Backpapier ausgelegt.
    Das war dumm, weil wie wir Alle wissen zieht sich Folie beim Erhitzen zusammen und hinterlässt Lufteinschlüsse.
    Als sich eine leichte gelbliche Verfärbung zeigte habe ich mein Experiment beendet.


    Das Resultat habe ich direkt aus dem Ofen auf die Küchen-Arbeitsplatte gelegt und im Backpapier mit einer
    Wasserwaage zusammengedückt. Die ist aus Alu und leitet die Hitze schnell weiter.


    Bei der Menge, die ich verwendet habe brauche ich definitiv mehr als 30 Minuten im Ofen.


    Ja, es kann funktionieren (aber nicht mit Folie).
    Nein, der Aufwand ist es mir nicht Wert. So teuer sind die gekauften HDPE Platten dann auch nicht.



    Gruß, Stefan

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    Im netzt gibt es Videos wie du Folien mit dem Bügeleisen zu dünnen Platten verschweißen kannst. Außerdem musst du aufpassen Folien sind oft aus LDPE.

    Grundsätzlich denke ich auch, dass der Schmelzvorgang im Backofen meine Frau wohl nicht unbedingt erquicken würde.
    Aber; die Idee ist doch nicht verkehrt!
    Mit Sicherheit sind viele der, mehr oder weniger professionell hergestellten, PE (oder auch LKW Planen) Lösungen gut, aber die Variante aus Abfall etwas neues zu machen hat halt auch was.


    Just my 2 cents

    Wasabi 1.8
    Amun 1.4
    /Quattro 2.0/Magma 3.0/
    Zebra Z2 2.5 / Lava III 3.0 / Motor 3.8 - 10.0

    For Sale:

    Yakuza GT 3.0 / Yakuza GT 4.5 / Yakuza GT 6.8


    BBS Booster VR1 - G2540

    Ich persönlich werde weiter sammeln. Möchte mir auch noch eine Action Cam Halterung und Tachohalterung daraus bauen.

    Also ne Tachohalterung kann ich noch nachvollziehen, bei der Halterung für eine ActionCam würde ich mir Sorgen wegen der maximalen Stabilität machen.


    Die meisten Thermoplaste müssen stellenweise unter enormen Druck (glaube mal von ca. 100 Bar gelesen zu haben) in die Form gepresst werden, damit diese sich stabil verbinden.


    Ich würde mir aus HDPE Negative erstellen, und die dann mit Epoxid füllen. Daher auch mein Interesse an HDPE. LDPE würde man nicht mehr so einfach trennen können und auch andere Plastiken müssen bzw. sollten mit Trennlack behandelt werden, für meine Anwendung.


    Der Einwurf mit dem Bügeleisen klingt auch verlockend. Hab auch schon an diverse andere Geräte gedacht, z.B. Akku-Löter (wegen geringen Temp. bei 6 bzw. 8W), Heißklebepistole (meine läuft bei 170°C), aber egal ... ich glaube ich möchte es dennoch lieber als Platte kaufen und dann formen...


    Mich würden deine Ergebnisse interessieren, Wendi84. Solltest du dich also wenn du fertig geworden bist an mich erinnern, wär ein kleines Update cool.


    Gruß, Stefan

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    Hab mir neulich einen kleinen Hammerkopf aus HDPE gemacht. Super! Genau das richtige um meine Werkstücke auf der Fräse und Drehe auszurichten.
    Wegen der Action Cam Halterung mache ich mir gar keine Gedanken. HDPE ist so fest und zäh da passiert überhaupt nix. Kannst ja mal versuchen eine Schneidebrett zu brechen...das verbiegt sich höchstens etwas.
    Ich halt euch auf dem laufenden...
    Gruß Wendi84

    Wendi vermisch da mal nix. Wenn ich oben APET schreibe, dann als fertige, erhaeltliche Folie und losgeloest von deinen Backversuchen. Schlagzäh kostet nix und ist wie LKW Plane als Alternative fuer die Jungs ohne Backambitionen geeignet.


