Frage zu Ramin / Bambus

  • Guten Morgen rundrum,


    ich lese zwar immer was man bei welchem Drachen verwenden soll, aber nie woran man erkennen kann was man schon hat ;)


    Woran erkenne ich ob die aus einem "totaloperierten" Kinderdrachen stammenden Holzstäbe Ramin oder Bambus sind?


    Nach langem suchen in der Google-Bildersuche:
    Die (Split?)-Stäbe sind ca. 58cm lang und weisen alle 30cm Verdickungen auf, sind das dann Bambus-Splitstäbe??


    Ramin: Sehen die so aus wie die Meterstäbe "Holzdübel" (glatt oder geriffelt) aus dem Baumarkt?


    LG und schönen Sonntag, Olli

  • Hallo Unjektiv
    Ramin, z.B. für Drachenleisten ... hat den Nachteil, dass sich beim bearbeiten/schleifen/raspeln Hautreizungen einstellen können, eher werden und die sich schnell einstellende Blaufäule mit hohen Fungizidanteilen schon beim Holzhändler auf dem Lagerplatz "behandelt/ersäuft" wird. Frisch geschnittenes Ramin ... so schön dieses Holz sich im Modelbau auch macht und aussieht, es riecht unangenehm!
    Dafür spricht, dass Werkzeugstiele aus Ramin besser sind als die aus Esche. Drachenleisten sind also aus diesem Holz eine gute Wahl. Zu Bambus: da fehlt mir einfach die Erfahrung, nicht Wenige schwören darauf.
    Menasse

  • Hi,
    Ramin ist hat eine ziemlich gleichmässige Struktur und ist äusserlich kaum von Buchenholz zu unterscheiden.


    Bambus dagegen ist segmentweise aufgebaut, hat also in regelmäßigen Abständen Knoten (auch wenn es glatt geschliffen ist) und ist daher sehr leicht von Ramin oder anderen Hölzern zu unterscheiden.


    Im Vergleich der Materialeigenschaften ist Bambus Ramin überlegen: Bambus ist fester aber gleichzeitig auch elastischer. Allerdings splittert und fasert es sehr stark wenn es bricht.


    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Ramin hier und da bei Drachen gerne verwendet wird weil es im Falle eines Bruches mit seinen stumpfen und kurzen Splittern das Segel nicht so beschädigt wie es bei Bambus oder Buchenholz passieren kann. Aber das halte ich aus eigenen Erfahrungen für ein Gerücht.


    Grundsätzlich würde ich Bambus im Vergleich zu Ramin immer den Vorzug geben - einfach weil Bambus deutlich stabiler ist.


    Ramin hat wiederum gegenüber Bambus den großen Vorteil, daß es in vorgefertigter Form verfügbar ist (z.B. Rundstäbe unterschiedlichster Abmessungen). Bambus dagegen muss man meistens selber auf Mass bringen, was einige Übung erfordert.


    Allerdings sollte man immer beachten, dass man in Europa so gut wie kein legal geschlagenes Ramin bekommt. Daher stellt sich meiner Meinung nach eigentlich garnicht mehr die Frage ob Ramin oder Bambus.
    Bambus ist dagegen ein schnell wachsendes Gras, das weiltweit aus legalem Abbau in großen Mengen verfügbar ist.


    Gruß,
    Dietmar

  • Hallo und guten Morgen,
    danke für Eure Infos,
    vermutlich wurden dann bei den Kinderdrachen Spiltstäbe verwendet.


    Da GFK (und CFK) nicht sooo teuer ist werde ich dann auf diese Materialien umsteigen, wäre ja doof wenn man teures Tuch verwendet um dann ein paar Pfennige an den Stäben zu sparen.
    Zumal ich keine authentischen "Antikdrachen" bastele sondern einfache Flugdinger ;)



