LWH vs Hybrid 200

    Sonnabend ... zwar phasenweise sonnig mit einem Hauch von unangenehm feuchtkaltem Wind, der so langsam eiskalt wurde, also Hallenwetter, oder wo "normale" Leute keinen Hund vor die Tür jagen, standen zwei Zero´s auf 20 /25 Meter über dem Flugfeld. Genauer: Tempelhof ... Flughafen ... zwischen der nördliche und südlichen Landebahn besser ehemalige Landebahnen. Im Sommer steht das Gras dort sicher meterhoch und die dort lebenden Lerchen würden sich aktuell ziemlich wundern wie es jetzt dort aussieht. Leicht verschneit und abgemäht und a..kalt.
    Zu den beiden Zero´s die ab und zu wegen Windstille(!) notlandeten, galt es zwei weitere Nullwinder hochzubringen, ein Long way home und einen Hyprid 200. Vielleicht, klingt das ja ein wenig, damit könnte ich mich anfreunden, komisch ... aber der Lwh in silbergrau, sowas passiert mir selten, hat wahrnehmbar Produktatmosphäre. Ein Gegenstand der Achtung fordert und sie über den gesamten Zeitraumes erhält. War der Hybrid 200 ebenfalls "oben" siedelte er sich regelmäßig deutlich unter dem hoch fliegenden Lwh an.
    Zweihundert Meter "Gelb" waren im Nu weg und verhinderten mit dieser "Last" an langsam feuchter werdender Leine, die den Drachen sehr beruhigt und fast schon träge erscheinen läßt, aktive Steigbefehle. Bei deutlich unter 50 Metern reagiert er im Verhältnis zum schnellen zick zack Haarnadel-Flug des Hybrid prompt mit einem Hauch angenehmer Verzögerung sowie ungemein präzise.
    Beide Drachen fliegen originelle Flugfiguren und es sieht schon hinsehenwert aus, wenn dieser silbergrau Gleiter oder auch der wache und schnelle Weiß- schwarze auf mich zugeflogen kamen.
    Ein weiterer Lwh zeigte sich in diesem rotorange vor einen tiefblauen Himmel, es war ein schöner Tag. Übrigens zeigten die beiden weißen Zero´s, versetzt, ebenfalls Sonnenblitze auf den Flächen und manchmal sahen sie aus, das Töchterchen sagte das, "Papa, das sind Schmetterlinge".

    Menasse

    ... das gehört vielleicht noch dazu und ist für passionierte Drachenflieger meist merkwürdig anzusehen. Obwohl ein Jahrhunderte altes Kulturgut, eben der Drachen, ist es immer wieder zu beobachten, dass zufällig vorbeikommende Passanten sich für die ausliegenden Drachen interessieren, meist gibt es dann so Gesprächsfetzen " also damals, ... also wie soll ich sagen, ... mein Opa ..., der hat noch Drachen aus den einseitig goldbronzefarbenen Tapetenleisten, früher hatte "man" noch sowas; und Zeitungspapier und die flogen so hoch, dass sie naß wieder landeten(!). Wer kennt sie nicht, diese immer wieder auftauchende Geschichte, eigentlich hätte ich sie auch so erzählen können.
    Der gleiche Mann, der eben noch begeistert erzählte, was er früher für einen tollen "Robert" auf den gemähten Feldern abgab, rennt heute mit einem Lwh mit dem eh schon kaum vorhandenen Wind über das Flugfeld und kriegt den Drachen nicht hoch ... die dabei abfallenden männlich orientierten Begleitsprüche, nun!, .... nicht in die Luft. Solche Kunststückchen gab´s am vergangenen Sonnabend ebenfalls zu bewundern. Einen Nullwinddrachen, ohne den Hauch einer irgendwie gearteten pysikalischen Empfindsamkeit nicht fliegen zu können, na ganz schön gut.
    Zum Rotorange des Lwh eine an sich schon ziemlich raffinierte Farbwahl, bei längerem ins Azur blicken wird das Blau des Himmels deutlich dunkler, die Komplementärfarbe wandert ins Rotorange, genau in dieses Rotorange, ... wie gesagt raffiniert. Die bereits angesprochenen Sonnenblitze die sich auf/in den Tüchern zeigen, kommen beim "Rotorangenen" besonders gut hervor, wenn er hochfliegend, eher hochstehend, vor dunklen Wolkengebilden von der Sonne "angeblitzt" wird. Eine Wolkenkombination die in Berlin recht oft zu sehen ist, ballen sich doch die bereits genannten riesigen Wolkengebilde im nordöstlichen Odergebiet, während südwestlich davon die Sonne steht, eine kaum zu beschreibende Theaterkulisse.
    Menasse