Eine Einsteigerin und ihre ersten Erfahrungen mit "Einsteigerdrachen"

    Grüß euch,


    ich bin noch ganz neu im Drachensport und habe hier bisher nur mitgelesen.
    Kurz zu meiner Person, ich heiße Romana, bin 29 Jahre alt und komme aus der Nähe von Wien.
    Genauer gesagt aus dem Marchfeld.
    Für die, die es nicht wissen, im Marchfeld wird vor allem Wind und Gras angebaut :D
    (es ist hier wirklich endlos flach, was für den Wind gar nicht so übel ist)


    Und heute war wirklich perfektes Drachenwetter!
    Ca. 10-12°C und fast durchgängig 18-20km/h Wind


    Mit mir waren noch zwei weitere motivierte Anfänger dabei und gemeinsam hatten wir so drei Einsteigerdrachen auf der Wiese, die hier immer mal wieder in
    diversen Kaufberatungen erwähnt werden und zu denen ich gerne meine Erfahrungen schreiben möchte.
    Vl. hilft es ja dem ein oder anderen Neueinsteiger.


    Diese sind:
    Level One – Merlin
    HQ – Maestro III
    Eolo – Over


    Außerdem noch außer Konkurrenz ein Ulzburger – EOL Std ;)


    Wie schon eingangs erwähnt, bin ich noch ziemliche Anfängerin.
    Meine Tricks beschränken sich auf: alleine starten & landen, ultratiefe Groundpasses, 8en
    und seit heute Stalls und Sideslides durchs halbe Windfenster ;D
    Soll heißen, ich werde mich zwar bemühen, alle wichtigen Fakten einzufangen,
    aber evtl. vergesse ich auf das ein oder andere wichtige Detail.
    Aber dann fragt einfach, bzw. werde ich die Drachen sicher in nächster Zeit noch öfter fliegen,
    dann kann ich mehr drauf achten.


    So, jetzt aber zu meinen Eindrücken
    Geflogen wurden eigentlich alle Drachen – ausgenommen dem EOL – an 25m/ 60daN Leinen.
    (das sind einfach die Leinen, die bei den Drachen dabei waren. Zusätzliche sind aber schon bestellt ;) )


    Eolo – Over: Den Over bin ich davor schon paar mal geflogen, aber irgendwie wurde ich nicht wirklich warm mit ihm.
    Er kam mir irgendwie so groß und behäbig vor.
    Ich habe es aber heute, ziemlich am Ende des Tages nochmal versucht und siehe da, nach kurzer Eingewöhnung hat er mir richtig Spaß gemacht!
    Mit ihm bin ich die schönsten, längsten und tiefsten Groundpasses geflogen.
    Die Fluggeschwindigkeit würde ich persönlich als moderat beschreiben.
    Als Anfänger hat man genügend Zeit zu reagieren, wenn mal was Ungewolltes passiert oder eine Böe kommt.
    Er fliegt auch sehr stabil.
    Allerdings ist er der Einzige, bei dem es mir heute nicht gelang in zu stallen.


    Level One – Merlin: mit ihm bin ich sofort zurecht gekommen.Er ist auf jeden Fall der Filigranste der Drei.
    Die UQS haben sich auch teilweise echt stark verbogen, so dass wir uns nicht sicher waren ob das so passt, aber geflogen ist er Spitze.
    Er ist wirklich so gutmütig wie überall steht.
    Durch seine auch eher moderate Geschwindigkeit ist Alles sehr nachvollzieh- und kontrollierbar.
    Kleine Fehler verzeiht er einem bzw. würde ich sogar sagen: ignoriert er einfach.
    “Du zuppelst nervös an der Leine? Ich fliege einfach mal weiter und warte ab…“ ;)
    Es war übrigens der neue Merlin von DrachenHo hier aus dem Forum.
    Soweit ich weiß, waren es ihre ersten Flugversuche mit dem Drachen.
    Das hat man anfangs auch gemerkt ;)
    Aber sie hat sehr schnell Fortschritte gemacht und ist zum Schluss schon richtig gut geflogen.
    Er hat auch problemlos die ein oder andere unsanfte Landung weggesteckt…


    HQ – Maestro III: er war bei weitem der zugstärkste Drache. Außerdem der schnellste von den Dreien. Er hat auch am direktesten auf die Lenkbefehle
    reagiert, was mir persönlich am Anfang am besten gefallen hat. Zwischendurch bin ich ihn mal an 30m geflogen, das hat mir aber gar nicht zugesagt.
    Irgendwie hat er dadurch noch stärker gezogen, wodurch er für mich schwerer zu kontrollieren war.
    Von den Dreien fand ich ihn am einfachsten zu stallen (allerdings nur an den 25m Leinen).


