Preise bei Horvath (am Beispiel des lwh)

    Hallo!



    Schon länger spiele ich mich mit dem Gedanken, mir einen Horvath lwh zuzulegen. Allerdings finde ich die Preispolitik interessant und würde hier gern über die objektiven Punkte (Materialeinsatz, Arbeitszeit ua) diskutieren. Externe Kosten wie der Versand, die MwSt sollen hier nicht berücksichtigt werden.



    Demnach kostet der lwh 570 Franken exkl. Leine. Dazu gibt es ja auch einen Thread, dass diese Leinen von einem anderen Hersteller stammen und billiger zu haben wären, aber eben nicht unter dem Namen Ergo.
    Hier sind viele Drachenbauer unterwegs und ich bin nur Einsteiger, mich würde daher ein Einblick interessieren.
    Danke schon im Voraus.
    Gruß, Reinmaker

    Das meiste Geld bezahlt man für die Entwicklung eines Drachens und gerade Horvath ist ein Pionier in dem was er da macht.


    Ich finde man sollte sich nicht auf etwas wie Materialeinsatz oder Arbeitszeit konzentrieren sondern einzig und allein auf das


    fertige Produkt. Entweder sind einem dann 570 Franken zu viel oder eben nicht.


    Ich kenne keinen Drachenbauer der dadurch Reich geworden ist ;)


    LG Bernd

    Es gab mal Zeiten da wurden dafür 280 Euro verlangt.
    Naja ich finde diese Vögel sehr geil aber bei den Preisen vergeht mir
    die Kaufregung.
    Wobei hier im Forum gab es mal ein pdf von so einem Gleiter, nach der Skizze hab ich welche gebaut.
    Die fliegen sehr gut und haben nur ein Bruchteil gekostet.
    Okay ist kein Original aber den Luxus muss man sich leisten können wollen.

    Mein LWH begleitet mich auf jedes Drachenfest in allen Ländern die ich besuchen darf. Dutzende von Drachenfreunden in der ganzen Welt sind meinen LWH schon geflogen.
    Ich fliege ihn den ganzen Sommer in unserem Stadtpark, und das nun schon seit 10 Jahren. Kein anderer Drachen gibt mir so viel.
    Gerechnet in € pro Flugminute ist er wahrscheinlich mein preiswertester Drachen.

    Finde den LWH auch als ein genialen Flieger. Hatte vor einem Jahr das Glück einen gebrauchten LWH hier in Wien
    zu bekommen und hatte auch zunächst gegrübelt ob ich 300 € ausgebe - habe es nie bereut :thumbsup:


    Es gib wie einen Gleiter namens Airskim, der wurde offenbar ausgehend von Horvath Ideen entwickelt.
    Da hat es vor vielen Jahren (2008) offenbar mal einen Bauworkshop gegeben.
    Näheres findest du unter: http://www.leinenzupfer.at/e10…m/forum_viewtopic.php?742
    lg
    Alexander

    Meiner Meinung nach gibt es keinen Kite bei dem sich das selber bauen im Vergleich zum Kauf mehr lohnt als bei einem
    Gleiter a la “The Long Way Home“


    LG Dario

    Ich habe mir 3 Gleiter gebaut.Der Materialeinsatz liegt für einen Gleiter im zweistelligen Euro Bereich. Die Arbeitszeit im einstelligen Stunden Bereich.
    LG Dario

    Das meiste Geld bezahlt man für die Entwicklung eines Drachens und gerade Horvath ist ein Pionier in dem was er da macht.
    Ich finde man sollte sich nicht auf etwas wie Materialeinsatz oder Arbeitszeit konzentrieren sondern einzig und allein auf das
    fertige Produkt. Entweder sind einem dann 570 Franken zu viel oder eben nicht.
    Ich kenne keinen Drachenbauer der dadurch Reich geworden ist ;)

    Würde man die Entwicklungszeit, selbst wenn man richtig schnell ist, mit Mindestlohn, in die Kalkulation eines Drachen fließen lassen, würde diesen niemand mehr kaufen.
    (Nylon-GFK-Lappen aus Asien mal Außen vor)
    Manchmal fragt man sich warum man das alles macht.... ach ja.... weil man es kann und weil es rockt!
    Mein Vater (Einzelhändler) pflegt immer zu sagen: "Es heißt nicht billig, es heißt preiswert - seinen Preis Wert!"

    Ja Grischa,


    da magst du wohl nicht Unrecht haben mit deines Vaters Leitsatz ob eine Sache einen Preis wert ist.


