Verbesserung eines Billigdrachens

    Hallo Freunde der Winde,


    da mein "Lin" derzeit auf eine Ganzkörperoperation wartet, hab ich mich eines anderen Nylon Kinderdrachens angenommen, einem Schleierdelta mit Holzstabung.

    Maße: 116cm breit, 62cm hoch, Schwanzlänge 120cm


    Dieser Drachen hat auch meine "SpyCam" aus der KAP-Sig nach oben gezerrt.


    Zur Sache: Nach einigen Flügen drangen die Stäbe aus den Stabtaschen:


    Ich habe alle Stäbe entfernt und die Stabtaschen an der Unterseite etwas verlängert, sie geht jetzt an der Flügelkante bis dahin wo die Acrylscherbe (hatte grad nix besseres zur Hand) sitzt.
    Alle Holzleisten wurden gegen 4,0mm GFK-Stäbe ausgetauscht und mit Endkappen versehen, die Länge rechnete ich so:
    Analog G-Eheims Zeichnung im "Lin"-Thread gehen die Stäbe der Flügelkanten bis in die Ecken und sind gleich lang wie der Kielstab, also daher:
    Holzstab in Flugposition, oberes Ende des GFK-Stabes mit Endkappe in selber Position oben, unteres Ende mit Endkappe dann abschließend der neuen Tasche kurz vor Flügelspitze.
    Maße alt: Mittelstab 56cm, verlängert auf 60,5cm (incl. Endkappen)
    Flügelkantenstab 58cm, verlängert auf 60,5cm (incl. Endkappen)
    Spreizstab 58cm, wegen Gummi-Eckverbinder jetzt 54,5cm


    Da die alten Plastik-Eckverbinder auf die Flügelkantenstäbe aufgetackert waren, die neuen Gummi-Eckverbinder recht massiv sind und der Mittelstab durch die längere Länge jetzt dem ganzen Drachen nicht mehr ganz so viel Spielraum gibt denke ich mal dass das so sein muss.


    Nach einigem probieren und kürzen des Spreizstabes habe ich eine ähnliche Festigkeit des Drachen wie der Lieferzustand wieder hinbekommen, ist die Spreize zu lang wird der Delta verzerrt, ist die Spreize zu kurz wird er recht flatterig.


    Jetzt will ich mal wissen:
    Gibts da irgendwelche "Hausnummern" die man beim Delta unbedingt beachten muss oder ist das auch so ein "Selbstflieger" wie der Eddy bei dem die Maße relativ egal sind, wenn die Symetrie einigermaßen stimmt?


    Muss eine Delta während dem Flug (oder wenn er angeströmt wird) diese "Buckel" an den unbestabten Flügelkanten Vorderseiten machen oder wie sind die Maße (und die Spannung des Deltas) "richtig"?


    Schöne N8 rundrum, Olli

    Meine Güte, Olli, um welche Uhrzeit treibst Du Dich denn im Forum herum? :-o
    - Editiert von prishi am 11.11.2010, 10:10 -



    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf


    Gear

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Unjektiv
    Habe grad den Bauplan von Tony Cyphert gefunden, kann den jemand bestätigen?


    Also ich kann Dir bestätigen, das es ein Bauplan nach Tony Cyphert ist. ;)


    Hier http://www.kiteplans.org/planos/deltafor/deltafor.html findest Du drei verschiedene Pläne im "Vergleich".


    Welcher besser ist? Nun da fängt glaub ich der Bereich des Glaubens an.

    Hi, Olli!


    Um deine Verunsicherung noch zu vergrößern :L , hier mal mein Standard-Delta:



    Da ich damals nur Rundstäbe aus dem Baumarkt verwenden wollte, war das Maß von 1000mm vorgegeben. Durch den Einsatz als Stab in der Leitkante (Flügelstab) und meine Idee, den Nasenwinkel in jedem Falle über 90 Grad zu haben, ergaben sich nach und nach alle anderen Maße.
    Die Position des Spreizstabes ist bei den meisten Delta-Drachen weiter vorne an der Spitze. Dabei biegen sich aber nach meinem Empfinden die Leitkantenstäbe zu stark, daher sitzt der Spreizstab weiter hinten.