    Als Fazit würde ich sagen, dass mir der Merlin aufgrund seiner Gutmütigkeit und dem leichten Handling am besten gefallen hat.
    Gefolgt vom Over, der den Maestro noch auf der Zielgeraden überholt hat.
    Einfach weil er wirklich sehr präzise fliegt und ich mit ihm am Schluss einfach besser zurecht gekommen bin als mit dem Maestro. (trotz der
    Startschwierigkeiten)


    Mit wachsendem Können könnte sich das aber noch ändern, da ich eigentlich das Feedback,
    das der Maestro gibt sehr mag und ich denke, dass mir das beim wirklichen Tricksen dann entgegen kommen wird… mal sehen ;)


    Und jetzt vl. kurz noch zum Ulzburger – EOL:
    Ich hab mich im Vorfeld ein bisschen mit Birger unterhalten, weil ich mich der Drache einfach interessiert hat.
    Also die Entstehungsgeschichte, Anfängertauglichkeit usw. bis er dann meinte, er habe noch einen da in genau der Farbe, die mir am besten gefällt….. :whistling:
    Tja, was soll ich sagen?
    Am Donnerstag ist er hier angekommen und nachdem das Wetter und der Wind gut waren,
    bin ich ihn sofort geflogen :D
    Ich bin vom ersten Moment an super mit ihm zurecht gekommen.
    Er lässt sich unglaublich leicht stallen und meine ersten und einzigen Sideslides bisher hab ich mit ihm geschafft.
    Auch am Rücken liegt er recht schnell.
    Man merkt einfach, dass er so unendlich viel mehr drauf hat als ich :D
    (gut, das haben sicher alle hier beschriebenen Drachen..)
    Geflogen wurde er an 30m und 25m jeweils mit 60daN
    Er fliegt sehr präzise, macht schöne Ecken, gibt gutes Feedback… ich find ihn toll :)
    Von der Fluggeschwindigkeit, war er ca wie der Maestro, allerdings mit weniger Zug.
    Er braucht auch bei den Lenkbefehlen nicht so viel Weg wie der Merlin oder Over.
    Aber er ist mit Abstand der Lauteste von der Partie. :D
    Was mich allerdings nicht stört….ganz im Gegenteil.
    Also die nächsten Flugstunden werde ich definitiv mit ihm bestreiten. :)

    Wenn der Preis keine Rolle spielt wäre meine Wahl klar:


    E O L


    Aber auch sonst wäre das der Kite, der Dich am längsten begleiten wird und mit dem Du am meisten lernen kannst!

    Andre Eibel: SCALPEL MAXI "The Hulk",CUTLASS 160 Proto/CUTLASS 180/CUTLASS 180 #6/Colibri XL
    Günter Wolsing: Flaki 9.0 /Flaki 6.0 / Long Dart Junior Starkwind / Lady Dart Starkwind
    Peter Laudanski: Lindenberger Schirmdrachen
    Steiff/Wolfram Wannrich: Roloplane 90/2, 120/2, 210/2, 240/3, 240/4, 120/2 Kielroloplan/Rhomboid

    Hallo Romana,


    Erst mal ein großes Kompliment, dass du den Mut hast, hier deine Erfahrungen so offen zu schreiben. Ich glaube einen Einsteigervergleichstest von einem Einsteiger hat es hier noch nicht gegeben :thumbsup:


    Da können wir "Experten" noch soviel spekulieren was für euch das beste Material ist. Im Endeffekt merkt ihr das selbst am ehesten.


    Ich würde mich freuen, wenn du oder auch die anderen beiden weiter über eure Erfahrungen berichtet.


    Schöne Grüsse
    Matthias

    "da können wir "Experten" noch soviel spekulieren was für euch das beste Material ist. Im Endeffekt merkt ihr das selbst am ehesten."


    Das ist nicht ganz so einfach Matthias....


    ... gerade bei den Einsteigern handelt es sich nicht um eine homogene Masse mit identischen Bedürfnissen welche zum Bedarf wird und durch EIN Produkt befriedigt wird! .... Ich sehe das mal wissenschaftlich gerade! :?::square::rolleyes:

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    Oh Guido, du bist echt ein Motivationskünstler ;(


    Du hast es nicht verstanden.



