Dynamische Waage?

    Heute war schwacher Wind. An der Waage meines KAP Rokkakus habe ich gute 3 cm verschoben, damit er hoch genug stieg. Nach ein paar Metern mehr Leine flog er gut und baute auch etwas Zug auf.
    Nach und nach ließ ich ihn höher , wo auch der Wind zunahm. Der Drachen war ohne Last ( kein Rig, keine Kamera) und überstieg mich. Deshalb habe die Waage etwas steiler gestellt, aber dann stieg er nicht hoch genug und ich habe wieder etwas zurückgestellt usw.


    Am Ende stieg der Drachen und überstieg mich wieder.


    Also klar, der Standort hatte unten weniger Wind als oben. Das ist häufig so.
    Oder ich könnte 30m oder mehr Leine ausrollen und an der langen Leine starten. Dabei verdreht sich manchmal dann der Drachen und ich darf wieder hin laufen.


    Ist der Wind mäßig so ab 3 Bft ist es einfacher. Der Drachen steigt einfach und baut Druck mit einer steileren Waage und übsteigt nicht mehr, auch wenn der Wind noch stärker wird.



    Gibt es Konzepte für dynamische Einleiner-Waagen?


    Könnte ein geeignetes Gumminband parallel zu einer Schlaufe im oberen Waageschenkel gehen, sodass bei mehr Wind, die Waage sich steiler stellt. Würde das dann pendeln und hoch/tief so weiter gehen?



    Oder einen Zeitzünder, der nach ein paar Minuten die Leine verlängert???
    :-O :-O

    Ciao, Carsten

    Die Idee hatte ich vor vielen Jahren in meiner Einleiner-Anfangszeit auch mal... ich hatte damals eine geflügelte Box, die nicht fliegen wollte - ein richtiger Ziegenbock halt.
    Es war unheimlich schwierig, die passende Gummistärke und -länge auszutüfteln...
    Entweder zog sich die Gummischnur schon beim Hochpumpen des Drachens auf die volle Länge und war somit wirkungslos, oder wenn sie nachgeben sollte tat sie es nicht, wie sie sollte...
    Ich habe das Projekt damals im runden Aktenordner abgelegt ;)

    Gruß
    Adi


    Kiter On Tour



    Drachen... find' ich gut


    youtube : kimono353

    Hallo Carsten,


    das Problem kenne ich noch von den 3m Rokaku, da hatte ich noch die 4 schänklige Rokaku Waage dran.


    Wenn du die Waage um 90 grad drehst, erhälst du eine Codyverbundwaage und damit Fliegt der Drachen wesentlich ruhiger und Stabiler auch bei hin und her Wind.


    Die Waage wird dann von oben links nach unten links und von oben recht nach unten recht an dem Gestänge befestig, dann kommt noch der verbund dazu.


    Man muß nur einmal den Arbeitspunkt finden, dann braucht der Drachen nicht mehr verstelltwerden.


    Der Unterschied liegt am Verbund, wo die linke mit der rechten Waageschnur verbunden wird und die liegt dann in waagerechter Position und der Drachen selbst kann mit der Waage selbst ausgleichen.


    Viele Drachenbauer glauben das nicht und meinen es wäre ein und die selbe Funktion der Waage, dem ist aber nicht so.


    Baue schon seit längerem 3m Rokakus und die haben die Codyverbundwaage dran und die spielen nicht den Fahrstuhl.


    Probiere es selbst aus und vergleiche den Unterschied im Flugverhalten.


    Es gibt Drachenflieger in der Drachengruppe hamburg, die Rokakus auch so fliegen und die stellen nie an der Waage rum!


    Die erkenntniss kam ende der achziger von Gerd Blattert.(Schnellste Nadel Deutschlands und 1000 Codys genäht!)


    Gruß


    Andreas

    Hallo , danke für die guten Vorschläge.
    Johan: vielleicht die einfachste und stabilste Lösung.
    Adi: Du hast es also nicht verbessern können. Vielleicht sollte ich diese Erfahrung nicht wiederholen.
    Hinzukommt noch, dass es eine 7 Punkte Waage ist, ich also mindestens 3 Gummis einbauen muss.
    Andreas: Das hört sich sehr vielversprechend an. Ich schaue mir die Cody Verbundwaage mal in echt an und probiere vielleicht mal. Jedoch befürchte ich, dass die Waagepunkte an meiner Leichtwindversion viel zur Verteilung der Zugkräfte beitragen und ich nicht einfach alles umbauen kann.

    Ciao, Carsten

    Hallo Carsten,
    drei Gummis in die drei oberen Waageschenkel einzubauen halte ich für nicht realisierbar... die werden sich doch immer unterschiedlich dehnen und der Drachen wird somit gar nicht mehr wissen, wohin er fliegen soll.
    Wenn, dann solltest Du das Gummiband in den Waageverbund (oberhalb des Waageringes) einbauen... und dann müsstest Du halt viel probieren - viel Erfolg. :H:

    Gruß
    Adi


    Kiter On Tour



    Drachen... find' ich gut


    youtube : kimono353

    Zitat von Adi

    Wenn, dann solltest Du das Gummiband in den Waageverbund (oberhalb des Waageringes) einbauen...


    hi Adi,
    ja klar, da gehört es hin.