    Durch Austausch der Bestabung ändern sich Flugverhalten und -stabilität des Drachens ganz immens.
    Also: TESTEN, TESTEN, TESTEN!

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    Zitat

    Original von Unjektiv:
    Und weil mir so sehr langweilig war gibts gleich Futter für den Quadratdrachenbastelthread [Link entfernt...]


    Aujah, aujah! Qua-drat-dra-chen! Qua-drat-dra-chen! Qua-drat-dra-chen! ... :-O
    (Ich weiß, das Wort muß anders getrennt werden; aber so ruft man es nunmal im Chor!)




    Zitat

    (...) ich vermute dass Maxi, Du und ich hier die Resteverwerter sind ;)


    Och, ich nehm' gerne auch Neuware! ;)

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von KitingTom
    .....
    Och, ich nehm' gerne auch Neuware! ;)


    Und am liebsten nimmst Du sie dann auseinander. ;)
    Und baust daraus, dann wirklich klasse Drachen.


    Nun auch bei mir warten noch ein paar Aldi's auf Ihren Einsatz als Genki ....


    Unjektiv
    Ich schrieb:

    Zitat

    Welcher besser ist? Nun da fängt glaub ich der Bereich des Glaubens an.


    Nun so ganz ist das eigentlich nicht richtig, denn etwas Physik ist auch dabei.


    Schau mal da: Interactive Kite Modeler Version 1.4a


    Da waren ein paar ganz Schlaue am Werk! Echt genial.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Olli,
    nun um es mal so auszudrücken, ja er tut es. Nur ist der Grund warum die Leitkanten an den Spitzen unbestabt sind wohl eher die dadurch mögliche Bewegungsfreiheit. Durch diese Dynamik wird er stabiler, weil er sich im Wind bewegen kann und nicht durch jede Böe aus seiner Bahn gedrängt wird.


    Gute Nacht schon mal.



    ,,,,,,, - Hier die fehlenden Kommata. ;)

    Guten Morgen nachträglich,
    laut "Zwiebelfisch" setzen viele Menschen Kommata "nach Gefühl" und nicht nach allgemeinen Rechtschreibregeln.
    Insofern sind "gefühlte Kommata" nicht immer richtig.


    OnT: Ok, ich werde dann mal Probeflüge durchführen, vielleicht muss ich kürzen, wenns schlechter wird halt neue längere Stäbe verwenden und mich dem optimalen Flugverhalten mittels Metallsäge (fein, ideal bei GF) annähern.


    Im übrigen bläst es hier mit 4-6 bft, mein Hund macht auch schon Rundflüge rund ums Haus ;)


    LG Olli

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von G.Eheim
    Hi Olli,
    .....
    ,,,,,,, - Hier die fehlenden Kommata. ;)


    Olli, die Kommata waren für meinen Text - musst Dir schon eigene für Deinen Text suchen. :-O

    Heute wehte ein frisches Lüftchen von 5-6 bft über den schönen Hunsrück, was lag da näher als den frisch operierten Delta ausfliegen zu lassen??


    Da die herkömmliche Stabanordnung eines Deltas "Leitkantenstäbe am Flügelende" bei derartigen Windverhältnissen mehr als einmal zum Absturz führte, versuchte ich den Starkwindtrick:
    Die Stäbe ganz nach vorn geschoben mit ca. 10mm Spiel gegenüber dem Kielstab.
    (Vorteil der neuen Gummi-Eckverbinder im Gegensatz zu den alten angetackerten Plastikdinger...)


    Und - siehe da, das Ding war plötzlich starkwindtauglich :)


    Wie man auf dem Bild sehr schön sehen kann flattern jetzt die Flügelenden ein wenig, der Saum an diese Stelle sollte gut verarbeitet sein und die Nähte evtl. nach mal nachnähen. Sonst fransen die Spitzen aus.


    Fazit der Volloperation: Patiert gerettet ;)


    Er war sogar so fit dass er 6m "Leinenschmuck" aus Absperrband ca. 25m unterhalb tragen konnte, Gesamtlänge der Leine 100m.



    Danke für Eure Hilfe rundrum!!



    Olli