    Der Haken an der Geschichte ist heute gibt's viel mehr Produkte die um die Gunst des kaufkraftigen Kunden buhlen. Im Gegensatz zu deines Vaters Einzelhandels Zeiten hat sich der Markt vom Nachfrage zum Anbieter Markt gewandelt.
    Was natürlich Folgen hat, nämlich erst mal die das man hohe Aufwendungen für Entwicklung und Marktbeschreitung nur noch über hohen Mengen einigermaßen betriebswirtschaftlich darstellen kann.


    Und wenn dann etwas passiert wie im Drachensport wo auf ein Boom wie in den 90 ern (Spass undFreizeit gesellschaft) eine Konsolidierung oder gar ein dramatisches schrumpfen in den Bereich der fast Unternehmerischen Bedeutungslosigkeit des Marktes kommt, soll plötzlich alles über teils als unrealistisch empfundene Preise geregelt werden die auf keine Akzeptanz mehr stoßen.


    Ich sage dir eins ich baue Revs und ich hab mir auch Horvaths gebaut warum?
    Weil ich es a nich einsehe im Falle eines Lwh eine Woche dafür Lkw zu fahren, für nen qm Icarex und ein paar Carbonstockchen. So ein Ding ist mit 80 Euro Einzelhandelspreis und für Viel weniger BEI Horvath fertig weil der andere Ek fürs Material hat.
    Genausowenig wie ich bereit bin für 3 Revs bei Polo oder in Amiland nen Tausender zu blechen, wenn ich das Level auch selber hinkriege für einen schlanken Anteil der Summe.
    Ich verdiene einfach nich genug Geld um die ganze Koikarpfenlyrik des gefühlten Mehrwerts eines überzogenen Marketings mitzublechen.


    Btw ich bin im Einzelhandelnah tätig und kenne die Betriebswirtschaftliche Kunst dahinter und die Kostenstrukturen.

    Jo, nicht verkehrt.


    Hast du schon mal einen Lenkdrachen/Rev/Gleiter entwickelt?


    Klar ist Thomas nicht besonders günstig und auch Atelier und andere kleine Buden setzen Preise die extrem sind. Die Maßhaltigkeit mit der dort gefertigt wird bekommen aber meist nur wenige selber so hin.


    Der zeitliche Aufwand und evtl. viele Prototypen sollten auch honoriert werden.
    Keiner weiß wie lange, mit welchem Aufwand Thomas an einem solchen Gleiter entwickelt.
    Wenn er den in 2 Wochen aus dem Handgelenk geschüttelt hat - hat er eben einfach einen Treffer gelandet.


    Im Verhältnis betrachtet, empfinde ich die Preissteigerung (auf Grund des Dollarkurses), bei "billig"-Drachen viel bemerkenswerter. Dort wird VIEL schlechtere Qualität geliefert und die Preise steigen dennoch.


    Es endet im Endeffekt eher in einer Grundsatzdiskussion, denn warum soll ich für ein modern-art-Farbfleck Gemälde 20.000€ zahlen... weder Material, Zeit, evtl. nicht mal großes handwerkliches Geschick ist von Nöten so etwas zu erschaffen.... es ist allein der Name des Künstlers.


    Warum soll ich für ein paar Levis Jeans aus Indien so viel Geld zahlen...wo wandert das ganze Geld genau hin...?!
    Für den selben Preis erhalte ich schon eine Fairtrade hergestellte Hose die ökologisch einigermaßen wenig unseren Planeten zerstört....


    Mir geht jedenfalls einer ab wenn ich lange auf einen Drachen warte/spare und weiß/sehe mit welcher Akribie er gefertigt wurde und wie toll er funktioniert - es steckt viel Mühe im Einstellen und den immer wiederkehrenden Versuchen objektiv sein eigenes Schaffen zu beurteilen und ggf. zu verbessern.

    Hi
    Ich kenne Thomas gut und ich weiß wie viel er in die Entwicklung steckt,bei ihm muss alles perfekt sein und Das sind sie auch seine null Wind Drachen.ich selber habe vier und ich würde sie nicht mehr hergeben. Klar ist der Preis hoch, aber sie werden persönlich von ihm gebaut und das perfekt. Nachbauen kann man alles aber es wird nie ein Original sein.

    Ja Grischa


    ich habe Gleiter entwickelt und die sind auf dem selben Level (Bau Qualität und Flugeigenschaften) wie käufliche.
    Okay dahinter stehen auch 25 Jahre Drachenbauerfahrung.


    Und was die Revs angeht,die lasse ich auch von Piloten fliegen die was können und da kriegt man ein gutes Feedback wo man steht.


    So gesehen auch die Topkonstrukteure kochen mit Wasser, und an ein solches Level kann sich ranarbeiten.


