reale (gemessene) Zugkraft von großen Einleinern?

    Zitat

    Original von KitingTom
    Hhhhmmm... :( Entweder, der Olli Unjektiv beißt sich Thread für Thread durch's ganze Forum, oder er hat die Suchfunktion durchschaut... :O



    Auch die NASA will wissen, welche Kräfte auf einen Drachen wirken: KLICK!



    Olli beißt sich durch

    Die bestellten Federwaagen sind eingetroffen, 100 und 150kg,
    hab mir für die 100er aus einem Flaschenverschluss-Sicherheitsring (??)
    einen Schleppzeiger gebaut, nicht eichfähig aber wirkungsvoll ;)


    OT: Bei der Angabe "LBS" gibts lt. Packungsaufdruck eine englische und eine
    spanische Maßeinheit, bei den mir gelieferten Waagen sind die spanischen LBS
    eingeprägt.


    HTH Olli

    Hi,
    ich bin immer wieder erstaunt, was manche Leute Ihren Anhängekupplungen am Auto zutrauen.
    Man beachte, dass die Kupplung nicht das Gewicht des Anhängers trägt - das machen ja bereits seine Räder - sondern nur die Laufwiederstands- und Bremskräfte, die in der Regel deutlich unter dem zulässigen Gesamtgewicht des Anhängers liegen.


    Natürlich hat die Konstruktion einen gewissen Sicherheitsfaktor, doch sollte man immer bedenken: verbiegt sich die Kupplung ist auch der Querholm (an dem sie befestigt ist) hin. Und damit wird's dann sehr teuer!


    Man sollte sich immer fragen, aus welchem Grund ein PKW-Hersteller die Kupplung und deren Aufnahme am Chassis wesentlich stabiler auslegen sollte als es für den bestimmungsgemässen Gebrauch notwendig ist.
    Nur soviel: es gibt nur sehr wenige PKW-Hersteller, die da mehr als nur das Nötigste drauf legen...


    Gruß,
    Dietmar

    Zitat

    Hi,
    ich bin immer wieder erstaunt, was manche Leute Ihren Anhängekupplungen am Auto zutrauen.
    Man beachte, dass die Kupplung nicht das Gewicht des Anhängers trägt - das machen ja bereits seine Räder - sondern nur die Laufwiederstands- und Bremskräfte, die in der Regel deutlich unter dem zulässigen Gesamtgewicht des Anhängers liegen.


    Leider berücksichtigst du nicht das Moment das beim Anfahren bzw. Abbremsen entsteht.
    Du kannst ja gerne mal 'nen Hänger mit 750 Kg aus dem Stand "anreisen".....
    Dann wirst du auch verstehen warum deine Kupplung etwas mehr verträgt als nur die 50 oder 75 Kg Stützlast.


    ;)

    Hi Christian,
    selbstverständlich habe ich das in Betracht gezogen, nur: bei PKW sagt man, liegt die maximale Bremsbeschleuningung im Allgemeinen bei ca. 1 G.
    Mit Anhänger werden solche Werte aber sicherlich nicht erreicht. Da kannste erher mit maximal 0,6 G rechnen.
    D.h. nur in diesem Extremfall hast du an der Kupplung ca. 450 kg Beschleunigungslast + Stützlast - beim ungebremsten 750kg-Anhänger (in D. maximal ungebremst). Also ganz grob eine halbe Tonne. Die muss natürlich von der gesamten Konstruktion ausgehalten werden.


    Bleibt die Frage: wie gross ist der Sicherheitsfaktor? ;)


    Gruss,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 23.12.2010, 20:47 -

    Hi,
    bei der ganzen Frage um Sicherheit, Knoten usw. sollte man eins nicht ausser Acht lassen: die Drachenleinen sollten natürlich immer mehr als ausreichend dimensioniert sein, damit sie im Idealfall niemals reissen.
    Doch sollte man sich auch Gedanken machen, was im Falle des Falles passiert, bzw. was psssieren sollte:


    Reisst die Leine unten am Piloten, fegt der Drachen mit der langen Leine über ein weites Gebiet - mit entsprechender Gefährdung anderer. Reisst dagegen die Leine direkt am Waageknoten fällt Leine und Drachen je für sich zuglos zu Boden - die Gefährdung anderer ist dabei sicher geringer als im ersten Fall, jedoch fliegt der Drachen dabei unkontrolliert davon und kann dadurch immer noch andere erheblich gefährden.
    Die geringste Gefährdung anderer erscheint mir von einer gerissenen Waage auszugehen, da dann der Drachen nicht unkontrolliert davon fliegen kann, aber garantiert kraftlos zu Boden fällt (natürlich nur bei einer Mehrpunktwaage).


    Was meint Ihr?


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 28.12.2010, 11:24 -

    Sorry,


    hab im Posting vom 24.12.2010, 17:28:07 "Arbeitsbelastung" und "max. Bruchlast" verwechselt.