    Ciao, Carsten

    Wenn du die Waage um 90 grad drehst, erhälst du eine Codyverbundwaage und damit Fliegt der Drachen wesentlich ruhiger und Stabiler auch bei hin und her Wind.


    Hallo Andreas,
    heute hatte ich die zweite Gelegenheit dies auszuprobieren. Die Waage ist nun eine um 90 Grad gedrehte Verbundwaage. Den Anleinpunkt hatte ich im Zimmer durch Probieren genauso gelegt, wie bei der normalen Verbundwaage. Der Drachen ist ein Kap Rokkaku 208 nach Dieter.
    erster Flug bei sehr wenig Wind: Drachen stieg sofort auf und flog stabil, solange der Wind stark genug war.
    zweiter Flug heute ( 2-4+ Bft): wieder flog der Drachen sofort hoch und blieb recht ruhig stehen. Ich habe mit der Kofferwaage den Zug gemessen: zwischen 1.5 kg und 8.8 kg, ohne dass der Drachen wesenltlich rauf oder runter ging.
    Ein parallel fliegender Genki-Nachbau ( Samurai von Schimmelpfennig) hat auch diese gedrehte Waage, aber da funktioniert sie nicht so gut wie am Rok.


    Natürlich ist dies kein fairer Vergleich, weil ich am Rok nicht mit der originalen Waage verglichen habe und der Wind nie vergleichbar ist. Aber soweit ich den Drachen kenne, flog er noch nie so ruhig.
    Also bleibt die gedrehte Waage dran.


    Nun kann uns das aber mal einer erklären, denn ich frage mich, wie kann das sein. Die Waage legt doch nur den Anseilpunkt fest ;)

    Ciao, Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten Moos ()

    Hallo Carsten,


    genau das ist ja das geniale an der Cody Verbundwaage und du hast es ausprobiert und es bestätigt, was die meisten nicht glauben.


    Der Trick ist der letzte Waageschenkel, der horizontal zum Drachen zeigt und da kann der Drachen arbeiten, sich nach justieren, weil der Schenkel beweglich ist.


    Drehst du die Waage anders herum hast du eine Statische Waage, da ist nichts mehr beweglich.


    Die zwei verikalen Schenkel sind dagegen Statisch und stabilisieren, wärend gedreht wieder das Gegenteil bewirkt und für unruhe sorgt.


    Wichtig bei der Codyverbundwaage ist auch, den richtigen Arbeitspunkt zu ermitteln, nicht zu flach aber auch nicht zu hart am Wind, dann hat man ein relativ hohen Windbereich, der genutzt werden kann ohne die Waage zu verstellen, wobei man die einmal eingestellte Codyverbundwaage garnicht mehr stellen muss.


    Aber Achtung! Der Rokaku wird bei zunehmenden Wind solange stabil oben bleiben bis sich das Getänge zerlegt, selber auf Rømø erlebt.
    Also immer auf die Form des Rokakus schauen ob er sehr deformiert ist, selbst da noch stabilen Flug.


    Der Rokaku dürfte im Thermikflug auch nicht mehr übersteigen, sondern bleibt im steilen Winkel an Ort und Stelle.


    Habe selber gerätselt wie das sein kann, aber nach langem überlegen und Beobachten kann ich dir dieses Fänomen somit erklären.


    Gruß


    Andreas

    Der einzige Unterschied der beiden Waagetypen ist meiner Meinung nach folgender:
    Bei der Cody-Waage ist der der Punkt der den Anstellwinkel vorgibt näher am Drachen befindet als bei der der "normalen" Verbundwaage.


    Der Fokus-Rokakku von HQ hatte die Cody-Waage. Das Problem dabei war, dass diese schlampig eingestellt war. Man muß rechts und links den Winkel korrekt einstellen sonst dreht der Rok wie wild. Bei der normalen Verbundwaage stellt man nur vorne ein was etwas einfacher ist.


    Aber jeder wie er`s mag!

    Die beiden Waagen haben unterschiedliche Wirkung auf dem Rokaku, wir haben 2 3m Rokakus gleichzeitig geflogen und auf gleicher Höhe, auf Rømø.
    Der mit der Rokakuwaage hat den Fahrstuhl gespielt und war durch Einstellung auch nicht besser geworden.
    Der mit der Codywaage blieb auf einer stelle stehen.


    Beide Rokakus mit identischen Gestänge und Tuch.


    Am Ende wurde die Waage gedreht und beide Rokakus standen wie geschraubt am Himmel.


