Welche Kräfte wirken beim Kiten?

  • Hallo Leute,



    hier mal eine Frage, die mich seit Langem Intersssiert:
    Richtet sich besonders an die techniker unter Euch ;)


    Parameter:


    Pilot 100 Kg
    gleichmässiger Wind



    Welche Kräfte wirken dann wie auf den Piloten ein?


    1) Hebelgesetze?
    Längere Schnur vs. kürzere Schnur /
    Dickere leine vs. dünnere leine /
    kleiner,schneller Kite vs. großer,langsamer Kite
    2) Ab wieviel Kg Zug muß sich der Pilot bewegen? Oder dagegen lehnen?
    3) Wie ändert sich das, wenn der Pilot sitzt?
    4) Ab wann reißt die Schnur wirklich?



    Ich bin gespannt auf eure Antworten


    Gruß Stefan

    Kiten?: ... ist einfach genau mein Ding!!!
    Meine Kites bzw. Matten:

    Sind mittlerweile zu viele, eigentlich alles dabei; hauptsächlich Speed und Power :)
    abzugeben:
    div. Speed,- und Powerkites / bitte einfach anfragen

  • Hey


    Da es wohl ausser dir keinen interessiert, werden sich die Antworten gering halten.
    Die Einleiner haben einen Thread der über Zugkräfte geht, da hast du dann schon was.


    by the way: dont feed the trolls


    Axel

    -- Ein Tritt sagt mehr als tausend Worte --
    -- Alte Rangiererweisheit: Hemmschuh raus, dann rollt der Zug --



  • Hey


    Warum hast du dann nicht vorher gefragt oder bereits erforscht ?
    Troll :-O


    Axel

    -- Ein Tritt sagt mehr als tausend Worte --
    -- Alte Rangiererweisheit: Hemmschuh raus, dann rollt der Zug --




  • Wie Frage ist nicht uninteressant, gerade im Bereich von Speedkites und Wettbewerben.....
    Aber ich denke Federwaagen an Zweileinerstrippen wirkt komisch oder?

  • Hey


    heliusdh: und wer liest die Federwaagen ab beim fliegen? Oder kommen Sensoren mit Bluetoothverbindung dran zum Laptop mit Datenaufnahmen in 3D Kennfeld unter Berücksichtigung der Aussentemperatur und der wirklichen und gefühlten Windstärke?


    Freiherr: Sag du doch auch mal was. Das könnte dein Thema werden :-O


    Axel

    -- Ein Tritt sagt mehr als tausend Worte --
    -- Alte Rangiererweisheit: Hemmschuh raus, dann rollt der Zug --




  • 1) Ja, wirken.
    Längere Schnur, mehr Luftwiderstand, ebenso dickere Schnur
    Kürzere/dünnere Schnur, weniger Luftwiderstand


    2) Kommt auf den Piloten an, dreht sich noch nichtmal ums Gewicht, sondern eher um das Pilotenvermögen, stehen bleiben zu wollen und zu können.


    3) Kann sich ändern, muss aber nicht siehe persönliches Können des Piloten. Sitzenderweise kann man kurzen Böen nicht nachgeben, man rutscht eher leichter.


    4) wenn die Belastungsgrenze erreicht wird, wo auch immer sie durch Abnutzung und oder Verarbeitung der Schlaufen nun genau liegen mag.


    Und btw, Federwaagen müßte man permanent ablesen, um auch die Zeitkomponente der Krafteinwirkung betrachten zu können.


    Mein Senf zu dem Thema, man kann sich über alles nen Kopp machen, ist nur die Frage, ob es sinnvoll ist, jedes Thema bis aufs Letzte theoretisch durchzukauen.


    Viele Punkte deiner Fragenliste sind einfach selbst zu beantworten, geht auf die Wiese, und probiert es einfach aus.

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

  • "dont feed the trolls" . . . wie meinst DU dass denn nun wieder, Axel??
    ;-))
    *Grad mal nix raffe*


    Also mal ein Sachlicher Zugang zu dem Thema.
    Also Stefan, mal schauen ob Du diesen Betrag auch wieder ätzend findest?