    Liebe Grüße aus dem windigen Hunsrück, Olli

  • Hallo Dietmar,
    ... Buchenholz besonders in Stangenform, auch als 6/8 mm Dübel bekannt, wird aus Unkenntnis seiner Holzstruktur oft für den Bau von Einleinern verwändet. Sicher ein Hartholz, bricht es allerdings relativ schnell ... stumpf, ohne längliche Splitterbildung.
    Also nicht so recht zu empfehlen, aus Buchenholz der roten Sorte, eben Rotbuche, wurden einst Thonetstühle und hier der bekannte Cafehausstuhl Nr. 14 rund 50 Mio mal gebaut, nachdem die Rundhölzer zuvor in heißem Wasser mit einem Schuss Petroleum in Schablonen eingespannt und nach dem Einbiegen rund einen Monat in den Schnellspannformen verblieben. Nach dem Zusammenbau kam das Sonnengeflecht, von Giftgas-Blinden des ersten Weltkrieges geflochten, drauf ... Versandtfertig (Für den Drachenbau würde ich es sicher nicht verwänden wollen). Das ließ sich ausschließlich mit Buche veranstalten, weil es eben im Gegensatz zu Ramin mit ähnlicher Härte, keine langfaserige Struktur hat. Die Knoten, in leider immer zu kurzen Abständen, sind beim Bambus sicher Sollbruchstellen, ganz besonders bei gespleißtem Material. Ramin steht aus Umweltgründen, nachdem der lieber Herr Zumwinkel halb Sumatra für die Druckerpapierherstellung abholzen ließ, Gruß an die Deutsche Post, nur sehr begrenzt zur Verfügung und sollte in den Baumärkten belassen werden! und die europäische Esche? mittlerweile selten sehr teuer und kaum zu kriegen. Hat jemand Erfahrung mit verleimter Kiefer?
    Berlin erstickt im Schnee, zum Drachensteigen kaum geeignet, selbst mein Zero spielte da in der Mittagspause nicht mehr mit.
    Menasse

  • @ unjektiv:


    Zitat

    Da GFK (und CFK) nicht sooo teuer ist werde ich dann auf diese Materialien umsteigen


    wenn du bei natürlichen materialien bleiben willst und die belastbarkeit nicht entscheidend ist, nimm doch esche-stäbe.
    dann bleibst du "natürlich" UND billig!
    esche-stäbe gibt es in 4, 5, 6, 8 und 12 mm
    100 cm kosten 60, 70, 75, 80 und 200 cent pro stück


    preiuswerter und "natürlicher" gehts wohl kaum.
    gfk/cfk sind natürlich viel stabiler. aber eine gewisse zerbrechlichkeit
    kann ja auch einen pädagogischen effekt haben. ;)

  • Danke Chewie,


    wie Du aber schon mitbekommen hast geht es mir darum einfache Drachen zu pimpen bzw. "was" zu bauen, wie auch immer.


    Ums Geld geht es mir nicht primär, ich will nur dass sie fliegen.


    Das Problem beim Holz ist dass mein "Lager" der ehemalige Stall bzw. die darüber liegende Scheune ist, genau so kalt/warm wie draussen, ebenso die Luftfeuchtigkeit.
    Und Holz verzieht sich gern...


    Wie man an dem Beispiel von meinem Schleierdelta gesehen hat, fliegt er mit GFK (und Endkappen) besser als mit Holz.


    LG Olli
    *der hier rd. 20cm "leichten Schneefall" schaufeln durfte...*

  • sorry menasse,


    aber von Holz verstehst du nichts. Eine Rotbuche (diese hat eine rote Blattfärbung) und eine normale Buche kann am Holz nur ei Profi unterscheiden. Die rötliche Färbung die du erwähnst kommt allerdings vom Dampf und Wasser.
    Des weiteren ist die Schwachstelle des Bambus nicht der Knoten, sondern der Bereich dazwischen.Splitte einfach mal eine Bambusstange und biege sie bis sie bricht.
    Bitte schreibe einfach nur wenn du was vom Thema verstehst und schweige sonst.
    Das Forum ist dazu Antworten zu geben und nicht um Falschinformationen in die Welt zu setzen.
    Si tacuisses Philosophus mansisses


