Angabe von Windbereichen zu einzelnen Drachen

    Das Thema brennt mir schon länger unter den Nägeln: Angabe von Windbereichen.
    Immer wieder lese ich hier Einträge mit Windangaben, die mich zweifeln lassen.


    Ich meine jetzt nicht die Windeinschätzungen nach oben, wo Piloten offensichtlich
    3.1er S-Kites bis "gefühlte" 10 Bft. fliegen.
    Genau so verwunderlich finde ich immer weiter getoppte Windangaben nach unten auf
    die Frage hin: Wie früh fliegt ein Drachen.


    Dazu folgende Gedanken:
    Irgendwann auf die Frage hin, welcher Allround-Drachen früh geht, habe ich mal einen
    Topas 3.0 vorgeschlagen und Kritik geerntet, dass das ja nun kein Drachen ist, der bei
    wenig Wind fliegt (ich lasse jetzt mal Bft.-Angaben weg).
    Auf der anderen Seite wird gerade geschrieben, dass der B1 bei gleichem Wind ordentlich fliegt.
    Bei der Diskussion um den Topas 3.0 war damals sogar der Balor als Alternative genannt worden.


    Dieses "Tiefstapeln" finde ich genau so anstrengend wie das "Hochstapeln".


    Es mag ja sein, dass ein B1 bei 8 km/h fliegt ... aber nur bei "Laborbedingungen".
    Was ist, wenn es dann (wie im Binnenland üblich) doch mal ein Luftloch mit nur 6 km/h gibt ?
    Gerade so ein Vogel wie der B1 kommt dann doch relativ schnell aus der Ruhe, wenn die
    Waage nicht extrem flach steht.


    Mir und auch vielen anderen ist das ja bewusst und wir machen uns unser eigenes Bild.
    Aber ein dem Hobby neu zugewandtes Mitglied könnte schnell auf eine falsche Fährte geführt werden.
    Ich unterscheide dann auch noch immer zwischen "fliegen" und "oben halten" - zweiteres macht
    zumindest mir keinen Spaß.



    Dazu noch 2 Gedanken:


    Die Windgeschwindigkeit messen wir immer am Boden. In 20m Höhe kann das ganz schnell mehr sein.
    Das hat bestimmt schon jeder gemerkt, der auch bei wenig Wind fliegt - "oben" ist es meistens entspannter
    als nah am Boden.


    Und noch mal etwas zu 1 Bft. : Das sind 1-5km/h !!!
    Sprich: Irgendetwas zwischen Oma Kasulski mit dem Rollator und entspanntem Spazierengehen !
    Bei progressivem Spazierengehen hat man bereits 2 Bft. im Gesicht.


    Wie gesagt - das soll keine Kritik an einzelnen Kommentaren sein ;) - vieles mag vielleicht auch stimmen.
    Aber ein Video mit der Info "Flug bei 1 Bft." und im Hintergrund wackeln die Bäume ... passt einfach nicht.


    So, jeder nur 1 Stein !


    Gruß, Jörg

    @Nasenbaer0815
    Okay Jörg, dann nehme ich nen Hochbordstein :*


    Aber mal im Ernst


    Wenn ich lese das...."der Kite durch ein paar Schritte zurück, oder ein wenig Bewegung OBEN zu halten ist......


    Dann frage ich mich echt, was das mit FLIEGEN zu tun hat ?(


    Für mich hat Drachen HOCHHALTEN nichts mit Drachen FLIEGEN zu tun.

    Man kann indoor drachen fliegen, oder ist dass nur hochhalten ?
    In 1 bft könnte ich als neuling nicht meine Revolution kopie fliegen, jetz geht es ok mit die selbe bestabung. Manchmahl muss ich dann etwas tun um es wieder energie geben, wenn der wind ein bischen niedriger ist. Aber für enige drachen (Wie die revolution series) kann man auch leichtere bestabung verwenden in niedriger wind, oder leichtere linen. Oder man kann das waage einstellen.


    Der Symphony Pro 2.2 könnte ich in die luft halten bei Bft 1 am erstflug (3-6 km/s). HQ sagt 2 Bft (oder 8+ km/s). Und mit dem wind kann ich es fliegen.


    Meine ITW Triton flieght bei 0 bft, wenn ich dazu langsahm gehen. Aber dass ist ein SLK. Ich kann es dann hoch kriegen in die bessere luft.

    Power: Peter Lynn Hornet III 3.0m2, HQ Symphony Pro 2.2 Neon, HQ Symphony Beach III 1.3, Cheap 2m dual-line foil (erste Drache)
    Quads: Freilein Windrider X, Freilein Windrider X Vented, Freilein Transeye
    Other: Freilein Raptor, ITW Triton, No name 3m Delta SLK.

