"TRIG Light" nach Christian Credner

    Hallo Leutz!


    Mal ne Frage zum o.g. "TRIG Light":
    TRIG Light


    Kann mir jemand mal sage, wie die Aufhängung der "Zügel" an Leine (mittels "Kostnix") und vor allem an der Querstange aussieht?


    Habe ich einen durchgehenden Zügel, der in alle Richtungen Spiel hat, oder habe ich 4 Zügel, die an den jeweiligen Endpunkten fest fixiert sind?


    Verstehe noch nicht so ganz :(


    Gruß
    Robert, der hofft mit dieser Konstruktion ein paar nette Luftbildchen machen zu können ;)

    Hallo Robert,
    das ist wirklich eine Zeichnung, die man lange durchsuchen muss.
    Hast Du den Text dazu gelesen?
    Dort steht

    Zitat

    Die Zügel und Aufhängung der Kamera sind mit dem Querstab fest verbunden. Ausgleich erfolgt über das Rollen der Querstange.


    Außerdem sind unter dem Bild noch weitere Bilder. Schaum mal bei TRIG Montierung, dort wird noch etwas mehr erklärt.
    Ich finde diese einfache Lösung auch gut. Vielleicht hilft, sich das Prinzip an einem Muster aus Hölzchen anzuschauen.
    Ich frage : Was ist ein Kosnix? Kann man den aus Kupferdraht selbst biegen?
    Unter Zügelhaken findet man was fürs Zaumzeug, aber das wird nicht helfen.

    Ciao, Carsten

    Scanner:
    Das finde ich halt auch... wenig Aufwand und wahrscheinlich dafür ganz gute Ergebnisse ;)


    Carsten:
    Das

    Zitat

    Die Zügel und Aufhängung der Kamera sind mit dem Querstab fest verbunden. Ausgleich erfolgt über das Rollen der Querstange.

    hatte ich tatsächlich auch gelesen..., aber genau das ist ja der Widerspruch, den ich nicht verstehe.


    Wenn es fest verbunden ist (zB mit einem (Doppel-)Buchtknoten)),dann kann die Stange doch nicht rollen.


    Es sei denn ich mache eine "feste" Schlaufe, die die Stange hält, aber noch Spiel für eine Rollbewegung hat.


    Robert

    Zitat von Rainlords

    Es sei denn ich mache eine "feste" Schlaufe, die die Stange hält, aber noch Spiel für eine Rollbewegung hat.


    Robert


    Ja so verstehe ich das. Die Stange ist lose in den Schlaufen. Das Tape verhindert das Rutschen auf der Stange.
    Die Stange dreht sich der Schwerkraft nach durch den Kamera-Arm.
    Ein wenig stutze ich noch über den Hebel, der durch die Kamera zur Seite entsteht. Also verkippt die Stange nach rechst / links. Aber ein Versuch macht klug.

    Ciao, Carsten

    Zitat

    Ein wenig stutze ich noch über den Hebel, der durch die Kamera zur Seite entsteht. Also verkippt die Stange nach rechst / links. Aber ein Versuch macht klug.


    Hier müsste man vielleicht in Abhängigkeit der Kamera dieses Gebilde so an der Stange festklemmen, dass der Gesamtschwerpunkt in der Mitte der Stange liegt.



    Aber wie sieht denn nun die Befestigung am Kostnix aus?
    Auf dem Bild zum Kostnix ist ein Simplexhaken zu erkennen, aber ob der "Zügel" da durch läuft, oder der Haken in einer Schlaufe steckt, kann man nicht erkennen.


    Grübelnde Grüße
    Robert

    Hallo Leute, danke für die PM.


