Netterweise hat ein ausgedienter Gleitschirm zu mir gefunden. Als Folge liegen nun viele schmale aber lange Stoffbahnen in mintgrün bei mir herum. Für die Verwertung ist mir das Muster der "La cravatta di Vulandra " (Roberto Parmesani, 1996) ins Auge gestochen. Nach relativ geringer Produktionszeit ist die Eigenbau-Kravatte nun geboren und erfolgreich jungferngeflogen.
Ich habe mich betreffend Segel und Waage an die Originalpläne gehalten; erst bei fortgeschrittenem Bau habe ich bemerkt, dass es auch eine leicht grössere Version 2013 gäbe. Bei den Stäben habe ich dann anschliessend zwangsweise etwas geändert: der Querstab wird im Original mit 8 mm angegeben (Version 2013: alle Stäbe 6 mm). Diesen 8 mm Prügel konnt ich dann allerdings fast gar nicht durchbiegen (< 5 cm Segelwölbung). Ich bin dann auf ein 6 mm Rohr hinunter ("dünnwandig", 1 mm), welches allerdings mit 25 cm Wölbung hart ans Limit kam und beim zweiten Aufbau des Drachen bereits geknackst ist. Schlussendlich ist nun ein 4 mm Vollstab drinnen der mir sehr gut geeignet scheint.
Ob der Flugeigenschaften bin ich unerwartet positiv überrascht. Wegen der grossen Kravatte habe ich zunächst mit einem höheren Windbereich gerechnet. Der Drache hat sich dann allerdings bereits bei relativ geringem Wind (um nicht zu sagen Leichtwind) als zuverlässiger und auch äusserst stabiler Flieger gezeigt. Bei zunehemndem Wind klettert er dann rasch in den Zenith, wo er dann mit etrxm steilem Leinenwinkel stehen bleibt.
Alles in allem ein einfach zu bauender und überraschend gutmütiger Drachen mit gleichzeitig witziger Optik.