    Man muss sich die Waage mal vom Rokaku aus betrachten, am besten bei ein kleineren und dreht den Drachen mal links und Rechts und nach oben und nach unten bei gespannter Waage, dann kann man den Unterschied sehen und merken.


    Aber ich denke mal jeder soll das mal ausbropieren und sich seine Meinung bilden.
    Bei all denen wo die Waage gedreht wurde auf Codyverbund, ist sie auch so geblieben, weil einfach unproblematischer beim Flug.


    Die meisten Drachenflieger sind der Meinung das sie nichts bringt, haben es aber nicht verglichen oder gar ausprobiert, deswegen fliegen nur wenige Rokakus mit der Codyverbund Waage. (Standrokakus keine Kampfrokakus)


    Die ganze Erfahrung ist wie ich oben schon schrieb von Gerd Blattert ende der 80er Jahre gemacht worden und ihn hatte man damals auch nicht so richtig geglaubt obwohl in der Praxis seine Rokakus einfach besser flogen.
    Also nicht auf meinem Mißt gewachsen, sondern die Erfahrung mitgenommen und weitergegeben.


    Gruß


    Andreas

    Also ich hab die cody Waage grad an meinem 1,2 m rok probiert im direkten Vergleich zur bisherigen 4 Punkt Waage.
    Kite fliegt wesentlich ruhiger obwohl der Wind sehr Böig war.
    Werde diese Waage nun auch an meinen 2,4 roks dran machen.
    PS
    Beim ziehen und wieder los lassen der Leine nickt der rok , ungefähr so wie das nicken am 2 seiner der ne turbo Waage dran hat
    Gruß aus Xanten Achim

    Grüße vom Niederrhein
    Achim


    Kites: El Macho , E-Motion , JJF UL (ehem. Std.) , Carat , Innerspace Nachbau , Zebra Z1 2,5- 6,5-8,0 , Peter Lynn C-Quad 8,5

    Der einzige Unterschied der beiden Waagetypen ist meiner Meinung nach folgender:
    Bei der Cody-Waage ist der der Punkt der den Anstellwinkel vorgibt näher am Drachen befindet als bei der der "normalen" Verbundwaage.


    Der Fokus-Rokakku von HQ hatte die Cody-Waage. Das Problem dabei war, dass diese schlampig eingestellt war. Man muß rechts und links den Winkel korrekt einstellen sonst dreht der Rok wie wild. Bei der normalen Verbundwaage stellt man nur vorne ein was etwas einfacher ist.


    Aber jeder wie er`s mag!

    Sorry Carsten da muss ich dir energisch widersprechen.
    Meiner Meinung nach ist die cody verbundwaage, wie schon mal erwähnt ,mit der turbowaage beim Lenkdrachen vergleichbar.
    Die normale 3 punktwaage ist statisch genau wie die normale verbundwaage beim Rok.
    Die turbowaage beim Lenkdrachen hat einen flexiblen Waage Angriffspunkt den auch die cody verbundwaage hat.
    Viel mehr Arbeit mit der Einstellung hast du auch, glaubs mir einfach.
    An meinem rok waren genau 5 min und der rok flog erste Sahne.
    Noch Fragen??
    Gruß aus Xanten Achim

    Grüße vom Niederrhein
    Achim


    Kites: El Macho , E-Motion , JJF UL (ehem. Std.) , Carat , Innerspace Nachbau , Zebra Z1 2,5- 6,5-8,0 , Peter Lynn C-Quad 8,5

    Hallo Achim,


    genau das habe ich ja ausführlich versucht zu beschreiben, mit den statischen und flexiblen Waageschenkel.
    In Reinheim muß mal ein Vergleichsfliegen mit 2m Rok. gemacht werden und da bin ich mir sicher, das die Codyverbundwaage die Nase vorn hat.


    Habe ja vor kurzem ein 2.10 Rok. in UL gebaut und kann jetzt direkt vergleichen.


    Gruß


    Andreas

    So cody verbundwaage am 2,40er Rok dran gemacht und heute war der probeflug.
    Wind ca. 6-10 km/h.
    Rok ging sehr leicht hoch und blieb wie angenagelt am Himmel stehn.
    Ganz ganz leichter Fahrstuhl Effekt als der Wind nachließ.
    Kein Vergleich zur normalen rokkaku Waage , mit der am Rok hätte ich mehrfach eingreifen müssen.
    Ganz klare Empfehlung meinerseits für jeden rokkaku.


    Und für jeden der meint es bringt nix die cody verbundwaage auszuprobieren sei gesagt,
    probiert se aus und ihr werdet dabei bleiben, 100%.
    Hört auf einen alten Hund der seit über 45 Jahren Drachen baut und fliegt.


    Gruß aus Xanten
    Achim

    Grüße vom Niederrhein
    Achim


    Kites: El Macho , E-Motion , JJF UL (ehem. Std.) , Carat , Innerspace Nachbau , Zebra Z1 2,5- 6,5-8,0 , Peter Lynn C-Quad 8,5