    da gibt es bei euch eine ganze Menge Fragen. Ich will versuchen sie verständlich zu beantworten.
    Zuerst folgendes: wenn ihr oben bei Rainlords den Link wählt landet ihr im Fotoforum Flickr. Unten rechts kann man durch Anklicken weitere Fotos und Zeichnungen öffnen, so findet man den "Kosnix" (Kostet nix) oder "Hangup" mit Beschreibung der Herstellung: man nehme einen Drahtkleiderbügel (aus der Reinigung) oder ähnlich starken Draht. Einen dicken Nagel senkrecht aufragend im Schraubstock einspannen, straff eine enge Windung zu einer Öse biegen. Rechts und links der Öse den Draht auf etwa 4-5 cm kürzen. Die Enden gut glatt feilen und schmirgeln, dann 10 bis 12 mm seitlich zur Öse, entgegengesetz mit der Flachzange zu spitzem Winkel umbiegen, event. nachschleifen. https://flic.kr/p/bnpNrr .
    Die beiden Zügel sind mit der Kosnix-Öse fest verbunden und dürfen ihre Länge zum Querstab nicht verändern. Am Querstab werden sie auch fest verknotet. Ein Tropfen Sekundenkleber verhindert das Lockern des Knotens. Also bitte keine Schlaufe! Da ich in einen Querstab aus z.B. Fiberglas keine Kerbe einritzen darf, bekommt er seine Kerbe durch mehrere Schichten schmalen Klebebands, 2x dicht nebeneinander in etwa 4-5 mm Abstand.
    In der Zeichnung ist der Kameraträger aus Alu wohl gut zu erkennen. Ich habe mindestens zwei solcher Rigs: für eine und für zwei Kameras. dann werden zwei kleine aus L-Aluprofil gesägte und gefeilte Kamerafüße an dem senkrechten Teil mit dem Inbusschraube befestigt. Bei 2 Kameras (z.B. Ricoh) gleicht sich eine Seitenneigung aus. Bei nur einer Kamera bilden Sender und Batteriepack das Gegengewicht. Bei einer Kamera solo greife ich auch schon mal zur Zange und verbiege den Kamerafuß.
    Was ist mit Rollen gemeint? Durch das Gewicht der Kamera behält der Querarm seine Lage bei, er dreht sich auch nicht, wenn die Steilheit der Drachenleine zunimmt. Dann aber kommt es um wenige mm zum Aufrollen der Zügel auf den Stab. Je 50 cm Zügellänge reichen für oben und unten, es kommt aber nicht auf den cm an. Ich verwende bei der Montage eine zusammenhängende Schur, dann brauche ich nicht an allen "Kerben" und Ösen zweimal zu knoten. Die einzelnen Zügelpaare müssen genau gleichlang werden. Die Kosnix verbleiben fest an den Zügelenden. Nach dem Abnehmen von der Drachenleine Kosnix und Zügel um drei Finger wickeln und mit Gefrierbeutelclips (z.B. Aldi) fixieren, sonst droht lästiges verhakeln.
    Ich hoffe, nichts vergessen zu haben. Sonst bitte nachfragen.
    Es ist eine wirklich leichte, zuverlässige und simple Aufhängung, bei der ich allerdings die Kameraausrichtung nicht während des Fluges verändern kann.



    Gruß Credi



    ModEdit: Link gerichtet. :_)
    - Editiert von Scanner am 31.10.2014, 22:09 -

    Hallo Christian!


    Danke für die Infos.... das reicht glaub ich erst einmal zum "basteln"...
    Fragen kommen dann vieleicht doch noch welche ;)


    Gruß
    Robert

    Mein Link klappt nicht, weil ich den Punkt fürs Satzende gesetzt habe.

    vor wenigen Tagen habe ich die Email eines Archäologen (Direktor eines Uni-Instituts) bekommen, der nach meiner Einweisung und Montagehilfe zum Trig-Light jetzt zur Dokumentation seiner Grabungen in der Mongolei KAP und PAP anwendet. Der Wind dort kann recht heftig sein, deshalb auch schon mal mehr verwackelte Fotos. Ich denke ohne Namensnennung darf ich den Brieftext vorzeigen. Er verwendet übrigens einen Open-Kiel-Delta mit ca. 2 m² Fläche und eine Ricoh-Kamera. Die Drachengröße ist bei dem geringen Gewicht von Rig und Kamera ausreichend. Erwerben (in der Mail) heißt, ich lasse mir nur die Sachkosten erstatten.


    Lieber Herr Credner,


    ....
    Der Einsatz des Drachens in der Mongolei war nach etwas Üben sehr erfolgreich und unsere Partner waren von der simplen Technik, die wenig kostet und hervorragende Ergebnisse erzielt beeindruckt. Da wir doch eine ganze Reihe von verwackelten Bildern produzieren, haben wir das Intervall auf 5 Sekunden eingestellt. Da wir anschließend die Photos mit der Software Agisoft weiter verarbeiten, benötigen wir eine genügend große Überlappung der Bilder. Auch diese Weiterverarbeitung zu größeren Orthophotos und 3D-Modellen hat sich gut eingespielt. Der Teleskopstab hat sich ebenfalls bewährt – mit dem Schwämmchen zum Aufwickeln – und ersetzt insbesondere bei größeren Grabungsflächen das Fotografieren von einer Leiter. Vor allem das geringe Gewicht des Stabes macht seinen flexiblen Einsatz möglich. Also meine Freunde und ich sind begeistert.


