Problem mit Flatspin

    Tja, wie der Titel schon erahnen lässt, habe ich ein Problem mit dem Flatspin - und zwar ein ganz rudimentäres: Ich kann ihn nicht auslösen! ;(


    Ich fliege den Drachen (hier einen Antares 2011) senkrecht nach unten, lege ihn schwungvoll in den Pancake, eine Hand gibt etwas mehr Slack, der Drachen liegt also etwas schräg, Nase von mir weg. Ich ziehe an der Leine, die etwas weniger Slack hat, aber anstatt nun eine Horizontalrotation auf dem Bauch zu beginnen (zumindest ansatzweise), klappt der Drachen entweder wieder mit der Nase nach unten oder er führt so was ähnliches wie eine Rolle um die X-Achse (also den Kielstab) aus.
    Ich habe schon Verschiedenes ausprobiert, z.B. den Drachen nicht schräg, sondern flach und gleichmäßig in den Pancake zu legen, aber Erfolg hat das nicht gebracht.


    Passiert ist mir das, seit ich den Flatspin versuche. Fast immer bei wenig Wind, im Durchschnitt nicht mehr als 10 km/h. Dementsprechend war der Drachen auf dem flachsten oder zweitflachsten von vier Knoten eingestellt.


    Jetzt habe ich leider weder jemanden, der sich das mit Sachverstand mal anschauen kann, noch jemanden, der ein Filmchen drehen kann, das ich hier zur Analyse einstellen könnte. Hat vielleicht trotzdem jemand von der erfahreneren Trickpiloten eine Idee, woran das liegen könnte? Ich gehe stark davon aus, dass es nicht am Drachen selber liegt, sondern an mir. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Tipps geben könnte, und wenn ich irgendwann tatsächlich endlich meinen ersten Flatspin auslöse, dann wäre meine Freude groß! :)

    Zitat von moonl1te

    Tja, wie der Titel schon erahnen lässt, habe ich ein Problem mit dem Flatspin - und zwar ein ganz rudimentäres: Ich kann ihn nicht auslösen! ;(


    Ich fliege den Drachen (hier einen Antares 2011) senkrecht nach unten, lege ihn schwungvoll in den Pancake, eine Hand gibt etwas mehr Slack


    Versuch mal den Kite schräger zu stellen, indem du die Auslösehand fast an ihrer Anfangsstellung (ca. an der Hüfte) lässt.


    Je nach dem wie schnell die Kiste um der Horizontalen klappt eine Gedenksekunde(n) einlegen.

    MfG
    Peter

    Tja, ohne zu sehen, wann und wie Du versuchst den Trick auszuführen, wird eine Manöverkritik recht schwer, da bei diesem Trick das Setup (Lage des Drachens, Zeitpunkt des Impulses ...) stimmen muss. Vielleicht helfen Dir die Infos im DrachenWiki zum Flatspin weiter, wo es z.B. zum 540er auch Videos gibt: klick mich


    LG Frank


    Schräg stellen ist nicht nötig, um den Drachen rotieren zu lassen. Es reduziert lediglich die Warscheinlichkeit, bei zu hoch stehender Nase den Flügel mit der Schnur zu fangen. Grundsätzlich macht es den Trick unsauber, was am Anfang zum Üben aber vertretbar ist. Es lässt sich später leicht korrigieren, im Gegensatz zu manch anderen Anfangsschlampereien.


    Beschleunige den Drachen mal im Abwärtsflug deutlich, indem du die Arme bis weit hinter die Hüfte ziehst. Wenn der Drachen seine maximale Geschwindigkeit erreicht hat, schmeisst du beide Arme blitzschnell nach vorne, stoppst den einen an der Hüfte und gehst einen Schritt auf den Drachen zu. Wenn er dann immer noch nicht auslöst, wiederholst du das ganze und verstärkst den Auslöseimpuls mit der stoppenden Hand duch einen schnellen Zugimpuls aus dem Handgelenk. Der Kielstab sollte beim auslösen waagerecht sein, die Nase keinesfalls nach oben zeigen. Sonst fängst du den Flügel.


