Stall halten

    Ja, Balance halten ist nicht leicht, speziell bei ungleichmäßige Binnenlandwind. Oft dauert nicht lang, sehr kurz.


    Gruß. Igor.

    Danke erstmals euch beiden.


    Also dieser popp Impuls ist ein sehr feines, gefühlvolles Manöver. Um dies richtig umzusetzen, brauch man bestimmt immer Leinenspannung.


    @GiMiCX Danke für diese Bildhafte Beschreibung. So kann ich mir sehr gut vorstellen als Anfänger, was gemeint ist und wie man es übt. Spitze


    @Coyote So einen Strömungsabriss (Stall) auszulösen ist für mich mittlerweile im gesamten Windfenster kein Problem (deine angesprochene Sekunde). Ihn zu halten heißt für mich eben länger, mindestens 2 Sekunden (Stackfiguren), besser noch länger.
    Konkreter: Ich möchte gerne, dass beide Flügelspitzen so lange wie möglich horizontal, parallel zum Boden bleiben, ohne das der Drache stark steigt oder sinkt; Drachenkontrolle üben.
    In der Windfenstermitte klappt das mittlerweile ganz gut, indem ich dem Drachen entgegen laufe; ein paar (2 bis 4) Sekunden Stall halten sind da schon drin.
    Mein Problem ist eher der Stall am Windfensterrand. Nach einer Sekunden senkt sich meistens der zur Windfenstermitte zeigende Flügel und der Drache treibt dann auch in diese Richtung bis er wieder Wind in den Segeln hat. Bei wenig Wind (geschätzt unter 10 km/h) beginnt mein Drache im gesamten Winterfenster nach einer 1 Sekunde Stall zu "trudeln". Bisher fehlt mir die Fähigkeit dies zu ändern.
    Dies möchte abstellen. Ich möchte ihn eben gerne länger als 1 Sekunde im Stall kontrolliere können (Im Windfensterrand bzw. wenig Wind kann man dann vielleicht doch nicht von Kontrolle reden). Ich hoffe, wenn ich hier am Stall Drachenkontrolle übe, es mit anderen Sachen wie einen sauberen Axel dann leichter geht.


    Hier im Thread hab ich ja Tipps gefunden dies zu ändern. Und wenn ich dann immer Leinenspannung zum Drachen habe, kann ich ja jetzt auch popp Impulse versuchen.

    Gruß Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von Scarloc ()

    Hallo,
    was ich für mich "entdeckt" habe, ist dass die Push-Befehle zum Korrigieren wirklich SEHR viel Gefühl erfordern. Es ist wichtig den Push so zu machen, dass man die Leinenspannung nicht vollständig verliert. Bei Verlust auch schon für den kleinsten Augenblick verliert man die Lenkfähigkeit an der betreffenden Leine, und der Drachen taumelt auf die Seite wie geschrieben. Da kann man dann nur nach hinten springen und die Spannung wiederherstellen, was jedoch logischerweise zum Ende des Stalls führt. Das sind meine Erfahrungen und deren Auslegung als Anfänger und Selbstlehrling.
    LG
    Richard

    So kurz nochmal über die Antworten von @Coyote und @mio nachgedacht und nun bin doch etwas verwirrt.


    Ihr zwei sagt ich soll den Stall auch mit Push- Befehlen korrigieren.


    Ich habe an anderer Stelle hier im Forum mir folgende Definition gemerkt:

    Bei jeglichen Pushbewegungen wird der innere Flügel fixiert und damit auch der Drehpunkt. Der äussere Flügel wird entlastet, womit einseitig Druck aus dem Segel genommen wird. Die Änderung des Winkels zum Wind hat einen Richtungswechsel zur Folge, der je nach Geschwindigkeit des Pushbefehls als sanfter Bogen oder als radikale Ecke ausgeführt wird. Durch die Entlastung wird der Drachen verlangsamt.


    Bei einer Pullbewegung wird der Kurveninnere Flügel angezogen und damit der Druck erhöht. Der Drachen wird so beschleunigt, weshalb diese Technik für einen beschleunigten Spin eingesetzt wird. Ordentlich einrastende Ecken lassen sich so nicht fliegen, weil der Drehpunkt nicht sauber definiert wird. Allgemein ist es ein Anfängefehler, Ecken mit Pullbewegungen zu fliegen, der auf Verständnisproblemen beruht. Mit fast allen Drachen sind solche Ecken von deutlichem Nachwackeln geprägt. Die einzigen mir bekannten Drachen, die saubere gerissene Ecken erlauben, sind Speedwings, weil die keinen Kiel und keine Standoffs haben und damit keine Drehpunktfixierung benötigen.

