In diesem Forum finden sich meistens Anfänger, die Fragen stellen, und Erfahrene, die Antworten geben.
Ich will mal versuchen, die Regeln ein wenig zu ändern. Ich bin Anfänger und werde mich langsam an das Boarden herantasten und über Erfolge, Mißerfolge und gebrochene Beine (hoffentlich nicht) hier berichten. Es gibt genügend, die genau wie ich irgendwo in der Republik wohnen, wo keine tolle Wiese mit 20 potentiellen Lehrern nebenan liegt und die vielleicht an meinen Erfahrungen teilhaben möchten. Und außerdem habe ich noch die Hoffnung, daß mir vielleicht der ein oder andere Profi einen kleinen Tip gibt.....
Ausgangslage:
44 Jahre, 91 kg, 197 cm, gesund und heile Knochen (hoffentlich bleibt das so)
Wohnort Hamburg, nahe Wiese im Stadtpark
Magmas 2 in 1,5 2,0 3,0 Electras I in 2,2 3,8 5,6 qm, die ich in meinen Augen alle gut beherrsche
Depower auf dem Wunschzettel
Ehemaliger Inlinerfahrer, daher Knieschoner und Ellenbogenschoner vorhanden
Es geht los mit einem erfüllten Wunsch: Heute habe ich ein gebrauchtes Board gekauft. Vorab informiert habe ich mich hier im Forum, geworden ist es ein Trampa 17ply mit Scrub Channel Achsen und Scrub Schlaufen. 3 x gefahren, praktisch neuwertig, aber 3 Jahre alt. 8,6 kg, Kaufpreis 220 EUR, Freude auf meiner Seite :-O und die Frage, ob ich es irgendwo shapen lasse, damit es ein wenig leichter wird.
Also heute in den Stadtpark. Böiger Wind, 1-4 bf.
Vor lauter Respekt vor dem neuen Board habe ich mich zunächst nur an die kleine Magma 2.0 getraut. Ich weiß zwar, daß ich damit am Windfensterrand nicht viel gewinnen kann, aber ich wollte erst mal Gefühl für das Board aufbauen und mich sicher fühlen, auch wenn es nur im Zentimetertempo vorangehen würde.
Ergebnis war natürlich zu erwarten: Windfensterrand geht gar nicht, Höhe laufen geht auch nicht. Das Einzige, was geht, ist Fahren in Windrichtung und auch das nur meterweise. Macht wenig Spass und hinterher muß ich zurück laufen, dabei das Board schieben und den Drachen gegen den Wind bewegen. Macht keinen Spaß, ich brauche also mehr Power!
Zweiter Versuch, Magma 3.0. Eindeutig zuviel Power während der Böen, aber deutlich besser in den Windfensterrändern. Vermutlich für die erfahrenen Kiter immer noch viel zu wenig, aber mir war es schon zuviel. Neu auch die Erfahrung, daß die Kites deutlich früher zusammenklappen als im Stand, wenn durch das Fahren der Druck auf die Leinen geringer wird. Das tut der Stabilität nicht gut – auch hier zeigt sich, daß ich zum nächst höheren Kite greifen muß.
Ein Wort zum Board: Die Schlaufen stehen noch vom Verkäufer auf sehr groß. Ich habe aus Angst um meine Knöchel hohe Wanderschuhe an und kann jederzeit problemlos aus den Schlaufen raus. Das vermittelt ein sehr angenehmes Sicherheitsgefühl.
Nach 2h ist der erste Test zu Ende. Ich bin zwar nicht publikumsreif gefahren, habe aber jede Menge neues Gefühl für die Ausrüstung aufgebaut. Zurückgelegt auf dem Board habe ich etwa 100m in Windrichtung bei etwa 10x aufsteigen. Weitere Erfahrungen:
• Quer zum Wind habe ich ca 10m zurückgelegt bei etwa 100 mal aufs Board steigen.
• Die Kites sind mir alle Nase zusammengeklappt, was ich von mir überhaupt nicht gewöhnt bin (welch Wunder, normal bin ich auch nicht am Windfensterrand unterwegs und laufe auch nicht dem Kite hinterher, um Druck rauszunehmen).
• Ich bin naßgeschwitzt, obwohl es recht frisch war
• Es hat mächtig Spass gemacht
• Es ist verflucht schwierig :), vor allem, wenn ich auf dem Board stehe und der Drachen plötzlich im Zenit hinter mich fliegt – das mochte ich gar nicht
• Ich träume immer noch von einem Depower für die Böen
• Ich bin ca 80 x ungeplant vom Board gehüpft – man könnte sagen, es war die Regel, daß ich ungeplant runter mußte
• Und das Beste: Ich bin gesund und habe mich nicht einmal hingelegt. Dafür war ich aber auch übervorsichtig und habe die großen Kites nicht genommen….
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Demnächst mehr in diesem Theater….