    Heinrich

  • Hallo Heinrich,
    bekanntlich widerspreche ich ungern, nur, die von dir genannte Rotbuche hat im Gegensatz zur ebenfalls hier heimischen Weißbuche ein leicht rötliches hartes, sehr feuchtigkeitsempfindliches Holz, welches je nach Schnitt mehr oder weniger glänzende 2 bis 3mm dunklere sog. Spiegelchen zeigt. Die Farbunterschiede der beiden gängigen Buchenarten sind recht gut an Hobeln zu erkennen. Die weiße Hobelsohle in der Regel aus Weißbuche, sie wird auch Hainbuche genannt, hat froschgrüne Blätter, ist feinporig und sehr dicht, während der Hobelkasten samt Keil und Hörnchen eine eindeutig rötliche Färbung aufweist, eben aus der preiswerteren Rotbuche. Übrigens die Rotbuche denkt überhaupt nicht daran eine rot Blattfärbung zu zeigen, ihre Blätter sind leicht filzig und von einem schönen Olivgrün.
    Die Blutbuche mit ihren dunkelvioletten Blättern ist lediglich eine Mutation der Rotbuche. Ebenso die Trauerblutbuche mit hängenden Ästen.
    Zwei meiner einleinigen Drachen, deren Gestänge aus gespleißtem Bambus bestand, brachen genau im Knotenbereich. Da ich ja keine Ahnung von Holz habe, schiebe ich das auf eine zufällig dort vorkommende zweimalige Strukturschwäche der Bambusknoten.
    Mit deiner bemühten lingua latina Weisheit, liegst du in dem Fall jedenfalls meilenweit daneben, macht sich aber zugegeben immer wieder gut, nur passen muß es halt.
    Noch ein Tipp, hier postende Forenmitglieder zum Schweigen aufzufordern, ich würde das den Admins überlassen.
    Menasse
    ps
    Vor meinem Studium, Heinrich, absolvierte ich in der Stilmöbelfirma Gebr. Olfe Berlin eine Tischlerlehre mit der Gesamtnote gut.
    Verschon mich bitte mit der Bitte um Zusendung meines Gesellenbriefs! Gerne kannst du die in der Kreuzberger Obentrautstrasse befindliche Handwerkskammer bitten, meine Erlaubnis hast du, dir das oben mitgeteilte bestätigen zu lassen. Die Lehre endete 1965 und wurde dort auch abgenommen. Ferner konnte ich mit diesem Brief auf der Nordstern, ein norwegische Frachter, für ein Jahr als Jungzimmermann auf Große Fahrt gehen.

  • Streitet nicht, Kameraden!!


    Ich bin zwar im (ehemaligen) Hauptberuf Kraftfahrzeugtechnikermeister (HwK FF/M 1999) aber ich weiß auch nicht alles, zumindest nicht alles was unser gemeinsames Hobby anbetrifft, ansonsten bin ich früher Segelflugzeug geflogen und fotografiere seit 1990 (Beginn meiner Volontariats). (Nur das weil mich immer wieder Leute anschreiben dass ich keine Antworten im Forum geben sollte wenn ich nicht schon seit Jahren Drachenflieger wäre...)


    Zum Holz: Ich saniere mein Haus mit natürlichen Materialien, beim Drachen jedoch würde ich Kunststoffe verwenden wollen, natürliches Material wie Baumwolle oder Holz erscheint mir bei den hier herrschenden Bedingungen etwas schwer.
    Zudem denke ich macht es auch einen Unterschied ob ich eine Tonne Kunststoffgranulat als Schüttung am Haus verwende oder ein paar Gramm am Drachen...
    "Öko" ja, aber dort wo es sinnvoll ist.


    Es bringt nicht ökologisches Bewusstsein am Drachen zu demonstieren, dann aber Altöl in den Kanal zu schütten oder Müll im Garten zu verbrennen... (mal ganz krass ausgedrückt)
    Ob ich später mal authentische Modelle nachbaue weiß ich nicht, aktuell müssen die Dinger fliegen und die Kamera tragen.


    Dennoch stelle ich immer wieder fest, dass z.B. Günther Vogeldrachen mit Holz und chinesische Billigdrachen mit Bambus-Splitstäben daherkommen, soweit ich jetzt Eure Beschreibungen und die hier vorliegenden Hölzer interpretiere ;)



    Liebe Grüße und eine besinnliche Weihnachtszeit,


    Olli

  • Unjektiv!
    niemand hat auch nur entfernt die Absicht zu streiten, mit Heinrich teile ich meine nachmittägliche Rumkugel, bürge auf drei Leben in der Loge und würde ihn meinen Rev unbeaufsichtigt fliegen lassen.
    Menasse

  • Unjektiv,
    ... du kannst das hier im Kreise deiner Lieben ruhig zugeben, niemand wird dich verraten, sei nur sicher, glaube mir, bau auf mich, du bist ein gewohnheitsmässiger Altölundmüllimvorgartenverbrenner, als ich gestern bei dir vorbei fuhr, standen da nicht Angehörige von Feuerwehr und Polizei nebst Bürgermeister und Gemeinderat wild gestikulierend um einen noch glimmenden LKW-Reifen?


    Gelassene Feiertage aus Berlin
    Menasse

  • Das mit der OT und dem EDIT Knopp wollte ich auch schon einmal schreiben, ist ja nicht das erste mal.......