    Vereinfacht für mich:
    -Push Impulse nehmen Druck aus dem Segel
    -Pull Impulse geben Druck auf das Segel


    Da ja im Stall keinen Druck im Segel ist und bei mir der Drache unkontrolliert sinkt bzw. "trudelt" (heißt dies für mich auch kein Druck im Segel), kamen für mich für die Korrektur nur Pull Bewegungen in Frage.


    Fühlte mich durch dies in meiner Vermutung bestätigt:


    Der Drachen befindet sich in einem Stall (Strömungsabriss), wenn man an einer Seite zieht bekommt er dort Druck ins Segel (Vortrieb).

    Nun zur meiner Verwirrung.
    Wieso Push- Impulse, wenn kein Druck im Segel ist?

    Gruß Sebastian

    Nicht zu viel denken. Üben üben üben. :)
    Ich selbst fliege bis heute keine perfekten sideslides, weil ich mich immer auf andere Tricks konzentriert habe aber so langsam kommts. Versuch mal den Drachen einfach nach oben zu fliegen bis er fast keinen Vortrieb mehr hat. Dann geh auf den Drachen zu bis er anfängt zu sinken und versuche ihn mal dann bis zum Boden nach unten sinken zu lassen sodas aber die Nase ständig nach oben zeigt. So kannst du sehr gut das Gefühl und die Kontrolle üben.

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


    Kleine Drachentasche: Hugo Freistil
    DAWN
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    Revolution 1.5 B-Serie

    Ich denke wenn gar kein Druck im Segel ist, ist das kein Stall, da fällt der Drachen auf den Boden. Beim Stall geht es eher darum den Druck genau so konstant zu halten, dass der Drachen nicht vorwärts fliegt (zu viel Druck) nicht rückwerts fällt (zu wenig Druck), und nicht einbiegt (ungleicher Druck auf den einzelnen Seiten). Ob man das durch Push oder Pull erreicht (ausser der Vorwärtsbewegung selbstverständlich) hängt denke ich individuell vom Piloten ab. Am besten ist wirklich zu üben und zu experimentieren, und nicht zuviel zu theoretisieren. Mein Beitrag sollte nicht sagen man korrigiert NUR per Push, sondern dass man bei den Pushes, wenn schlecht dosiert, sehr leicht die Kontrolle verlieren kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von mio ()

    Die von mir beschriebenen Popp-Impulse sind keine Push-Befehle, sondern
    Spannung-Popp(PULL)-Spannung
    Popp ist für mich ein kurzer, (je nach Wind relativ harter) PULL, mit sofortigem (minimal) Slack und sofortiger Wiederaufnahme der Leinenspannung.
    Push ist die führende Hand, dort halte und regulieren ich über den Winkel des Drachen (Push) den Strömungsabriss aufrecht, der Pull (Popp) reguliert ggf. das Wegkippen über die anderen Seite.


    Diese Technik hebt nur (kurz) den sinkenden Flügel, wenn der Push auf der anderen (führenden) Seite zu stark war (oder der Wind wieder Seuchen artig nicht zwischen Richtung und Stärke unterscheiden kann ;) ) und der Drachen anfängt in eine Drehbewegung zu geraten. (anders: Ich unterbinde den Vortrieb der Push-Seite mit sehr kurzem Vortrieb der passiven Seite)
    Wenn ich während eines Stalls (instabiles Schweben) KURZ an einer Seite ziehe, dreht der Drachen eben nicht sofort, sondern hebt nur kurz den Flügel. Ziehe und halte ich eine Seite gezogen, wird der Drachen über diesen Flügel drehen.
    Es müssen immer beide Leinen auf (unterschiedlicher) Spannung sein, beim Sideslide gibt es immer nur eine (die Innere) führende Hand, beim statischen Stall wechselt die führende Hand permanent.


    Die von Dotmatrix beschriebene Technik lehre ich fast genau so, da Stall-Neulinge so, sehr viel Zeit zum Fühlen, experimentieren und üben haben.
    Am Windfensterrand bei unstetem Wind, oder über 10kmh in der Windfenstermitte ist das Stall lernen einfach zu hektisch.
    Dazu noch 2 Tips: Diese Technik funktioniert am einfachsten bei gleichmäßigen 10kmh und ich scheuche die Schüler schon ab ca 5m Höhe auf den Drachen zu, so dass der Kite bereits kurz hinter der halben Windfenster-Höhe Stalled, da ich festgestellt habe, dass es weiter oben, auf Grund des Leinenwinkels, noch ein Paar weitere Schwierigkeiten gibt.