    In einem Drachenbuch hieß es: "Wenn Sie die Spule loslassen könnte sich der Drachen -je nach Gewicht der Spule- stabilisieren und kilometerweit fliegen"



    Zitat

    Original von DK


    Was meint Ihr?


    ...dass eine durchaus 100m lange Leine an einem zugkräftigen Drachen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Straßenverkehr, Hochspannungsleitungen und Windräder darstellt; meine Überlegungen als Kaper mit einem Sled gehen dahin an die Ösen der Schleppkante eine "Hilfsleine" anzubringen die sowohl bei aufkommendem Starkwind als auch beim Leinenbruch eine Art "Notbremse" u Einholhilfe darstellt. "Depower" sozusagen. Dir Hilfsleine müsste dann aber sehr leicht sein und störungsfrei mitlaufen oder senkrecht zum Drachen an einem Ankerpunkt befestigt werden.


    LG Olli

    Hi,
    es gibt einige interessante Ausführungen im "Ashley-Buch der Knoten" (eine DER Knotenbibeln, in der über 3800 Knoten dokumentiert sind) über die bruchgefährdende Wirkung von Knoten. Der Autor betreibt dazu selber seit Jahren eigene Versuche mit verschiedenen Rahmenbedingungen.


    So konnte er bei vielen Knoten eine Bruchgefährdung feststellen. Allerdings gibt es wohl auch Knoten bei denen die Bruchgefährdung recht gering ausfällt. So gibt es sogar einige Knoten, die es in verschiedenen Varianten gibt, die teils erhebliche Unterschiede in der Bruchgefährdung zeigen. Gutes Beispiel ist der Palstek: Als doppelter oder "spanischer Palstek" geknotet scheint er die Bruchgefährdung des Seils nur noch unwesentlich zu erhöhen.
    Ählich ist es mit dem Überhandknoten, der als doppelt gelegter Überhandknoten bei äusserer Last (z.B. als Stopperknoten) sogar nicht mehr dazu neigt zu kippen/wandern.


    Auf der anderen Seite gibt es wohl auch Knoten, die die Bruchgefährdung nicht sehr erhöhen aber ganz andere fiese Eigenschaften zeigen, wie z.B. der Kreutzknoten. Er wird von Ashley zum reinen Zierknoten degradiert weil er unter bestimmten Lasteinwirkungen kippen und sich dadurch sogar in einen echten Rauschknoten verwandeln kann. (ich hab das mal ausprobiert - es stimmt! :O )


    -


    Eine zweite Leine an der Schleppkante ist ne gute Idee, allerdings muss man immer dafür sorgen, dass sie sich nicht an der Hauptleine verheddern kann - sonst ist nämlich ihr Nutzen weg. Hinzu kommt, dass ich mir vorstelle, dass so eine Leine etwas umständlich in der Handhabung ist.


    Will man ohne so eine Leine auskommen, könnte man in den vorderen Waageschenkel eine Sollbruchstelle (SBS) einbauen. Diese Sollbruchstelle ist drachenspezifisch und könnte somit dauerhaft in der Waage verbleiben.
    Man benötigt nur für den Bruchfall ein paar Ersatz-SBS. Da das aber einfache Blechteile sind, sollte das kein Problem sein.
    Alternativ könnte man auch eine wiederverschliessbare SBS verwenden (ein Haken, der unter vorgegebener Last öffnet).


    Öffnet die SBS, hängt der Drachen nur noch am hinteren Waageschenkel und verhält sich dann wie mit der Schleppkantenleine.


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 29.12.2010, 19:47 -

    Aloha,


    hab die Tage mal ein bischen gespielt...


    Messaufbau:
    Papillas Sled 3,43 (siehe Sig.),
    Einschlagbodenanker Winkeleisen,
    stabiles 8er Kletterseil mit Haken,
    140kp Drachenleine an Karabinerhaken,
    100kg Federwaage dazwischen,
    Windmaster-II
    Wind.


    Das Ergebnis:


    Windstärke rund 3 Bft:


    Die Zugkraft betrug maximal 8kp an 140er Black Line,
    gemessen mittels selbst gebautem Schleppzeiger aus PET-Verschlussring:


    HTH


    - Editiert: Leinenstärke, techn. Details
    - Editiert von Unjektiv am 18.01.2011, 15:00 -

    Zitat von NAFNAF

    Informativ.
    Wäre interessant mal zu sehen wie sich das weiter entwickelt mit steigender Windgeschwindigkeit bzw. in Boen.
    Bevor dann jemand darauf kommt 'ne 25kg Schnur zu verwenden.... ;)


    Ich habe gegen Abend versuchsweise mal die 140er Black Line gegen die Lenkleine eines Kinderdrachens (Zweileiner Delta) getauscht:
    Die Lenkleine fing bei leicht aufböendem Wind an zu singen, später ist sie dann genau am Knoten an der Spule gerissen.