    Qualität kommt von quälen und Kunst von Können sagte mein Meister stets,denn wenn es von wollen käme würde es Wollst.heißen.


    @Andi,


    schon klar was du sagst, aber sowas muss man sich auch leisten können und wollen. Für mich liegt die pekuniäre Deadline bei 200 Tacken rum,deutlich darüber sehe ich bei aller Würdigung von Qualität und Einzigartigkeit nicht mehr so den Benefit.
    Irgenwann wird halt aus tief luft holen Schnappatmung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lineus ()

    Rein fiktive Situation,


    wenn ich aber sehe das ich z.b. bei 4leinern (welche art auch immer) einen deutlich 3stelligen Material einsatz habe und ich dazu mir noch (je nach aufwendigkeit)10h vom wochenende raube dann möchte ich die stunden auch angemessen entlohnt bekommen.


    Ich sehe es immer aus der sicht, geht mal davon aus das ihr von dieser arbeit leben müsst und was ihr dazu aufwendet.


    Klar ist ein prima gefühl jemanden mit kleinem geldbeutel glücklich zu machen. Aber mit seinem lächeln kann man kein Brot kaufen... ganz zu schweigen von Material für die nächste bestellung


    Gruß matze

    Matze


    für das Brot hat man einen Job.
    Und dann kann man sich es leisten auch mal jemanden ein lächeln ins Gesicht zu zaubern. Am Niederrhein heist das einfach man mott jönne könne.


    Um daraus ein Broterwerb zu machen im Sinne eines gewinnträchtig zu nennenden Unternehmens bedarf es eines Planes und eines scharfen analytischen betriebswirtschaflichen Blickes der auch zu dem Ergebnis kommen kann sein lassen das tut es nich.


    Wie sagte einst einer meiner Chefs so nett unternehmerische Kunst ist die Fähigkeit rechtzeitig zu erkennen ob der eingeschlagene Weg nicht der Holzweg ist der zur Sackgasse wird.

    für das Brot hat man einen Job.
    Und dann kann man sich es leisten auch mal jemanden ein lächeln ins Gesicht zu zaubern. Am Niederrhein heist das einfach man mott jönne könne.

    Ich denke, vom Drachenbau alleine kann man nicht leben.
    Dafür ist die Klientel zu klein und zu speziell.
    Aber das Grinsen in den Augen eines Freundes,
    wenn er einen meiner Drachen fliegt, ist unbezahlbar
    und entschädigt für die Arbeit, die ich mir dann gerne gemacht habe. :D

    Gruß Michael


    Nichts entspannt mehr, als sich mit Freunden den Wind um die Nase wehen zu lassen.

    @Willewatz,


    genau ich denke es würde unserem Sport insgesamt gut tun mehr von dieser Einstellung zu haben.
    Das ist meiner Meinung nach auch der Humus auf dem erneutes Erblühen gedeihen könnte.


    Ich geh jetzt fliegen.

    Wenn jemand Drachen für gute Freunde oder so günstig entwickelt oder verkauft ist das sicher sehr schön.
    Eine Erwartungshaltung daraus abzuleiten halte ich für sehr fragwürdig.
    Der Markt reguliert die Preise und auch die Hersteller die gehen und die bleiben.


    Trotzdem sind viele Hersteller und Designer mit unglaublich viel Liebe und Herzblut dabei und das ist sicher kein Buisness, wo ausschließlich Kosten-/Nutzenrechnungen das Handeln bestimmen.
    Wenn es so wäre, dann hätte sich das alles schon lange erledigt.


    Leben können muss man trotzdem und daran ist nichts verwerfliches.


    Schöne Grüße
    Matthias

    "Der Markt reguliert die Preise und auch die Hersteller die gehen und die bleiben."


    Stimmt Matthias - die Konsequenzen sehen wir seit einigen Jahren bei den Drachenläden überall!

    Andre Eibel: SCALPEL MAXI "The Hulk",CUTLASS 160 Proto/CUTLASS 180/CUTLASS 180 #6/Colibri XL
    Günter Wolsing: Flaki 9.0 /Flaki 6.0 / Long Dart Junior Starkwind / Lady Dart Starkwind
    Peter Laudanski: Lindenberger Schirmdrachen
    Steiff/Wolfram Wannrich: Roloplane 90/2, 120/2, 210/2, 240/3, 240/4, 120/2 Kielroloplan/Rhomboid

    Hallo Matze,
    mit einem deutlich dreistelligen Materialeinsatz und in 10 Stunden, die du für einen 4leiner braust , baut Horvath 2 LWH für über 1000 Euronen.
    Ich finde deine 4leiner nicht zu teuer :)
    LG Dario