    Und bitte erzaehl keine Geschichten ueber Daempfe. Da dreht sich mir als Chemiker aus der Folienbranche der Magen um. Schoen das Dein Recycling funktioniert, aber beschraenk Dich auf das basteln und vermeide chemische Exkursionen.


    Die Aussage dass das nur mir HDPE ohne giftige Dämpfe geht ist schlicht Blödsinn.

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    @Glide Mike


    Klär uns auf wenn du aus der Branche bist.
    Gibt es eine alternative zu HDPE mit der man sowas machen kann?
    Entwickeln sich giftige Dämpfe?
    Welcher Kunststoff ist noch zu Hause schmelzbar und zum basteln geeignet.


    Wollte hier lediglich einen Beitrag schreiben das man aus dem Zeug, was im gelben Sack landet noch was machen kann.


    Gruß

    eine andere Möglichkeit, wenn auch bestimmt genau so ungesund:
    Styropor mit Nitroverdünnung auflösen (gesättigt) und Bögen Zeitungspapier damit tränken. Das Ganze läßt sich in jede Form bringen und wird nach dem Ablüften knüppelhart.

    Hart ja Bone aber nicht schlagzaeh. Sowas kann man aber zum Formenbau machen. Wobei inzwischen eigentlich nur noch Privat. Muss ja heute alles nen blauen Umweltengel haben :)


    Wendi: wie gesagt der handwerkliche Exkurs von Dir ist prima, nur die chemischen Schlussfolgerungen nicht.


    Jedes PE verbrennt erst einmal gleich. Rußend, tropfend und deutlich nach wachs riechend.
    Dabei ist voellig egal ob LL, L, oder HDPE.


    Die Trennwirkung zum Formenbau übrigens auch Undefined. Die haengt nur von der Oberflächenspannung hab und der Polaritaet der Oberflaeche und nicht von dem PE Typ.


    Viel wichtiger, und das macht auch Gerueche ist die Ausruestung der Filme. Antiblock, Gleitmittel, Antioxidationsmittel.
    Schlimmer noch - man kann als Laie kaum sehen ob es eine homogene Folie ist oder ein Multilayerextrudat. PA, EVOH, PP. Da kann alles zwischen sein.


    Deswegen HDPE idealerweise keine Gleitmittel

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    MBS Comp95

    @Glide-Mike
    Danke, dass du darauf hinweist. Das wurde mir bei meinem Feldversuch klar, daher mein Umschwänken auf industrielle Ware. Natürlich werde ich auf zusätzliche Trennmittel nie ganz verzichten können, aber irgendwie macht das Experimentieren beim Basteln ja auch am meisten Spass.



    Bei der Reinheit hast du absolut recht. Zusätze wie Trennpulver z.B. bei Gummi-Handschuhen oder Luftmatratzen kann man im privaten Konsumgut nicht ausschliessen.
    Daher schütze ich mich unabhängig davon ob es augenscheinlich sicher ist - wie beim Kiten.


    Aber viel wichtiger finde ich, dass mir der Beitrag von Wendi84 den letzten Schubs gegeben hat, mein Portfolio ein wenig zu erweitern. Ganz fremd ist es mir ja nicht gewesen. Aber HDPE zusammen-schweissen, werde ich jetzt wohl öfter.


    Gruß, Stefan

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    @Glide Mike


    Ich habe gerade nochmal ein Stück HDPE angezündet. Es riecht leicht nach Wachs, verbrennt aber genau wie im Internet beschrieben mit einer blau-gelben Flamme. Über die Flamme habe ich einen Teller gehalten, dieser ist komplett rußfrei. Übrig bleibt lediglich ein Tröpfchen Flüssigkeit (vermutlich das beschrieben H2O).


    Gruß