    Gäbe es denn eventuell die Möglichkeit, noch einen weiteren Teleskopstab mit Kameraaufsatz von Ihnen zu erwerben? Mein mongolischer Partner Prof. ..., der noch bis Februar als Humboldtstipendiat an meinem Institut arbeitet, würde diese Technik gerne zu Hause in seinen Projekten einsetzen und ich würde ihn gerne mit Technik Made in Germany unterstützen. Das erhöht immer unsere Reputation.


    ....
    soweit der Bericht


    Gruß Credi

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Erklärungen, Credi!


    Hallo Credi und die anderen,
    schön, dass jemand eine PM an Dich gesendet hat. Mit Deinen Ausführungen ist es nun klar.
    Ich habe inzwischen eins aufgebaut und bin begeistert.
    Es ist robust, sehr einfach und leicht.
    Selbst wenn die Kamera nicht auf der Stange ausbalanciert ist, sieht es noch stabil aus.


    Schöne Sache. Danke.

    Ciao, Carsten

    Hallo
    hier sind ein paar Bilder von heute.
    T-RigT-Rig
    Das Rig war noch leer. Ich habe noch keine Kamera mit Intervall und meine Digiknipse ist für heute zu schwer gewesen; sie hing über der Grasnarbe. :O


    Das Rig nickt viel. Ich habe aber auch noch keinen Kleber auf die Schalufen auf dem Stab gemacht. Ich denke,
    dass dann das Nicken zumindest stark nachläßt, weil ja dazu das Seil aufgerollt werden muss und das gegen die Schwerkraft.


    Bin soweit schon ganz zufrieden, vor allem, dass der "kleine" Eddy das bei 1-2 Bft unten ( oben waren vielleicht 2-3 Bft) trägt.

    Ciao, Carsten

    Hallo Carsten!


    Mit dem Holz und den Eisenwinkeln hast Du aber auch ziemlich schweres Material genommen, oder?


    Hab heute mal zwei Alu-Winkel von IKEA genommen und "zusammengekloppt"... Dürfte deutlich leichter sein.
    Hab aber noch nix in der "Rumpelkiste" gefunden, um die Winkelkonstruktion zuverlässig an die Querstange zu befestigen.


    Mal sehen, was mir die Tage noch einfällt.


    Robert


    Tante Edit meint, dass ich könnte noch erwähnen könnte, dass ich mal in die Reinigung muss, da ich keinen Draht für den Kostnix habe.
    Meine Frau hat die Drahtbügel immer entsorgt :(

    Zitat von Rainlords


    Mit dem Holz und den Eisenwinkeln hast Du aber auch ziemlich schweres Material genommen, oder?


    Ach was. ALU ist manchmal viel schwerer als Schichtholz/Esche.
    Und ALU ist nicht gleich ALU. Das sind Legierunngen unterschiedlicher Zielsetzung.


    Eine danebenliegender Alustab war viel schwerer, aber da hätte ich Gewinde reinschneiden können. PVC wäre noch leichter, war aber der Stab nur 10x10mm und deshalb zu dünn.


    Aber das ist völlig nebensächlich. Nimm doch was Deine Rumpelkiste hergibt.
    Sonst denkste noch über jeder Schraube nach, ob die nicht besser aus Kunststoff sein soll.