    Für mich hat Drachen HOCHHALTEN nichts mit Drachen FLIEGEN zu tun.


    Und genau das muss ja jeder für sich entscheiden. Aber die Info, dass mit ein paar Schritten der Drachen oben gehalten werden kann, ist vielleicht für den einen oder anderen hilfreich.
    Ohne Bewegung (egal ob Wind, Pilot oder Fluggerät) ist nun mal kein Flug möglich, das sollte jedem klar sein. Aber eine subjektive Einschätzung, welcher Drachen mit entsprechenden Bedingungen umgeht / umgehen könnte, finde ich nicht verkehrt.

    @Povl :
    "in der Luft halten bei 1 Bft" ... ja ... aber mal ehrlich ... das hat doch gar nichts mit Fliegen zu tun.
    Und Du hast sicherlich auch den einen oder anderen Gang nach hinten antreten müssen.
    Indoor-Drachen sind hier jetzt mal vollkommen ausgenommen. Dass da was geht, ist schon klar


    @Fynnsa :
    Jepp ... da sind wir ja einer Meinung ... also höre auf, mit Hochboardsteinen zu werfen !!! :S ... ;)


    @Crush :
    Uwe ... 6km/h Wind an der See sind eine ganz andere Hausnummer, als im Binnenland.
    Mein Neid sei Dir gewiss !


    Gruß, Jörg

    @Nasenbaer0815 wir haben hier auch ab und zu ablandigen Wind, und der ist genauso dreckig, aber das nur am Rand.
    Gerade deswegen, finde ich es nich fair, wegen den 1 Bft aus dem Videotitel Erbsen zu zählen. Zwischen nix und Ästchen wackeln liegt nun mal nur ein schmaler Grat und ich glaube nicht, dass @MP3 die ganze Zeit auf den Windmaster geschielt hat beim Fliegen und jede Böe berücksichtigt hat bei der Windangabe (ich denke mal du meintest dieses Video)

    Ich sehe es genauso wie Jörg und Patrick. ;)


    Drachen hochhalten alleine genügt mir nicht. Ich will Spaß haben. :thumbsup:


    Daher genieße ich auch die Herstellerangaben, insbesondere hinsichtlich Angaben für den unteren Windbereich, oft mit einer gewissen Vorsicht. :/


    Für meine Drachen, egal ob Eigenbau oder gekaufte Drachen, sehe ich die jeweiligen Windbereiche enger (kleiner) als ein Hersteller dies angeben würde,
    will heißen,
    der untere Windbereich fängt für mich da an, wo der Drachen ohne Eigenbewegung und mit beginnendem Spaß eingesetzt werden kann :thumbup:
    und hört für mich da auf, wo ich mir Sorgen um´s Material (z.B. Flügelschlagen, Deformierungen) machen muss
    oder bei für Sturm ausgelegte Drachen es einfach zu gefährlich wird (zB. über 9 bft). :thumbdown:


    Der Vorteil für den, der viele Drachen hat, ist dann halt der, dass er nicht den kompletten Windbereich der Drachen austesten muss/will,
    sondern für gewisse Windbereiche dann jeweils seinen Lieblingsdrachen hat, den er aber auch nur in diesem dann kleineren Fenster fliegt.


    Beispiel Tauros oder Superwatz: Die beiden gehen relativ früh, sagen wir mal untere 2 bf,t und halten verdammt viel aus, sagen wir mal 6 oder gar 7 bft.
    Tatsächlich fliegen tue ich die beiden jedoch fast ausschließlich bei Anfang 3 bis hohe 5 bft. Darunter macht es nicht wirklich viel Spaß (zumindest im Binnenland, wo definitiv keine Laborbedingungen herrschen) und darüber wird es mir persönlich einfach zu anstrengend. Da benutze ich lieber andere Kites.


    Manchmal wird die untere Windgrenze auch ganz einfach durch das fliegerische Potential des Piloten eingeschränkt.
    So hatte ich auf einem Drachenfest als Vierleinerneuling bei seeeeehr wenig Wind wenig Spaß mit meinem Rev, während ein anderer Pilot sich dessen annahm und damit Künststücke in den Himmel zauberte. :D

    Gruß Michael


    Nichts entspannt mehr, als sich mit Freunden den Wind um die Nase wehen zu lassen.

    Ok, dachte nur, weil es aktuell nochmal gepostet wurde.
    Wenn Windangaben in Videos gemacht werden, sollten sie auf jeden Fall gemesen, oder einfach mit dem Zusatz "geschätzt" versehen werden.