    Gruß
    Heiko

    Das hat mich Monate gekostet. Ich habe zu Hause Trockenübungen veranstaltet und mir die Flossen am Türrahmen geknallt.


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Zitat von Datenland

    Ich habe zu Hause Trockenübungen veranstaltet und mir die Flossen am Türrahmen geknallt.


    :-O Ich mache bei neuen Tricks auch Trockenübungen, aber ich schaue immer, dass nichts um mich herum steht.


    moonl1te


    Bei mir hat es am Anfang geholfen, dass ich ich den Vogel vom Windfensterrand schräg nach unten geflogen bin, so dass die Nase beim Pancake zur Windfenstermitte hin gezeigt hat.


    Gruss, Aldo



    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf


    Gear

    540er ist auch eine meiner Baustellen. Tu mir damit auch schwer.
    Ich mach's genauso: Powerdive, Pancake schräg, indem ich eine Hand an der Hüfte stoppe und dann mit der gleichen Hand einen Impuls zum Drehen setze.
    Bei mir scheint's als ist das Problem meist zuwenig Slack nach dem Drehimpuls in den Leinen, so dass der Kite nur 180° dreht oder erst garnicht anfängt zu drehen und sonstwas macht.


    Nach der Wiese schau ich mir meistens noch ein paar Videos an und überleg was schiefgelaufen sein könnte. Trockenübungen bringens bei mir auch. Pass aber auf, dass Dich dabei keiner sieht sonst könntest Du in Erklärungsnot kommen :=(


    Gruß
    Markus

    Im Prinzip ist alles gesagt. Einen wirklich Idealen 540er wie von Heiko beschrieben finde ich auch echt schwer bis unmöglich. Das kann ich eigentlich nur mit nem Tricktail, den kann man quasi flach auf den Bauch legen und sich dann erstmal eine halbe Sekunde überlegen ob man nun mit rechts oder links einen Flatspin auslösen möchte.


    Grüße
    Andreas

    The questions is not: "What is a MahnahMana?" - The question is: "Who cares?"

    Bimi
    Jaja, früher war alles besser :-O


    Schöne 540er gehen aber durchaus auch mit aktuellen Kites wie TNT oder Black Pearl UL um nur 2 zu nennen. Aber ich glaube, Du hast einen wichtigen Punkt angesprochen, die "halbe Sekunde verharren". Oft wird zu früh (oder zu spät) gezupft, statt den Kite in der optimalen Position kurz zu stabilisieren, um dann einen kurzen knackigen Impuls für die Rotation zu geben. Das geht bei wenig Wind recht gut zu üben und ist natürlich leichter gesagt, als getan. Aber wie sagt der Chinese: "Ohne Fleiss kein Reis" ;)


    LG Frank


    Hey


    nicht ganz Ernst gemeint: Bei mir klappt der 540 am besten, wenn ich mir einen Winder in die Gesäßtasche stecke.
    Wenn ich den Trick einleite, und die Schnur verfängt sich am herausstehenden Stück des Winders, dann klappt es. Nick kann das bestätigen. Nur beim weiterfliegen stört die Schnur hinterm Rücken. :-O


    Axel

    -- Ein Tritt sagt mehr als tausend Worte --
    -- Alte Rangiererweisheit: Hemmschuh raus, dann rollt der Zug --



    Zitat von Lexat

    Bei mir klappt der 540 am besten, wenn ich mir einen Winder in die Gesäßtasche stecke.


    :O
    So habe ich den Trick auch zum ersten mal geflogen :D

    The questions is not: "What is a MahnahMana?" - The question is: "Who cares?"

