Strömungsverhältnisse am Lenkdrachen

    für eine Grenzschichtbetrachtung erscheint mir der Versuchsaufbau ungeeignet und war sicherlich nie dafür gedacht. Er sollte die grobe Strömungsrichtung optisch darstellen und erfüllt diesen Zweck erstaunlich gut. Die strömungsdämpfenden Einflüsse in der Grenzschicht dürften meiner Meinung nach keinen Einfluss auf die generelle Strömungsrichtung haben, sondern nur auf die Geschwindigkeit. Deshalb denke ich, dass sich die Versuchsergebnisse auch auf Speedies gut übertragen lassen. Der Versuchsaufbau lässt nur eine Unterscheidung zwischen laminarer und verwirbelter Umströmung zu, erlaubt aber keine Beurteilung der Stärke der Verwirbelung.


    Gruß
    Heiko

    Unwidersprochen ja.
    Ich geb Dir recht.
    Dafür ist der versuchsaufbau ungeeignet und generell ist die strömung parallel zu Grenzschicht und eine Grenzschichtbetrachtung ist mit Wollfäden nicht brauchbar. . .
    ja und nochmals ja, ich wollte nur drauf hinweisen dass in dem video div dinge genauer zu BETRACHTEN WÄREN und mich besonders die Abrisskante interessieren würde. . .


    Ob dieser versuchsaufbau und deren auswertung auch auf speedies umlegbar ist, weiss ich nicht gefühlsmässig würd ich es bezweifeln. . .


    LG
    Mike

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

    bevor es in grenzschichten etc. geht, die kaum mit vernünftigem finanziellem aufwand darstellbar sind, empfehle ich noch die folgende lektüre zum thema segeltrimm. kommt zwar aus der segelei, kann aber bei vielen themen direkt auf lenkdrachen übertragen werden.


    pdf-datei mit 56 seiten: segeltrimm


    speziell zum thema anströmung des segels, profiltiefe und lage der grössten profilierung, kann man hier einiges für den drachenbau lernen.


    viel spass beim studieren! ;)


    Aus diesem Grund profiliere ich meine Vision im Bereich der oberen Leitkante. Da ich nur ein gefährliches Halbwissen habe und wenig Zeit
    für wissenschaftliche Ausarbeitungen besitze, beruhen meine Erfahrungen nur aus "learning by doing".


    Durch diese Profilierung wird ein Strömungsabriß auf der Segelrückseite erzeugt und der Drachen behält in allen Windsituationen die an-
    nähernd gleiche Geschwindigkeit - Böen werden einfach geschluckt.
    Des Weiteren konstruiere ich stets einen tief profilierten Nasenbereich.


    Das Ergebnis ist ein sehr langsamer, präziser und zugschwacher Drachen.


    Werde dazu mal in den nächsten Tagen oder Wochen einen Erfahrungsbericht erstellen und bin mal auf eure Meinungen gespannt.


    @ Steph
    Vielen Dank für deine tolle Ausarbeitung, die mich zu der angekündigten Ausarbeitung bewegt hat.


    LG
    Thomas

    @PAW

    Zitat

    Dann musst du laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnnggggggggggsam tricksen [Biggrins]


    ...mit so einem Gewicht mit Hebelarm... :-o
    Aber das hat mich natürlich gleich wieder auf neue Ideen gebracht. ;)


    Hermann

    Zitat

    Hallo Steph, eine wunderschöne Arbeit, sie gefällt mir sehr. Für meine Einleiner wünsche ich mir natürlich eine möglichst laminare Strömung auch auf der Segel-Rückseite. Denn das vergrößert den Auftrieb erheblich.


    Danke. Ich denke, daß gerade bei Einleinern durch den Einsatz von profilierten Segeln noch erheblich die Effizienz gesteigert werden kann. Ein schönes Beispiel sind die synergetischen Deltas von Horvath.


    Heiko

    Zitat

    Das ließe sich durch Versetzen beider Standoffs nach aussen gegenprüfen. Werden die Standoffs nach aussen versetzt, müsste auch der Beginn der segelrückseitigen Verwirbelungen nach aussen wandern.


    Definitiv ja. Das kann man bei den rückseitigen Aufnahmen gut beobachten. Ob das nun generell für jede Bauchung der Fall ist? Ich denke bei sehr flachen Speeddrachen ohne deutliche Scheitellinie sicher nicht. Aber ich halte auch den kiellosen Ansatz für die bessere Lösung bei Speedies.


    Mike

    Zitat

    Was mißt du da eigentlich, ist dass nun die tatsächliche strömung die anliegt oder ist dass jetzt "nur" die Grenzschicht? Da der verwendete Kite ein Trickkite war und kein Speedie, wird die geschwindigkeit nicht soooo gross gewesen sein daher hat diese frage keine wirklich grosse relevanz. Aber bei einem Speedie im vollen speed wird dass eine frage sein.


    Gemessen wird eigentlich nix.:-) Die Strömungsfäden sind Marker für laminare oder turbulente Strömung. Sie zeigen die Strömungsrichtung und -zustand, mehr nicht. Die Frage nach der Grenzschicht ist dann eigentlich sekundär, man beobachtet sowohl als auch. Und für Speeddrachen gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Da sehe ich keinen Unterschied. Wenn Unterschiede beobachtet werden können, wie z.B. weniger Turbulenz an der Schleppkante, oder die oben angesprochenen Wirbel an der Scheitellinie, dann ist das durch bauliche Unterschiede zu erklären. Eine straffe Schleppkante erzeugt weniger Störung durch Eigenschwingung und an einer flachen Scheitellinie an einem flachen Speeddrachen werden die vorgelagerten Turbulenzen so sicherlich nicht auftreten. Bleibt aber immer noch die Scherrströmung die für Unruhe sorgt.

    Zitat

    ...mann müsste aber zwischen grenzschicht und echter strömung unterscheiden.


    Also nach meinem Verständnis ist die Grenzschicht der Teil der Strömung mit abnehmender Geschwindigkeit zur Wandung , die sowohl laminar als auch turbulent sein kann, mehr nicht.


    @ Chewbaka

    Zitat

    ...kommt zwar aus der segelei, kann aber bei vielen themen direkt auf lenkdrachen übertragen werden.


    Die Betrachtung der Verhältnisse an Segeln halte ich auch für einen guten Ausgangspunkt, deshalb habe ich die Begriffe 'wahrer Wind' und 'Fahrtwind' übernommen. Vor allem der Einfluss der zwei Vektoren mit unterschiedlicher Wirkrichtung ist der richtige Ansatz.


    @Kitevision

    Zitat

    Werde dazu mal in den nächsten Tagen oder Wochen einen Erfahrungsbericht erstellen und bin mal auf eure Meinungen gespannt.


    :H:
    Solche Erfahrungen sind immer gut.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France