Hallo,
habe es in der Suche nicht gefunden, deshalb extra einen Account angelegt: Ich habe mir einen Sigma Race 3.0 zugelegt, der im einzigen Test, den ich gefunden habe, als einfach fliegbares Einsteigergerät tituliert wurde und mir im Laden auch so verkauft wurde. Ich bin vorher eine einfache Symphony Beach 2.1 geflogen, die super einfach im Handling ist und ich habe explizit gesagt, ich will sowas nochmal in größer.
Das ist es jedenfalls nicht. Es ist eine Matte mit zwei Leinen an einer Lenkstange und zusätzlicher Bremsleine. Die Bremsleine kann man mit einem Kite Killer am Handgelenk verkletten (dazu gleich mehr). Gut ist: Die Lenkstange hat Grip, alles ist anständig verarbeitet, die dritte Leine sorgt dafür, dass man den Drachen kontrolliert landen kann, sogar in einer Hab-Acht-Position, aus der man sofort ohne Probleme wieder starten kann. Außerdem ist der Rückwärtsstart möglich und einfach.
Womit ich weniger gut klarkomme, ist die Aerodynamik. Trotz des Namens finde ich nicht, dass der Race sonderlich schnell herumkommt, aber was mich echt stört: Er überschießt gern den Windbereich, faltet sich dann ein und poppt im Bereich größter Kraftübertragung wieder auf. Das passiert bei niedrigen Windstärken sogar senkrecht über mir, es passiert immer, wenn ich weit an einen der Ränder gehe -- was mit dem kleinen Symphony Beach immer sehr gut ging, den lande ich in diesem kraftlosen Bereich (hat ja keine Bremse).
Im Bereich sehr langsamer Geschwindigkeit knapp über dem Boden (Start!) neigt er zum Trudeln, zu endlosen Loopings praktisch ohne Steuermöglichkeit. Dabei gerät der Drache entweder in einen unvorhersehbaren Bereich paradoxer Lenkung (links ist rechts und rechts ist links) oder wird gleich komplett unsteuerbar und trudelt voll im Wind vor sich hin, gelegentlich auf den Boden dotzend.
Hat jemand diese Matte und kann was zum Flugverhalten schreiben? Ich finde es bedingt einsteigertauglich.
Die Matte hat einen Kite-Killer. Normalerweise kann man die Lenkstange loslassen und der Drache sinkt kontrolliert ab, stellt sich in der Default-Position der Bremsleine sogar startbereit hin (das ist ein cooles Feature für wenig Wind). Heute hatte die Matte aber einen Trudelstart, unlenkbar, also habe ich die Bar losgelassen, damit es die Matte in den Kite-Killer reißt (gestern hats ja funktioniert). Daraufhin hat mich die Bremsleine über den Sand gezogen, während die Matte weiter ihre gestörten Runden drehte (wir haben den Kite zu zweit gebändigt gekriegt). Es gibt (vielleicht wohlwissend) einen Schnellöffner für den Kite-Killer, den man zur Not auch mit den Füßen bedienen kann. Ich wollte die Matte nur nicht allein über den Strand wehen lassen, weil ich nicht wusste, wie weit sie der Wind noch schiebt. Erfahrungen? Ich bin auf Amrum auf dem Kniepsand, Platz gibt es genug.
Beste Grüße,
Clemens