Umplanen von alt auf neu: Kleiner Bermuda

    Hallo,
    mir liegt hier ein Buch von W. Backes aus dem Jahre 1992 vor. Darin ist ein Bauplan für einen sog. kleinen Bermuda.
    Interessanter Drachen, den ich mit modernen Bauteilen bauen will.


    Das Gestänge werde ich von Holzleisten und Bambus auf CFK / GFK umstellen und denke, dass ich das gut hinkriege; es gibt ja heute gute Verbinder und Spannkappen. :)


    Aber die X-förmig angeordneten Leisten sind untereinander mit Seil verspannt. Das Tuch war damals Papier, was sicherlich nicht sehr fest war.
    Kann ich die Spannleinen bei Verwendung von Spinnaker zumindest außenrum weglassen, weil das Spinnaker diese Funktion übernimmt? ?(
    Man sieht heute ja kaum noch solche Abspannleinen.

    Ciao, Carsten

    Howdy,


    ich habe mal etwas gesucht und bin hier fündig geworden.... Windmusik. Der Dtrache gehört wohl wie die Windharfen auch zu den Drachen, die Musik machen.


    gibt ihn wohl in unterschiedlichen Ausführungen, denen aber der Bambus allen gemein ist und mit der Saite und einem Stück Papier die Musik machen...



    Das ersetzen der "alten" Materialien wird schwierig werden, denn hier ist ne Erklärung der Windmusiker zu dem Erzeugen der Töne:


    Unter Windmusik steht folgendes:


    Der Wind wirkt beim Bermuda-Summer auf ein um die Saite geklebtes Stück zähes, der Länge nach in der Mitte gefaltetes, längsovaläres Papier und versetzt dieses in heftige Schwingung und wirkt dadurch auf die Saite, die eine etwas untergeordnete Funktion hat. Die Saite überträgt ihre Schwingung über den Bogen auf das damit fest verbundene Drachengerüst. Das Drachengerüst dient als Resonanzkörper, der den Ton erheblich verstärkt.
    Beim Experimentieren stellt man fest, daß der Ton von folgenden Faktoren abhängt;


    • vom Saitenmaterial (Dicke, Elastizität, Gewicht). Eine Erhöhung dieser Faktoren macht den Ton tiefer;
    • vom Bambusbogen (Stärke/ Biegsamkeit). Je stärker, desto straffer die Saite, desto höher der Ton und desto mehr Windgeschwindigkeit erforderlich bis Saite anspricht;
    • vom Papiermaterial (Gewicht, Biegsamkeit, und Dicke des Papiers). Je dicker, schwerer und unflexibler, desto tiefer der Ton;
    • von der Form des als "Flügel" bezeichneten Papierstückes. Vor allem die "Flügel"-tiefe bestimmt die Tonhöhe;
    • und von der Länge der Papierumklebung/ "Flügels" im Verhältnis zur Saitenlänge. Je länger das Papier, desto tiefer der Ton.

    Es bereitet sehr viel Spaß mit dieser Art Klangerzeugung zu experimentieren. Der Ton ist angenehm und ähnelt am meisten dem hohen Summen eines Insekts. Mit zunehmender/ abnehmender Drachen-/ Windgeschwindigkeit verändert sich beim Manövrieren auch die Tonhöhe des Summers. Dadurch werden bei dieser interessanten Drachenart, die ähnlich einem "Kampfdrachen" in der Luft ein höchst lebendiges Bild abgibt, schöne Toneffekte erzeugt. Der Bermuda Drachen wird immer mit einem schmalen Stoffschwanz geflogen, der je nach gewünschter Wendigkeit/ Lebendigkeit verlängert oder verkürzt wird.


    Habe auch noch ein interessantes Video gefunden wie der Drachegebaut wird.


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    hoffe etwas zum Thema beigetragen zu haben


    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
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    Hallo Indianer,
    das ist er, genau der. Man könnte sagen der "Hummer" ;)
    Danke für die Recherche.


    Dass er Musik macht habe ich nicht gewußt, macht diesen Drachen aber noch viel interessanter.
    Der Eugen Connor baut den Drachen im Video vor, es gibt zwar Sprünge im Video und man sieht nicht alles sofort, aber es hilft.
    Unglaublich, wie hart das Wort Kite ausgesprochen wird.


    Die beiden als Hummer bezeichneten Teile kann man ja gut aus Papier herstellen.
    Der Bogen wird im o.g. Buch anders hergestellt.


    Ich überlege mir nochmal alles und versuche, ob das steife Icarex irgendwie zum Schwingen neigt.

    Ciao, Carsten

    Howdy Carsten,


    ich hoffe doch du lässt uns dann Teilhaben an deinem Projekt... die alten Drachen interessieren mich auch.


