1. Eigenbau - Sparrow von PAW

    So, also, ich habe mich entschlossen, mir eine Sparrow von PAW nach dem Plan aus der K&F zu bauen. Da dies mein erster Versuch ist, einen Lenkdrachen selber zu bauen, habe ich so die eine oder andere Frage, die sich für mich aus der Anleitung nicht erschließt. :=(


    Ich möchte euch also hier freundlich dazu einladen, einem Drachebauanfänger bei seinen ersten Schritten mit netten Tipps zu unterstützen! :D


    So, nun zu meinen ersten Fragen:


    1. Bei der Beschaffung habe ich Probleme, die beiden Splitendkappen für die Leitkanten zu beschaffen. In der Anleitung sind für die Kappen keine Maße genannt, aber laut DrachenWiki haben SkyShark 3PT-Stäbe am dünnen Ende 5,28 mm Außendruchmesser. Wo bekomme ich passende Splitendkappen? Bei LevelOne bekomme ich nur 5,5mm Hardtop Enkappen, bei Metropolis bekomme ich diverse Modelle - aber nur in entweder 5mm (zu klein) oder 6mm (zu groß). Am liebsten wären mir die Spann-Splittkappen von HQ, die haben sie bei Metropolis aber nur bis 4mm.


    2. Was für Stopperclipps brauche ich für die Leitkanten? Die haben (da 3PT) einen Außendurchmesser von 5,28mm bis 7,82mm.


    3. Die unteren Leitkantenstäbe müssen ja etwas eingekürzt werden - aber an welcher Seite? An der dünnen oder der dicken? Ich vermute, an der dünnen, da die Muffen mit 6,1mm nur auf der dicken Seite passen können. Habe ich da Recht?


    4. Noch eine allgemeine Frage zum Nähen des Segels. Ich möchte mir ein einfaches Design erstellen und Segelmachernähte verwenden. Paul May rät in seinem Buch, ggf. die zugeschnittenen Panele "vorerst" mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren, um sie vor Verrutschen beim Nähen zu schützen. Wird da die ganze Naht so fixiert oder nur einzelne Punkte? Bleibt das Klebeband dann in der Naht ode soll man das direkt vor der Nadel wieder entfernen (wie auch immer das dann gehen soll)? Nimmt man nicht anstelle von doppelseitigem Klebeband Sekundenkleber?


    Verzeiht bitte meine vielleicht etwas lächerlich erscheinenden Fragen - wie gesagt bin ich in dem Bereich absoluter Anfänger und möchte lieber vorher alle Unklarheiten ausgeräumt haben, als dass ich dann beim Bau feststelle, dass ich was falsch gemacht habe.


    Vielen Dank schonmal für eure fachkundigen Antworten! :H:

    Hi,


    ob ein materialkostenintensiver Vogel wie der Sparrow die beste Wahl für den 1. Eigenbau ist, lass ich mal dahin gestellt.


    Zu deinen Fragen:


    1. Die FSD-Kappen sollten perfekt passen. Bei zu viel Spiel genügen einige Lagen Tesafilm.


    2. 6mm müssten gehen oder besser aufgeschnittene Gummiendkappen in 5-6mm.


    3. ja


    4. Ob und wie verkleben ist Geschmacks-/Glaubenssache.
    Bei der Segelmachern würde ich in jedem Fall die Überlappung komplett verkleben. Persönlich bevorzuge ich "UHU Extra Kraft" oder bei geraden Nähten alternativ "Pritt glue-it permanent", da die Nadel weniger verklebt als bei DS-Tape.
    Und ja, der Kleber bleibt zwischen den Segelteilen.
    Sekundenkleber großflächig auf Segeltuch geht mal gar nicht. :-o



    In jedem Fall solltest du zunächst an den Tuchresten ausgiebig üben und zunächst die Richtige Kombination aus Nadel, Faden, Fadenspannung finden.