    Also erstmal Fläche mal Wind, gibt Kraft, in unserem Falle ZUGKRAFT.


    Die hier einzige, wirkliche sachliche Berechnungsgrundlage findest Du hier:


    Neue Winddrucknorm DIN 1055-4
    http://www.sofistik.de/uploads…es/v05_schroeter_wind.pdf
    Die Österreichische Ö-Norm ist ein kleinwenig anders und geht da und dort etwas weiter, zumal sie auch auf Böen und die dadurch auftretenden Schwingen, stärker bezug nimmt. Leider ist dies Ö-Norm B4014-2 nicht frei zugänglich, den das Ö-NormungsInstitut will Geld für haben. Aber im Prinzip reicht die Din-Norm leicht aus um die math. Werkzeuge und deren Anwendung zu zeigen. . . .


    Die Seite bei Wikipedia, ist nicht schlecht, aber seeehr simpel, allerdings zeigt sie für Deutschland die Gebiete mit der anzunehmenden Windverteilung, auf die auch die Norm bezug nimmt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Windlast
    (Ob sich allerdings dann die Natur auch an die vorgeschriebenen Gebiete hält, wäre dann in einem NormungsUnterAusschuss zu betrachten.)


    Soweit die Sachlichen Hintergründe.


    Stefan, auf deine frage:
    1.) zu den Hebeln. Versuch doch bitte mal, mit einer 35m langen Schnur (Nimm eine 100daN Leine) einen Stein auszuhebeln, wärst Du so gut? Und mach davon dann Bitte ein Bild und zeig uns dass wie Du dies dann machst, ok?


    2.) Nehmen wir einmal an wir haben einen Piloten der wiegt 100kg (wie Du es ja vorgegeben hast), hänge diesen an eine schnur, lassen dann diese Schnur über eine Klippe hängen und hänge 99kg drann. Was passiert?
    Dann hängen wir 102kg drann. Was passiert dann. . ?
    Und jetzt kommt die beste fragen, der Pilot soll ne Frau mit ordentlich Fingernägeln sein, mit denen sich die Frau in den Boden krallen kann, wieviel muss ich dann an die schnur hängen, bis die Frau über die Klippe. .. .???
    DA der "Fingernagelfall" ja nur hypothetisch ist, weil die Hände an den Leinen bleiben müssen, ist diese Frage ja nur hypothetisch zu sehen und nicht praktisch. . . soll aber trotztem die Sache etwas beleuchten. . ..


    3.) Ich geb nun allerdings ziemlich Verzweifelt zu, Das ich hier einen der wichtigeren Punkt, den Reibungsbeiwerk "NÜ" (Scheisse, wie bringe ich hier griechischen Buchstaben herein (Dies sei hier einmal weggelassen)), einfach einmal vernachlässige.
    Da beim fliegen, meistens die Impulsbelastungen grösser als die Wirksamkeit des Reibungsbeiwertes sind, sei mir dieser "gewaltige" Ungenauigkeitsfaktor doch hoffentlich verziehen.


    < Insider Modus ON> Da ein bekannter Pilot Saugnäpfe am Hintern haben muss (so scheint es immer wieder (Zumindest mir scheint es so)), muss dieser Fall gesondert betrachtet und berechnet werden und wird hier nicht näher beleuchtet.< /Insider Modus OFF>


    Allerdings bei recht breiten Piloten, also Piloten mit grosser "Auflagefläche" und "günstigem" Untergrund, bei dem der Reibungsbeiwert doch recht hoch ist, könnte dies dann doch Auswirkungen haben. . . *GRÜBELLL und mal schnell nachrechne*


    4.) Ok, nehmen wir ein std Leine mit 100 daN (http://de.wikipedia.org/wiki/Dekanewton), DA stellt sich dann mal die Frage. . .
    Tjaa, schwer zu beantworten. . . evt bei einer Belastung von etwa 100 daN??????


    Leider hast Du keine Angaben über die Fitness des Piloten gemacht, die hier natürlich mithinein spielt.
    Auch wird hier der "Luftwiderstand" der Leinen in der Luft absolut vernachlässigt.
    Aber man möge mir solche Kleinigkeiten mal nachsehen, die sich ja jeder mit nem Taschenrechner schnell ausrechnen kann.