    Denke daher mal dass so eine Kinderleine um die 16kp aushält, wegen dem Knoten ist sie dann bei 8kp Zug gerissen.

    Moin,


    die Sache mit der Zugkraft hat mir keine Ruhe gelassen. Also habe ich mir zunächst auch eine analoge Waage beschafft, allerdings eine mit einem Ziffernblatt als Anzeige. Im Internet sah das Gerät recht klein aus, beim Auspacken war ich dann von der massiven Verarbeitung und der Größe angetan. Max. 200 Kg.


    Heute hat mich nichts mehr zu Hause gehalten, die Sonne stand am Himmel, auf ging es nach Dornumersiel, zur Drachenwiese. Der Wind war sehr angenehm, mit 2,5 bis 3 Beaufort. Leine ausgelegt, Power Sled 36 angehängt und ab ging es in den Himmel. 100 m 260 daN Leine abgespult. 5 m Shark der Gattung Cougar als Leinenschmuck an die Leine und auf die Waage geschaut. Der Zeiger bewegte sich nicht über die 10 Kg Grenze.


    Was sagt mir das?

    1. Heute war ein schöner Tag, die Sonne stand am Himmel und es war ein wunderschöner Wind.
    2. Mach eine Testreihe, bei verschiedenen Windstärken und verschiedenen Drachen.
    3. Das hätte ich mir alles sparen können und bei Unjektiv nachlesen können.
    4. Die Anhängerkupplung ist noch dran und nicht verbogen.



    Natürlich habe ich einen


    Videoclip


    gedreht.


    Und die Sache geht weiter.



    Es grüßt euch aus Nesse


    Michael oder auch Nessemail

    Hersteller von Drachenspulen
    Sharky Händler

    Zitat

    Schon seit 6 Jahren hänge an meine Drachen Zugwaagen, ein Drachen in durchschnittlicher Größe zieht kaum über 25kg [Smile]


    Interessant....
    2 Fragen tauchen auf:
    Was ist ein Drachen durchschnittlicher Größe bei dir ?
    Was war der größte Drachen den du so "gemessen" hast ?

    Hallo Christian !


    Ich würde mal sagen so 4-5m² (max.) verwenden die meisten Drachensteiger wenn man den Drachenfesthimmel auf großen Festen so betrachtet. Mein größter Drachen ist ein Rokkaku mit 6 Meter, aber auch den kann ich per Waage so einstellen das er nicht "unmögliche" Zugkräfte erreicht. Mir ist schon klar das viele Großdrachensteiger mehr Zug auf ihren Leinen haben als 25kg, die wissen aber auch zu 99% was sie tun, außerdem verwenden sie oft auch schon deshalb gute/richtig dimensionierte Leinen weil ihre Drachen sonst ev. ins Meer oder sonst wohin fliegen falls etwas passiert. Und wenn eine Leine geschnitten wird hilft auch die beste/teuerste Leine nichts, bei vielen Verwicklungen wird nur deshalb geschnitten weil einer der Verursacher falsch reagiert. (zerren, schnelles einholen der Leine usw.) Ich fliege z.b. 240cm Rokkakus auch tw. an 150 und 250 kp Leinen (Cyclone T 2), speziell bei der Luftbildfotografie habe ich so Reserven, und eine Leine welche durchhängt wird wesentlich später geschnitten als eine Leine mit straffer Spannung.


    Grüße Gerhard :)

    So, jetzt hat der Threaderöffner es selbst auch endlich mal geschafft, einen Zugkrafttest durchzuführen.


    Der Aufbau war folgender:


    - Flowform 7.0 von HQ an 100m Leine
    - 15m Turbine von HQ bei 30m Leine vom Anker weg eingeknüpft


    Bilder hier:


    http://funkhaus.blockbox.de/Kite/Zugkrafttest/


    An dem Tag hatte es gut Wind, mit dem Kaindl Windmaster gemessen ca 22-25 Km/h am Boden, in Böen kurz vor 30 Km/h. Wir waren zwischen 14 und 17 Uhr auf der Wiese - siehe den Windfinder-Screenshot.


    Mit Turbine dran war die durchschnittliche Zugkraft ca. 30 kg, ohne Turbine 10 kg weniger!


    In Böenspitzen mit Turbine 45 kg, ohne Turbine bzw. mit zusammengeklappter Turbine ca. 15kg weniger.
    Nunn bin ich selbst echt happy, das schwarz-auf-weiss zu haben :)


    Und 45 kg sind schon echt heftig, da brauchste zwei Leute, um die Schnur überhaupt festhalten zu können






    PS: sorry, habe die Fingernägel nicht vor den Fotos geputzt ;)

    - Editiert von Cycophilipp am 23.03.2011, 12:25 -