    Gut ist auch, soviel Slack geben, dass man auf die Leine latscht.... Rotation wird dann auf jeden Fall fertig :O :-O

    Zitat von GiMiCX

    Gut ist auch, soviel Slack geben, dass man auf die Leine latscht.... Rotation wird dann auf jeden Fall fertig :O :-O


    Zitat von HiFly

    ... oder man tritt aus Versehen auf die "geslackte" Leine, da kamen bei mir anfangs auch die schönsten bei raus ;)


    Na da bin ich aber beruhigt, dass solche "Peinlichkeiten" nicht nur mir passieren... :D:D



    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf


    Gear

    So, also dann erstmal ein großes, fettes DANKE für die zahlreichen Tipps, Ratschläge und aufmunternden Erfahrungsberichte! :H: :)


    Ich werde so das eine oder andere bei nächster Gelegenheit ausprobieren, insbesondere das von HiFly gepostete Video zeigt mir eine mögliche Ursache für mein Problem: Ich lasse den Drachen sauber in den Pancake durchschwingen und halte ihn da, bis er sich stabilisiert hat, und versuche erst dann, den Flatspin auszulösen - im Video ist das aber ein direkter Übergang von der Einschwingbewegung des Drachen in den Pancake und dem Auslösen des Spins, also ohne Pause dazwischen.


    Sobald ich's probieren konnte, melde ich mich wieder! Nochmal vielen Dank für eure schnelle, zahlreiche, freundliche und kompetent erscheinende Hilfe! (Ich alter Schleimer...)

    Prism DVD: Mal im Ernst jetzt, weder ist der Drachen waagerecht, noch kommt er ordentlich mit der Nase nach oben wieder raus. So kann ich das auch. Im Prinzip finde ich es ja sogar ganz hübsch, so schwungvoll dynamisch.
    Aber was Heiko da als vorbildlich beschrieben hat sollte anders aussehen, da meine ich als Vorbild den TT zu erkennen oder vergleichbares aus diesen Drachengenerationen. (Warum klappt's dann nicht mit dem Prophecy im Video? Kann er nicht? Will er nicht?)
    Mein größtes Problem ist, den Drachen wirklich 360 Grad rotieren zu lassen, so dass er mit der Nase wieder oben ankommt und die Figur nicht mit so einer Eierkurve abschliesst. Ich vermute, dass Heikos Superflach-Ansatz zum Erfolg führen könnte.


    Flaterik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Zitat

    das von HiFly gepostete Video zeigt mir eine mögliche Ursache für mein Problem: Ich lasse den Drachen sauber in den Pancake durchschwingen und halte ihn da, bis er sich stabilisiert hat, und versuche erst dann, den Flatspin auszulösen


    Genau da liegt das häufigste Problem. In meiner Beschreibung schrieb ich nich ganz ohne Hintergedanken, dass ich den Drachen vor dem Flatspin deutlich beschleunige. Die so in den Drachen geladene Energie wird beim schnellen Entlasten in die horizontale umgeleitet und durch das abrupte Stoppen eines Flügels bis in die Rotation mitgenommen. Der anschließende Schritt nach vorne ist wichtig, damit der Drachen frei drehen kann. So ist es überhaupt kein Problem, dass der Drachen volle 540° dreht, zügig und flach.


    Den Drachen drucklos nach unten schweben zu lassen, ihn in den stabilen Pancake zu packen und dann eine Rotation auszulösen ist zwar nicht unmöglich, bedarf aber sehr viel Gefühl. Bei dieser Technik gibt es fast keine Auslöseimpulse, sondern der Pilot muss zu jedem Zeitpunkt volle Kontrolle über den Leinenduchhang haben. Die Fehlertoleranz liegt dabei nahe Null, dafür lassen sich so Flatspins in Zeitlupe fliegen.


    Gruß
    Heiko

    in dem Video gibt es bei 0:28 , 3:44, 4:45 + 8:42 Faltspins bei denen man die von Heiko beschriebe Ausführung recht gut sieht (bis auf die volle Rotation - ich fliege halt lieber seitlich raus).