    Ja, das ist ja auch alles okay.
    Aber: Die Windgeschwindigkeit 2m über Grund ist auf einem freien Feld ganz sicher geringer als die
    Geschwindigkeit in 20m Höhe.
    Es geht jetzt nicht darum, ob ein Drachen bei 20 oder 25km/h Wind unterwegs ist ...
    Mir geht es nur um die Angaben, wo jemand sagt, ein Drachen wäre bei 3-4km/h geflogen (ich erinnere:
    Kurz über Oma Kasulskis Roillatorengeschwindigkeit) ... es könnte sehr gut sein, das weiter oben
    mehr Wind (vielleicht sogar das doppelte ?) geherrscht hat ... 6-8km/h sind ja auch kein Sturm, aber
    vielleicht realistischer.

    Ich hätte da auch mal ne Frage...fliege ne Hornet 4.0 und die soll ja laut youtube Videos auch bei wenig Wind fliegen...also alles unter 2bft ist für mich nur rumeiern und nicht fliegen...möchte jetzt Kitejumpen und hole mir im Mai die Twister 7.7,eigentlich für Leichtwind gedacht...laut Peter lýnn soll die ja schon früh losgehen...jetzt war ich aber im Drachenladen und da meinte der Verkäufer das die Twister genauso rumeiert wie die Hornet bei unter 2 bft...was stimmt denn nun???

    Flysurfer Speed 5 12qm,Flysurfer Speed 4 Lotus 18qm

    Was ich ganz interessant finde sind die Wind-Angaben bei z.B. Windfinder oder bei Wetter-Apps wie Wetter.com etc.
    Für den Bereich Hamburg kann man ja diverse Stadtteile abfragen. Auf diese Werte habe ich mich mal verlassen und verschieden Location getestet. Die Windverhältnisse waren grundsätzlich anders als angegeben. Deshalb habe ich mich mal beim Deutschen Wetterdienst erkundigt, wo überall in Hamburg diese Windmessungen eigentlich stattfinden. Die überraschende Antwort war, dass ausschließlich am Flughafen eine Windmess-Einrichtung steht, welche in 10 Meter Höhe misst. Diese Werte werden für die anderen Stadtteile anhand von Klima-Aufzeichnungen aufgearbeitet und kumuliert. So ergeben sich die Vorhersagen, die meist jedoch wenig mit der Realität zu tun haben (ich rede aktuell nur von Hamburg)


    In St. Peter Ording z.B. steht am Strand direkt eine Windmess-Einheit, diese Werte sind also realistisch. Als Hamburger ist man also ziemlich in den Po gekniffen. Nur all zu oft breche ich frustriert die Zelte ab und baue die Drachen wieder zusammen, weil der Wind nicht ausreicht und nicht annährend das Verhalten erreicht, wie die Vorhersage mir Glauben machen wollte. Deshalb bin ich auch häufig mehr im Rückwärtsgang unterwegs, um wenigstens ein bisschen Druck ins Segel zu bringen. Aber mit Spass hat das für mich gar nichts zu tun.


    Die Angaben des Windes finde ich also weder in den Wetter-Apps, noch als Angabe zum Flugverhalten des Drachens sinnvoll. Da ich nun auch kein wirklicher Profi bin, fällt es mir natürlich entsprechend schwerer mit miesen Windverhältnissen klar zu kommen. Ob sich das mit steigenden Skills (welche sich aufgrund mieser Windverhältnisse ja nur geringfügig aufbauen lassen – kein Wind = keine Flugerfahrung) oder der Anschaffung von Super Ultra-Lighs oder Venteds ausbalancieren lässt, bleibt fraglich. Aber auch bei solchen Modellen vertraue ich den Windangaben recht wenig. Das eigene Können wird sicher so einiges rausreißen können.
    Es bleibt spannend ;)

    Ja. Mit dem eigenen Können kann man wirklich eine Menge reißen.
    Gerade bei spezielleren Drachen (Speed/Power) lässt sich eine ganze Menge erreichen, wenn man
    den Drachen ordentlich führt und auch im Kurvenflug beide Leinen auf Druck lässt.
    Sogar bei Allroundern zeigt sich das.


    Die Windvorhersager wie Windfinder & Co. messen ja auch nicht die tatsächlichen Windwerte
    für die Vorhersagen, sondern es werden Wetterlagen ausgewertet und Prognosen mit
    verschiedenen Rechenmodellen gemacht.


    Gruß, Jörg

    Ich mache das mittlerweile so.


    Gegenüber von unserem Haus steht ne echt hohe Tanne. Ca 15m.


