Moin moin,
nachdem ich wie hier beschrieben mich für ne Symphony 2.2 entschieden hatte, juckte es mich so langsam in den Fingern.
Heute war es dann nun endlich soweit. Der Himmel war sonnig und bewölkt, der Boden einigermaßen trocken und meine Tagesplanung sah auch nichts wichtiges vor. Mal kurz im Internet geguckt, wie denn heute so der Wind steht, da ich nicht groß Lust hatte bei gefühltem Orkanwinden meine erste Flugstunde zu machen. Durchschnittlich 3bft mit Böen bis 3,5-4 bft. Also eigentlich perfekt. Da ich zum ausprobieren erstmal alleine Fliegen wollte, brauchte ich noch ein Gewicht zum starten. Nach langer Suche wurde dann ein Duschhandtuch Zweck entfremdet und die Reise konnte starten. Die gut 3-4 km bis zur Drachenwiese nach Norddeich wurden mit dem Drahtesel auch gut überlebt und so stand ich das erste Mal auf der Drachenwiese
Auf der Wiese selber war so gegen halb zwei bis auf 2 Profis :worship: und ein paar Eltern inkl Kindern und Kinderdrachen, nichts los, so dass ich mir nen schicken Platz relativ mittig genehmigen konnte. Also erstmal alles ausgepackt, aufgebaut (Handtuch war ne super Idee) und Abflug:
Erster Start, kurz dran gezogen und noch nen Schritt nach hinten gemacht, Matte hebt langsam ab und ist oben. "Mensch das ist ja einfach.." Wuuusch kam die erste Böe etwas von der Seite. Auf sowas war ich in dem Moment überhaupt nicht eingestellt und zack hatte die Matte ihren Jungferncrash auch hinter sich. Grml peinlich, hoffentlich hat das keiner der frei laufenden Passanten gesehen. :peinlich:
Also nochmal wieder alles auf Anfang. Diesmal klappte es besser und die Matte blieb erstmal in der Luft. Als dann mal die erste kleine Böe kam, wusste ich diesmal was zu tun ist und schaffte es, sie in der Luft zu halten. Da bemerkte ich aber meinen ersten Fehler. Der Wind kam aus Nord-osten und im Moment war keine Wolke am Himmel zu sehen. Meine Matte hatte dann diese Angewohnheit genau zwischen mir und die Sonne zu fliegen, so das ich jedes Mal blind wurde und nicht mehr erkennen konnte, wie die Matte auf meine Steuerungsversuche reagiert. Sonnenbrille lag natürlich hoch und trocken zuhause. :-/ Ich hab erstmal gemerkt, wie viel feingefühl fürs Steuern notwendig ist, da ja immer ein leichter Versatz zwischen meiner Aktion und der Aktion der Matte vorhanden war und der Wind dabei noch seine eigenen Idee einwarf. :-O
Nach ein paar Minuten hatte ich den Dreh aber solangsam raus, so dass ich meine ersten kontrollierten Kurven geflogen bin. Schicke schneller 8er, wie mein Nebenmann hab ich dann doch lieber erstmal zur Sicherheit aller Umstehenden erstmal weggelassen. Zwischendurch, hab ich probiert, dass die Matte einfach nur in Position "schweben" bleibt, was jedoch gefühlt, ne ganze Ecke schwieriger ist, da der Kite immer in den Zenit drängt und ich nicht rausbekommen habe, wie ich ihn da ohne Kurvenflog wieder rausbekomme. Da hinter bzw. direkt über mir schon mein Hintermann seine Loopings vollzog, wollte ich auch nicht unbedingt mehrere Schritte nach hinten machen, was dazu führte, dass ich für die Zuschauer mehrfach einige Yoga-übungen vorführte, wenn ich mich wieder ins Hohlkreuz bewegen musste, um meine Matte überhaupt noch zu sehen. :-O
Nachdem die Wiese so langsam immer voller wurde, ich nicht unbedingt immer die volle Kontrolle über meinen Kite hatte und mir von einer Seite mein Luftraum etwas streitig gemacht wurde hab ich mich dann zur Sicherheit Aller, zu einer "geplanten" Landung entschieden. Also wie im Lehrbuch den Kite so lange seitlich ausm Windfenster hinauslenken, bis er zu Boden sinkt. Hat auch alles super geklappt, bis die nächste Böe ihn vom Boden wieder hochgeworfen hat. "Ey so war das aber nicht geplant" So dauerte es gute 3 Versuche, bis der Kite halbwegs am Boden blieb und ich schnell genug mein Handtuch draufwerfen konnte. Dann gings erstmal wieder ans einpacken. Nach ein paar Missgeschicken mit den Leinen, waren diese auch komplett entknotet und ich machte mich wieder an den Heimweg, wobei ich feststellen musste, dass die Wiese mittlerweile gerammelt voll war, auf dem Platz, der gerade noch meiner war, hatten sich schon zwei weitere Flieger breit gemacht.
Was bleibt ist eine neu gefundende Liebe zum Fliegen und der Gedanke, beim nächsten mal vlt bei noch etwas weniger Wind oder an einem Platz mit weniger Mitfliegern zu starten, bis ich das Feingefühl fürs Fliegen gefunden habe.
Meine Frage an euch, gibt es ne Möglichkeit mit einem Zweileiner zu verhindern, dass der Kite in Richtung Zenit also genau über mir drängt? Klar durch die physikalischen Gesetze wird es sich nicht verhindern lassen, aber egal was ich probiert habe, ob beidseitig Zug erhöhen oder Zug weglassen, so richtig gebracht hat es nichts, außer der Wind hat wieder etwas nachgelassen.
Gibt es ansonsten noch so kleine Tipps und Tricks zum Fliegenlernen?
In diesem Sinne.. bis zum nächsten Flug..
Elch