    Viel Erfolg wünsch ich dir während wir auf deine Bildergeschichte warten :D


    Gruß
    der Indianer


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    So was ähnliches habe ich vermutet, nur habe ich es bei meiner kurzen Suche nichts gefunden, sondern immer nur einen Verweis auf das Buch. So aus dem Bauch heraus hätte ich geraten das die Verspannung in den Seiten drin bleibt. Da dieser Drache aber Töne erzeugt, solltest Du dich nahe am Bauplan halten, um ein erfolgreiches Ergebnis zu bekommen.

    Hallo Bleichgesichter und Indianer und alle anderen Liebhaber von alten Drachen.
    Bin gerade dabei den Bauplan aus dem Buch auf seine Geometrie zu untersuchen. Ich suche die Proportionen oder Winkel, aber das ist noch alles "ungerade".
    Ich habe zwei Wege, die Geometrie zu definieren.

    • entweder ist das oberste Dreieck mit dem Kopfstan so, dass die Höhe gleich der Grundseite ist.


    • oder ich verwende eine "günstige" Winkelaufteilung.



    • Bei Backes ist die obere Segelhälfte größer als untere.


    • Bei O'Conner ist oben genauso wie unten.


    Es gibt also Spielraum.


    Die Verbindungen müssten alle mit modernen T-Verbindern o.ä. gehen.
    Leider habe ich vom Verlag keine Kopierrechte bekommen, weil er sie inzwischen an die Urheber zurückgegeben hat.


    Hat jemand Kontakt zu Werner Backes?


    Vielleicht kann man doch ein paar Details aus dem Buch hier wiedergeben.


    Ich werde mich als nächstes für schöne Proportionen und günstige Stablängen entscheiden und hier ein Grundgerüst skizzieren.
    Bis dahin also reiner Text.
    Danach wollen mein Sohn u. ich mal einen CFK Stab spannen und harmonische Töne erzeugen. Mal sehen wieweit wir kommen.

    Ciao, Carsten

    Howdy Carsten,


    klingt spannend was du da mit deinem Sohnemann vorhast... ein echtes Vater - Sohn Ding.


    halt uns auf dem Laufenden und zeig dann auch mal ein paar Bilders vom Werdegang, da liegen ja die Rechte bei dir.


    Ist immer spannend, wenn Leute abseits des Mainstream (blödes Wort) denken und sich beschäftigen.


    Und wenn der Vogel mal an Höhe gewinn und anfängt zu singen, dann mach ein Video, das würd mich brennend interessieren.


    gespannte Grüße
    der Indianer


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    Hier sieht man noch einen schönen (links ). Auch hier ist oben und unten das Segel symmetrisch.
    Es sieht auch aus, wie Spinnaker.
    Der Bogen wurde hier als Dreick gemacht.
    Deriviantart
    Rechts ist eine variante zu sehen: etwas breiter ausgestelltes X bei gleich großer Höhe und Breite ergibt mehr Segelfläche.
    Der Summer ist hinter der Oberkante am roten Tuch zu erkennen.

    Ciao, Carsten

    Meine Ideen sind konkreter geworden.
    Ich habe mich für folgende Geometrie entschieden:
    Die X-Spreizen haben oben/unten 40 ° und seitlich 70° Winkel.
    Die Spreizen treffen sich bei 4:3 der Länge
    Die Spitze ist genauso hoch wie breit.


    • Variante 1.56 ( ergibt 1.56 m² ) hat 165cm lange X-Spreizen mit Mittelkreuz
    • Variante 0.37 ( ergibt 0.37 m² ) hat 82.5cm lange X-Spreizen (kein Mittelkreuz)


    • Ich weiß noch nicht wie ich das Mittelkreuz herstelle


    • Ich weiß noch nicht, wie die Sehne des Bogens am besten gespannt wird.
    • Ich weiß noch nicht, ob ich das Seil ganz um das gerüst legen muss und wie die Verspannung am besten ist


    Der Summer ist erstmal ein Brummer, siehe Hinweise im Bauplan! Habe ein paar Versuche mit sehr dünnem Papier gemacht.


    drachenforum.net/galerie/image/3076/
    drachenforum.net/galerie/image/3070/


    Rest in:

    drachenforum.net/galerie/album/107/

    Ciao, Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten Moos ()

    Howdy Carsten,


    schaut klasse aus was du da bereits vorbereitet hast. Bin mal gespannt auf das Ergebnis und wie es dann Summt....


    viel Spaß beim Bauen...


    Gruß
    der indianer


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    Ich weiß noch nicht, wie die Sehne des Bogens am besten gespannt wird.