    Und noch was:


    Hätten wir eine homogene Masse, die eine wissenschaftliche Untersuchung mit aussagekräftigen und verwertbaren Erkenntnissen möglich machen würde, dann hätten wir kein Nachwuchsproblem :P

    Hallo Guido,


    den EOL hab ich bewusst außer Konkurrenz geschrieben,
    weil er sich preislich in einer anderen Liga, als die anderen Drachen befindet
    und dort sicher besser mit anderen Drachen zu vergleichen ist ;)
    --------------


    Mir ist auch klar, dass mein Bericht sicher nicht so aussagekräftig ist wie ein Test bei Kite & Friends oder dergleichen.
    Aber ich fand es einfach interessant, dass sogar eine Anfängerin wie ich Unterschiede gemerkt hat.
    Das hätte ich mir - vor allem in dem Ausmaß - nicht gedacht.


    Ich werde aber gerne weiter berichten.
    Bzw. hätte ich auch nix dagegen, wenn auch andere Einsteiger ihre Erfahrungen - auch mit anderen Drachen hier posten.
    :)

    Dann melde ich mich auch ganz kurz, meine Name ist Bettina und bin 27 Jahre alt.
    Nach anfänglicher Unsicherheit in der Luft, hat mir der Merlin sehr schnell gezeigt das es dazu keinen Grund gibt. Er fliegt gemütlich, lässt einem sehr viel Zeit zu handeln und zieht auch nicht so stark. Trotzdem macht er gekonnt die meisten Tricks mit. Nach anfänglichen Push und Pull Turns sowie Achterschleifen hab ich mich schon relativ früh getraut tiefe Groundpasses zu fliegen sowie Stalls, Sideslides und Stall-Landungen zu üben (da brauchts noch etwas Übung aber war schon nicht sooo schlecht). Was ich persönlich ganz gut fand, war das bei etwas härteren Bruchlandungen die unteren Querspreize und die Stand Offs aus der Halterung gerutscht sind und somit keine Möglichkeit gegeben haben zu brechen. Der Gute hält wirklich viel aus!


    Ich durfte dann auch noch den Maestro sowie den EOL Probe fliegen.
    Der Maestro hat mir auch nicht so gut gefallen da er sehr stark zieht und ich manchmal das Gefühl hatte ihn nicht ganz unter Kontrolle zu haben. Er reagiert allerdings schneller und ist auch etwas präziser als der Merlin (kam mir zumindest so vor). Werde ihn trotzdem nochmal ausprobieren wenn ich etwas geübter bin.


    Der EOL, war dann schon was ganz was anderes. Nimmt gut Fahrt auf, zieht dabei aber nicht so heftig wie der Maestro, fliegt wirklich sehr präzise und wie auch Roadsign geschrieben hat, merkt man relativ schnell das er bei weitem mehr kann als man selber. Aber gerade das macht richtig Spaß. Er bringt einem zudem sehr stark in Versuchung sich auch einen zu kaufen.... :whistling:



    Hier noch ein Bild von meinem Merlin ^^


    Einmal editiert, zuletzt von DrachenHo ()

    Das Herausrutschen von Stäben aus Verbindern ist NICHT gut, denn dabei gibt es eine große Gefahr, dass das Segel durchstoßen und beschädigt wird. Noch gefährlicher ist es, wenn der Verbinder nicht ganz herausrutscht und du es nicht merkst und er dann beim nächsten Start im Flug herausrutscht.


    Falls die Stäbe immer an der gleichen Stelle herausrutschen, solltest Du dort am Stab 2-3 Wicklungen Tesafilm aufkleben um den Stab zu verdicken.


    Bei meinem LO Matrix reloaded rutscht immer die untere Spreize aus den Verbindern, was überhaupt nicht mein Fall ist. Bei meinen anderen hochwertigen Kites sitzen die Stäbe wirklich bombenfest und lassen sich kaum mit den Fingern lösen beim Abbau.