    Viel Erfolg. :)

    Hallo
    Hast du auch einen Namen, wieso willst du Kevlartape nehmem, das brachst du nicht. Aber ganz generell würde ich dir raten, den Sparrow nicht als erster Drachen bauen, dort muß man genau arbeiten, sonst fliegt er nicht sauber, aber das ist mein Rat, natürlich kannst du ihn bauen, das bleibt dir überlassen. Ich würde dir einen Drachen empfehlen, der leicht zu bauen ist, oder hast du schon eine geschlossene Kappnaht gemacht. im Netz gibt es verschiedene Pläne, da ist bestimmt einer dabe, der nicht so preisintensiv ist. jetzt baus du den drachen und kommst danach nicht klar mit ihm, was dann? Aber wie gesagt, das ist meine Meinung. Ich habe am Anfang auch viel Lehrgeld zahlen müssen, bis der erste gute Drachen herauskam. Die Nase muß weich sein, damit sie sich ausformen kann, sonst fleigt der Vogel nicht so wie er soll.
    greetz Bernd

    Zitat von Korvo

    Hallo
    Hast du auch einen Namen, wieso willst du Kevlartape nehmem, das brachst du nicht. Aber ganz generell würde ich dir raten, den Sparrow nicht als erster Drachen bauen, dort muß man genau arbeiten, sonst fliegt er nicht sauber, aber das ist mein Rat, natürlich kannst du ihn bauen, das bleibt dir überlassen. Ich würde dir einen Drachen empfehlen, der leicht zu bauen ist, oder hast du schon eine geschlossene Kappnaht gemacht. im Netz gibt es verschiedene Pläne, da ist bestimmt einer dabe, der nicht so preisintensiv ist. jetzt baus du den drachen und kommst danach nicht klar mit ihm, was dann? Aber wie gesagt, das ist meine Meinung. Ich habe am Anfang auch viel Lehrgeld zahlen müssen, bis der erste gute Drachen herauskam. Die Nase muß weich sein, damit sie sich ausformen kann, sonst fleigt der Vogel nicht so wie er soll.
    greetz Bernd


    Danke für die Antworten! :H: Kevlar wird als Material für die Nase von Paul May vorgeschlagen und bei Metropolis gibt es Kevlar nur als Tape - deshalb möchte ich wissen, ob das das richtige Kevlar für die Nase ist. Wenn nicht, wo bekomme ich dieses dann her?


    Ich habe jetzt endlich eine Preisliste angelegt und siehe da - mit rund 160,- Euro ist das Material doch deutlich teurer, als ich anfangs überschlagen hatte (da war ich so bei 100 - 120,-). Insofern muss ich mir das erstmal überlegen. Ggf. wird sich das dann etwas hinziehen, aber vergessen oder gar gestorben ist das Projekt deshalb ganz bestimmt nicht! :)


    Und auf die Frage "Warum gerade den Sparrow?" - ich habe den Vogel gesehen und es hat bei mir eingeschlagen! :D

    Zitat von Marduk

    160 Euro??? Nimmst Du vergoldete Stäbe oder brilliantenbesetztes Icarex?


    Klar! :=(
    Nein, im Ernst:
    4 x 3PT = ca. 40,-
    3 x 5PT = ca. 30,-
    3PT + 4 Muffen + 3mm CFK Vollstab = ca. 15,-
    Stoff (mit ebbes Verschnitt und evtl. Ausschuss insg. 3,5m) = ca. 40,-
    Das sind dann zusammen schon mal rund 125,-. Es fehlen dann noch alle möglichen Kleinteile: Verbinder, Stopper, Nähgarn, Dacron, Klett,...
    Wie geschrieben: Ich habe auch bei einer ersten Schätzung die kleinen Posten, die sich dann doch ganz schön aufsummieren, unterschätzt. :(

    Sicher, Kleinvieh macht auch Mist. Aber z.B. beim Icarex solltest Du locker mit max. 2 m auskommen. Wenn Du natürlich überall im Vorwege Ausschuss und Sicherheit mit einrechnest, dann summiert sich das allerdings. Bei gutem Einkauf und wenig Ausschuss, solltest Du aber insgesamt kaum mehr als 110 Euro reine Materialkosten haben. Sicher, bei der "Ersteindeckung" wird es immer etwas teurer, nur darf ich keine 5 m als Kosten rechnen, wenn ich nur 3 verbrauche ;)


    Wird schon. Und lass Dich nicht entmutigen. Auch wenn der erste selbst gebaute nicht ganz so toll fliegt wie ein "Original", so ist es immerhin Dein Kite und daher etwas besonderes. Der 2. wird dann besser und der 3. dann perfekt ;) Wie bei vielem zahlt man anfangs halt Lehrgeld und wenn Du den Kite dann fertig hast, dann weisst Du wie die Preise für custom made Kites zustande kommen


    LG Frank


    Zitat

    Aber ganz generell würde ich dir raten, den Sparrow nicht als erster Drachen bauen, dort muß man genau arbeiten, sonst fliegt er nicht sauber


    Das gilt eigentlich für jeden Drachen, wenn man einen gewissen Anspruch hat. Nur wenn das Grundkonzept schon dem Anspruch nicht genügt, kann man mit asymmetrischen Segeln auch nicht mehr viel verschlimmern.