    Was Heiko schrob ist richtig, aber nun etwas aus dem Kontext gerissen, da es um Ecken-Fliegen ging, hier aber um instabiles Schweben (kein Vortrieb)

    Nachtrag: Wie evtl. im Prism Video erklärt, gehört der Stall und der Sideslide IMO schon lange nicht mehr zu den Tricks, die Anfangs am leichtesten zu lernen sind, da sich die Drachen einfach sehr geändert haben und weder so einfach, noch so schön stallen/sliden wie damals.


    Dennoch empfinde ich es als sinnvoll(st)e Grundübung einen unkontrollierten Drachen zu kontrollieren, da es viel Drachengefühl vermittelt.


    Deswegen lernen meine Schüler das relativ früh, denn wenn dieser instabile Zustand einigermaßen beherrscht wird, geht es Schlag auf Schlag und der Axel ist meist innerhalb von teilweise nur 10 Minuten gelernt. Das Gefühl für Leinenspannung ist da und man fühlt den Drachen...ohne das wird es ein langer steiniger Weg :cursing:

    @mio
    Ok jetzt weiß ich, was du mit Push Bewegungen meinst, Danke.
    Mir ist und war bewußt , dass du nicht NUR den Stall per Push korrigierst, deshalb hatte ich ja das auch in meinem zweiten Satz fett geschrieben. ;)


    @Dotmatrix
    Mit dem Üben hast ja recht. Doch manchmal will man auch wissen, wieso man etwas tut und welche Auswirkungen dies hat. Manch einer grübelt selbstverständlich auch zu viel oder zu kleinlich. :D
    Dein Tip bzw. Übung werde ich sehr gerne das nächste mal auf der Wiese ausprobieren. Danke dafür.


    @GiMiCX
    Danke, dass du nochmals eine ausführliche Anleitung zum Korrigieren geschrieben hast.
    Dank dir hab ich ne Menge Informationen meine Stall zu verbessern. :thumbsup: Jetzt muss ich dies nur umsetzen.


    Das Heiko über das Eckenfliegen spricht, steht auch explizit in seinem Text. Ich dachte/ vermutete man könnte seine Beschreibungen über Drück ins Segel bekommen und Druckentlastungen auch auf den Stall übertragen. Dem scheint nicht so zu sein. Entschuldigung für das falsche Zitieren.

    Gruß Sebastian

    Hallo,
    das ist ja mal wirklich interessant hier. Cooles Thema und brauchbare informative Antworten.
    Bei mir gelingen die Slides am besten mit einem großen Kite (z.B. Pure XL). Da kann man viel ziehen und drücken und ruckeln und entgegenlaufen bis der Kite dann wirklich wieder auf große Fahrt gehen muss. Allerdings ist bei mir auch noch viel Übung notwendig, damit er bis zur Windfenstermitte kommt. Wenn allerdings dieser Punkt geschafft ist, geht es meiner Meinung nach wieder besser mit der Kontrolle.
    Lange Stalls muss ich unbedingt mal üben, habe ich bis jetzt nicht so auf dem Programm gehabt.


    Vielleicht hat jemand die Gelegenheit mal das oben geschriebene mit einem kleinen Videotutorial zu bebildern. Würde mich freuen. Ich habe leider nicht die Möglichkeiten und vor allem nicht die Fähigkeiten dazu.

    Thomas ...und jetzt bitte Wind!

    Möchte mich gerne nochmal bedanken.
    Hatte heute das Glück bei guten stetigen Wind Snapstall bzw Stall. drei stunden lang zu üben.
    Nachdem ich den Popp-Impuls verinnerlicht hatte, gelang es mir in den letzten zwei Stunden die meisten Stalls mehrere Sekunden zu halten.
    Die Übung mit dem kontrollierten Absinken ist auch gut, doch hier trudelt der Drache noch häufig. Werd weiter dran arbeiten. Kurze Frage hierzu noch: Wenn dieses Kontrollierte Absinken wie Dotmatrix beschrieben hat, geklappt hat, hab ich ein gutes Stuck per Pedes auf dem Acker zurückgelegt ( 100m können das zum Teil gewesen sein). Ist das so richtig?