    Andre Eibel: SCALPEL MAXI "The Hulk",CUTLASS 160 Proto/CUTLASS 180/CUTLASS 180 #6/Colibri XL
    Günter Wolsing: Flaki 9.0 /Flaki 6.0 / Long Dart Junior Starkwind / Lady Dart Starkwind
    Peter Laudanski: Lindenberger Schirmdrachen
    Steiff/Wolfram Wannrich: Roloplane 90/2, 120/2, 210/2, 240/3, 240/4, 120/2 Kielroloplan/Rhomboid

    Mecker nicht Ständig herum und mach Tesa um die enden der unteren Spreize vom Reloadet, wenn es dich stört das sich beim Crash die Stäbe vom Verbinder lösen...manmanman !
    Ist denn jemand schon beim Reloadet der Stab beim Crash ins Segel gerammt und es dadurch beschädigt ?

    Ist denn jemand schon beim Reloadet der Stab beim Crash ins Segel gerammt und es dadurch beschädigt ?

    In 6 Jahren - nocht nichst! Mit selbe Verbinder habe ich weiter LO Kites: Easy Reloaded, Merlin, Reloaded (verkauft). 0 Problemm.


    Gruß. Igor.

    Einmal editiert, zuletzt von Igor D. ()

    Selbst seitdem die weit außen liegenden Standoffs vor ca 10 Jahren wieder aus den Kites verschwanden, ist mir das nicht mehr passiert. ;)

    Ich denke, dass die Spannung der SO eh dafür sorgt, dass die uQS beim lösen aus dem Verbinder vom Segel weggedrückt wird.
    Ausrutschen beim Einsetzten sehe ich als grösseres Risiko.
    My5cent.


    LG
    Aldo



    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf


    Gear

    Die sitzen eigentlich bombenfest, tu mir beim abbauen sogar schwer die zu lösen. Aber bei heftigen Bruchlandungen springt hin und wieder die uQS raus, ich persönlich hatte nie das Gefühl das das Segel in irgendeiner Weise in Gefahr gewesen wäre. Ich check auch eigentlich nach jeder Bruchlandung nochmal alle Spreizen und Stand Offs durch.

    Die Bruchlandungen werden mit der Zeit weniger... :D


    LG
    Aldo



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    Gear

    Zumindest die Spatenlandungen... :)



    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf


    Gear

    Hmmmm...auch nöh, aber jetzt sind die meisten davon gewollt ;)

    Kleiner Bericht von letzter Woche.
    Ich musste für einen Filmdreh mit dem Merlin bei 6-8 Bft fliegen! =O
    Das tat ich dann an einer 100dan 50m Leine. Die uQS war teilweise fast doppelt S-förmig.
    Auf Wunsch der Produktion musste der Merlin dann immer und immer wieder senkrecht vor der Kamera in den Boden genagelt werden (es gab 2 backup Kites)
    Das dabei jedesmal die Spreizen aus den Verbindern rutschten war gut, sonst hätten 3 Merline NICHT gereicht.
    Auch bei meinen Schulungen ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
    LevelOne hat sich schon was dabei gedacht :thumbsup:

    Ok! Dann habe ich wohl falsch gelegen. Sorry dafür! Für mich waren zu lose Spreizen seit 10 Jahren immer schlecht. Aber ich lasse mich gerne von Euch eines besseren belehren und lerne dazu.

    Andre Eibel: SCALPEL MAXI "The Hulk",CUTLASS 160 Proto/CUTLASS 180/CUTLASS 180 #6/Colibri XL
    Günter Wolsing: Flaki 9.0 /Flaki 6.0 / Long Dart Junior Starkwind / Lady Dart Starkwind
    Peter Laudanski: Lindenberger Schirmdrachen
    Steiff/Wolfram Wannrich: Roloplane 90/2, 120/2, 210/2, 240/3, 240/4, 120/2 Kielroloplan/Rhomboid

    Mal ehrlich, wie doll stürzt du denn noch ab?
    Normalerweise lösen sich die Spreizen wirklich nur bei SEHR STARKEN frontal-Abstürzen.
    Wenn deine Spreizen bei kleineren Abstürzen raus kommen, solltest du das ggf. irgendwie (neue Verbinder - besser als Tesa) ändern.


    Wir haben mal getestet und versucht einen Easy² kaputt zu bekommen - Resultat nach einem kurz vor dem Einschlag beschleunigten Sturzflug war, das ALLE Stangen raus sprangen.
    Wie die Leute ihn dennoch kaputt bekommen ist mir ein Rätsel, denn natürlich haben wir übers Jahr verteilt auch Easys zur Reparatur im Laden.
    <Es war gar nicht viel Wind, der ist nur ein bisschen abgestürzt, dass muss er doch aushalten> ?(