    Ich hoffe Stefan, ich konnte ein klitzeklein bischen Licht in Deine Fragen bringen?


    LG
    Mike
    =================================================
    Liebe Leute, macht den Versuch mit dem Piloten und der Klippe NICHT, denn dies könnte der Gesundheit abträglich sein und meine bildhaften Vergleiche dienen lediglich der Erklärung und sollten nur in besonders gesicherten Fernsehsendungen und Laboren nachgestellt werden und dies nur unter fachlicher Aufsicht.
    Danke


    An dieser Stelle Axel noch gedankt, der soviel Vertrauen in MEINE fachliche Kompetenz zu haben scheint, dass er um einen Kommentar von mir bittet, Danke Axel ich komme Deiner Bitte sehr gerne nach und fühle mich nun richtiglich geehrt.
    (Wenn der wüsste)
    ;-))

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Hallo, Hallo, Hallo:


    Es muss doch möglich sein, sowas theoretisch abzuhandeln, ohne daß man es messen muß? :O


    Niemand mit nem sinnvollen theoretischen Ansatz?


    Gruß Stefan

    Kiten?: ... ist einfach genau mein Ding!!!
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    abzugeben:
    div. Speed,- und Powerkites / bitte einfach anfragen

  • Hallo Stefan, da warst Du scheinbar zu schnell, wenn Du Dir meine Normen anschaust und nachrechnest kommst Du da sogar auf Gramm genau hin, wenn Du nur die Randbedingungen korrekt einsetzt. . ..
    Aber hier scheinen sich unsere Posts gerade überschnitten zu haben. . .


    LG
    Mike

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Moin,


    kann man Punkt 4 nicht ganz einfach beantworten?


    -> Die Schnur reisst, sobald die träge Masse (meinetwegen sitzender Pilot) die Zugfestigkeit der Leine überschreitet.
    Wird die Masse dynamisch und das Verhältnis Pilot/Leinenfestikkeit halbwegs ausgeglichen, rutscht man oder
    rennt hinterher.


    Soviel zu meinem physikalischen Halbwissen. ;)


    Lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.


    Jan :)
    - Editiert von Ursel_01 am 27.05.2011, 11:10 -
    - Editiert von Ursel_01 am 27.05.2011, 11:47 -


  • Die Qualität deiner Fragen erlaubt keine theoretischen Ansätze.
    Man muss ein gewisse Grundwissen haben, um Fragen so zu stellen, dass man theoretische Ansätze anlegen kann.
    Was soll man zur Frage "Wann reisst die Schnur wirklich?" denn für eine Theorie anlegen?


    Um es mit Douglas Adams zu sagen: 42


    *Kopfschüttel*


    Martin

    Just because everything is different, doesn't mean anything has changed. Irene Peter


    Man kann mit einem Schwein nicht über Schinken reden. Autor unbekannt

  • fragen in die Richtugn sind durch aus interessant. Man könnte sie etwas intepretieren und dann versuchen theoretisch dran zu gehen.
    Aber: klar kann man einfach sagen Fläche * Windruck = Zugkraft; ist nur leider 'falsch' oder besser eine ungenaue schätzung. Jeder der 2 Drachen mit der selben Fläche aber anderem Shape/ Profil hat, weiß was gemeint ist.


    Allgemein gesagt: Für jede der Fragen ist einiges an theoretischem Wissen nötig und selbst wenn das vorhanden ist sind die Antworten nicht trivial und beruhen auf vielen Variablen.


    Mich würd aber mal so ne Formel interessieren: Drachenmodel * Position im Windfenster * BFT* "boigkeit"* leinendurchmesser * länge ... = 1, wenn Pilot rutscht; 0 sonst (Wieviele Parameter bekommen wir da wohl noch rein// Die Konkatenation mit * wurde nur gewählt, da ich zu faul war mir nen kreis aus dem zeichensatz zu suchen, soll also nix weiter bedeuten)


    Mir reichts wenn ich auf der Wiese stehe und weiß " wenn du jetzt X auspackst hauts dich weg! Lass es lieber"; Muss genug 'rechnen' wenn ich nicht am Drachen hänge .