    Gruß Sebastian

    Na klar Scarloc, je nach Wind denkbar. Denn der Kite soll ja auch bis zum Boden sinken und da darfst du halt keinen Auftrieb haben. Das erreichst du halt, indem du auf ihn zu gehst. 3 Std. Stall...respekt. Ich hoffe du hast auch mal nen Axel oder was anderes probiert :)
    Cheerio
    Micha

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


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    Mir hat es auch immer Spaß gemacht mich stundenlang nur um einen Trick zu kümmern, immer und immer wieder bis es ging, dann bis es besser aussah und zu guter Letzt an der Reproduzierbarkeit.


    Wer beim Trickflug steht, versteht: Wer steht macht was falsch. Ich bewege mich zu 98% (also laufend vor und zurück). Der Stall ist da mit Abstand das beste Beispiel.
    100m für einen Stall sind aber zu viel, bzw. würde ich bei solchem Sturm nicht stallen üben :cursing: Verrückte Newbees =O;)

    @Dotmatrix
    Neben Stall noch auf saubere Ecken und Gerade konzentriert, und wenn es sich ergab, noch einen Rising Fade ( Den kann aber noch nicht so gut.) Flog so bisschen nach Trainigplan: Ecke -Gerade- Ecke- Gerade Snapstall usw.. Mit dem Axel will ich ab morgen anfangen.


    @GiMiCX
    Ich glaub hier liegt gerade ein Missverständnis vor: Meine 100m bezogen sich auf diese Übung:


    Versuch mal den Drachen einfach nach oben zu fliegen bis er fast keinen Vortrieb mehr hat. Dann geh auf den Drachen zu bis er anfängt zu sinken und versuche ihn mal dann bis zum Boden nach unten sinken zu lassen sodas aber die Nase ständig nach oben zeigt.

    Und ob das richtig sei, bezog sich darauf.


    Der Wind war stetig und unter 15 km/h (gemessen) gegen Ende eher so bei 7 bis 8 km/h.
    Am Windfensterrand braucht ich vielleicht ein zwei Schritte um den Stall ein paar Sekunden zu halten; in der Mitte manchmal auch bis zu 10 Schritte.


    Hab aber den Eindruck gewonnen, dass das saubere Einleiten mehr als die halbe Miete für ein langen Stall ist; genauer: Kombination Turn endet bei Nasenspitze 12 Uhr dann musste ich kaum oder häufig gar nicht nachbessern (außer Laufarbeit), um den Stall mehrere Sekunden zu halten.

    Gruß Sebastian

    Bei mir gelingen die Slides am besten mit einem großen Kite (z.B. Pure XL).

    Das ist noch ein wichtiger Punkt zu diesem Thema. Es gibt Kites (meist die alten Oldschoolkites) die schöne lange Slides zulassen bezw. erleichtern und es gibt Kites (viele der Trickkites) die es einem sehr schwer bis unmöglich machen.

    will ja nich klugscheißen, aber....

    Nachtrag: Wie evtl. im Prism Video erklärt, gehört der Stall und der Sideslide IMO schon lange nicht mehr zu den Tricks, die Anfangs am leichtesten zu lernen sind, da sich die Drachen einfach sehr geändert haben und weder so einfach, noch so schön stallen/sliden wie damals.

    Thema Größe ist natürlich auch echt wichtig, denn anfangs fehlt eben häufig noch Gefühl und da kommen einem große Geier echt entgegen.

    Um ehrlich zu sein habe ich auch nicht mit stall und sideslide angefangen. Ich fand diese Tricks viel zu langweilig und bin auch davon ausgegangen, dass diese mit heutigen Trickdrachen schwieriger sind. Irgendwann wenn man schon eine lange Zeit geflogen ist, stellt sich das Gefühl ein und dann fallen einem diese Tricks auch leichter. Sehe es wie Grisha, denke es ist nicht mehr sinnvoll auf diesem Wege anzufangen aber jedem das seine.

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


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    Dann zitiere ich besser nochmal meinen gesamten Post....

    Meiner Meinung nach, geht dann nämlich alles was danach kommt schneller, kontrollierter und evtl. auch etwas schöner :huh:
    Aber klar, jeder wie er mag.

    Ich liebe Sideslides zu fliegen und zu Kombinieren. Besonders im Leichtwind Bereich.
    Snapstalls finde ich im Standardwind Bereich sehr cool. Besonders mehrere hintereinander bei einem grounpass.
    Ich finde es wichtig sich damit auseinander zu setzen !