    Ciao, Carsten

    Hallo Carsten,


    was wiegt denn Deine Konstruktion ist sie noch "light"?
    Die Metallwinkel wiegen ja auch einiges. Im Prinzip hast Du aber den Aufbau verstanden. Die Kosnix solltest Du kleiner herstellen, es reichen von der Öse 4 cm nach beiden Seiten, Ösendurchmesser weniger als 1 cm, von den 4 cm Enden einen cm mit der Flachzange spitz umbiegen. Bei Herstellung der Öse den Nagel im Schraubstock mit dem Kopf nach oben, damit man beim Biegen (auch mit Zangenhilfe) nicht nach oben herausrutscht und sich verletzt.
    Der Winkel Kosnix-Kamera-Kosnix muss deutlich stumpfer sein. Die Kameralage wird dadurch stabiler.
    Das am Querstab (QS) hängende Alu L-Profil war zunächst 16 cm lang. Am oberen Ende wird die schmale Seite über 4 cm entfernt (sägen, schneiden, feilen). Die 4 cm Lasche wird nach außen über einen runden Metallstab gebogen. Er sollte etwas dünner als der QS sein, weil die Rundbiegung zurückfedert. Was in der Länge zuviel ist wird nach unten dem Alu-Profil glatt angelegt. Probieren ob der QS durchgesteckt werden kann. Zum anpassen und abpolstern in genau der Alu-Breite mit ein paar Lagen (2 bis 4) Malerkrepp umwickeln. Die überstehende Lasche und das Profil durchbohren ca. 3-4 mm und den QS mit kurzer Schraube und Mutter fixieren, so wie es auf meiner Zeichnung eigentlich gut zu erkennen ist.
    Statt der Inbusschraube zur Befestigung des Kamerafußes kann man auch eine Kreuzschlitz-Schraube verwenden. Der Kamerafuß selbst ist zierlich aus den gleichen Aluprofil gefertigt. Länge 6 cm. Beim Entfernen der schmalen Aluleiste zur Stativschraube hin, sollte aus Stabilitätsgründen eine etwa 1 mm hohe Leiste stehen bleiben.


    Gruß Credi

    Zitat von Credi

    Hallo Carsten,


    was wiegt denn Deine Konstruktion ist sie noch "light"?


    125g. Ob das light ist, musst du sagen.

    Zitat von Credi


    Die Metallwinkel wiegen ja auch einiges. Im Prinzip hast Du aber den Aufbau verstanden.


    Sie waren gerade da. Sicherlich kann ich da noch ein paar Gramm sparen. Erstmal weiter probieren.


    Zitat von Credi


    Die Kosnix solltest Du kleiner herstellen, es reichen von der Öse 4 cm nach beiden Seiten, Ösendurchmesser weniger als 1 cm, von den 4 cm Enden einen cm mit der Flachzange spitz umbiegen.


    Die Kosnix sind aus 2.5mm² Kupfer-Installationskabel mit PVC Mantel. Der Gelb-Grüne ist Erde und kommt nach unten ;-). Daher habe ich sie etwas länger gemacht. Hängt man die Kamera mit rein muüssen sie sich noch bewähren.Könnte sein, dass sie sich verbiegen. Aber der Kabelmantel ist rutschfest für die Leine.


    Deine weiteren Ausführungen treffen auf meine Konstruktion wohl nicht zu. Ich verstehe sie auch gar nicht alle.
    Eine Inbusschraube kommt bei mir nämlich nicht vor.


    Aber wer dichter an Deiner Konstruktion baut, wird das wohl benötigen.
    Letzlich könnte man einfach ein 5cm breites und 1-1.5mm dickes Alublech in L Form biegen. Oben wird eine Lasche gebogen und durchbohrt und unten kommt ein Loch für die Stativschraube dran. Das Verstellen der Kamera geht dann durch Biegen des Blechs. Das wäre die purste Lösung.


    Nochmal genau gefragt: Klebt man das Seil auf dem QS fest? Dann braucht man doch auch kein Tape mehr, oder?

    Ciao, Carsten

    Zitat

    Letzlich könnte man einfach ein 5cm breites und 1-1.5mm dickes Alublech in L Form biegen


    Das würde ich weniger empfehlen. 1. zu breit 2. so genau bekommt man es nicht hin 3. Alu bricht, wenn es wiederholt geknickt wird.
    Du bekommst alles im Baumarkt 1m langes L-Profil, langer Winkel 15 bis 20 mm, kurzer Winkel 10 mm


    Zitat

    Nochmal genau gefragt: Klebt man das Seil auf dem QS fest? Dann braucht man doch auch kein Tape mehr, oder?


    Ich verklebe nur den Knoten, damit er sich nicht öffnet und der QS abschmiert.
    Am QS darf sich die enggeknotete Öse bewegen. Daher sind die Tapebegrenzungen wichtig sonst rutscht die Seilöse nach innen oder außen.


    Zitat

    125g. Ob das light ist, musst du sagen.


    Das ist schon eher heavy (schwer).
    Mein TRIG-Light wiegt nur 40 g.


    Gute Nacht


    Credi

    Zitat

    Kann/könnte man diese "Aufhängung" mit Querstab auch bei anderen Rigs anwenden?


    Das ist ein zwar einfaches aber komplettes gebrauchsfertiges RIG ohne kompliziertes Picavet. Es ist durchaus erweiterungsfähig zu motorisch steuerbarer Kameraausrichtung, dann erübrigt sich die Anbringung einer zweiten Kamera.


    Gruß Credi