    Ich weiß langsam wenn die Tanne sich so oder bewegt ist auf der Halde genug Wind zum Spaß haben.


    @Crush
    Deshalb schrieb ich ja....."Für mich."
    Okay hätte das Fett schreiben sollen ;)


    Und jetzt läßt uns weiter Steine auf Jörg schmeißen :*

    Hab noch Gullydeckel zur Hand :D

    Gruß Michael
    Komme gerne noch mal auf das eine oder andere Treffen.
    Viel hab ich nicht mehr zum Fliegen.

    ich nehm doch lieber nen Wattebäuschchen---un bei mehr Wind treff ich nich` mal :whistling:
    hab mich auch schon geärgert, wenn man sich auf Herstellerangaben bei Kites bezieht-hier sind nach meiner Erfahrung HQ und auch Prismdesigns kräftig am Tiefstapeln...also nen Wattesäckchen....
    ich habe das Glück, dass die Messstation von Windfinder bei uns ca 30 m Luftlinie ohne wesentliche Hindernisse entfernt liegt...habe selbst nen Windmaster 2 mit und vergleiche zum Spaß abends mal die Winddaten...i.d. R. stimmt es (+/- 1 km/h).
    nun ist ja nich neu- je weniger Wind desto kleiner das Windfenster-will ich es vergrößern, müssen die eigenen Beine ran... Wenn ich das Video gerändert habe und auf nen erträgliches Maß an MB heruntergerechnet habe (nich ich, mein Rechner) würde ich das vom Erstflug meines SuperUL Reloaded einstellenmal reinstellen...muss nur noch schauen wie es geht...da hatte ich Werte zwischen 2-3 km/h gemessen...
    hat sonst jemand nen Tipp, wie das geht mit den Videos?-ohne dass ich mich irgendwo anmelden muss?
    viele Grüße und in diesem Sinne
    optimalen Wind
    S.

    Ich halte es mit Uwes (Crush) erstem Post - ich finde eine Information interessant, dass ein Drachen noch bei ganz wenig Wind, wenn auch durch unterstützende Bewegung des Piloten, in der Luft zu halten ist. Schließlich kann das für die Entscheidung, welche Kites ich überhaupt noch einpacke bei wenig Wind, hilfreich sein. Sinnvoll finde ich es aber, dass der Autor auch wirklich die Windgeschwindigkeit gemessen hat, bevor er solche Angaben macht. Ob Fliegen mit "Nachhilfe" Spaß macht, muss jeder selbst entscheiden. Es gibt Drachen, die bei ganz wenig Wind noch eigenständig fliegen, z. B. S-Kites (3.8 UL, 7.8), Scalpel Maxi... Und mir macht das Spaß. Der 3.8 UL an 100 m bei 4-6 km/h ist ein Genuss.

    Bisher geschrottet: Leitkanten: 89, UQS 22, OQS 6, Kiel 19, Segel 6, Waage 10, Leinen 27, MK 4
    Verkaufe: Cubitron 150 CZ/Mylar, Cubitron 130, Hellwing Chibi, Wolkenstürmer Belusa, Blitz, Fisch, Spy 360 UL, Fusion 450, Goraz 210, S-Kite XS 6 mm, Neurozil 180, Reflex 300
    Meine häufigsten Kites
    Long Duong: 38, Popeye: 23, Korvokites: 15, Schantallen: 14

    Moin !
    Ich fliege auch sehr gerne bei wenig Wind - aber wenn ich kämpfen muss, dass der Vogel oben
    bleibt, höre ich dann auf. Nun, wie schon geschrieben - das ist Geschmackssache und wenn jemand daran Spaß
    hat, dann werde ich ihm das auch nicht nehmen wollen.
    Natürlich gibt es Drachen, die bei sehr wenig Wind stabil fliegen - z.B. die von Bernd genannten.
    Aber auch hier gebe ich zu bedenken: sind die gemessenen 4-6km/h auch die Windgeschwindigkeit am Ende der 100m-Leine ?
    Wo es mir bei dem Thread eigentlich drum ging:
    Ist es sinnvoll, einem Drachen wie z.B. dem B1, Leichtwindeigenschaften zuzuschreiben ?
    Ich denke, ein leitwinddrachentauglichsuchender Mensch wäre mit anderen Modellen besser beraten.


    My 2€, Jörg

    Jörg, wenn Du den B1 genauso baust wie in der Bauanleitung (komplett 6 mm Gestänge wie das Original von Günter auch) und nicht selbst Modifikationen vornimmt, wie Du es getan hast, dann fliegt er bei genannten und gemessen 8 kmh stabil auch bei Binnenland Wind. Das sind keine Laborbedingungen!