    Also vor 25 Jahren haben wir das so gelöst:



    Zwischen der weichen Kappe und dem Schlauch klemmt das Geschenkband einwandfrei.
    Das Band spannt den Bogen und das ergibt einen schönen, hohen Ton.
    Mit GfK-Stab geht das genauso gut.
    Viel Spas beim Probieren
    Axel

    Wenn der Summer zu arg nervt, wird der Drachen abgeschossen

    Hi Georg,
    Die Kugel wird einfach durchschlagen und weiter in den dahinterfliegenden Drachen schlagen. Ich fliege also besser immer unterhalb von Deinen ;)
    Oder ich mache einen hohen Ton, den Du nicht mehr hören kannst ... so 5 kHz :))


    Wie hast Du das bei deinem schiefen Sechseck mit den Mittelkreuz gemacht? Meinst Du die hier dicht nebeneinanderliegenden Bohrungen sind brauchbar?
    Wie dick und breit würdest Du das Mittelkreuz machen?

    Ciao, Carsten

    Zwischen der weichen Kappe und dem Schlauch klemmt das Geschenkband einwandfrei.
    Das Band spannt den Bogen und das ergibt einen schönen, hohen Ton.
    Mit GfK-Stab geht das genauso gut.
    Viel Spas beim Probieren

    Hi Axel,
    das ist ja auch eine gute Idee. Das probiere ich auch mal.
    Deine Konstruktion der Stäbe ist scheinbar ganz anders. Bei mir wird der Bogen über ein T-Stück mit der X-Spreize verbunden werden und auf der X-Spreize sitzt noch eine Spannkappe. Dazwischen muss irgendwie die Sehne. Bei Dir ist ja alles offen.

    Ciao, Carsten

    Zitat von Carsten Moos


    Wie hast Du das bei deinem schiefen Sechseck mit den Mittelkreuz
    gemacht? Meinst Du die hier dicht nebeneinander liegenden Bohrungen sind
    brauchbar?
    Wie dick und breit würdest Du das Mittelkreuz machen?

    Der Abstand der Bohrungen kommt mir etwas knapp vor, unter Umständen musst Du den Durchmesser der Scheibe erhöhen. Bei mir sind die Abstände ja etwas besser verteilt. Ich habe auch 6er Stäbe drin, die Scheibe ist dann 10mm dick. Ich hoffe es reicht. Willst Du auch POM verwenden?
    Andere Frage. Die Längen der Stäbe sind ja max 700mm, brauchst du unbedingt ein Scheibe in der Mitte? Ok, du musst ja da den Abstehenden Stab dran bekommen. Ginge es nicht mit einem Schlauchverbinder?

    Die Längen der Stäbe sind ja max 700mm, brauchst du unbedingt ein Scheibe in der Mitte? Ok, du musst ja da den Abstehenden Stab dran bekommen. Ginge es nicht mit einem Schlauchverbinder?

    Die X-Stäbe sind 82.5 cm. Das Mittelstück brauche ich nur bei der großen Version, der kleine ist ohne. Ein Standoff-Halter wie beim 2-Leiner Delta über der Querspreize soll den Kopfstab halten. Ein Schaluchstück ginge auch. Der große mit Mittelstück hat ein kleines Packmaß. Mein Uhu-Sechseck hat auch ein Mittelstück, er ist etwa gleich groß und das hält bis jetzt.
    Danke für Deine Einschätzung.

    Ciao, Carsten

    Also ich würde auch bei der gröseren Version das Mittelkreutz weglassen. In die umlaufende Schnur (bei dir blau eingezeichnet) an den richtigen Stellen Schlaufen einknoten um die Spitzen der Stäbe fest zu legen. Dann braucht es nur noch einen O-Ring stramm über die beiden längeren Stäbe. Auf die Querspreize in der Mitte ein Schlauchstück für den Kopfstab drauf und mit Splitnocken die umlaufende Schnur aufspannen. So kannst du den Drachen auch schnell auf und abbauen und sparst das Gewicht der Scheibe in der Mitte. Eine einfache Schnurschlaufe in der Mitte über alle stäbe verhindert dann noch das Wegbiegen der Querspreitze bei stärkerem Wind nach hinten.
    Übrigens würde ich Flachdrachen immer mit Glasfasergestänge bauen. weil das weichere Gestänge böhigen Wind viel besser abfangen kann, und der Drachen viel weniger rumtanzt.



    "Deine Konstruktion der Stäbe ist scheinbar ganz anders"


    Ja weil du braucht warscheinlich keinen Bogen. Versuch doch mal zwischen den beiden oberen Ecken ein Geschenkband zu spannen. Der Kopfstab ist vielicht etwas im Weg.
    Viel Spass noch beim tüfteln


    Axel

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    • Offizieller Beitrag

    Grüsse aus dem Bergischen
    Heiko

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