    Beste Grüße, Kai


    Drachentasche: SIN Std, SIN UL, Cosmic TC Ghost, JJF Ex Std, Revolution Exp, X-Plosion, Bad Widow, Jet Millenium, Wilde Hilde, Wilder Willy, Mini Master, ...

  • ... und wenn du dann auf der Wiese stehst zückst du dein iPhone, gibst Windstärke, Gewicht, Drachentyp und Leinen ein und dein iPhone sagt dir dann ob du fliegen sollst oder nicht?????


    Der wichtigste Faktor zur Drachenbeherrschung ist das Können des Piloten und die Fähigkeit Situationen einschätzen zu können. Nix Formel, Erfahrung!


    Also fliegen, lernen, rantasten an die Grenzen....


    Martin

    Just because everything is different, doesn't mean anything has changed. Irene Peter


    Man kann mit einem Schwein nicht über Schinken reden. Autor unbekannt

  • Zitat

    Welche Kräfte wirken dann wie auf den Piloten ein?

    Zugkraft und Windkraft auf deinen Rücken


    Zitat

    1) Hebelgesetze?

    Mit einer Leine einen Hebel basteln?


    Zitat

    2) Ab wieviel Kg Zug muß sich der Pilot bewegen?

    Zugkraft des Kites größer als deine Gegenkraft.


    Zitat

    3) Wie ändert sich das, wenn der Pilot sitzt?

    Reibbeiwert wird größer also geht es später nach vorne.


    Zitat

    4) Ab wann reißt die Schnur wirklich?

    Wenn die Zugkraft auf den Leinenquerschnitt die Bruchlast der Leine im schwächsten Punkt überschreitet.


    Gut genug gewitzelt.


    Ich rechne beruflich schon genug und solche Kräfte berechnen zu wollen ist sehr komplex wenn nicht gar unmöglich die Anzahl der Einflussgrößen ist einfach zu groß.
    Ich mache mir das ganz einfach. Kite kaufen, empfohlene Leine dran, fliegen. Hängt die Leine durch dünner machen singt sie dicker machen. Ach ja, ab geschätzten 4 bis 5 BfT halte ich keinen Tauros mehr dann geht es nach vorne.

    Speed macht süchtig aber auch so zufrieden....

  • Falls du Interesse hast, meine Tochter hat gerade in Mathematik einen Vortrag über Speedkiting
    mit Auftrieb, Widerstand durch Leinen und Waagen etc. gehalten. Dann kannst du rechnen!!
    Liebe Grüße Petra

    Der Pessimist beklagt den Riss in der Hose,
    der Optimist freut sich über den frischen Luftzug.
    Mustang, Tiger II, Wilde Hilde, Torero, PKD Buster 4.0, Paraflex 2.1, Paraflex 3.1
    JTM/Levelone, Lycos 2.5, Fear, SAS Gespann, Atrax Standard, Atrax L, Liquid,
    Typhon weiß, Thyphon schwarz

  • ich würde es mal sehr interessant finden. Dann weiß ich wenigstens WIE ich rechnen muss :D


    Gruß Stefan

    Kiten?: ... ist einfach genau mein Ding!!!
    Meine Kites bzw. Matten:

    Sind mittlerweile zu viele, eigentlich alles dabei; hauptsächlich Speed und Power :)
    abzugeben:
    div. Speed,- und Powerkites / bitte einfach anfragen

  • Vortrag Mathe = Schule oder Vortrag mathe = Uni?


    Lezteren würd ich mir dann auch angucken wollen (also die beamer vorlagen), für ersteren besteht eher kein bedarf :)


    gruß
    kai

    Beste Grüße, Kai


    Drachentasche: SIN Std, SIN UL, Cosmic TC Ghost, JJF Ex Std, Revolution Exp, X-Plosion, Bad Widow, Jet Millenium, Wilde Hilde, Wilder Willy, Mini Master, ...

  • Wen das ganze übrigens wirklich interessiert dem sei die Disseration "An Engineering Methodology for Kite Design" von Jeroen Breukels empfohlen, gibt es online. Schlappe 288 Seiten ;)