Ja, es gibt solche Regeln. 60/40 kenne ich, aber das sollte man nicht so statisch sehen. Hauptsache es sind überhaupt erstmal Details bei, die man für Zwischenschnitte nehmen kann.
Das können beim Drachenfliegen z.B. sein: die Füße des Piloten, Hand in den Griffen und Bewegung,ein wehender Grashalm, Drachengedöns..usw. Am besten nach der Aktion nochmal überlegen, was man schnell noch so filmen kann, oder sogar Nachdrehen, wenn man einfach nicht weiterkommt und hängenbleibt beim Schnitt. Wolken sehen im Garten genau so aus, den Drachen kann man auch schnell aufbauen und ein paar Details festhalten.
Zum harten Schnitt und zu den Blenden.
Es wird immer hart geschnitten und nicht geblendet. Der beste Schnitt ist der, den man nicht sieht. Wenn das nicht funktioniert, Zwischenbilder suchen. Erst wenn man das alles nicht hat, muß man zu solchen Sachen wie Kreuzblende, oder Weißblitz usw. greifen. Von Nahe ins Detail kann man springen, auf den Versatz von min 30° aber achten, sonst springt man nur ran. Und nicht mehr als 180°, sonst baut man einen Achssprung mit ein und verwirrt die Zuschauer ;-).
Deine Kreuzblende wird eigentlich genommen, wenn Zeit überbrückt werden soll (Schiff, Wasser, Reise mit Traumschiffmusik). Blenden sind etwas für allein durch Musik getragene Passagen oder so genannte Montagen. In jedem Fall ist der Einsatz nur sehr überlegt und sehr sparsam zu verwenden. Ich verwende sie aber z.B. auch bei klassischen Konzerten, kommt eben auf den Rhytmus und die Stimmung an. Getragen, eher langsam.
Dann gibt es da noch die klassische Schwarzblende (auf und ab). Eigendlich ist sie dem Theatervorhang nachempfunden und trennt Handlung oder Ort.
Mehr braucht man nicht. Strudel, Würfel, fliegende Bilder, explodierende Splitter und was es sonst noch so alles gibt erinnern eher an die Amateurvideozeiten der 80er Jahre und haben in einem ansprechenden Clip nichts zu suchen. Finger weg davon.
Üben kann man das Ganze, wenn man mal ganz banale Sachen filmt. Das wird einem dann auch klarer. Kochen eignet sich z.b dafür, macht man ja jeden Tag. Hier kann man schön üben, einzlene Szenen aufzulösen. Dann merkt man auch was nicht stimmt, wenn man das Schneiden der Möhre im Detail aufnimmt und dann nochmal aus der Nahe. Die Handbewegung muß dabei dem gleichen Rhytmus folgen und darf nicht bei einer Szene unten sein und im nächten Bild runtergehen. Sowas eben