    Grundsätzlich halte ich einen einfarbigen Drachen für optimal zum üben. Etwas knifflig für den Anfang sind gerundete Schleppkanten und Leitkanten. Da es aber keine zeitgemäßen Drachen ohne wenigstens eins dieser Details gibt, müssen zeitgemäße Bauanfänger da halt durch.




    Zitat

    1. Bei der Beschaffung habe ich Probleme, die beiden Splitendkappen für die Leitkanten zu beschaffen. In der Anleitung sind für die Kappen keine Maße genannt, aber laut DrachenWiki haben SkyShark 3PT-Stäbe am dünnen Ende 5,28 mm Außendruchmesser. Wo bekomme ich passende Splitendkappen? Bei LevelOne bekomme ich nur 5,5mm Hardtop Enkappen, bei Metropolis bekomme ich diverse Modelle - aber nur in entweder 5mm (zu klein) oder 6mm (zu groß). Am liebsten wären mir die Spann-Splittkappen von HQ, die haben sie bei Metropolis aber nur bis 4mm.


    Skyshark 3PT unterliegt leider starken Schwankungen im Durchmesser. Von 5,2 - 5,7 mm habe ich innerhalb einer Charge schon alles gemessen, weshalb ich die Stäbe so selektiere, dass wenigstens links und rechts ähnliche Durchmesser verbaut sind. 6 mm FSD-Hardtops und etwas Klebeband sind bei ungekürzten Stäben passend, wobei Klebeband nicht unbedingt erforderlich ist. Etwas Spiel schadet erfahrungsgemäß nicht.


    Zitat

    2. Was für Stopperclipps brauche ich für die Leitkanten? Die haben (da 3PT) einen Außendurchmesser von 5,28mm bis 7,82mm.


    6 mm Endkappen oder 6 mm PVC-Schlauch ergeben die besten Stopper. C-Clips bergen das Risiko einer Stabbeschädigung, sind aber zugegebenermaßen einfacher zu montieren.


    Zitat

    4. Noch eine allgemeine Frage zum Nähen des Segels. Ich möchte mir ein einfaches Design erstellen und Segelmachernähte verwenden. Paul May rät in seinem Buch, ggf. die zugeschnittenen Panele "vorerst" mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren, um sie vor Verrutschen beim Nähen zu schützen. Wird da die ganze Naht so fixiert oder nur einzelne Punkte? Bleibt das Klebeband dann in der Naht ode soll man das direkt vor der Nadel wieder entfernen (wie auch immer das dann gehen soll)? Nimmt man nicht anstelle von doppelseitigem Klebeband Sekundenkleber?


    Segel werden niemals mit Sekundenkleber geklebt, ausser zur Reparatur kleiner Löcher. Im Hobbybereich werden gerne UHU Powerblock (bzw. der Nachfolgekleber davon) oder Prittstift genommen. Beides ist eine elendige Schmiererei, die kein professioneller Drachenhersteller auf sich nehmen würde, zumal die Trocknungszeiten den Fertigungsablauf ziemlich stören.


    Professionell wird Doppeklebeband (3M oder Tec-Bond) über die ganze Nahtlänge verarbeitet, welches anschließend mit Dreifachzickzack übernäht wird. Zwei parallele Geradstichnähte sind auch möglich, aber zeitaufwendiger. Manche Nähmaschinen haben mit dem Klebeband große Probleme. Das sollte man vorher ausprobieren und zwar nicht mit den Originalsegelteilen. Grundsätzlich sollte das Klebeband nach dem fügen mit einer Rolle sehr fest verbresst werden. Dann bleibt weniger Kleber an der Nadel hängen und das ganze lässt sich besser nähen. Beim ersten Drachen würde ich zu einem sehr einfachen Design raten, nicht weil Segelmachernähte so schwierig zu nähen wären, sondern weil es dann nicht so schlimm ist, wenn später bei Leitkante oder Schleppkante das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht.


    Gruß
    Heiko